Tipps für einen guten Bluessound (Einstellungen, Equipment, Effekte, Lehrbücher)

  • Ersteller Gast284307
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Ich glaube, Blues im eigentlichen Sinne ist ein Gefühl. Das kann man vermutlich nicht lernen. Der Rest, Naja, Gitarre spielen :)

Diese Betrachtung finde ich auch sehr interessant. Jeder kann den Blues haben, aber nicht jeder kann das über eine Gitarre ausdrücken. Kann man etwas spielen, ist einem gewiss schon aufgefallen, dass die aktuelle Stimmung sich auch auf´s Spiel auswirkt. Ich wage die These, dass z.B. rüde oder exzessive Lebensweisen erst den ein oder anderen Meilenstein der populären Musik möglich machten. Auf der anderen Seite birgt diese Betrachtung die "Gefahr" einer kulturpflegenden Verkitschung. Gitarre spielen wird schnell als Kunst denn als Handwerk mit Expressionsmöglichkeiten gehandelt, wobei es ja auch Ansichten gibt, wonach beides zusammen fällt. Jedenfalls lauert hier die Überhöhung des Musizierens als was ganz großes. Da kommt man dann schnell in die Schubladen von E und U Musik. Und welches Gefühl meint man denn? Es gibt fröhlichen und traurigen Blues.
 
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@Der ahnungslose Depp - genau, das geht in dieselbe Kerbe. Es wird von "Feeling" geredet, und was man alles durchgemacht haben muss... dabei gibt's verdammt viel guten Blues der einfach nur ein Grinsen aufs Gesicht zaubert, ebenso wie Blues der ganz simple Liebeslieder noch in den Schatten stellt, es gibt Geschichten zu berichten, usw. Es gibt nicht "den" Blues, es gibt total widersprüchliche "Definitionen" aus dem Mund der Blues-Legenden.

Und auch historisch gesehen, damals wie heute ist nicht alles "Blues" wo Blues draufsteht. Oder? Der "St. Louis Blues" von WC Handy ... ist das ein Blues? Oder ein nettes Pop-Stück mit Blues-Elementen? Es gibt nicht "den" Blues mit "dem" Feeling, ebensowenig wie es "den" Blues-Sound gibt.

Aber alles Weitere ist nachlesbar in meinem epischen Aufsatz mit den "12 Takten zu Blues-Irrtümern" :D ... ich wünsche Euch allen viel Glück bei der Suche bzw. ausreichendes Selbstbewusstsein für die Aussage "dies ist MEIN Blues-Sound". Denkt immer dran, dass selbst euer billiges Basis-Equipment ziemlich sicher deutlich hochwertiger und flexibler ist als das, mit dem die ganzen legendären Blues-Helden ihre Aufnahmen gemacht haben. Am Equipment hat's noch nie gelegen...
 
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Ich glaube, Blues im eigentlichen Sinne ist ein Gefühl. Das kann man vermutlich nicht lernen. Der Rest, Naja, Gitarre spielen :)
Genau so ist es. Ich spiele seit über 30 Jahren und habe Jahre verzweifelt versucht den Blues zu erlernen....ohne Erfolg.
Ich kann zwar wie ein Grundschüler Texte nachschreibt ohne den Inhalt zu verstehen....bestimmte Noten runterspieln...aber mit Blues hat das nichts zu tun.
Und ich kenne auch nur ganz ganz wenige, die es drauf haben Worte in Töne zu wandeln...damit ganze Texte zu spielen.
Das ist eigentlich Blues.

Alles andere ist sinnentleertes Geschreibsel, was auch in Töne gewandelt nicht besser ist.

Da aber nichts schwer ist, als sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, wird versucht das Unvermögen durch Hardware zu kompensieren.
 
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Ich denke eben bei Blues an die alten, großen wie BB King oder so. Ich kenne mich da aber auch nicht wirklich aus. Blues, rein notarisch gesehen, also z.b. 5-Ton Musik oder ACDC, kennt man. Aber wie damals der "Sound" entstand und eben wiedergeben wurde, das ist Blues für mich...entweder man hat ihn oder nicht, wenn man es mit der Gitarre rüberbringt. Vielleicht sagt man heute einfach "Blues Rock" zu denen, die "Blues" spielen/wollen. Hauptsache man hat Spass und der Ton steht :)
 
Es gibt nicht "den" Blues mit "dem" Feeling, ebensowenig wie es "den" Blues-Sound gibt.

