Steinberger & Headless User-Thread

genau, jetzt seh ich es
 
Nachdem im Forum immer wieder Fragen zu Spezifikationen auftauchen und ich mal selbst in ganz uneigennütziger Weise auch eine solche Übersicht haben wollte, habe ich mal eine Tabelle der möglichen Spezifikationen von Steinberger Gitarren über die einzelnen Herstellungsperioden zusammengetragen. Darin sind auch viele Jahreszahlen enthalten, die Aufschluss geben, ab wann etwas angeboten wurde. Das ganze soll so als Guideline dienen und mehr Licht ins Dunkel bringen, wenn wieder einmal ein Angebot für Fragen sorgt.

Ich habe die Tabelle mit Bernd und Wojciech schon rückgekoppelt (danke!), heute nochmals korrigiert/erweitert und bin für Korrekturen und andere Wünsche sehr dankbar! (Datei ist gezipptes xls)

danke

Tom
 

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Hi Tom,

prima, das wird vielen bei der Einschätzung von (Netz-)Fundstückchen helfen :)

Ein paar Kleinigkeiten noch:

- Steinberger GS (Newburgh und Nashville) hatten immer eine 4-bolt Halsbefestigung.
- Steinberger GS (Nashville) gab's auch anfangs ein paar mit Jam-Trem, das später durch das Z-Trem abgelöst wurde.
- MusicYo-Serials: Es waren tatsächlich die "N000xxxx" und nach ca. 100 Stück "N00xxxx" die Regel. Die von dir genannten Serials ohne "N" vorne kenne ich persönlich gar nicht. Beziehst du dich da auf die ersten MY-Modelle, die 2002 mit den '98er NOS-Bodies zusammengeschraubt wurden?

Grüße,
Bernd
 
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Danke Bernd!
Bei MY hatte ich das "N" bei der Serial vergessen.

Seit heute weiß ich, dass die GM Logos in der Nashville Ära im Siebdruckverfahren auf die Bodies aufgebracht wurden. Auch nicht uninteressant, zumal das sicher teurer ist, als ein Decal überzulackieren.

Tom
 
Danke, tolle tabelle !!
 
Nachdem das im SW-Forum gepostet wurde, möchte ich Euch das nicht vorenthalten. Auf Youtube gibt es ein absolut cooles Video über den Produktionsalltag in Newburgh.

Das Video hat bei mir eine sehr verklärte Vorstellung zurechtgerückt, da ich davon ausgegangen bin, dass alle L-Instrumente und Hälse in der Mold "gebacken" und dann weitestgehend automatisiert geschliffen und poliert wurden. Was man hier aber an intensiver Handarbeit sieht, zeugt aber eher vom Charakter einer Manufaktur als von einer modernen Fabrik. Nun wundert es mich auch nicht, dass sie solche Schwierigkeiten bei der Expansion und dem Umzug von Brooklyn nach Newburgh hatten. Bei den Produktionsprozessen plus der Schwierigkeit, diese zu skalieren.
Also Prozessmanager dort wär mit Sicherheit ein spannender Job gewesen...

Tom
 
Nun wundert es mich auch nicht, dass sie solche Schwierigkeiten bei der Expansion und dem Umzug von Brooklyn nach Newburgh hatten. Bei den Produktionsprozessen plus der Schwierigkeit, diese zu skalieren.

Das erklärt auch die vermutlich noch größeren Anfangsschwierigkeiten beim Umzug von Newburgh nach Nashville, weil diese ganzen Arbeiten dann von Leuten durchgeführt werden mussten, die mit Material und Verfahren keine Erfahrung hatten. Andy erwähnt das auch in seiner "Myths & Facts"-Abteilung, unter "LEGEND #6 - Pre-Gibson instruments are better; VALIDITY: FALSE".

Bernd
 
Stimmt: Gibson hat ja betont, dass die Instrumente von Fachleuten gebaut werden. Allerdings waren die, wie du schon festgestellt hast, von einem anderen Fach.

