Sind Gibson Gitarren wirklich so viel besser?

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Es mutet schon komisch an, wenn offensichtlich fachkundigen und erfahrenen Forenmitgliedern sinngemäß gesagt wird, dass Sie einen Mangel an ihren Instrumenten nicht erkennen würden. Ich würde mir das nicht zutrauen, aber zumindest dem Anschein nach, vielen anderen Vorrednern hier schon. Ich kann nicht wirklich glauben, dass alle - geblendet vom goldenen Schriftzug - verkennen, wie schlecht ihre Instrumente gebaut sind.

Ich glaube jetzt endet die Diskussion wieder in dem üblichen Gemetzel zwischen Gibson Befürworter und “Hassern“ und das kann lang werden.
Das wird vermutlich so sein. Ich halte für mich fest: Vertraue nicht nur darauf, dass Gibson draufsteht und prüfe doppelt genau (mit Menschen die das besser als ich einschätzen können), wenn ein Kauf nochmal in Frage kommen sollte. Mir gefallen die Gitarren sehr gut und ihr Klang ist für mich besonders. Aber ganz sicher gibt es für das gleiche Geld manche Hersteller, die rein handwerklich erheblich mehr Perfektion liefern können.
 
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Ich finde in der Diskussion des Weiteren interessant, das es vermeintlich keine objektive und wissenschaftliche Vergleiche geben kann - bei Instrumenten ist irgendwie alles nur Subjektiv. Prinzipiell würde man meinen, dass sich so ziemlich alles an einer Gitarre wissenschaftlich quantifizieren lässt.

Beispiele:

- Sustain
- Resonanzprofil
- Holzrestfeuchte
- Holzqualität
- Halswinkel
- Bundprofil und Lage
- Saitenlage
- PU Resistenz
- Signalprofil
- Gemessene Verarbeitungsqualität (Lackdicke, Spaltmaße, Abstände)
- Langlebigkeit des Finish (Lackqualität)
- Qualiät der Hardware (Metallzusammensetzung)

Da stellt sich die Frage, warum es solche objektiven Vergleiche quasi nirgendwo in der Branche gibt oder von Medien durchgeführt werden. Allein die Verarbeitungsqualität in Nahaufnahme wäre doch schon mal interessant wie in diesem Beispiel:

 
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Wer ein perfektes Instrument möchte, hat mit der Gitarre nicht die besten Voraussetzungen Und dabei ist es egal ob Gibson, Fender oder sonst wer auf dem Headstock prangert....
 
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Bin grade dabei ne Antwort zu formulieren, da fasst @OliverT es auf wenige Worte zusammen ... :D

Ja, es lässt sich vieles objektiv bestimmen, aber die Bedeutung der Bestimmungen, die aus Gefühlen resultierenden Einstufungen und die Zusammenfassung zu einem Gesamturteil bleiben weiterhin subjektiv.

Und so gibt es mindestens so viele Meinungen über Gitarren wie Leute, die ne Meinung haben. Und da die Meinungen auch teilweise ziemlich überzeugt vertreten werden, bleiben auch weniger nette Konfrontationen manchmal nicht aus ...

Hier gehts im Ursprung um die Beobachtung, dass ne Gibson nicht die erwartete unheimlich gute Erfahrung beim Spielen liefert, verglichen zu früheren Erfahrungen mit Epiphones. Da haben wir inzwischen einige weite Kreise drum gezogen, vielleicht wärs an der Zeit das hier auch mal gut sein zu lassen - ob da noch viel neues kommt?
 
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Neues würde glaube ich erst kommen, wenn wir mit "Insidern" sprechen könnten, welche bezüglich des Qualitätsmanagements bei den jeweiligen Firmen ein wenig Licht ins Dunkle bringen könnten. Als außenstehende Kunden kann man ja leider nur so viel beurteilen. Objektive Analysen von Dritten über Medien wäre natürlich auch eine gute Quelle, aber leider beschränkt sich dass bei Gitarren ja auch nur auf "Fühlt sich gut an", "Die Bünde schneiden mich nicht" und "die Action ist gut und niedrig".
 
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Wer ein perfektes Instrument möchte, hat mit der Gitarre nicht die besten Voraussetzungen Und dabei ist es egal ob Gibson, Fender oder sonst wer auf dem Headstock prangert....

Dumme Frage: Aber warum?
 
Was erwartest Du von Insidern? Eine neutrale Meinung? Ist er der Firma gut gewogen berichtet er positives, falls nicht, dann negatives.

Allgemein halte ich es auch für stark übertrieben wie sich viele ueber Qualität einer Gitarre auslassen.

