Be.eM
HCA Steinberger
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Ich beginne langsam zu bedauern, dass ich meine Steinberger Synapse nicht direkt zurück geschickt habe: Habe heute beim üben draussen mal die Gitarre im Sonnenlicht inspiziert und mir sind dabei am Griffbrett Striemen aufgefallen, die ich sogar beim drübergehen mit dem Finger fühlen kann.
Die Striemen sind nicht OK. Sprich mit dem Laden, selbst eine relativ "günstige" Steinie muss tipptopp in Ordnung sein. OK, wir reden letztlich von Gibson mit der zugehörigen berüchtigten Qualitätssicherung, aber selbst meine "refurbished" Steinie guckt nicht so aus.
Naja, einen Traum weniger.
Obwohl: Vielleicht baut mir ein anderer Gitarrenbauer etwas ähnliches für weniger.
Vielleicht hilft dir ja der Beitrag, den ich jetzt eigentlich geplant hatte: Bastelstunde
Ich habe die letzten Tage nee, Nächte damit verbracht, aus vielen herumliegenden Teilen zwei Steinies zusammenzubauen. Darunter ist auch der Body, den mir das hier anwesende Usergroup-Mitglied Jens aka "rindermulch" verkauft hat. Hallo Jens . An diesen zwei Beispielen kann man eigentlich ganz gut nachvollziehen, mit wieviel (oder wenig) Geld was gemacht werden kann. Es geht teuer und günstig, und beides macht Spaß. Und für beides gibt's hier ein Beispiel.
1. GM-4 (A) (Music Yo Version)
Diese basiert auf dem Body von Jens (ein Music Yo-Body mit flamed maple top in cherryburst. Ein paar klitzekleine Dellen, ansonsten gut in Ordnung. Diese Gitarre hat folgende Teile mit auf den Weg bekommen:
Einen Moses Prototypen- bzw. Vorserienhals, mit sichtbarem Gewebe unter dem transparenten Finish. Der war teuer, aber ist hübsch, mit sichtbarem Gewebe auf der Halsürckseite. Außerdem an Bord: ein HazLabs EQ der zweiten Generation, mit dem "stacked" Tone Pot. Und schließlich noch eine "FX Bridge" von headless research, also eine Fixed Bridge anstatt eines Trems, auf meiner selbstkonstruierten "Shim" (Grundplatte). Hier mit den Sätteln eines Steinberger-R-Trems (also nicht die Hohner-Version). Das Cover für das Elektronikfach habe ich nach Zeichnung anfertigen lassen, diverse Kleinmaterialien (Schrauben etc.) hatte ich sowieso angesammelt. Die Pickups sind ein bunter Reigen durch die Steinberger-Historie, als da wären: ein EMG 60 an der Bridge (aus einer Newburgh GM-5 von ca. 1989), ein SA von 1991 in der Mitte (auch aus der GM-5, nachgerüstet), und ein niegelnagelneuer SA am Hals.
Die Kosten detailliert:
- Body: 150,-
- Pickups: 220,- (nominell, bei Neukauf)
- HazLabs EQ: 165,- (incl. Zoll und Steuern)
- Hals+Headpiece: 540,- (dito)
- Schrauben etc. 10,-
- Batteriefach: 10,-
- Fixed Bridge: 150,- (incl. Zoll und Steuern)
- Shim: 15,-
- Backplate: 25,-
Gesamt: 1.285,-
2. GM-4 (Newburgh Version)
Die zweite GM-4 basiert auf einer Newburgh-Steinie von ca. 1988. Der Originalhals war schon ziemlich runtergespielt, das TransTrem auch etwas angefressen, und der Body hat viele Kratzer, Dellen, und hatte außerdem eine hässliche dicke Neutrik-Klinkenwarze als Ausgang aufmontiert. Es hatte sich ergeben, dass ein holländischer Steinie-Freund aber unbedingt Hals und TT haben wollte (günstig, zur Restaurierung einer anderen Newburgh-Gitarre), und somit blieb mir der Body, komplett mit Pickups. Auch auf diesen Body habe ich die FX-Bridge montiert, EQ gab's diesmal nicht. Der Hals ist ein normaler Moses MB27-Hals, wie er regulär nach wie vor verkauft wird. Ich bekam ihn allerdings minimal gebraucht, und spürbar günstiger. Die Klinkenwarze habe ich auch entfernt, aber leider hat der grandiose Techniker, der dieses Ding implantiert hat, den Body an dieser Stelle flach geschliffen und das Loch aufgebohrt. Ich habe das jetzt mit einem dezenteren schwarzen Buchsenblech (gebogen) und einer ganz normalen Klinkenbuchse wieder aufgehübscht. Guckt dem Original deutlich ähnlicher.
Die Kosten detailliert:
- Body incl. Pickups: 250,-
- Neck: 200,-
- Schrauben, Kleinkram: 20,-
- Headpiece: 50,-
- Fixed Bridge: 150,-
- Shim: 15,-
Gesamt: 685,-
Das "wie original" gilt für beide Gitarren. Beide bestehen auch nur aus Teilen, die von Steinberger oder speziell für Steinies hergestellt wurden. Beide Gitarren sind hinsichtlich der Routings unverändert, können also jederzeit mit einem S-Trem, T-Trem oder XS-Trem (headless research) umgerüstet werden, wenn's denn sein soll. Vier Schrauben und Fixed Bridge raus, sechs Schrauben und Trem rein, fertig. Und wie gesagt, das Ergebnis ist in beiden Fällen eine Oberklassen-Headless.
Persönliche Wünsche sind hier nach Belieben auch machbar, wie ich das ja bei meiner Piezo-GM schon gemacht habe. Ist halt dann nicht mehr "voll echt oridschinäl", aber diesen Status verliert man unter Puristen sowieso mit der kleinsten Modifikation oder Komponentenaustausch. Pfeif' drauf, das sind astreine "Player's Guitars", und mit dem Spaß am Basteln und dem grandiosen Ergebnis verkauft man das Ding sowieso nicht mehr. Marktwert also uninteressant. Wobei ich aber dennoch sicher bin, beim theoretischen Verkauf bei keiner draufzuzahlen
Also, vielleicht ist das ja eine denkbare Alternative zu fertigen oder mundgeblasenen 2.000-5.000-Euro-Teilen.
Bernd
Achso die Bilder, fast vergessen
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