Tom
 
Ich weiß ja nicht ob ich da einen alten Hasen aus dem Hut zaubere aber Thomann bietet die Stringadapter ebenso an:
*klick*

ist aber echt nicht schön hergestellt worden, sieht aus als hätte man ihn schon 10 jahre benutzt...schade eigentlich...

Ich habe mir jetzt mal den Spaß gemacht, einen echten "Newburgh GL String Adapter :D" zu fotografieren. Mit bloßem Auge hatte ich den Eindruck, der sieht besser aus als der oben verlinkte von Thomann. Allerdings muss man bei gnadenlosem Blitz vor dem ebenso gnadenlosen Kameraobjektiv feststellen, dass der auch nicht soooo ebenmäßig aussieht wie gedacht, zumindest auf dem Foto. Der originale glänzt scheinbar ein bisschen mehr, und was Material und Fertigung angeht, kann ich mangels Thomann-Adapter nix sagen.

GL_String_Adapter_IMG_191116.jpg

Bernd
 
Schön ist anders! ;-)
 
nur rein aus interesse,

hab schon gesehen, dass die steini hier abgeschliffen wurde und man jetzt das holz sehen kann. aber da es eine Newburgh ist müsste es doch ein ahorn korpus sein, oder?- und das sieht ziemlich nach erle/mahagony? aus.

http://www.mercatinomusicale.com/mm/a_steinberger_id2279265.html#foto

also meine vermutung wäre, dass das ein alter newburgh hals mit nem nashville korpus ist
 
Zuletzt bearbeitet:
… aber da es eine Newburgh ist müsste es doch ein ahorn korpus sein, oder?- und das sieht ziemlich nach erle/mahagony? aus.

Das ist eine Newburgh-GR, keine GM. Die hatten einen Mahagoni-Korpus :)
 
dachte erst die nashville produkte haben mit mahagoni angefangen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab nochmals die Kataloge gecheckt: Die GR war schon aus Maple, nicht Mahagoni. Auf letzteres sind sie in Nashville umgestiegen.
Doch wie schon öfters diskutiert, hatten sie viele Zulieferer und boten darüber hinaus auch Custom Orders. Vielleicht lässt sich das damit erklären.

Tom
 
wie schauts eig. mit den federn aus?
 
wie schauts eig. mit den federn aus?

Noch gar nicht. Auch wenn's keiner mitkriegt, ich muss neben dem permanenten Zerlegen von Transtrems und Gitarren (vornehmlich nachts), messen, dokumentieren, fluchen, zusammenbauen, googeln, forschen, fragen, auf Antworten warten, 3D-CAD-Daten basteln, fotografieren, uploaden, fertige Arbeiten verwerfen und von vorne anfangen, Forenpräsenz im öffentlichen und privaten Bereich zeigen usw. auch manchmal ARBEITEN, damit ich mir den ganzen Blödsinn auch irgendwie erlauben kann. Und im Moment sogar ziemlich viel davon ;)

Wenn's eilig ist: hast du den auf SteinbergerWorld genannten Ansprechpartner für selbstentwickelte 11er-Federn (Lou Larson, thak@fuse.net) mal angeschrieben? Ich weiß nicht, ob die Adresse noch stimmt oder noch Federn da sind, aber einen Versuch wär's wert. Ansonsten hatte ich ja schon im Vorfeld gesagt, dass du evtl. einfach mal eine von den langen blauen Federn ausprobieren solltest, da die noch etwas fester im Trem sitzen als die kürzeren schwarzen. Wenn's nix taugt, dann kommt sie halt wieder raus.

