Von Tasten auf Knopf umsteigen - Erfahrungen

  • Ersteller Klangbutter
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Wie ist das denn mit Spielen nach Gehör?
Ist das - bei denen die beides kennen - eher auf Tasten oder auf Knopf "intuitiver" oder nimmt sich das nicht viel?
Bei mir nimmt es sich nichts - ich konnte auf Taste nicht nach Gehör spielen und kann es auf Knopf auch nicht ... das liegt nicht am Instrument, sondern an mir.
 
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@lil der war gut - ja so geht's unsereiner auch - "gehuppt wie geduppt", bin aber am üben, manchmak klappt's schon bei kleinen Passagen und markanrten Intervallen (TaTü) mit rumprobieren, aber nach Gehör spielen ist ja nun wirklich nicht von Taste o Knopf abhängig ...
 
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Ok, ja klar, das frei spielen an sich natürlich einigermaßen vorausgesetzt.
Vielen Dank für das Feedback!

Dann liegt dieser Punkt tatsächlich eher in einer Kombination aus Hören und innerer Repräsentation der Töne. Letzteres kann ja grenzenlos konditioniert werden.

Mal ins Detail gegangen:
Ich höre was (im Radio z. B.) und will es nachspielen, in dem Rahmen, wie komplex ich das persönlich hinbekomme.

Nun stochert man ja nicht wild im Salat rum, sondern findet recht bald „Schlüsseltöne“, beispielsweise ein e und ein gis…
Das Lied hört sich durig an:
(Als Musiker ploppt dann als erstes „e-Dur“ auf, man hat die Edur Skala parat und auch am Bass sofort das mögliche Spektrum an Harmonien auf dem Schirm. Man weiß, dass gis sehr wichtig ist und a als kleine 7 zum Dominantsept H7 etc )
Auf Taste finde ich, dass man insbesondere die Tonart gut feststellen kann, gerade weil es für jede einzelne spezielle, insbesondere „schwarze“ Tasten gibt, die das sofort „verraten“ und dementsprechend ergeben sich die wichtigsten Harmonien automatisch, was ja dann im linken Quintsystem super abgebildet ist.

Wie geht das per Knopf?
Ist es da auch so, dass man z. B. gis und e in der Melodie findet und dann „e Dur“ als harmonische Grundlage folgt. Oder findet man zwar schnell die Skalen (da ja das Griffmuster immer gleich ist) braucht aber länger um zu realisieren, auf welcher Tonleiter man da eigentlich grad spielt?

Würde mich echt interessieren 🤷🏼‍♂️
 
Ist es da auch so, dass man z. B. gis und e in der Melodie findet und dann „e Dur“ als harmonische Grundlage folgt. Oder findet man zwar schnell die Skalen (da ja das Griffmuster immer gleich ist) braucht aber länger um zu realisieren, auf welcher Tonleiter man da eigentlich grad spielt?
Du bist lustig :LOL:
Dreiklänge folgen ja auch den Griffmustern.
Also ist klar, wenn man E Dur erkennt, greigt man einen E Akkord oder die Skala genauso selbstverständlich wie in der linken Hand.
Man muss auch nicht über schwarz und weiß nachdenken, es ist ja immer der selbe Griff. Also auch die Umkehrungen und auch die Zusammenhänge zur Dominante usw.
Es ist immer gleich!!! Genau wie Du in der linken Hand irgendwo hingreifen kannst und Dein harmonisches Gerüst darum herum vorfindest, ist das rechts auch.

Wenn Du in 3 Reihen denken würdest, gilt das grundsätzlich, denn die drei Reihen könntest Du gnadenlos überall hin verschieben.
Nur wenn Du an einer Stelle doch mit mehr Reihen arbeitst hast Du irgendwann das Knickproblem, welches die eigentlich vollkommene Logik etwas zerstört.

(Du weißt ja, es gibt immer 2 Varianten) Aber mit der oben genannten Disziplin brauchst Du nichts verändern.
Du hörst Dur und greifst Dur, egal welche Höhe. Alle anderen Zusammenhänge auch.

Also ich bilde mir ein, auf Knopf sollte man eigentlich besser nach Gehör spielen können. Für einen fairen Vergleich habe ich aber zu wenig Erfahrung mit Tasten.
 
