Gestern war meine
LP90 noch mal auf dem OP-Tisch.
Die Potis in dieser Gitarre entstammen komplett meiner Ex-2002 R8 (Naomi), bevor ich sie gegen RS Guitarworks Superpots getauscht hatte. Interessanterweise kommt die Gitarre aus der Zeit des Umbruchs im Custom Shop und die R8 hatte eine Mischung aus 2002 & 2003 Specs. So waren zum Beispiel alle Potis (bis auf das Neck Vol. Pot) noch die Gibson ge-labled-ten Potis aus mexikanischer Fertigung - wie sagte Tonequest Report dazu noch mal? Der kleinste (und billigste) gemeinsame Nenner. Fuer mein Vorhaben war das nicht schlecht, da diese alle so um die 320 - 340 kOhm lagen. Perfekt fuer P90 Pickups. Das Neck Vol Pot ist ein CTS (2003 Spec) mit gemessenen 489 kOhm. Da ich's am Hals gar nicht klar genug haben kann, habe ich dem dann noch ein 460 kOhm Neck Tone spendiert. Als Caps hatte ich zwei NOS .033 µF Sprague PIO verbaut.
Obwohl ich mit dem Sound (den Ihr unter dem Link oben hoeren koennt) eigentlich ganz zufrieden war, fand ich den Steg-P90 doch etwas zu hart/hoehenbetont ... der Ami wuerde harsh sagen. Da ich ehrlich gesagt zu faul war, die Potis auszutauschen, war der Kondensator dran. Nun wollte es der Zufall, dass ich in meiner Schublade einen 1960's Sprague .047 µF Black Beauty Kondensator rumfliegen hatte (der mit gemessenen 51 nF im Toleranzbereich von 10% liegt).
Also, zack, Loetkolben raus, Sprage No.1 raus, Sprague No.2 rein ... verdammt! Das Teil ist vielleicht ein Brummer! 600V und so gross wie eine kleine Knackwurst (Mini-Winnies Wuerstchenkette ....). Hat aber gepasst ...
Und das Ergebnis, das hat auch gepasst. Sicherlich war der Unterschied bei voll aufgedrehtem Poti jetzt nicht gigantisch, aber da ich das Bridge Tone Poti sowieso fast nie ganz auf habe, war doch ein Unterschied zu hoeren. Der Sound scheint etwas mittenbetonter, fetter zu sein, weniger klingelig, ohne dabei die Hoehen zu beschneiden. Hat mir gefallen. Die Wuerstchenkette bleibt da erst mal drin verbaut.
Noch was: Ganz weit vorne in diesem Thread haben wir ja ueber unterschiedliche Saitenreiter Materialien der Bruecke geredet. Ich war wirklich sehr gespannt, wie mir die Nylon-Reiter der WD ABR-1 gefallen wuerden. Nun ... ich kann kein fehlendes Sustain feststellen. Das Soundspektrum klingt auch weder gedaempft oder begrenzt. Auf alle Faelle funktionieren die Teile ganz hervorragend mit dem Bigsby (was der urspruengliche Grund dieser Wahl fuer mich war).
Ich bin jedenfalls sehr (!) begeistert vom Sound und der Bespielbarkeit dieser Gitarre! Ich denke nicht, dass ich mir noch mal eine Les Paul von vor 1969 kaufe ...