Servus, ich hab mir - etwas angetrieben durch diesen und andere Threads - auf den HIG-Stahlblock von eBay für meine MiM Classic Player 60s Strat gegönnt. Der Auslöser liegt allerdings fernab von Voodoo oder Klangnuancen, es gab ein eher handfestes Problem: Das Gewinde des alten Zink-Guss-Blocks für den Trem-Arm war "ausgenudelt", wie man so schön sagt. An der Stelle möchte ich gleich ein wenig ausholen: Als ich die Strat vor 7 Jahren erwarb, gab es bereits ein Problem mit dem Zink-Block: Ich habe den Tremolo-Arm eingedreht, konnte ihn aber nicht mehr herausdrehen, es wurde beim Rausdrehen immer schwergängiger. Ich habe die Gitarre wieder zu thomann eingeschickt, die sie an den Fender-Service in Deutschland weitergaben. Das war ein großer Fehler. Ich durfte dann über 8 Wochen warten, bis diese Flitzpiepen mir mitteilen konnten, dass Metallspäne im Gewinde diese Fehlfunktion verursacht haben.
Hätte ich das vorher überrissen, hätte ich gleich 20 Euro in einen Stahlblock investiert...
Nun denn - der günstige Preis und die Haltbarkeit des Stahlblocks hätten schon ausgereicht, mich zum Kauf zu bewegen, aber die Möglichkeit, den Klang dadurch noch zu optimieren hat die Vorfreude auf den Block noch erhöht
Der neue Stahlblock wiegt 55g mehr als der aus Zinkguss, ist also mit über 300g ein ganz schöner Brocken:
Dabei ist der alte Block sogar ein paar Millimeter höher:
Die Verarbeitung des HIG-Blocks ist - wie
@Senchay bei der Modifikation seiner CV schon anmerkte - sehr gut, da gibts nichts zu meckern.
Jedoch gibt es bei den Maßen ein gewisses Problem: Beim originalen Fender-CP-Block liegen die Mittelpunkte der Löcher zum Einhängen der Federn auf einer Linie mit den Mittelpunkten der sechs Saiten-Durchführungslöcher, beim HIG-Block, der laut Beschreibung auch für die CPs passend ist, liegen die Löcher etwas weiter zum Rand, so dass der Abstand, über den die Federn gespannt werden, verkürzt wird.
Dem muss gegengesteuert werden, indem man die zwei Schrauben, die die Kralle halten, weiter in die Gitarre reindreht, so dass in etwa der alte Abstand hergestellt wird:
Nun zum Sound! Ich habe natürlich dieselben "gut eingespielten" (um nicht zu sagen grintigen) Saiten draufgelassen, allerdings können natürlich Verfälschungen durch die Justierung der Federn, versehentliches Drehen der Schrauben an den Saitenreitern passiert sein.
Wie man schon in
@relact s Blindtest, den er übrigens auch mit einer CP60 durchgeführt hat, hören konnte, war für den Zuhörer in einer Aufnahmesituation keinesfalls der Stahlblock als eindeutiger Sieger hervorgegangen.
Ich bin für meinen Teil eher mit der Einstellung ins Rennen gegangen, dass kein soundmäßiger Unterschied vernehmbar sein wird. Und so hörte ich bei meiner Strat trocken gespielt tatsächlich keine großen Abweichungen zum vorherigen Zustand, außer dass die Strat eventuell ein kleines bisschen mehr Sustain liefert. Aber das waren solch kleine Nuancen, dafür würde ich meine Hände nicht ins Feuer legen...
Bestärkt in der Meinung, dass dieser Tausch also doch mehr Voodoo zuzuschreiben ist, habe ich nun den Verstärker bemüht.
Da ergab sich nun ein etwas deutlicheres Bild: Die Strat ist durch die Modifikation ein kleines, aber hörbares Stück lauter geworden, und ich denke, dass der Lautstärkesprung hauptsächlich im Frequenzbereich der Hochmitten/Höhen angesiedelt ist. Ich konnte bei meinem MXR Micro Amp, den ich immer für Strat und Tele auf 12 Uhr nutze, knapp eine Stunde zurückstellen, um das bisherige Outputlevel zu erreichen. Ob das nun an den 55g mehr Masse, den anderen Materialeigenschaften oder der veränderten Federaufhängung liegt, vermag ich nicht zu sagen.
Des Weiteren scheint mir auch das Sustain ein wenig ausdauernder zu sein.
Ich werde heute abend und morgen nochmal mit der Guten spielen, mal sehen, ob sich die oben genannten Eindrücke bestärken lassen...