Ansonsten: Ich habe schon öfters Geld ausgegeben für Sachen, die ich mit viel Aufwand erforscht und entwickelt habe, um dann nach der ersten Serienfertigung festzustellen, dass mein Forschungsobjekt leider ein messtechnisches Einzelstück war und der Kram nirgendwo sonst passt. Oder es doch keiner braucht. Ich werde den Teufel tun und irgendwas in diesem Zusammenhang VORSCHNELL machen. Das ist erstmal meine Zeit und meine Kohle, also auch mein Tempo. Außer jemand anderes möchte gerade diesen Part übernehmen und den offiziellen Federforscher, Testkäufer & Funktionstester machen… :)

Bernd
 
haha, nein glaube keiner macht das besser als du. wollte auch jetzt niemanden hetzen sondern nur ein kurzes upadate. lass dir so viel zeit wie du willst, eigentl. müsstest dus ja gar nciht tun. da sowieso demnächst meine GM1 eine fixed bridge haben wird, kann ich mir ohne weiters 11er saiten raufhauen. also alles im grünen bereich ;)
 
Nachdem wir hier ja nicht nur "Steinberger", sondern auch "headless" sind, möchte ich Euch einen anderen kleinen Schatz vorstellen: Die Suzuki Unisynth.

Vielleicht kann sich ja der eine oder andere noch an die SynthAxe erinnern, die in den achtziger Jahren zum Preis eines gebrauchten Einfamilienhauses ein völlig neues Kapitel MIDI-Geschichte für Gitarristen schrieb. Anstelle des Pitch to Midi (damals eher Pitch to glitch)-Systems von Roland war das Griffbrett der Synthaxe mit Sensoren ausgestattet, die latenzfrei MIDI Informationen generierten. Die Steuerung erfolgte durch Triggersaiten bzw. -buttons. Durchgesetzt hat sich das System nicht, was sicher wohl hauptsächlich mit dem Preis, teilweise wohl auch durch das eher an einen Walfisch erinnernden Designs erklären lässt. Spieler waren Allan Holdsworth, Lee Ritenour, Al DiMeloa und auch Gary Moore.

Die Synthaxe fand auch Nachahmer, wie die Suzuki Unisynth, die ich auf einem Flohmarkt 2004 ergattern konnte. Natürlich bietet die Unisynth als Low Budget-Produkt die Möglichkeiten der Synthaxe nur in rudimentärer Form, aber das Prinzip des mit Sensoren ausgestatteten Griffbretts und Triggersaiten wurde auch hier verwendet. Zeitlich einzuordnen Mitte der achtziger Jahre.
unisynth1.jpg

Die designmäßige Herkunft brauch ich ja nicht näher erläutern. :)

Praxiswert: Grundsätzlich latenzfreies Spiel möglich, arbeitet mit Hard- und Softwaresynthesizern tadellos zusammen. Minuspunkte sind mit Sicherheit die fragile Verarbeitung und die Tatsache, dass ein Ton nur mittels eines Knopfes beendet werden kann (es gibt aber eine Einstellung für die maximale Tondauer, dh, ein gespielter Ton dauert nicht unendlich an) und nicht durch "Dämpfen" der Triggersaiten.

Fazit: Für den professionellen Einsatz nicht wirklich geeignet, aber für mich zum Spielen im Heimstudio super (man muss halt ein wenig nacheditieren).

Coole Story am Rande: Nachdem ich das Teil kaufte und keine wesentlichen Infos im Netz fand, schrieb ich auf gerate Wohl Suzuki an und erhielt sieben Stunden später ein Mail, dass sie sich darüber freuen, dass sich noch jemand dafür erwärmen kann nebst Scan des englischsprachigen! Manuals. Das nenn ich mal Service! :great:

Tom
 
Na, das ist ja mal ein cooles Teil. Guckt irgendwie aus wie GuitarHero für Selbstspieler, ich vermisse allerdings die Buttons für die Begleitautomatik :D
Auf jeden Fall ein würdiges "80er-Jahre-Artefakt" im Headless-Thread.

Grüße,
Bernd
 

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