Dem muss man uneingeschränkt zustimmen. Man sollte allerdings die Anmerkung hinzufügen, dass es eine lange Geschichte des Blues gibt, die an individuelle Lebenserfahrungen der Musiker genauso gekoppelt ist wie an die Fortschritte des Instrumentenbaus. Dabei spielte die billige Massenfertigung von Gitarren genauso eine große Rolle wie die spätere Elektrifizierung oder die aufkommende Musik(Platten)industrie.

Das Beispiel von Thomann schneidet aus dem gesamten Entwicklungsstrang nur ein winziges, wenn auch populäres, Stück heraus und verklärt das, fälschlicher Weise, als Standard.
 
Am Equipment hat's noch nie gelegen...
Und das nicht nur beim Blues.
Die ersten Shredder haben auch aberwitziges Equipment gehabt, wenn man sich die Jazzer oder Country Spezis aus der schwarz/weiß+Mono Zeit anguckt zum Beispiel...

Es gibt den vorgetrampelten Weg, der mit einer gewissen Sicherheit funktioniert.
Aber das ist wie mit den Verkehrsverbindungen, wenn ich den Schildern folge, bekomme ich nicht unbedingt den direktesten Weg, den ich per Karte raussuchen kann.

Und genauso kann ich auch mit der Gitarre querfeldein gehen.
Wenn ich am Ziel ankomme, wer will mir da reinquaken? :)


Und wenn man sich anguckt, wie verschieden hiesige Nutzer da schon rangehen...
@Rostl kommt mit einem Marshall Halfstack + Solidbody da genauso gut hin, wie @emptypockets (R.I.P.) mit seiner akustischen...
 
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Spass macht's mir.
Das ist auch das wichtigste dabei. :)
Wollte Dich auch nicht allzu viel demotivieren, habe nur meine Sicht und Meinung aus viel Blues Erfahrung geschildert.
Für mich hat der Blues einfach elementar mit viel Spielgefühl bzw. Gefühl für den Ton zu tun.
Und Talent ist ja in der Musik nicht ganz so unwichtig, übrigens auch in anderen Bereichen.
Aber sicher kann man auch mit sehr viel Ehrgeiz und vor allem ganz viel Üben einiges rausholen.
Talent, ohne Fleiß ist dann auch nicht der ideale Weg.

Las aber jetzt auch, Du hörst mal auf, fängst dann wieder mal an, das beißt sich mMn dann auch wieder.
Möchtest Du wirk. weiterkommen, nicht nur im Blues Bereich, musst Du gefühlt üben "bis der Arzt kommt". :eek:
Und ganz wichtig, Dich dann total mit der Musik Richtung beschäftigen, die Du so anstrebst.
Nicht nur im Blues, auch in anderen Genres für mich einer der Keys!

Also, viel Glück dabei, und bitte nicht gleich aufgeben!

Gruß
 
Am Equipment hat's noch nie gelegen...

Das ist mir zu pauschal und deutet auf einen Gitarristen hin, der meist in der Nähe eines Cleansounds spielt. Es kommt drauf an, was man machen will. Für einen modernen Gitarristen stellt sich mit der Frage nach dem Genre auch die Frage nach dem Sounddisign. Gary Clark Junior könnte nicht seine gelegentlichen singenden Leadsounds produzieren, ohne entsprechendes Equipment. Daher auch nochmal der Verweis auf die Hörgewohnheiten. Es gibt ältere Bluessachen, die ich nicht höre, weil mir der Sound nicht zusagt. Robort Johnson ist für mich mehr Arbeitsmaterial als Hochgenuss. Mit dem Blues ging es bekanntlich los und es entwickelteten sich verschiedene Genres der populären Musik. Und diese waren ja oft mit der technischen Entwicklung des Equipments verbunden. Der Blues ging eine zeitlang mit, bis konservative Varianten stehen blieben, sich allenfalls noch verfeinerten, während andere neue Einflüsse zu ließen u.s.w. Also das Ganze ist ja viel zu vielschichtig für solche Pauschalurteile.
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Und ich kenne auch nur ganz ganz wenige, die es drauf haben Worte in Töne zu wandeln...damit ganze Texte zu spielen.
Das ist eigentlich Blues.

