Was meinst Du und wen sprichst Du an? Mich ...?!
Cheerio
Ne, das ging an die Adresse die ich zitiert hatte ...
Was ich mit der Frage meine:
In 1959 hat Gibson Gitarren in einer Manier gebaut, die mit der heutigen industriellen Fertigung - und der damit verbundenen Wiederholbarkeit - nichts zu tun hatte. So einfache Dinge wie "5 gr. Kleber an Stelle xyz" ... da hat halt einer auf die Tube gedrückt, oder den Pinsel eingetaucht und das verteilt.
Das Ergebnis vieler kleiner Abweichungen in den Arbeitsschritten hat dazu beigetragen, dass von den (ich glaube 650 Jahrgang 1959) bei weitem nicht alle so toll waren wie der Holy Grail dem wir heute nacheifern.
Production: 1958: 434 (about half Goldtops), 1959: 643, 1960: 635 (about 1600 estimated 1958-1960 sunburst Les Pauls)
Sagen wir mal der Holy Grail ist wahrscheinlich der "positive Ausreißer" - die 120 % Ergebnis beim Versuch 100 % zu bauen. Wie viele davon sind im Beauty of the Burst Buch zu finden ...
http://www.amazon.de/The-Beauty-Burst-Gibson-Sunburst/dp/0793573742
Heute erklären wir also, das wir die zufälligen damaligen 120 % als Maßstab nehmen und es Ziel einer Serie werden sollte. Dabei laufen wir in zwei Probleme ...
- die 120 % sind nicht immer aus den gleichen, zufällig positiv wirkenden "Fehlern" in der Produktion entstanden ...
- auch bei der heutigen Produktion ergibt sich Streuung, wahrscheinlich etwas geringer als früher, aber immer noch vorhanden. Mit Holz geht es halt auch nicht wiederholbarer ...
Was sich allerdings recht gut reproduzieren lässt ist die pure Optik einer Vorlage. Dies durfte ich im Fender Custom Shop schon mal an einer Serie Blackies bewundern. Allerdings sagte Jason Smith (Masterbuilder) auch, dass sie versuchen den Ton über PU Nachbau und Holzselektion leidlich zu treffen, aber im Prinzip keine Ahnung haben, wohin sich die Gitarren in 10 Jahren klanglich bewegt hat.
Daher ist und bleibt "Original" ein nicht wirklich zu fassender Begriff ....
Optisch kann man sich nähern ... klanglich bleibt es, wenn es zu realisieren ist, eine Momentaufnahme ... und dann kommt es darauf an, was wir aus dem Instrument machen und ob es uns inspiriert.
Lassen wir also die Suche nach dem Original (auch wenn ich zugeben muss, dass die Jagd ja auch einen gewissen Reiz hat
) und freuen uns einfach daran, wenn ein Hersteller über lange Jahre hinweg in der Lage ist Instrumente zu bauen, die unserem Gusto entsprechen ...
Bei meiner alten Tokai hat er dies zumindest geschafft ...
Gruß
Martin