Ich bin 14 und hab das mal mit 12 und nem Kumpel gemacht.
Wir hatten keine Instrumente und haben nur zwei verschiedene stimmen übereinander gesungen.
Nach ner halben Stunde hatten wir dann 7cent bekommen
.
Sieben Cent sind mindestens zwei Münzen. Die genügen doch schon, um den Passanten die "Kasse" zu zeigen.
Hier etwas zu "Geld" von einem 61-jährigen mit Akkordeon:
Ich habe mich mit 60 Jahren das erste Mal in meinem Leben vor dem Haffbad in Ueckermünde auf die Mauer gesetzt und habe niemals damit gerechnet, überhaupt einen Passanten einer milden Gabe zu veranlassen. Es war einfach nur ein Abend mit schönem Sonnenuntergang. Einige Zuhörer wuselten vor und neben mir herum und suchten etwas.
Nach dem "Pommernlied" wurde ich gefragt, ob man mir etwas Geld spenden dürfe. Man mag es hier glauben oder nicht: ich war sehr überrascht ! Ich antwortete damals "...nee, der Onkel nimmt heute nichts, der Kurdirektor hat gesponsert..." worauf die Passanten das Portemonai wieder in die Tasche steckten und mit gesenkten Haupt von dannen zogen.
Ich schwor mir damal: Das passiert nie wieder ! Seitdem lege ich immer auf meiner entspechen zusammengefalteten roten Regenjacke 1 Eurostück und ein Fünfzig-Centstück bereit. Anfüttern ! Deutlich sichtbar bedeutet das für Passanten nicht unbedingt, dass ich Geld will sondern eher, dass ich überhaupt nichts dagegen tun kann, wenn mir jemand etwas dazulegt.
Mehrere Versuche auf dem Ueckermünder Markplatz in diesem Sommer haben gezeigt: Funktioniert !
Hier noch etwas für die jungen Leute: Das Geld haben heutzutage die Rentner. Also legt Euch ein Bündel an altbekannten, eingängigen Melodien zurecht. Bei mit geht das von "Lilli Marleen" über "am Brunnen vor dem Tore" bis "muss i denn zum Städele hinaus". Man mag ja hier über die Titel denken. was man will - die Alten bleiben stehen, singen mit und das Wichtigste: sie geben. Zusammengeklammerte Waschzettel wirken Wunder.
Klassik mag ja auch ganz gut sein, aber mal ehrlich, welchen Passanten interessiert schon Rachmaninow. Da macht man sich einen Haufen Maloche und hat nichts in der Kasse.
Das Schwierigste überhaupt (für mich jedenfalls): Jede Gabe wird mit "Danke" quittiert, ohne den Vortrag zu unterbrechen. Und das trotz Gesang, ohne sich dabei zu verdudeln.
Warum ich das jetzt hier schreibe - mir war gerade so.