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Nun stochert man ja nicht wild im Salat rum, sondern findet recht bald „Schlüsseltöne“, beispielsweise ein e und ein gis…
Das Lied hört sich durig an:
(Als Musiker ploppt dann als erstes „e-Dur“ auf, man hat die Edur Skala parat und auch am Bass sofort das mögliche Spektrum an Harmonien auf dem Schirm. Man weiß, dass gis sehr wichtig ist und a als kleine 7 zum Dominantsept H7 etc )
Auf Taste finde ich, dass man insbesondere die Tonart gut feststellen kann
Emm. Das geht wesentlich einfacher. Ich höre etwas im Radio und finde auf dem Knopfakko zwei passende Töne im Diskant (die du e und gis nennst). Meine Finger merken, dass die beiden einen große Terz-Abstand haben und mein Hirn denkt: "Ok, das ist Dur." Ich suche auf dem Bass etwas Passendes und spiele den Grundbass und den Durakkord dazu. Fertig. Ich muss also nicht wissen, ob ich gerade E- oder F-Dur oder X-Dur spiele. Was bringt es mir auch? Spielen kann ich die Melodie aus dem Radio auch ohne zu wissen, wo ich gerade bin. Das geht bei den Tasten so einfach nicht, weil es grifftechnisch wegen der schwarzen Tasten schon einen Unterschied macht, ob ich C-Dur, B-Dur oder E-Dur spiele. Ergo ist es so wie @Klangbutter gesagt hat:

auf Knopf sollte man eigentlich besser nach Gehör spielen können

Jetzt das Kleingedruckte: Was ich oben gesagt habe, gilt für Menschen, die NICHT absolut hören und intuitiv Tonarten bevorzugen. Ich tat mich darum anfangs mit den Tonarten schwerer, die nicht zu meinen Lieblingen gehörten. Aber wenn man das erkennt, kann man etwas dagegen tun....
 
Jetzt das Kleingedruckte: Was ich oben gesagt habe, gilt für Menschen, die NICHT absolut hören und intuitiv Tonarten bevorzugen. Ich tat mich darum anfangs mit den Tonarten schwerer, die nicht zu meinen Lieblingen gehörten. Aber wenn man das erkennt, kann man etwas dagegen tun....

Das verstehe ich nicht.
 
auf Knopf sollte man eigentlich besser nach Gehör spielen können
und will es nachspielen
das, so vermute ich, ist mit "nach Gehör" gemeint. Da tritt IMHO der Unterschied zwischen Knopf und Taste weit in den Hintergrund gegen allgemeine musikalische, instrumentunabhängige Kenntnisse. Zumal das evtl. leichtere, intuitivere ... "Nachspielen" eh nur die Diskantseite betrifft. Wobei man hierbei einwenden kann, dass auch auf der Bassseite die relativen räumlichen Abstände bei Harmoniefortschreitungen die selben sind (s.a. Klangbutter). Auf diesem Level dürfte der Unterschied beim "Nachspielen" aber bereits marginal sein. Das beliebige, vereinfachende Versetzen ignoriert auch die auch weitgehend (an)erkannten Charakteristika der Tonarten. Was je nach Musikgenre allerdings auch unwichtig sein kann.

Mich würde noch interessieren, ob es betr. des Interesses an notierter Musik außerhalb des Akkordeonrepertoires einen Unterschied zwischen Piano- und Knopfspielern gibt.
 
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Das stimmt natürlich.

Das beliebige, vereinfachende Versetzen ignoriert auch die auch weitgehend (an)erkannten Charakteristika der Tonarten.

Mir ging es nicht um Tonartentranspositionen sondern um Tonart - unabhängige Intervallmuster. Das schließt das Tonartempfinden eigentlich nicht aus. Wenn ich Gis höre statt Terz von E hat der Ton trotzdem seine absolute Position, so wie man ihn absolut hört.
E Dur fühlt sich zwar von den Griffen her nicht anders an als bspw. C# Dur, aber für gute Ohren ist es trotzdem ganz anders.

Ich weiß nicht so recht, was Du meintest, vielleicht erzähl ich hier etwas offensichtliches?

Was das unterschiedliche Interesse an Transkriptionen betrifft...
Ich glaube das ist ähnlich wie Du es für das Gehörspiel beschreibst weitgehend unanbhängig vom Griffsystem, weil andere Faktoren eine viel größere Rolle spielen.