Was ich in meinem Musikerkreis feststellen konnte: Die richtig guten Gitarristen, nörgeln weniger als die wo weniger gut spielen, mag nicht auf alle zutreffen, aber leider trifft dies sehr, sehr oft zu.
 
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Bin grade dabei ne Antwort zu formulieren, da fasst @OliverT es auf wenige Worte zusammen ... :D

Ja, es lässt sich vieles objektiv bestimmen, aber die Bedeutung der Bestimmungen, die aus Gefühlen resultierenden Einstufungen und die Zusammenfassung zu einem Gesamturteil bleiben weiterhin subjektiv.
Ich würde noch hinzufügen, dass es zwar möglich wäre, das alles objektiv/wissenschaftlich zu messen und einzuordnen, es aber nicht gemacht wird weil ...
a) zu teuer
b) es nicht viel bringt, weil diese Messungen nur aussagekräftig für ein einzelnes Instrument sind, weil allein schon durch die Variable Holz, das nächste Instrument vlt. ganz anders abschneidet
c) wenn man Augen, Ohren und Hände hat, viel einfacher herausfinden kann, ob ein Instrument gut ist
 
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Dumme Frage: Aber warum?
So einfach bekommst Du es jetzt nicht gemacht. Aber schau Dir Deine Gitarre an und ueber lege mal wieviel Fehlerquellen so eine hat, alleine schon wenn es um das Stimmen geht, ganz geschweige von Intonation und Bundreinheit :)
 
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Ein Versuch war's wert ;)
Du hast ja prinzipiell auch recht -> ich persönlich bin aber der Meinung, dass unter dem Deckmantel "Heritage" und "Mojo" von der Gitarristen-Community zu viel mangelndes Qualitätsmanagement hingenommen und verteidigt wird.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich würde noch hinzufügen, dass es zwar möglich wäre, das alles objektiv/wissenschaftlich zu messen und einzuordnen, es aber nicht gemacht wird weil ...
a) zu teuer
b) es nicht viel bringt, weil diese Messungen nur aussagekräftig für ein einzelnes Instrument sind, weil allein schon durch die Variable Holz, das nächste Instrument vlt. ganz anders abschneidet
c) wenn man Augen, Ohren und Hände hat, viel einfacher herausfinden kann, ob ein Instrument gut ist

Auch korrekt -> man müsste wahrscheinlich pro Marke mindestens 5 vermeintlich gleiche Gitarren von verschiedenen Quellen beziehen, um es statistisch verwertbar zu machen.
Ein Projekt für die Rente wenn ich zu viel Zeit und Geld habe :D
Aber im Ernst: Für manche Medien/Influencer/Warenhäuser wäre das absolut kein Problem.
 
Ein Freund von mir hat mal gesagt, die GibsonTeile haben zwar ab und zu kLeine
Unsauberkeiten, aber steckt sie in den Amp und sie klingen, er selbst hat so gegen sechs Stück. Ich selbst kann daß auch so sagen, die beiden Firebirds sind makellos die Paula Custom brauchte einige Male den Guitartech, nun ist sie spitze, vorher stimmte aber auch die Grundsubstanz.
 
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Eine Gibson ist eine Gibson, ist eine Gibson.
Ein Land Rover ist ein Land Rover, ist ein Land Rover. Die Kisten wurden von 1948 bis 2016 (immerhin 68 Jahre) in fast der selben miesen Qualität zusammen gepfuscht, wie eh und je -wissentlich über wirklich gravierende Verarbeitungsmängel. Freilich gab es technischen Fortschritt (Motor, Fahrwerk, Bremsen, Heckscheibenheizung usw.), aber im großen und ganzen war es objektiv vorsätzlicher und primitiver Pfusch. Laut, zugig, nass, langsam, unbequem und teuer in allen Belangen. Trotzdem ist ein Land Rover ein Land Rover, ist ein Land Rover. Man liebt ihn oder hasst ihn. Ich liebte ihn 20 Jahre lang, doch die Preispolitik lies mich keinen weiteren kaufen...
Was ich damit sagen will?
Eine Gibson ist eine Gibson, ist eine Gibson!
 
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dass unter dem Deckmantel "Heritage" und "Mojo" von der Gitarristen-Community zu viel mangelndes Qualitätsmanagement hingenommen und verteidigt wird.

