Sollten Anfänger keine teuren Instrumente kaufen?

  • Ersteller siriussurfer
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Hey, habe mir eine ST Savage ergattert!
Demnext im HPUT.
Klar macht die Liga Spaß, aber das sind oft Ladies - so Deine Viper - die neu zwischen dem oberen dreistelligen und unteren vierstelligen Bereich lagen. ;)
Grüßle
Dietrich
 
Ich habe für meine "Einsteigsgitarre" damals genau 1249€ hingelegt. Um ehrlich zu sein fand ich den Preis jetzt nicht schockierend und hatte danach nicht das Gefühl mir was gegönnt zu haben. Das liegt an der Relation zu den Preisen anderer Instrumente. Ich kannte bis dato nur das Preisgefüge von Klavieren, Violinen und Saxophonen.

Das man als Gitarrist doch nicht so billig davon kommt, habe ich erst gemerkt, als mor bewusst wurde, dass das Instrument E-Gitarre immer aus einem Setup und nicht einzig und allein aus dem Holzbrett mit Saiten besteht.
 
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Ich habe für meine "Einsteigsgitarre" damals genau 1249€ hingelegt.Um ehrlich zu sein fand ich den Preis jetzt nicht schockierend und hatte danach nicht das Gefühl mir was gegönnt zu haben.

Kann ich sehr gut nachvollziehen. Meine erste Gitarre, die sich gehalten hat, hat damals auch 1100 DM gekostet. Und ich wurde damals (als Anfänger) kompetent beraten, worüber ich im Nachhinein sehr froh bin. Und ich kenne auch viele andere, denen es so geht. Leider kenn ich aber auch ein paar Leute, denen in Threads wie diesen zu Billigkäufen geraten wurde, und die im Nachhinein (z.B. nach ein paar Jahren) dann unzufrieden waren. Da wurden dann meist zuerst PUs gewechselt, dann Mechaniken, dann die Elektronik, dann eine anderer Amp usw....Bis man dahinter kam: Aus dieser 200 EUR-Stratkopie kann man einfach nicht mehr rausholen...

Das mag eine Frage des Anspruchs (das Budget mal außen vor) sein, das allein ist es aber nicht. Der Extrembillig-Sektor im Bereich E-Gitarre ist heutzutage riesig. Das ist zwar nicht kompletter Schrott, den man da findet, aber da wird natürlich knallhart kalkuliert und gespart (an Material/Elektronik/Verarbeitung/wasauchimmer). Selbst so eine 08/15-PU-Kombination aus SH4/SH2 würde ja schon fast 200 EUR allein kosten. Und das ist dann noch nichts besonderes, sondern Quasi Industriestandard. Bei <400 EUR ist man einfach am untersten Ende der (Gitarren-)Nahrungskette und kann keine Wunder erwarten. So ehrlich sollte man das einem Anfänger dann auch sagen... Und wenn dann Gitarren für 200-300 EUR einem Anfänger als "die ist einfach gut." empfohlen werden, da sträuben sich mir die Haare.
 
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Leider kenn ich aber auch ein paar Leute, denen in Threads wie diesen zu Billigkäufen geraten wurde, und die im Nachhinein (z.B. nach ein paar Jahren) dann unzufrieden waren. Da wurden dann meist zuerst PUs gewechselt, dann Mechaniken, dann die Elektronik, dann eine anderer Amp usw....Bis man dahinter kam: Aus dieser 200 EUR-Stratkopie kann man einfach nicht mehr rausholen...
Genau so erging es mir am Anfang. Über 1000 Euro zum Fenster rausgeschmissen. OK, die SD-Pickups und der Hals sind schon noch was wert und landen vielleicht bald in einem gebrauchten Sumpfeschen-Body oder ähnlichem aber wenn ich das gleich zu Beginn gewusst hätte, hätte ich mir z.B. eine gebrauchte Clapton Signature Strat kaufen können.

Gruß
Dietrich
 
Selbst so eine 08/15-PU-Kombination aus SH4/SH2 würde ja schon fast 200 EUR allein kosten. Und das ist dann noch nichts besonderes, sondern Quasi Industriestandard. Bei <400 EUR ist man einfach am untersten Ende der (Gitarren-)Nahrungskette und kann keine Wunder erwarten. So ehrlich sollte man das einem Anfänger dann auch sagen...


Darf ich kantig sein? - Wozu braucht ein Anfänger unbedingt Seymour Duncans...? o_O
 
Darf ich kantig sein? - Wozu braucht ein Anfänger unbedingt Seymour Duncans...? o_O
Du darfst. ;)
Das hat mir damals ein Gitarrenlehrer empfohlen. Ich habe es geglaubt und brav gemacht. Eingebaut hat er sie dann.
Heute sehe ich das anders und lass meist die Original-PUs drin, es sei denn sie sind störanfällig (das gibt es bei den alten Dingern aus den 1980ern noch) und das Abschirmen hilft nix, dann kommen aktive EMGs rein. :D
So wie bei meinem Hohner Jack Bass.
 
