palmann schrieb:
tod, tötlich, am tötlichsten
Tö
dlich <um's mit Clint Eastwood zu sagen: "Haben Sie was mit den Ohren, Sheriff?"
>
Aber
halbtot soll man sein können, warum dann nicht auch
ein bißchen schwanger und
töter als tot, und von mir aus auch
noch einziger und alleiner als einzig und allein? Sprachnormierung ist der Tod von Kreativität und Expressivität.
OFFFI schrieb:
Ich muss für meinen Teil dazu sagen das es immer auf die Hintergründe und die Umstände ankommt, wie man sich schriftlich ausdrückt.
Sehr richtig.
Ich versuche in allen Fachbereichen so deutsch wie möglich zu posten
Sag' ich ja:
deutsch, deutscher, am deutschesten Irgendwo ist dann bei mir aber auch schluß mit lustig. Etwa finde ich es immer wieder erhebend :screwy:, wenn einem Deutschlehrer und welche, die es gerne wären, verbessern zu müssen glauben, wenn man offizielle einheimische Schreibungen wie
Hawai'i,
Xibo (Manju-Dialekt) u.dgl. verwendet. Für letzteren schlug dann einer als Eindeutschung
Xibenisch vor, sich damit als weder von Chinesisch noch Manju (äh, sorry,
Mandschurisch) auch nur die allergeringste Ahnung habend outend, denn abgesehen davon, daß das die gebräuchliche Form (neben der Manju-Form
Sibe) ist, werden beide völlig regelkonform [šibə] gesprochen. Und eine konsequente Eindeutschung als
Schibenisch würde jedem Sinologen und Manjuristen genauso den Magen umdrehen wie einem Indologen eine Teutonisierung von
Hindi zu
Hindisch. Abgesehen, daß es eine Frage des Respektes ist, so nur möglich und sinvoll (!!) Autonyme (Selbstbezeichnungen) zu verwenden (nicht daß jetzt einer glaubt, er solle allen Ernstes immer 中文 statt
Chinesisch schreiben).
Allerdings habe auch ich meine Macken die in meine Posts einfließen. Zum einen genoss ich eine Bilinguale Erziehung (Deutsch/Englisch) was mir wohl nicht so gut bekam
Es gibt zwar die notorische Lästerei "A bilingual is one who knows neither language", aber doch,
unbedingt, es
ist gut. Im interkulturellen Vergleich ist sogar Mehrsprachigkeit die Regel. Auf Neuguinea gibt es sogar Gegenden, da gilt man als geistig behindert, wenn man nur 3 - 4 statt 10 - 12 Sprachen spricht.
Manches hat ja auch kulturelle Hintergründe, z.B. hören Weiße von mir nicht gerne Sätze wie
I was approached by an animal (man beachte auch den Mißbrauch des Passivs als Invers-Ersatz).
Das alles zusammen ergibt schon einen ganzen Haufen Unkenntnis, der für mich manchmal nicht leicht auszugleichen ist. Trotzdem schaffe ich es irgentwie mich verständlich zu machen.
Eben. Und an Möglichkeiten hast Du Monolingualen
sehr viel voraus!!!!
Phili schrieb:
Mich nervt diese übertriebene Faulheit auch. Macht ja im Internet mittlerweile mehr als jeder Zweite.
Was hat das mit Faulheit zu tun? Man kann sich ja auch aus durchaus achtenswerten Gründen dafür entscheiden
"Ebend" wäre, glaube ich, regional bedingt und falsch.
Dann lassen wir es doch als Colloquialisme durchgehen. Wir sind ja hier nicht an der Penne, wo der Lehrer alles hinwegkorrigiert, was er nicht versteht, oder auch, was ihm nicht in den Kram paßt.