Ich bin nach sehr langer Abstinenz vor einigen Monaten wieder ins Bass-Spielen eingestiegen und habe mir eine schönen gebrauchten Fender American Standard als Hauptinstrument geholt. Da ich früher außer dem bundierten Viersaiter auch einen 8-Saiter (Oktavseiten wie 12-String) und einen alten Fretless-Precision hatte, wollte ich jetzt auch wieder unbedingt einen Fretless haben. Da ich den aber aller Voraussicht nach nicht so oft spielen werde wie den bundierten "Normalo" und ich auch nicht Krösus bin, durfte es ruhig was Preiswerteres sein.<br>Da kam mir ein sehr günstiges Second-Hand-Angebot gerade recht: ein Squier Fretless Jazz Bass. <br>Gestern Abend habe ich ihn gekauft und gleich darauf auch damit auf einer Session gespielt - was soll ich sagen; ich war schon beim Antesten in der Wohnung des Verkäufers recht angetan von dem Handling und dem Sound - und dann beim Spielen im direkten Vergleich zum US-Standard Jazz Bass auch. Der ist neu mehr als viermal so teuer und ist schon auch sehr, sehr gut für mich und meinen Geschmack - aber der Squier ist eben auch recht gut und überrascht echt, trotz Agathis-Korpus und Ebonol-Grifbrett, vor allem angesichts des recht günstigen Neupreises.<br><br>Und jetzt zum <strong>eigentlichen</strong> Thema des Threads: auf dem Bass sind quasi neue Fender Flatwounds drauf, recht dicke Stärke; denke, es ist ein 105er Satz (hab ich auch bei den Roundwounds auf dem bundierten Jazz Bass) <br>Ich muss ganz ehrlich sagen - früher mochte ich <em>partout</em> keine Flatwounds (streng genommen habe ich sie sogar <em>verabscheut</em>). Da habe ich auf dem Fretless immer diese <em>Pressure Wounds</em> gespielt, weiß nicht mehr, von welchem Hersteller die waren. War ein guter Kompromiss jedenfalls, aber eben ein Kompromiss. Nicht Fisch noch Fleisch, sozusagen.<br>Und jetzt bin ich wirklich ganz angetan von dem Kontrabass-ähnlichem Sound, der sich mit den Flatwounds erzeugen lässt. Wenn schon zwei unterschiedliche Instrumente, warum dann nicht auch den unterschiedlichen Charakter noch richtig betonen?<br>So höhenarm wie ich das in Erinnerung hatte, klingen diese Saiten gar nicht - ich weiß jetzt natürlich nicht, wie lange die so bleiben, sie sind wie gesagt so gut wie neu.<br>Aber echt bärig <img src="https://www.musiker-board.de/images/smilies/biggrin.gif" border="0" alt="" title="Großes Lächeln" smilieid="4" class="inlineimg">, der Ton - so ganz anders, irgendwie "klassisch", ohne zu dumpf oder gar muffig zu klingen. Da ich mittlerweile auch meinen Musikgeschmack teilweise verändert habe und (wieder eigentlich) auf Southern Blues-Rock à la Allmann-Brothers z.B. oder auch auf Gordon Lightfoot, Johnny Cash und ähnliches stehe, denke ich, dass der Fretless -Flatwound-Sound bei mehr Blues-, Folk- und Western-orientierter Musik in Zukunft öfter Anwendung finden wird.<br><br>Ist wie bei dem alten Spruch: die Bekehrten sind die Schlimmsten <img src="https://www.musiker-board.de/images/smilies/wink.gif" border="0" alt="" title="Blinzeln" smilieid="5" class="inlineimg">. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich auf den anderen Bass auch Flatwounds spannen werde - aber jetzt, wo ich sie endlich für mich entdeckt habe, werde ich oft und gerne damit spielen, that's for sure.<br><br>Wenn also jemand mit viel Flatwound-Erfahrung einen konkreten Tipp hat, welche Saiten man außer Fender noch ausprobieren könnte, bin ich dankbar. Habe den Thread schon durchgestöbert und gesehen, dass da Einiges genannt wird. Aber dennoch - welche Saiten kommen den Fenders nahe und sind vielleicht noch besser?