Selbst so eine 08/15-PU-Kombination aus SH4/SH2 würde ja schon fast 200 EUR allein kosten.
... schon mal über die Gewinnspanne bei so einem Häufchen Draht, Plastik und Magneten nachgedacht? ;)
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Das ist zwar nicht kompletter Schrott, den man da findet, aber da wird natürlich knallhart kalkuliert und gespart (an Material/Elektronik/Verarbeitung/wasauchimmer).
... das ist etwa die Art von Kommentar, die Gibson-Leute bei Erscheinen von Fender-"Gitarren:igitt:" von sich gegeben haben :D
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Clapton Signature Strat
... hähähä, der ist so schlau gewesen, sich in einem Gebrauchtladen ein paar zu holen, die er wohl alle nicht wirklich gut fand, und sich ein paar daraus zurechtzuschrauben, die ihm gefielen. und dann hat er Musik damit gemacht und seinen Ton geschaffen. Aber solche Grund-Kreativität geht wohl vielen Gitarristen irgendwie ab .... ich persönlich glaube ja auch eher, dass man sich Instrumente erschließen muss, nicht mit der Hoffnung auf eine wie auch immer definierte Perfektion in den Laden gehen und "sein" Instrument einkaufen kann.
 
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... hähähä, der ist so schlau gewesen, sich in einem Gebrauchtladen ein paar zu holen, die er wohl alle nicht wirklich gut fand, und sich ein paar daraus zurechtzuschrauben, die ihm gefielen. und dann hat er Musik damit gemacht und seinen Ton geschaffen.
So ähnlich habe ich es mit meiner auch gemacht. Hübsch anzuschauen :)
 
Das ist zwar nicht kompletter Schrott, den man da findet, aber da wird natürlich knallhart kalkuliert und gespart (an Material/Elektronik/Verarbeitung/wasauchimmer). [...] Bei <400 EUR ist man einfach am untersten Ende der (Gitarren-)Nahrungskette und kann keine Wunder erwarten.

So gehen die Meinungen halt auseinander. Ich bin beispielsweise der Meinung, dass auch oberhalb von 400 € knallhart kalkuliert und gespart wird, oder um es noch allgemeiner zu formulieren, dass so ziemlich überall knallhart kalkuliert und gespart wird. Auch darüber, dass man bei weniger als 400 € am untersten Ende der Nahrungskette angelangt ist, bin ich anderer Ansicht - bei Gitarren ist "unterst" unter 100 € und speziell in dem Bereich - sagen wir mal von 80 bis zu 800 € vielleicht - bringen m.E. jede 100 € mehr eine ganz deutliche Verbesserung mit sich (wobei: auch hier bezahlt man bereits für den Namen auf dem Headstock mit).

Wo ich dir zustimme, ist das mit dem Wunder: Richtig. Bei einer preisgünstigen Gitarre kann man keine Wunder erwarten. Aber ein Instrument, dass sich so einrichten lässt, dass es tadellos bespielbar ist, und das so klingt, dass man Freude am Spielen hat. Das können viele günstige Gitarren, und für einen Anfänger ist das größte Wunder sowieso, wenn das wochenlang geübte Riff oder der vertrackte Akkordwechsel zum ersten Mal richtig flüssig vonstatten geht und er fühlt: jetzt kann ich's! Wenn die Einsteiger-Gitarre ihn also über seine "erste" Zeit - die durchaus etliche Jahre dauern kann - begleitet und motiviert, dann hat sie doch genau das geleistet, was so ein Instrument tun soll.

Nur, um nicht missverstanden zu werden: Wer das Geld hat, soll sich ruhig zu Anfang eine teure Gitarre kaufen. Wieso auch nicht. Aber eine zwingende Voraussetzung ist es meiner Meinung nach absolut nicht.
 
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Ich hab früher auch gedacht, eine 300 EUR-Gitarre kann man einstellen, dass die tadellos bespielbar ist und halbwegs brauchbar klingt, und das reicht einem Anfänger. Mittlerweile würde ich aber keinem Anfänger mehr sowas empfehlen, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass die meisten Anfänger nach relativ kurzer Zeit damit unzufrieden waren und sich was besseres gekauft haben. Die Leute hingegen, die etwas mehr investiert haben und sich direkt eine Mittelklasse-Gitarre gekauft haben (häufig z.B. Fame Forum 4, Ibanez RG...) waren meist nach 4-5 Jahren immer noch damit zufrieden. Und das ist nicht meine persönliche Meinung, sondern einfach das, was ich in 20 Jahren Gitarrenspiel/Unterricht beobachtet habe. Das ist halt wie mit allem im Leben....Qualität hat einen gewissen Preis.
 