Bluesikone Buddy Guy meint mit seinem letzten Ablumstitel:

"the blues is alive and well"
 
ACDC ist ja auch irgendwie Blues.
Schon, hör Dir mal vor allem die Anfangsjahre so um 1975/76 an.
Das Stichwort: Ride On! :tongue:
Das Main Solo ist für mich immer noch eines der besten AC/DC bzw. Angus Soli.
Er spielte es fast "dreckig", trotzdem fühlt man dabei jeden einzelnen Ton.
Höre mir das immer wieder mal sehr gerne an.
Gruß
 

ACDC spielen Hardrock dem man die Blueswurzeln noch anhört. Aber unter Blues verstehen die meisten doch was anderes?

Für mich hat der Blues einfach elementar mit viel Spielgefühl bzw. Gefühl für den Ton zu tun.

Ja, aber Gefühle ändern sich vielleicht auch. Wer Jahrzehnte nur die härteren Genres gehört und gespielt hat. Der braucht vielleicht einfach nur mal wieder "runter" kommen :rock:. Wieviel pbm hat denn der Pulsschlag eines Menschen? Wenn ich eigentlich gar keinen Bock auf Blues habe und ihn auch nicht höre, wird es vielleicht auch schwierger mit dem Feeling.
 
Wenn ich eigentlich gar keinen Bock auf Blues habe und ihn auch nicht höre, wird es vielleicht auch schwierger mit dem Feeling.
Dann solltest Du ihn bitte auch meiden... :D
Und ich sprach hier vom Gefühl für den Blues Ton, weil es hier doch um den Blues geht.
Feeling ist übrigens auch in anderen Genres mMn sehr wichtig.
Und Feeling heißt ja auch nicht, mal einfach so ohne Plan zu spielen.
Das Feeling in einen Song, oder besser für einen Song einzubringen, ist mMn mit das schwerste.
Glaube auch so ähnliches hier richtigerweise schon gelesen zu haben.
 
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@Der ahnungslose Depp - dann kommen wir in der Tat nicht zusammen. Es gibt so viel geniale Musik in Mono, oder noch "schlimmer" von verrauschten und verknacksten Schellack-Platten. Wer so "geschlossene" Ohren hat, sich von der minderwertigen Aufnahmequalität ablenken zu lassen und deswegen die Musik dahinter nicht hören zu wollen, kriegt von mir eine Tüte Mitleid ;) aber es bringt nix da lange hin- und herzureden. Darauf komme ich nicht klar, gerade und insbesondere bei Musikern.

Gilt by the way auch nicht nur beim Blues. Metallicas erste 3 Alben haben auch eine recht bescheidene Aufnahmequalität, wenn man sie mit allem (naja, ausser Some Kind Of Monster) vergleicht was danach kam. Sind sie deswegen schlecht oder kein "Hörgenuss"? Auf meinem Zettel nicht. Findet wirklich jemand diesen "dosigen" Sound vieler Beatles-Aufnahmen total toll? Oder das berühmte Fussmanschinen-Quietschen bei "Superstitious" von Stevie Wonder? Nun ja, dass es auch anders geht (und dass es auch noch offene Ohren gibt), zeigen ja auch so Kollegen wie Jack White oder Dan Auerbach, die auch nicht immer auf einen total polierten "modernen" Sound achten, sondern oft auch mit "am besten" klingen, wenn sie einfach mal drauflos rumpeln.

Famous last words, ich bin mal wieder raus, du suchst also einen "modernen" Blues-Sound, da kann ich in der Tat null helfen, und wenn in einem Thread mal wieder AC/DC als Blues-Band auftaucht muss ich eh schleunigst weg.
 
