Uli
Mod Emeritus
Also mit dem EB-1 hat eigentlich keines der beiden Instrumente wirklich was zu tun außer vllt (von weitem) die Silhouette. Gerade deshalb bin ich eigentlich auch kein Fan des Gibson, der fälschlicherweise oft als Vorbild des Höfner bezeichnet wird, was völliger Quatsch ist. Dieser erste Gibson-Bass war der Versuch, die alten Kontrabassisten von der 'Oma' wegzulocken und in Richtung der elektrisch verstärkten Instrumente zu führen, weil Fender 1951 mit dem ersten E-Bass vorgelegt hatte und weil sich die großen Bässe trotz ihres Volumens nicht mehr durchsetzen konnten. Deshalb hatte der EB-1 (und auch alle direkten Kopien davon wie Epiphone, Univox-Lectra, Cameo etc) eine einschraubbare Stange, mit der das Instrument auch senkrecht wie ein regulärer Kontrabaß gespielt werden konnte. Alleine dieses Feature war natürlich mit einem Vollholz-Body technisch einfacher zu realisieren, als mit einer an den Violinenbau angelehnten Hohlzarge, trug aber unter anderem auch dazu bei, daß der Gibson (auch bereits ohne Endpin!) locker das dreifache Gewicht des Höfner auf die Waage bringt. Auch klanglich sind beide Instrumente verschieden, wenn auch nicht unähnlich, obwohl die Konzepte (einerseits massiver Mahagoni-Block - andererseits frei schwingende Decke) äußerst unterschiedlich waren.soll heissen, johnson = ur-gibson?
Während Gibson und Höfner die Kosten für ihre Instrumente (außer mit ihrem Namen) mit aufwändigen Produktionsverfahren und ausgesuchten Materialien begründen, haben die Fernost-Kopien nur das eine Ziel: einen dem Violinbass möglichst ähnlich sehenden Nachbau zum niedrigst-möglichen Preis auf den Markt zu werfen. Eine Maschine stanzt aus einfachstem Sperrholz 'violin-shaped' Holzringe aus, die aufeinander geklebt werden und mit Sperrholz-Böden versehen werden. Das ganze wird furniert und entsprechend gefinished und mit Low-Cost-Elektronik versehen. Wenn man sich über diese Hintergründe im Klaren ist, sowie über die Tatsache, daß der Klang eines solchen Instrumentes am ehesten ein Zufallsprodukt ist, als irgendetwas mühsam entwickeltes, ist der Kauf insbesondere vor dem Hintergrund des Preises ok. Was nützt es jemandem, der momentan halt nicht besonders flüssig ist, zu erklären, wie besch... ein Instrument im Vergleich zu seinen prominenten Vorbildern ist, wenn die Erkenntnis daraus bedeutet, daß er sich dann leider gar kein Instrument kaufen kann. Ich bin gerade dabei herauszufinden, inwieweit man dem (vergleichsweise wirklich recht bescheidenen) Klang des Johnson mit christlichen Mitteln noch etwas auf die Sprünge helfen kann, bin mir aber darüber im Klaren, daß man nicht aus Sch... Gold machen kann.was bedeuten Deine erkenntnisse für johnson-user?
Der Bass ist sicher geeignet, um seinem Besitzer die erste Erkenntnis zu bescheren, ob er grundsätzlich mit einer kurzen Mensur klarkommt bzw zufrieden ist und ob ihm die eingeschränkten Möglichkeiten ausreichen. Außerdem ist er trotz der 3 Kilo immernoch ziemlich leicht und wenn am nicht gerade Metal oder Funk spielt, macht er auch optisch was her, wenn man die Form denn mag.
Flatwounds für einen Shortscale-Bass für 3,95?? Her mit der Adresse!ich werd´s wohl einfach mal austesten (gestern kosteten ghs-phosphor-bronze-saiten in besagtem online-laden nur 3,95!)