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Was heisst 'früher gedacht' genau?

Kannst du klar differenzieren, dass der Anfänger mit der Qualität unzufrieden war? ...oder war es vielleicht eher Image oder Optik?


:gruebel:
 
eine 300 EUR-Gitarre kann man einstellen, dass die tadellos bespielbar ist und halbwegs brauchbar klingt
... das kann man, häufig sogar mehr als das. Nur lässt sich Qualität nicht einfach am Preisschild ablesen, das funktioniert weder bei günstigen noch bei kostspieligeren Produkten. Bei keiner Warengruppe. Von daher ist eine Empfehlung, die sich lediglich auf den VK bezieht einfach nur unsinnig.
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Qualität hat einen gewissen Preis.
... aber eben keinen eindeutig festgelegten. Denn Produktion ist abhängig von einer langen Kette von Faktoren. Die "Qualität" ist da nur ein kleiner Anteil, bei genauerer Betrachtung gibt es ja auch da eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie die erzeugt und gewahrt wird.

So eine Aussage wie deine wirkt auf mich immer ein wenig naiv. Wie bringst du da beispielsweise ein, dass ein Instrument weniger kostet, wenn es in ungeheuren Massen eingekauft wird, bei kleinen Abnehmern aber manchmal wesentlich teurer wird, wenn der nicht auf seinen Gewinn verzichten mag? Gleiches Produkt, unterschiedlicher Endpreis, keine Veränderung der "Qualität" ... :D und nun?
 
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Ich hab früher auch gedacht, eine 300 EUR-Gitarre kann man einstellen, dass die tadellos bespielbar ist und halbwegs brauchbar klingt, und das reicht einem Anfänger. [...] Die Leute hingegen, die etwas mehr investiert haben und sich direkt eine Mittelklasse-Gitarre gekauft haben (häufig z.B. Fame Forum 4, Ibanez RG...) waren meist nach 4-5 Jahren immer noch damit zufrieden. [...]

Wenn ich nicht falsch informiert bin gibt es auch ein paar Gitarren der RG-Serie für gute ~350 Euro. Ist das an sich nicht in gewisser Hinsicht widersprüchlich? Beispiel wäre die RG421EX
 
Hallo zusammen!
Ich habe jetzt am WE eine Hohner Revelation RTS zerlegt, gereinigt, poliert und wieder zusammengebaut. Die Gitarre hat mich, ohne Tremolohebel und mit einigen Lackabplatzern 180 Euro inclusive Versand gekostet.
Ich habe das auch schon mit Fender Strats gemacht.
Wer ein bisschen Ahnung von guter handwerklicher Arbeit hat, dazu zähle ich mich, obwohl ich ein quasi Schreibtischtäter bin, erkennt den Unterschied zwischen handwerklicher Qualitätsarbeit und industrieller Massenfertigung.
Naja, mein Fazit:
Die Revelation ist zwar keine Revolution aber besser verarbeitet als jede Fender Strat, die ich bisher in den Fingern hatte. Und das waren auch welche im deutlich über 1000-Euro-Bereich.

Allein die Einpassung des Halses: Perfekt. Der hielte auch notfalls ohne Schrauben. Naja fast. :)
Der Schalter made in USA, genial in Einfach- und Robustheit. Könnte aus einer Strat sein.
Das Wilkinson Tremolo: Ein Musterbeispiel an Präzision. Auch made in USA.
Hals und Bünde: Ein Traum an Bespielbarkeit.
Pickups: Entwistle White. Die rocken (passt zum Film auf Pro7 heute) gnadenlos. Made in UK, wie die Potis.
Mechaniken mit nem schlangenförmigen S drauf. Made in Germany.
Ein absolutes Spitzeninstrument. Made in Czechoslovakia.
Das einzige was an den Fenders besser ist, ist der Lack, sonst gar nix.
Meine Meinung. Seit heute.
Nur der Kultstatus fehlt. Noch. :D

Grüße
Dietrich

P.S.
Ich traue keiner Gitarre, die ich nicht vorher zerlegt habe. ;)
 
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Also ne gebrauchte USA-Fender aus dem Baujahr würde wohl um den Faktor 10 mehr kosten.
 
Also ne gebrauchte USA-Fender aus dem Baujahr würde wohl um den Faktor 10 mehr kosten.
... das sind wohl eher Träume von Markenkäufern, schau dich um, wenn Leute für solche Teile 800 Euro bekommen, können sie schon glücklich sein .... nach meiner Beobachtung landen wir wohl eher bei Faktor 2-3 .... aber trotzdem natürlich nicht unebdingt eine durch Qualität begründete Abweichung, klar.
 

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