Aber zumindest im Wettbewerbsrummel ist erkennbar, dass sich Tastenspieler genauso häufig daran versuchen.
 
vielleicht erzähl ich hier etwas offensichtliches?
naja, das hab ich auch gemerkt, dass das (Tonartcharakteristiken) diesen Rahmen, in dem es um Gehörspiel im Sinne von Nachspielen geht, überschreitet. Meist geht es verm. um dies hier:
Ich höre was (im Radio z. B.) und will es nachspielen, in dem Rahmen, wie komplex ich das persönlich hinbekomme.
da geht's aber schon los: wie weit ist der/die "Nachspieler/in" in der Lage, die Zusammenhänge des Gehörten zu erfassen, dann wird er/sie das Ganze in beliebiger Tonart spielen können (edit: jedenfalls nicht nur in der gehörten).
Oder aber muss der Tonvorrat mit Hören und Wiederhören mühsam (?) zusammengesucht werden wie hier beschrieben ->
„Schlüsseltöne“, beispielsweise ein e und ein gis…Das Lied hört sich durig an:
ganz andere Situation
so ist's halt mit so relativ weit gespannten Themen, da gibt's halt viele Antworten.

NB:
Für einen fairen Vergleich habe ich aber zu wenig Erfahrung mit Tasten.
Knöpfen :unsure:
 
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ok, ich hab ehrlich gesagt beim ersten Schreiben gemerkt, dass es nicht so offensichtlich ist, was ich meine. Daher danke für die Ausführungen!

Ich denke es gibt einen erheblichen Unterschied beim "Nachspielen" für absolute und relative Hörer. Und dementsprechende Folgen für das Erkennen der Harmonien bzw. ggf auch der Kadenzen, die da vorkommen. Das ist tatsächlich etwas, was weit über das Griffsystem hinausgeht und betrifft natürlich alle Musikinstrumente.

Ich kann nur aus der Situation eines Relativhörers ausgehen: Ich höre etwas, merke den Charakter der Melodie (in einem gewissen Rahmen) und schätze IN ETWA den absoluten Ton.
Sagen wir mal der liegt konkret irgendwo am Anfang der eingestrichenen Oktave. Genauer gehts meistens nicht. (Wobei bei mir tagesformabhängig, manchmal habe ich ein paar Töne fest im Ohr, z b Liedanfänge) Das heißt, ich muss tatsächlich zu BEGINN schätzen (Versuch und Irrtum). Nun geht das Stück ja weiter und es kommt jetzt besagtes Gis, was der relative Hörer als große Terz erstmal wahrnimmt.

bei Taste ist es nun so: Man bewegt sich in dem linearen System schon mal in der Nähe der gehörten Töne und an einem bestimmten Moment hat man einen "gefangen" (das ist das, was der absolute Hörer ja nicht braucht) Nun ist es bei mir so: Je nachdem, was ich da "gefangen" habe, sagt mir das Tastatursystem, welcher Ton auf welcher Stufe der tatsächlichen Skala das ist. Handelt es sich nun um Gis, dann "ploppt" diese Skala quasi als "Lösung" auf und die Tastatur offenbart den Tonvorrat - aber NICHT anhand eines Griffschemas (zumindest nicht total) sondern anhand der zu verwendenden Tasten und deren Abweichungen. Jedenfalls alles in einem linearen Bereich. (Stichwort: Vorzeichen)

Gleichzeitig WEISS (also hört nicht sondern weiß im ersten Moment) die Basshand, wo sie hingehört. Also spiele ich gemäß dem, was ich sonst noch RELATIV höre, die ganze Sache auf E-Dur bezogen (und nicht etwa auf F- Dur, weil ich mich ggf um eine halbe Stufe verhauen hätte)
Damit ich mich schnell zurecht finde, helfen mir insbesondere die schwarzen Tasten. Das bedeutet, ich brauche als Relativhörer eine gewisse Weile, bis ich die Skala identifiziert habe und die Anordnung der Tastatur mit C-Dur/ A-Moll als "ohne schwarz" bis hin zu allen möglichen - allerdings in der Rangfolge im Quintenzirkel - anderen Tonarten. Wichtig dabei ist in jedem Fall, ein Gehör für den GRUNDTON zu haben. (eigenes Thema)
So schließen sich dann recht schnell viele Tonarten aus.

meine Frage bezieht sich nun darauf: Wie macht das oben beschriebene ein Knopfspieler, der ja weniger in Töne "mit oder ohne Vorzeichen" sondern eher in Griffmustern denkt, um die Tonart zu finden, die er dann harmonisch anschließend begreift?

