Thread zum Höfner Violin-Bass (Beatles)

Ja, sieht so aus wie bei diesem Termitenbefall (aber nicht ganz so schlimm)...
Termiten.jpeg
 
Das Bild kenn ich, denke aber, daß da weniger irgendwelche Insekten am Werk waren (ausschließen will ich es aber nicht). Für mich sieht das eher so aus, als hätte jemand eine Billigst-Jazzbasskopie auf dem Speicher vergessen, deren Faserplattenkorpus sich in 50 Jahren Sommerhitze auf vllt unisoliertem Speicher selbst zersetzt hat, während der Ahornhals die Sache unbeschadet überstanden hat.

Bei dem Violinbass ist die Sache ja kurioserweise genau anders herum: die weiche Fichtendecke blieb nahezu unversehrt aber der harte Ahornhals ist total zerfressen. :confused:
 
Mäuse oder andere Nager?
 
Mäuse oder andere Nager?
Ich bin da kein Fachmann, aber meines Wissens fressen Mäuse oder Ratten kein Holz, sie zernagen es nur, um irgendwo hinzukommen. In meiner Kindheit gab es zB im Keller des Mietshauses Holztüren für die einzelnen Kellerräume der Mieter. Bei den Räumen, wo außer Koks auch noch z.B. Kartoffeln gelagert waren, hatten die Ratten in jeweils einer der unteren Ecken die Tür so weit angeknabbert, daß sie durchschlüpfen konnten...

Wie oben schon erwähnt, hinterlassen Wespen aber so ein ähnliches Fraßbild, nach meiner Beobachtung allerdings nur an angerottetem Holz. Das so entstehende Holzmehl wird mit einer Art Speichelsekret vermischt und daraus entstehen dann diese papierartigen kunstvollen Wespennester. Vielleicht ist das Fraßbild an dem Bass auf ein ähnliches Insekt zurückzuführen, denn Holzwürmer fressen mW eigentlich auch nur Einzelkanäle...
 
Ist auch logisch, wieso sollten sie unter dem Griffbrett nagen, wenn es bequemer geht. Offenbar bevorzugen die Tierchen aber das Hartholz.
 
Ich hatte mal vor ein paar Jahren auf meinem ungenutzten Speicher so ein Nest. Waren recht kleine Wespen, die auch nicht sehr aggressiv waren, wenn ich auf den Speicher mußte, griffen sie statt meiner Person lieber die Leuchtstofflampe an... Als sie im Spätherbst ausgeflogen waren, hab ich das Nest entsorgt (die Nester werden nie zweimal genutzt), war ein ganz schöner Fußball! Wer weiß, vllt war das ja auch mal ein Violinbass...:gruebel: :D

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Für mein dort erwähntes Winterprojekt hab ich mir schonmal einen Saitenhalter angefertigt. Falls das 'making of' jemanden interessiert, hier ist es etwas näher beschrieben.

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Jetzt ist er wieder spielbar! :)

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Wenn das mal keine Untertreibung ist...

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Unglaublich. Findet sich für sowas tatsächlich ein Käufer? Wie dumm muss man sein?
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Ich gab das mal im Original nachgesehen, der hat noch mehr „interessante“ Anzeigen. Wie schafft man es damit zur Top-Zufriedenheit? :nix:
 
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Hallo ihr Lieben,

kann mir jemand von euch der unterschied zwischen dem Höfner 500/1 62er Reissue und dem neuen Rooftop Modell erklären? Sind das in der Basis die selben Instrumente und es gibt andere Saiten, Schmutz und einen Sticker dazu oder verstehe ich das nicht? Der Rooftop kostet nämlich fast 3500 Euro…

https://www.thomann.de/at/hoefner_violin_roof_top_bass_69.htm

Danke!
 
