Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies so funktioniert und dass sich da jeder Techniker drauf einlassen wird. Mal abgesehen davon, dass sich viele Techniker sich da gleich auf den Schlips getreten fühlen, weil so ein Setup irgendwie impliziert: "Wir vertrauen Dir nicht, dass Du das hinbekommst, wie wir uns das vorstellen, wir machen das lieber selber." Ob er dann in dem Moment noch Bock hat, das beste draus zu machen, immerhin soll er ja noch das Drumset abmischen "Achso, das soll ich also gut genug hinbekommen!" oder wenn er böse ist, wird's vielleicht absichtlich sch... klingen, so nach dem Motto: "Ich kann da nichts dafür, die mischen sich ja selber!"
Aber mal sachlich gesehen, ich kenne ne Menge Mixer, und alle wollen erst einmal einen guten Job abliefern. Und damit sie das machen können, müssen sie auch alles im Zugriff haben, jeden einzelnen Kanal, um ggf. EQ, Dynamics etc. beeinflussen zu können. Selbst wenn Du ihm ein vor eingestelltes Tablet in die Hand drückst, ist ein QSC vermutlich nicht gerade das Gerät, was bei Profis im Einsatz ist, also nichts, was sie so gut kennen, dass sie da gleich mit klarkommen. Zudem noch ihr eigenes Pult, über das sie den einen Teil im Zugriff haben und dann parallel noch ein Tablet für die anderen Signale - ich glaube, da spielt kaum einer mit.
gerade am Wochenende hab ich auf ner kleinen Grillparty einen meiner Lieblingstechniker getroffen, und zufällig haben wir da über die Option gesprochen, eine Summe an FOH zu geben, weil ich gerade erst kürzlich mit meinem Akustik-Duo an einen relativ unfähigen Mischer geraten bin, und hinterher auch gedacht hab, ich hätte mal lieber mein eigenes Pult mitnehmen sollen, mit dem wir gerade erst schon ein paar Gigs gemacht hatten, wo der Sound jedes Mal super war. Er meinte, dies sei prinzipiell bei einem Duo kein Problem, bei einer Band, spätestens, wenn zwei Gitarren auf der Bühne stehen, besteht er auf Einzelsignale. Eine Option wäre, wenn alles über das separate Pult gemischt wird, und er per Tablet Zugriff darauf bekommt, wobei ihm ein richtiges Pult mit Reglern eigentlich immer noch lieber ist.
Wir haben mit unserer Coverband ein X32 Rack mit Splittern in einem Case, hauptsächlich, um unsern eigenen Monitormix zu fahren. Da gehen dann auch alle Signale drüber. Wenn wir einen Gig spielen, wo auch ein X32 steht, ist es noch einfacher, dann brauchen wir die Splitter nicht, sondern gehen aus dem AES50 Bus auf das FOH Pult. Darauf könnte man theoretisch sogar verzichten, wenn der Techniker bereit ist, mit Tablet zu mischen, und direkten Zugriff auf unser Pult bekommt, um dort direkt den FOH Sound zu erstellen.
Ich werde wohl kaum anfangen eigenmächtig auf der Bühne Kabel aus den Monitoren zu ziehen
So war das sicher auch nicht gedacht. Die Anweisung: Bühnenmonitore aus ist aber sowieso sinnvoll, wenn die komplette Band mit in-ear versorgt ist, und sollte jedem Mischer nur entgegenkommen. Er hat weniger zu schrauben, und sauberen Sound von der Bühne.
Sehr wahrscheinlich werden wir beim nächsten mal dem Mischer wieder Einzelsignale zukommen lassen und auf die Stereosumme nur ausweichen wenn kein Pult mit "Premium Effekten" bereitsteht
Wieso sollte das QSC bessere Effekte haben, als ein professioneller Techniker dabei haben sollte? Ich kann nur nachvollziehen, dass das für Euch sinnvoll ist, die eigenen Effekte zu verwenden, wenn Ihr die songspezifisch programmiert habt und jeweils abruft. Trotzdem wäre es sicherlich sinnvoller, wenn der Mischer draußen Einfluss auf den Gesamt-Effektanteil hat, da dies nie für alle Räumlichkeiten gleich ist.
Was mir noch aufgefallen ist, und mich ein wenig wundert, ist, dass ihr mit Monitormix ohne Drums klar kommt, wenn nur das vom Drumset auf die Ohren geht, was über die Vocal-Mikros aufgefangen wird. Das sind, wenn ich richtig gelesen habe Supernieren, und da hilft es auch nicht sonderlich, wenn es - wie Du schreibst - Kondenser sind. Kugelcharakteristik wäre vielleicht noch ne andere Nummer, aber die sind selbst auf einer Silent-Rock-Stage nicht geeignet, wie ich selbst schon mal feststellen musste.