So, heute hatte ich die Möglichkeit, den HCT im direkten Vergleich zum Johnson anzuspielen.
Neben den eindeutigen optischen Unterschieden wie Finish, Pickguard, Tailpiece und Controlplate erkennt man bei genauerem Hinsehen
- ein, im Vgl. zum Johnson, filigranes Double-Binding am HCT und dessen Headstock (hier allerdings kein Double-Binding)
- beim Johnson sind die Dotinlays im Hals aus einfachen weißem Plastik, der Neck des HCT ist hingegen mit einer Art Perlmutt-Inlays versehen
- die Mechaniken weisen den nächsten Unterschied auf: am Höfner sind offene Wilkinson-Mechaniken verbaut, am Johnson geschlossene No-Name-Mechaniken
- während dem Johnson wie dem Höfner ein Plastik-Sattel verpasst wurde, schmückt sich der Höfner mit einem nullten Bund
- ein recht markanter Unterschied ist der Hals/Korpus-Übergang... der Johnson hat einen "normalen" Übergang, wie man es von einer zum Beispiel von einer Les Paul gewöhnt ist. Der HCT zeigt indessen einen Hals/Korpus-Übergang auf, wie man es von (z.B.) einer Violine oder einem Cello gewohnt ist
Unterschiede im Handling sind ebenfalls auszumachen. Ich nahm den Höfner in die Hand und spielte etwas... was mir sofort auffiel war, dass der Hals des HCT besser in der Hand liegt, als der des Johnsons. Dies ist wohl darin begründet, dass der Höfner-Hals ein D-Shape und der Johnson-Hals eher ein C-Shape hat. Irgendwie lässt sich der Hals des Höfners besser umgreifen.
Etwas überrascht (ich hatte es gar nicht sofort festgestellt) war ich, als ich feststellte, dass der Höfner über keine Dots zur Orientierung an der Seite des Griffbrett verfügt. Okay, ansich kein Problem, nur Gewöhnungssache. Desweiteren ist das Stringspacing am Höfner marginal enger als am Johnson, was allerdings wirklich marginal ist.
Grundsätzlich ist das Handling der beiden Violin-Bässe recht ähnlich.
Erstaunt war ich allerdings als ich den Höfner an meinem Amp anschloss. Der Sound war im Vgl. überraschend differenziert; dabei habe ich doch auch einen H511/B in meinem Johnson... so drastisch kam mir der Unterschied vor ein paar Monaten im Laden nicht vor, aber da hatte ich auch keinen 1:1-Vergleich.
Ich schraubte etwas an den Potis herum und musste feststellen, dass die beiden ihren Zweck sehr gut erfüllen, deutlich besser als beim Johnson. Der Neck-PU macht ordentlich Dampf (ähnlich wie bei meinem Johnson mit dem H511/B), der Bridge-PU verleiht dem Ganzen etwas Höhen und Brillianz. Die Möglichkeiten den Sound am Bass selbst zu verändern sind beim Höfner vielseitiger. Als eher sinnlos muss ich den Solo/Rhythm-Schalter bezeichnen, weil... irgendwie unnötig
Achja, und laut der Anzeige an meinem Kompressor hat der Höfner einen kleinwenig höheren Output.
Alles in allem sind die größten Unterschiede der beiden Bässe im optischen sowie im klanglichen Bereich auszumachen, wohingegen das Handling annähernd gleich ist.
So, soviel erstmal dazu
Good night.
Ced
EDIT: Hab noch zwei A/B-Vergleichsfotos hochgeladen.