Denkt der so: Ah da kommt Gis vor bei Grundton E und Durgefühl, also brauche ich auch zwangsläufig Fis, Cis, und Dis? (Was der Tastenspieler dann bei entsprechender ÜBUNG ebenfalls im Gefühl hat)
ODER findet er zuerst mal den notfalls immer gleichen Griff (bei 5 Reihen), sonald er den ersten Ton "gefangen" hat und spielt da flüssig drauf, braucht aber ggf länger, um LINKS im Stradellasystem entsprechend zu begleiten? Ich stelle mir vor, dass der Knopfspieler merkt: Oh, ich bin auf einer Durskala, bei der ich in der zweiten Reihe Grundton beginnen muss: Ich kann nur auf Cis, E, G oder B - Dur sein ... Oder ist das komplett klar? (Wie gesagt RELATIVHÖRER)

Es geht ja in so einem Fall nicht darum, ein Lied ohne Denkvorgang Melodieseitig beliebig zu transferieren (was bei Knopf natürlich genial ist) sondern darum, die konkrete Tonart OHNE absolutes Gehör zu identifizieren und deren Charakteristika anzuwenden.

Da interessiert mich, ob das bei Knopf einfacher, schwieriger oder genauso praktisch funktioniert.
Ich habe jedenfalls auf dem dreireihigen M3 erhebliche Schwierigkeiten, mich in einer Tonart sicher zu bewegen als vergleichsweise mit der linken Klavierhand.

Am Ende vermute ich stark, dass es reine Gewöhnungssache ist. Aber das kann nur jemand beurteilen, der beide Systeme ausgiebig kennt und vielleicht beschreiben, was in seinem Kopf vorgeht, wenn er genau das Beschriebene versucht.

(Mir ist bewusst, dass man selbige Frage auch einem Gitarristen oder Harfisten oder auch einem Trompetenspieler stellen könnte und immer komplett unterschiedliche Denkschemata abhängig vom Aufbau des Tonsystems des Instruments als Antwort erhält)

o_O
 
Ich höre und denke funktional, sobald der Grundton da ist bin ich geerdet und der Rest ist Einteilung in harmonische Funktionen. Dabei gibt M2 noch mehr Sicherheit, die sich auch auf den Diskant überträgt.
Das Knopfsystem macht Vorzeichen eher zu einer Randerscheinung.

Es ist wie links. Du brauchst Ges Dur und langst einfach hin.
Terz, Quinte, Parallele usw. ... alles im selben Muster wie immer.
Wieviel Vorzeichen hat Ges?
Öhhm - keine Ahnung.:rolleyes:
 
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Ich kann nur aus der Situation eines Relativhörers ausgehen
manchmal habe ich ein paar Töne fest im Ohr,
es kommt jetzt besagtes Gis, was der relative Hörer als große Terz erstmal wahrnimmt
Nun ist es bei mir so: ... dann "ploppt" diese Skala quasi als "Lösung" auf
Gleichzeitig WEISS (also hört nicht sondern weiß im ersten Moment) die Basshand, wo sie hingehört
... man könnte das fortsetzen. Die Beschreibung deines Vorgehens ist so detailliert, persönlich und subjektiv, (edit: schon auch interessant), dass ein wirkliches Eingehen darauf bedeutet, eine wiederum subjektive Beschreibung des eigenen Empfindens und Vorgehens abzugeben. Die dann ebenso wenig allgemeingültig ist ...

Ich denke es gibt einen erheblichen Unterschied beim "Nachspielen" für absolute und relative Hörer.
noch ein Aspekt: Absolutes Gehör bedeutet, einen bestimmten Ton erkennen, in manchen Fällen auch reproduzieren zu können. Dies sagt nichts darüber aus, wie im Einzelfall das relative Gehör entwickelt (= erlernt!) ist. Dieses ist jedoch ausschlaggebend für das hier angedachte "Nachspielen", Intervalle erkennen und möglichst auch benennen zu können. Absolutes Gehör bezieht sich nicht auf Akkorde oder Harmonieforschreitungen.
 