Ich benötige die Hilfe von HÖFNER-Fachleuten.
Ich habe mir einen alten Höfner- Violinbass zugelegt, dessen genaues Alter ich nicht zu bestimmen vermag. In den einschlägigen Seiten wird gesagt, am Bedienfeld an der Unterseite neben den Potis wäre die Herstellungswoche und das Herstellungsjahr genannt. Nun habe ich aber neben den Potis unterschiedliche Zahlen, nämlich 250 k 76 und zudem 250 k 85. Was ist nun das Alter. Ich bedanke mich schon hier für die Hilfe.
Gruß
Michael
 

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Zunächst mal Glückwunsch! Anhand der Pickups mit diesen breiten Rahmen läßt sich das Baujahr schonmal auf 1965-66 eingrenzen. Davor gab es die gleichen Pickups mit schmalen Rahmen, danach die gleichen Rahmen mit anderen Pickups.
Die Ziffer auf den Potis sagt natürlich nur etwas darüber aus, wann das Poti hergestellt wurde, nicht wann der Bass gebaut wurde. In der Hochzeit zwischen 1963 und 1968 lief die Produktion aber so auf Hochtouren, daß diese Zeiträume in etwa gleich waren, bzw die Potis nur maximal wenige Wochen bis Monate älter waren als die damit bestückten Instrumente.
Bei der Fertigung der Kontrollplatte wurden zwei Potis aus einer großen Kiste genommen, in der mehrere hundert der gleichen Sorte waren und die ständig aufgefüllt wurde. Daher kam es recht häufig vor, daß die Potis geringfügig unterschiedlichen Alters waren wie in deinem Fall aus der 7. Produktionswoche 1966 und der 8. Produktionswoche 1965. Der Bass wurde also vermutlich Anfang bis Mitte 1966 gebaut.
 
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Hallo Uli, hab Dank für Deine zügige Antwort und die aufschlussreichen Informationen. Kann es sein, dass wir wegen eines anderen Basses heute schon Kontakt hatten?
Gruß
Michael
 
Hier die Antwort auf meine Frage:
"Ich war um 1985 bei Höfner im Werk, als ich für mein Buch "Elektrogitarren made in Germany" recherchiert habe. Da hat mir der damalige Chef Christian Benker einige Exemplare dieses Long-Scale-Violinbasses gezeigt. Die Griffbretteinlagen sind mir noch in Erinnerung. Er hat mir berichtet, dass es da irgendwelche Probleme mit der Halsstabilität gegeben habe, weshalb dieser Typ nicht in Serie gegangen sei. Es blieb bei einigen wenigen Prototypen."
Es handelt sich nun tatsächlich um einen Original- Höfnerbass, ganz wie ich vermutete.....
 
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Ist möglicherweise ein Bild von Gitarre




HÖFNER - Longscale- Violinenbass um 1985

Vor einigen Wochen erwarb ich diesen Bass, ohne zu wissen, ob es tatsächlich ein Höfner- Violinbass ist. Angefügt der Beitrag, den ich in der Facebook Höfner Guitar Group veröffentlichte, in der Hoffnung, Licht in Dunkel zu bringen.

"Die Geschichte dieses Basses ist ungewöhnlich und zum größten Teil noch im Dunkeln.

Laut eines Vorbesitzers soll dieser Bass eines von 20- 30 Instrumenten einer Kleinstserie von HÖFNER sein. Auch ist die Rede davon, das es sich hier um einen Prototypen von HÖFNER handeln könnte. Longscale- Violinbässe von HÖFNER sind mir nicht bekannt. Im Laufe der Jahrzehnte hat Höfner jedoch im Rahmen seiner normalen Geschäftstätigkeit zahlreiche Prototypen und Sonderbestellungen hergestellt, die in keiner offiziellen Auflistung genannt sind. Eine Antwort von HÖFNER steht noch aus.

Andere meinten, das dieser Bass wohlmöglich aus Bass- Einzelteilen des Nachlasses der Firmen FRAMUS und KLIRA zusammengesetzt worden sein könnte. Dagegen spricht, das beide Firmen keine Modelle hatten, zu denen die Einzelteile passen.

Einige Male wechselte der Bass in den vergangenen 30 Jahren den Besitzer, keiner vermochte es die genaue Herkunft zu ermitteln und viele Diskussionen wurden seitdem geführt. Selbst HÖFNER- Fachleute waren zu keiner abschließenden Meinung imstande, weder ein klares JA, noch ein NEIN.

