Günter Sch. schrieb:
Warum müssen die deutschen eine extrawurst braten? Und faulheit?
Weil die Groß-/Kleinschreibung die Textlesbarkeit verbessert. Ein Substantiv ist direkt als solches erkennbar und wird nicht mit einem evtl. gleichlautenden Adjektiv verwechselt. Ich weiß, dass sich diese Unterscheidung im Normalfall aus dem Kontext ergibt, aber die spontane Lesbarkeit wird hier durch Differenzierung erhöht.
Günter Sch. schrieb:
Ich kenne untersuchungen, nach denen die hohe fehlerquote bei schülern vorwiegend auf groß- und kleinschreibung, das/dass/daß und kommasetzung beruht.
Die meisten Unfälle kommen im Haushalt vor. Sollten wir dann, deiner Argumentation folgend, alle Haushalte abschaffen?
Nein, im Ernst, ich glaube diese Aussage ist nicht ganz richtig formuliert.
Die meisten Fehler beruhen nicht auf diesen Dingen, sie kommen in diesen Bereichen vor. Die Fehler beruhen vermutlich auf Dingen wie der Unfähigkeit der Lehrer, den Schülern diese Regeln nahezubringen, respektive auf der Unlust der Schüler, sich die Regeln nahebringen zu lassen, respektive auf dem Unvermögen oder Unwillen des jeweiligen Elternhauses, den Bildungsprozess zu unterstützen oder selbst voranzutreiben.
Günter Sch. schrieb:
Die rede- und gedankenfreiheit haben wir endlich, "Sire, gebt nun auch mehr freiheit in der orthographie (ortografie)!"
Und dann mehr Freiheit in der Mathematik? "Warum soll 1 + 1 nicht 3 sein dürfen, soweit ist das doch auch nicht vorbei."
Der Punkt ist (in meinen Augen) die Verständlichkeit. In dem Augenblick, in dem ich bei allen möglichen Wörtern alternative Schreibweisen, je nach Gusto, zulasse, erschwere ich den eigentlichen Sinn des geschriebenen Wortes, die Kommunikation. Es ist schon schwer genug unter den verschiedenen semantischen Inhalten, die das geschriebene Wort haben könnte, den herauszufinden, den der Schreiber intendiert hatte(Wie uns die Konstruktivisten lehren, ist schon das eigentlich nicht möglich). Kommen jetzt noch durch aufgeweichte Orthographie Interpretationsspielräume dazu, welches verdammte Wort eigentlich gemeint ist, haben wir einen bedeutenden Schritt in Richtung erhöhtes Konfliktpotential gemacht.
Günter Sch. schrieb:
Welchem philosophen/filosofen schadet es , ob ich symphonie oder sinfonie schreibe, die griechische herkunft oder die vereinfachende romanische verwende?
Vielleicht keinem Philosophen, aber der eine oder andere Schriftsteller wird vermutlich (mit Recht) anfangen, aus den Augen zu bluten.