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Ich höre und denke funktional, sobald der Grundton da ist bin ich geerdet und der Rest ist Einteilung in harmonische Funktionen. Dabei gibt M2 noch mehr Sicherheit, die sich auch auf den Diskant überträgt.
Das Knopfsystem macht Vorzeichen eher zu einer Randerscheinung.

Es ist wie links. Du brauchst Ges Dur und langst einfach hin.
Terz, Quinte, Parallele usw. ... alles im selben Muster wie immer.
Wieviel Vorzeichen hat Ges?
Öhhm - keine Ahnung.:rolleyes:

Das hört sich schon sehr vorteilhaft an.
D.h. man bräuchte bei jeglichen (klassischen) Tonarten lediglich um die Abweichungen groß kümmern und kann ansonsten das Manual immer gleich nutzen. Egal was der Grundton ist.

Da kommt mir eine vlt verrückte Idee:

Es ist doch bei Bläsern so, dass diese ja auch so etwas wie ein (von C-Dur aus geschriebenes) "Griffmuster" benutzen. Ist es ein Es- Basiertes instrument, dann klingt bei Note C real eben ein Es etc...
Schwierig wirds aber dann, wenn von Es- Dur abgewichen werden muss oder etwas transponiert werden muss.

Beim Knopfsystem hat man den Luxus, für ALLE Skalen jeden beliebigen Grundton bei gleichem Griffmuster nutzen zu können, lediglich Abweichungen (in der Form von Versetzungszeichen) erfordern ein Verlassen des Grundmusters.

Wie wäre es denn, wenn man speziell für Chromatische Knopfsysteme ein Notensystem entwickelt, das sich z b immer in "C-Dur" schreibt aber als Hinweis (E-Dur) enthält?

Der Knopfspieler spielt, was er in C-Dur spielen würde inclusive Versetzungszeichen, jedoch mit Grundton E in dem Fall. Bei Tonartwechsel (in der Praxis wären das meist Vorzeichenwechsel) käme dann eben ein Hinweise (A-Dur) wobei weiterhin ganz schlicht in "C-Dur" geschrieben ist, während dann halt der Griff auf Grundton A verrutscht??

Wär das komplett crazy oder würde das die Knopflogik unterstützen? oder würde sich das mit dem Lesen der Harmonien im M2 arg beißen? Oder gäbe es spätestens dann Probleme, wenn man eben nicht 5 Reihen, sondern nur 3 Reihen hat?
oder verwirrt das das Ohr des Absoluthörers?

PS: Ich merke gerade, dass das eher eine Schnapsidee ist, da man dann bei jedem Musikstück in diversen Tonarten bei gleicher Optik andere Töne spielt... Wobei das ja bei allen speziellen "Griffschriften" der Fall wäre ... hmmmm ?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

noch ein Aspekt: Absolutes Gehör bedeutet, einen bestimmten Ton erkennen, in manchen Fällen auch reproduzieren zu können. Dies sagt nichts darüber aus, wie im Einzelfall das relative Gehör entwickelt (= erlernt!) ist. Dieses ist jedoch ausschlaggebend für das hier angedachte "Nachspielen", Intervalle erkennen und möglichst auch benennen zu können. Absolutes Gehör bezieht sich nicht auf Akkorde oder Harmonieforschreitungen.
ok, das war mir so nicht klar!
Das heißt, es nutzt erstmal nichts, eine Tonhöhe als solches exakt wahrzunehmen, wenn man nicht auch geübt hat, Intervalle, Akkordcharakteristika einzuordnen.

Ich kenne halt genug Musiker ohne absolutes Gehör, die erschreckend gut komplexe Akkorde raushören.
Überhaupt tun sich da Musiker mit Akkordfähigen Instrumenten leichter als jene, die einstimmige Instrumente spielen. Was ja irgendwie einleuchtend ist.
 
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Das verstehe ich nicht.
Naja, ich brachte ja meine Tastenerfahrungen mit. Dort liefen Stücke in einfachen Tonarten mit wenigen Bbs und Kreuzen leichter, weil ich darin gewöhnter war. Andere Tonarten (6 Bb - igitt) waren schwerer und erzeugten ein mulmiges Gefühl. Hat man so ein Gefühl, langt man daneben, wenn man solche bösen Tonarten spielen muss.