Der Bass hat die typische Violinenform und Bemessungen des 500/1, die man bei HÖFNER findet. Er könnte jedoch auch aus der 5000/1 Modellreihe stammen. Das Inlay auf der Kopfplatte wird und wurde nur von HÖFNER verwendet, so zum Beispiel auf dem HÖFNER- Bass 187 von 1970. Die Kopfplatte ist HÖFNERtypisch. Die Inlays auf den Bünden findet man bei keinem anderen HÖFNER- Bass, jedoch vereinzelt auf den Gitarren des Herstellers. Statt, wie gewohnt beim 500/1, hat dieser 19 statt 22 Bünde, der Saitenhalter ist verkürzt, die Brücke dementsprechend nach hinten verlagert. Der Saitenhalter ist vom deutschen Hersteller ABM, der HÖFNER lange Zeit belieferte. Die Buchse für den Klinkenstecker ist mit einer Mutter verschraubt und in keiner außen befestigten Metallplatte gelagert. Wohl nicht original scheint die Bedienplatte, die schwarz ist, überdimensioniert erscheint und nur 2 Regler (Volume und Tone) hat. Die Pickups sind die von HÖFNER verwendeten. Der Hals ist geleimt, nicht geschraubt, die 4 Einzelmechaniken sind wie die eines HÖFNER- Basses von 1963, erscheinen aber neuer. Die Lackierung in 3- Farb- Sunburst scheint original, ist jedoch auch nicht HÖFNERtypisch. Das HÖFNER auch in den Lackierungen variierte, zeigt auch das Angebot heutiger Bässe aus des Instrumentenbauers. Verarbeitung und hochwertige Materialien sprechen durchaus für HÖFNER als Hersteller dieses Basses.

Hat jemand weitere Informationen zu diesem Bass?"

Hier nun die Auflösung des Rätsels. Vor einigen Tagen schrieb mir Herr Christian Benker, ehemals Inhaber der Firma Höfner:

"Grüß Gott sehr geehrter Herr Bera,

Gleich vorab, ja, es ist ein Prototyp, vermutlich der einzige dieser Art......

.....Anfangs machte Höfner die E-Bässe mit der kurzen Gitarren-Mensur und später auch mit der langen 86 cm Mensur. Und da kam ein Mitarbeiter oder Team, auf die Idee einen Beatles Bass Korpus mit einer langen (86cm) Mensur zu bauen. Ich kann mich nur dunkel erinnern. Sie bastelten aus vorhandenen Material einen Korpus und einen langen Hals zusammen. Das Resultat sehen sie aus ihren Bass. Es ist ein Fusion Bastel Bass. Mit der Mensur 76cm. Bei der Mensur ist ja immer beim 12. Bund die Hälfte. Also wenn sie nachmessen, ist der Steg sehr weit unten. Und es war kein Platz für einen normalen Saitenhalter. Und durch die Deckenwölbung müsste der Steg sehr hoch werden. Denn wenn die Saiten auf der Griffbretthöhe über die Tonabnehm parallel laufen, kommen sie seh hoch über der Decke unten an. Also, Pech gehabt, geht nicht. Es gab keine entsprechenden Teile. Ich weiß nicht. ob der Bass jemals spielbar war. Würde mich interssieren. Deshalb wurde auch kein Aggregat (so nannten wir die Bedienplatte) eingebaut. Kostet ja alles Geld. Zusammengefasst, oben scheint alles Original zu sein, ab Steg, Saitenhalter, Aggregat nicht......

Mit herzlichen Grüßen

Christian Benker".

Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Herrn Benker und natürlich auch bei Herrn Lemme, durch dessen Kommentar zu meinem Beitrag ich auf die richtige Spur kam.

Nun ruht der Bass und ich mag gar nicht mehr auf ihm spielen, aus Angst, ihn zu beschädigen, den einzigen Höfner Violin Longscale Bass der Welt. Soll er ins Museum? Was meint ihr?
 
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