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Hihi,
ich kannte mal einen Shredder in einer Bluesband. Der hat in 16teln gedacht und die Musik im Kopf für sich so zerlegt.
Hat dementsprechend geklungen und er hat nach einem halben Jahr aufgegeben, da er gemerkt hat, dass er kein Feeling dafür hat.
Geil, mich wundert dabei allerdings, das die Blues Band überhaupt ein halbes Jahr mit ihm spielte. :)

Es gibt so viel geniale Musik in Mono, oder noch "schlimmer" von verrauschten und verknacksten Schellack-Platten.
Richtig, da gehe ich gerne mit!
Vinyl Rules... :great:

Allerdings behauptet hier ja keiner, AC/DC sei eine reine Blues Band.
Aber sie hatten/habe doch auch sehr viele Blues Zitate in ihrem Spiel.
Ich denke da mal an Ride On, The Jack, Down Payment Blues, Night Prowler und Rock And Roll Ain't Noise Pollution u.a. die sollten doch als gute Beispiel herhalten dürfen.

Gruß
 
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@DerZauberer: Was du da schreibst, da bin ich mal wieder voll bei dir … aber sowas von … ;)

(P.S. Ich hab lange nichts geschrieben oder hochgeladen … werde ich wohl auch nicht mehr … aber ich hab noch nicht aufgegeben, ich bin noch dran, und langsam wird das … :))
 
Es gibt so viel geniale Musik in Mono, oder noch "schlimmer" von verrauschten und verknacksten Schellack-Platten.

Das widerspricht meiner Bewertung nicht. Vermutlich sehen wir manches ähnlich und anderes nicht. In einer komplexen Welt mit komplexen Sachverhalten ist das der Normalfall. Glaube, ich gebe mir mehr Mühe, unterschiedliche Sachverhalte als solche wahrzunehmen.
 
Feeling ist übrigens auch in anderen Genres mMn sehr wichtig.
Und Feeling heißt ja auch nicht, mal einfach so ohne Plan zu spielen.
genau
Ich glaube, Blues im eigentlichen Sinne ist ein Gefühl. Das kann man vermutlich nicht lernen. Der Rest, Naja, Gitarre spielen :)
auch genau, man muss kein "Weltmeister" auf der Gitarre sein, um guten Blues zu spielen. Das gilt auch für andere Genres. Und Blues kommt aus dem Leben, kann daher traurig, aber auch fröhlich sein, eben wie das Leben so ist.
 
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man muss kein "Weltmeister" auf der Gitarre sein
Richtig, aber ein gewisses Gespür für diese Musik haben.
Dafür sollte man den Blues quasi aufsaugen, ihn halt möglichst oft hören, und ihn mMn auch ein wenig lieben.
Talent dafür, kann sicher auch nützlich sein, gewisse Techniken dann gut zu beherrschen.
Wichtiger ist aber noch: das Üben, Üben, Üben!

Und weil's hier auch um Blues Equipment geht:
Ne Strat oder Tele, nen 50 Watt Fender Combo, nen alten TS (oder ähnliches) und ein wenig Reverb dazu finde ich immer noch sehr Nice.
Trotzdem, das wichtigste sind die eigenen Ideen und seine Finger/Hände dabei, um ihn auch gut umsetzten zu können.

Gruß
 
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Ne Strat oder Tele, nen 50 Watt Fender Combo, nen alten TS (oder ähnliches) und ein wenig Reverb dazu finde ich immer noch sehr Nice.
Trotzdem, das wichtigste sind die eigenen Ideen und seine Finger/Hände dabei, um ihn auch gut umsetzten zu können.
wir fangen jetzt an, uns im Kreis zu drehen, dahin gehend hab ich mich hier schon ziemlich am Anfang geäußert;), auch andere. Wer mehr haben will, soll das halt tun:).
Richtig, aber ein gewisses Gespür für diese Musik haben.
genau, denn wenn wir die Väter des "weißen, englischen Blues" betrachten, John Mayall und Alexis Corner, das sind, bzw. waren keine Virtuosen auf ihren Instrumenten, aber für viele richtungsweisend:rolleyes:.
 
ACDC spielen Hardrock dem man die Blueswurzeln noch anhört. Aber unter Blues verstehen die meisten doch was anderes?
Richtig. Bzw noch mehr Bluesige Akkorde etc als Hardrock. Eben nur mit ordentlich Dampf, da denken viele nicht mehr an Blues :) Deshalb dachte ich im Fall von ACDC mehr zum hiesigen Thema passend an dieses "Blues Sound suchen..". Der "Alte" Bluessound war vermutlich Gitarre-Kabel-Amp bzw vorher nur Gitarre ohne Amp :)
 

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