Bei diesem Prozess handelt es sich um eine Tasten-Konditionierung, die ich auf Knöpfen mühsam wieder verlernen musste. Gemacht habe ich das über Tonleiterüben. Weil die Knopf-Fingersätze für die Tonleiter immer gleich laufen, sind die Abläufe in jeder Tonart gleich. Für mich war das aber nicht so, weil ich ja Absoluthörer bin und meine erlernten Vorlieben und Hemmungen hatte. Die Therapie sah dann so aus, dass ich auf Knopf erst einmal Tonleiter mit wenig Vorzeichen rauf und runter gedudelt habe, mir die Fingersätze bewusst gemacht habe und dann von den vermeintlich leichteren zu den vermeintlich schwereren gegangen bin. Dabei habe ich mich bewusst auf den Tastkontakt mit den Fingern konzentriert, um von dem gelernten mulmigen Gefühl nicht gepackt zu werden. So machte ich die Erfahrung: Alles ganz easy. Damit verschwand dieses mulmige Gefühl. Jetzt ist alles viel einfacher.

Wie bereits gesagt: So ein Hemmnis tritt nur ein, wenn man als Absoluthörer ohne Noten spielt. Insofern bin ich wahrscheinlich ein Fall, der nicht so häufig vorkommt - glücklicherweise.

und langst einfach hin.
Genau so ist es. Man langt einfach hin. Irgendwas klingt nach Dur. Man sucht den Grundton und spielt seine Dur-Töne und die zugehörigen Akkorde, die man von anderen Stücken schon kennt...
 
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@Bernnt ... achso. Jetzt verstehe ich.



@Malineck
So eine Griffschrift erinnert mich an Spielen in C und dann am Transponierknopf zu drehen. :eek2:
Einer meiner Schüler macht das dauernd und es treibt mich in den Wahnsinn, weil ich etwas sehe, was ich nicht höre.
Wenn ich nicht hingucke ist es mir natürich wurscht. Na gut - er spielt Tasten, aber auch mit Knöpfen wäre das kaum anders.
So gesehen gibt es noch irgendwtwas (vielleicht wie bei Bernnt) das mir schon sagt, Du bist in E und nicht in C.
Aber diese gehörte und gefühlte oder gesehene Übereinstimmung gibt trotzdem Bestätigung und keine Ablenkung.

... komplexe Akkorde .... ja das ist eine trainierbare Fähigkeit des relativen Hörens. Sie erkennen zwar die Zusammensetzung des Akkords, die Strukturen und so weiter, wissen aber nicht unbedingt den Grundton davon.
 
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Man kann auch beim Notenspielen ganz gut transponieren, ist halt eine Gewöhnungssache.
Ich habe eine Tenorhornschülerin. Sie hat natürlich B-Noten. Sie spielt C-Dur und man hört natürlich B-Dur.
Nun stelle ich mir einfach vor die erste Reihe gibt es nicht mehr, und die 2. Reihe ist jetzt die erste. Das B ist mein neues C.
Jetzt brauche ich nur noch spielen. Nach kurzer Zeit ging dann alles automatisch. Die Tastatur anzuschauen ist natürlich kontraproduktiv und schmeißt einen schnell aus der Bahn.
 
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Malinek
Wie wäre es denn, wenn man speziell für Chromatische Knopfsysteme ein Notensystem entwickelt, das sich z b immer in "C-Dur" schreibt aber als Hinweis (E-Dur) enthält?
Bitte nicht noch eine Tabulatur !
Aber Spass beiseite. Ich spiele schon auch nach Noten aber zu 95% spiele ich nach Gehör.
Eine Griffschrift, so wie sie bei den "Steyrerman" verbreitet ist, versperrt einem komplett den Zugang zu Literatur anderer Instrumente. Die meisten Steyerisch spielenden können mit Noten ix anfangen, und Unsereins nix mit deren Literatur.
Nicht alles das am Anfang einfach erscheint, ist auf die Dauer von Vorteil.
Die Standardnotenschrift halte ich schon für die beste Methode Musik aufzuschreiben.
Ich spiele wegen der Transponierfähigkeit weitgehend 3-reihig. Das heißt aber nicht dass ich nur die Reihe 1-3 (von aussen gezählt) benutze. Ich suche mir einfach die Reihen aus, wo das Stück am bequemsten zu spielen ist.
 
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