Hallöchen, Flo,
willkommen im Forum und viel Spaß bei eurem Auftritt.
Thema Anzahl Kanäle und Effekt:
Für Wege wie Effektreturn oder Zuspieler wie CD gibt es sehr viele Situationen, wo ein sinnvoll einsetzbarer EQ live dringend notwendig sein kann, deshalb würde ich darauf nicht verzichten wollen.
Klar sind oft in kleinen Locations schon Pulte fest verbaut, aber es ist ja kein Problem, solche Wege über einen kleinen Submixer zu führen und dann in einen normalen Return oder 2-Tr-In am Hauptpult zu führen. Locations oder Technikdienstleister, die nur ein 16-Kanal-Pult stellen können, sind trotzdem in den meisten Fällen gerne bereit, einen solchen kleinen geeigneten Submixer zu stellen - wenn denn eine entsprechende Kanalzahl rechtzeitig angefordert wurde.
Zumindest bekäme man dann eine Rückmeldung und könnte gegebenenfalls selbst tätig werden.
Gerade bei kleinen Locations sind ja auch die Effektgeräte oft der einfacheren Art und haben dann nur eine eingeschränkte oder schwer editierbare EQ-Möglichkeit oder gar keine, das heißt, man müsste dann immer ausschliesslich mit dem Eqing der Quellensignale arbeiten.
Damit verschenkt man dann aber beispielsweise die Möglichkeit über den Effekt die Stimmen bei schwierigen akustischen Verhältnissen präsenter oder druckvoller zu machen oder stärker herauszuheben, weil man eben nicht frequenzselektiert Effekt zuregeln kann. (Typische Situation: die Akustik in Kombi mit der Anlage zwingt dazu Präsenz aus der Stimme zu nehmen um Feedback zu vermeiden, die Stimme wird sehr indirekt und unpräsent.)
Das ist auch mein Hauptkritikpunkt an dem gemeinsamen Reverb für Snare und Vox.
Gerade in kleinen Locations verträgt die Snare selten selektiv präsenten Reverb, weil sie akustisch schon mehr als genug reinhaut. Wenn die Stimme nun rein doch mehr und frequenzselektierten Effekt braucht, wird das oft dazu führen, den Reverb auf der Snare ganz rausnehmen zu müssen.
Dann verzichtet lieber von vorneherein auf Effekt auf der Snare - ohne eigenen Mischer habt ihr keinen Einfluß auf Qualifikation und Arbeitsweise des gestellten Technikers.
Bändchen: Mir ist keine kleine Location oder kleiner Dienstleister bekannt, der Bändchen zur Verfügung stellen könnte. Bändchen in BD habe ich bisher ganz ganz selten ausschliesslich im Bereich neuer E-Musik und vorrangig akustischen Jazz gesehen - das ist schon sehr ungewöhnlich.
Und deine Forderung nach "20 Hertz" live eindeutig schädlich.
Du wirst kaum überhaupt eine PA-Anlage finden, die 20 Hertz richtig wiedergeben wird und in kleinen Locations schon gar nicht. Viel öfter wirst du dort auf nicht Prozessor gesteuerte Anlagen treffen, die eine natürliche untere Grenzfrequenz von 50-60 Hertz haben und nicht durch einen sinnvollen Hochpass vor tieferen Frequenzen geschützt werden. In solchen Fällen reduziert ein zu tief reichendes Mikro in der BD nur die insgesamt nutzbare Maximaldynamik.
Ich kenne Locations, da ist selbst bei Verwendung eines Standard-Dyn-BD-Mikros die Verwendung des Trittschallfilters am Pult nötig (plus Anhebung der Bässe um die typischen Frequenzen wieder zu bekommen), um überhaupt sinnvolle Pegel vor mechanischer Vollaussteuerung der Anlage im Bass zu bekommen.
Auf die Forderung nach 31-Bändern auch für die Monitorwege würde ich keinesfalls verzichten.
Für mich gehört das einfach zu einem Standardsetup, es kann immer zu Situationen kommen, die entsprechendes Eqing erfordert und es ist nunmal so, dass viele Locations erst technische Standards umsetzen, wenn die auch regelmässig angefordert werden.
Man erhöht durch die Anforderung also den "Leidensdruck" doch mal nachzurüsten, um sich die dauernden Anrufe bei den Bands zu sparen irgendetwas nicht bereitstellen zu können.
Ciao, Deschek