Achim, bloß bei solchen Themen nicht auf Martman hören. Der hat wie immer eine
sehr eigene Sicht der Dinge
Nein, nur tiefste Pampa. "Keyboarder" ist in solchen Gegenden zu 98% gleichbedeutend mit "Alleinunterhalter". Der Rest entfällt auf den einen oder anderen Top40-Tastenmann.
Für dich sind
alle Keyboarder (außer JMJ, dir selbst und ein paar anderen 70er-Jahre-Helden) gleichbedeutend mit "Alleinunterhalter". Komm mal runter von deinem hohen Ross...
Ich glaube trotzdem nicht, daß die prozentuale Verteilung der verschiedenen Arten der Keyboarder in einer Gegend mit Dörfern und kleinen Kreisstädten genauso ist wie in einer Millionenmetropole wie Hamburg.
Belege? Gibt es nicht. Es mag sein, dass in und um Großstädte herum Musik im allgemeinen etwas besser gedeiht als auf dem Land, weil schneller eine kritische Masse aus Musikern, Zuhörern und Veranstaltern zusammenkommt. Und
vielleicht gibt es in größeren Städten prozentual pro Bevölkerung auch mehr Musiker - ich glaube nichtmal das. Wenn 1% der Einwohner Musik machen, ist aber natürlich in Kleinkaffelshausen die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Band zusammenfindet kleiner, als wenn man auf wenigen km² 1% von 1.000.000 zusammenkriegt.
So rein GAR NICHTS hat das damit zu tun, welche Instrumente dann gespielt werden. Es gibt schlicht keinen Grund zu der Annahme, dass Pianisten / Keyboarder auf dem Land seltener sein sollten als in der Stadt.
Das fängt ja schon damit an, daß man auf dem platten Land von vornherein weniger konfrontiert wird mit Musik, die Lust auf Synthesizer macht. Glaub mir, ich hab mehr als 20 Jahre meines Lebens in tiefer norddeutscher Provinz verbracht,
Komisch, ich auch. Kleines Mini-Städtchen im ehemaligen Zonenrandgebiet südlich der Heide. Und soll ich dir was sagen? Wir hatten eine SEHR gesunde Musikszene dort, mit etlichen Bands, Auftrittsmöglichkeiten etc.
Allein aus meinem Schuljahrgang (70 Leute - einziges Gymnasium in 15km Umkreis) und zwei Jahre drüber und drunter kommen inzwischen zwei gute Handvoll Leute, die
a) Tourneen in 1000er-Hallen und größer (deutlich größer auch, falls dir Rock am Ring was sagt) mit 200+ Gigs im Jahr spielen oder gespielt haben
b) Mehrere Wochen lang die Charts dominiert haben (und jahrelang in den Top 20 vertreten waren) und dabei z.B. Metallica auf die hinteren Ränge verwiesen haben
c) bei großen TV-Produktionen in der Hausband sitzen
d) Sounddesign / Produktmanagement im weitesten Sinne für Yamaha machen (mal durch die Presets eines Motif durchhören - da ist einiges dabei, von dem ich weiß, wer es programmiert hat)
e) auch bei kleineren Labels unter Vertrag sind (sofern nicht schon unter a) gelistet).
So - und von den knapp 10 Leuten (aus vielleicht 300, die in diesen Jahrgängen überhaupt dort gewohnt haben), sind schonmal mindestens 3 Keyboarder. Also erzähl bitte keinen Unsinn.
Die einzig relevante Frage ist: wie findet man diese Leute, wenn es in der Gegend nicht eine gewachsene und gut sichtbare "Szene" gibt? DAS ist regional verschieden. Sobald man aber einmal die Schnitzeljagd aufgenommen hat und einen Fuß in der Tür hat, ergeben sich dann meist die interessanten Kontakte recht schnell und von allein.