Ich habe mich ja lange gegen In-Ear-Monitoring gesperrt, ist wohl wirklich eine Gitarristenkrankheit...
Ich dachte immer, dass ich dann ja gleich ein Multieffektgerät ins Pult spielen könnte, und meine schönen Amps überflüssig werden.
Soviel vorweg, ich würde mittlerweile sagen, wenn der Amp an der Luft geil klingt und mit einem guten Mikro abgenommen wird, klingt er auch mit In-Ear geil.
Letzten Herbst haben wir uns, anlässlich des Preissturzes, das XR18 gekauft und damit überhaupt erstmal die Möglichkeit zu individuellen Monitormixen gehabt.
Der Sänger hatte schon Hörer zuhause, die er mal mit günstigem Aufpreis zu angepasstem Gehörschutz gekauft hatte. Als Gehörschutz hat das Zeug wohl nix getaugt, lag aber in der Schublade und ist als In-Ear wohl ok. Ich habe ihm dann noch ein Behringer Kleinmischpult aus meinem Fundus hingestellt, und seitdem hängt er an der ganz kurzen Leine...
Der Schlagzeuger hatte sich schon mal zum Üben mit seinem häuslichen E-Drum den P1-Verstärker von Behringer und die Shure SE215 gekauft. Er hadert immer noch mit der veränderten Wahrnehmung, lässt die Hörer aber zunehmend länger drin.
Den Ausschlag gab für mich aber, als unser Bassist sich ein günstiges Thomann-Set (t.bone IEM 100 mit diesen Fender-Hörern, die aktuell rausgehauen werden) geholt hat und sofort total begeistert war.
Ab da war mein Interesse geweckt. Da die Hobbykasse jedoch leer war, hab ich mir gebraucht das IEM 75 von t.bone geschossen, und dazu die Shure SE215, die mir nach einiger Lektüre als ein ordentlicher Mindeststandard erschienen.
Ja, und nach ein bisschen Einstellungen tweaken bin ich auch schwer begeistert. Ich habe den Bodypack so leise, dass ich meine Gitarre noch ein bisschen von hinten höre, aber nur als Ergänzung.
Klanglich kann ich über das t.bone-Gerät nicht mal was Schlechtes sagen. Ich höre allemal mehr und besser, als vorher mit Elacin-Gehörschutz und Bodenmonitor der günstigen Sorte...
Was ein bisschen lästig ist, ich habe so etwa zwei- bis dreimal pro Probe kurze Soundaussetzer von vielleicht einer halben Sekunde - liegt da mein gewählter Kanal vielleicht zu nah an irgendeiner anderen Funke? Der Basser nutzt, wie gesagt, das t.bone IEM100, welches ebenfalls im 863-865 MHz-Bereich funkt, außerdem ein AKG WMS40, dessen Festfrequenz ich nicht kenne.
Ist sowas ein bekanntes Problem bei den günstigen Funken?
Naja, auf jeden Fall habe ich noch sie so gut und differenziert alles hören können, was da musikalisch im Raum so passiert - hätte ich gewusst, wie genial das ist, hätte ich schon wesentlich früher dran gearbeitet, dass wir die Voraussetzungen dafür schaffen.
Da ich klanglich an meiner Kombi nix auszusetzen habe, und aufgrund der niedrigen Lautstärke, bei der ich den Bodypack fahre, auch denke dass der Limiter (den das t.bone IEM75 nicht hat) verzichtbar ist, stellt sich mir allerdings auch die Frage, wie dringend ich ein Upgrade angehen sollte.
In-Ear ist definitiv "the way to go" für mich, daher vermittelt es mir ein komisches Gefühl, mit der billigsten aller Billiglösungen zu arbeiten.
Die Frage ist nur, sind Geräte wie das LD Systems MEI 1000G2 oder t.bone IEM 150 / IEM 200, die so ca. das Doppelte bis Dreifache kosten, dann deutlich besser, oder kommt ein entscheidender Qualitätssprung erst in der Nähe der 1K-Marke?
Kabelgebunden will ich nur als Backup, da wollte ich mir den Behringer P2 holen, sobald er wieder verfügbar ist.
Soweit mal meine 5 Cent hier - zur Frage des Hardware-Upgrades ist wahrscheinlich zu gegebener Zeit, sprich wenn die Kasse wieder mehr hergibt, ein eigener Faden sinnvoll. Vielleicht kommt ja auch noch das ein oder andere Gerät auf den Markt, die o.g. gibt es ja alle schon einige Jahre (außer dem t.bone 150).