Da gäbe es viel zu schreiben, vor allem für Hobbypsychologen, die das Kaufverhalten und Bewertung eines eigenen Kaufs untersuchen - vor allem, wenn dieser von anderen Leuten niedergemacht wird im Sinne von "Markenfetischist" oder ähnlichem :). Gibson polarisiert halt, das ist nicht so neu und meiner Meinung nach bei anderen (z. B. PRS, Fender, Rickenbacker, Ibanez etc. ) nicht so sehr der Fall. Wenn sie den alten Stiefel machen, ist es nicht recht und wenn sie etwas ändern ebenfalls nicht. Klar ist die Firmenpolitik auch nicht immer die geschickteste, teilweise kundenunfreundlich und wird oft auch zu Recht kritisiert, ob die anderen Firmen da viel besser sind (was etwa die Mindestabnahme für Händler betrifft) kann ich nicht beurteilen. Ich denke auch, dass das in den USA ein wenig anders gesehen wird - ist halt "made in USA" und daher schon mal per se mit einem patriotischen Bonus behaftet.

Die Gibsons, die ich bisher in der Hand hatte, waren jedenfalls mindestens "OK" in der handwerklichen Ausführung und meist vom Sound und Handling her einwandfrei. Dieses "OK" führt bei manchen Leuten dazu, nach Preisnachlässen zu gieren und sich deshalb erstmal über Qualitätsmängel zu mokieren - es sind durchschnittlich mehr unzufriedene Kunden, die sich öffentlich laut beschweren als zufriedene, welche ihre Zufriedenheit mit dem Produkt kundtun. Ich für meinen Teil bin mit meinen 2 Paulas happy und kann mit der im Vergleich zu anderen Firmen rustikalen handwerklichen Ausführung gut leben. Im Gegenteil, ich denk mir, da war wenigstens noch ein alter Haudegen am Werk, der während des Gitarrebauens eine Zigarette im Mund hatte und ab und an einen Schluck Jack Daniels....ich weiß schon, ich rede mir das schön. :D Aber eine PRS ist mir persönlich zu gelackt, ich würde allerdings nie auf die Idee kommen, eine PRS schlecht zu reden, weil sie mir halt nicht zusagt. Schwierig das Ganze.

Gibson Kunden so:

Besser = Schlecht
Anders = schlecht
Neu = schlecht
Einwandfreie Verarbeitung = Fälschung
.....

:D
 
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Es mutet schon komisch an, wenn offensichtlich fachkundigen und erfahrenen Forenmitgliedern sinngemäß gesagt wird, dass Sie einen Mangel an ihren Instrumenten nicht erkennen würden. I
Alles ist gut, ich glaube @OldRocker , der nach meinem Eindruck selbst sehr kompetent ist, absolut, dass er die von ihm beschriebenen Fehler so auch festgestellt hat. Wenn meine Gitarren diese nicht aufweisen, dann liegt das auch daran, dass ich beim Gitarrenkauf sehr penibel hinhöre, -fühle und -schaue und mich üblicherweise erst dann für den Ankauf entscheide, wenn so ziemlich alles stimmt oder ich im Ausnahmefall mit festgestellten kleineren Schnitzern leben kann. Vielleicht hatte ich bisher auch Glück, aber es gibt definitiv mangelfreie Gibsons. Zu Prozenten kann ich mich nicht seriös äußern, leider gehen nicht alle Gibsons vor einem Verkauf durch meine Hände.^^
 
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Hier einfach noch mal ein Bild einer Les Paul Studio, neu für 1,400€ vor kurzem gekauft, aber wegen der Mängel zurückgeschickt.
Der Bund steht auf einer Holzinsel, außen herum hat jemand das Schnitzmesser raus geholt.
 

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Alles ist gut, ich glaube @OldRocker , der nach meinem Eindruck selbst sehr kompetent ist, absolut, dass er die von ihm beschriebenen Fehler so auch festgestellt hat.
das glaube ich auch,
wenn so ziemlich alles stimmt oder ich im Ausnahmefall mit festgestellten kleineren Schnitzern leben kann. Vielleicht hatte ich bisher auch Glück,
geht mir ähnlich. Manchmal neige ich auch dazu, vor allem seit ich hier im "MB" unterwegs bin, mir zu sagen, ich hab bisher wohl nur Glück gehabt. Andererseits, wenn man so vorgeht, wie wir, ist da auch irgendwie viel Intuition dabei, was dazu führt, das wir uns mit der jeweiligen Gitarre dann auch wohlfühlen. Ob da jetzt Gibson, Fender, PRS usw. draufsteht, spielt dann überhaupt keine Rolle.
Vielleicht auch alles eine Frage der Erwartungshaltung, die man nicht erfüllt sieht, und das dann zur Unzufriedenheit mit der jeweiligen Gitarre führt:rolleyes:, nur so ein Gedanke.
 
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Hier einfach noch mal ein Bild einer Les Paul Studio, neu für 1,400€ vor kurzem gekauft, aber wegen der Mängel zurückgeschickt..

Zum Vergleich eine €600 und €130 Epiphone (beide über 10 Jahre alt):
Epi 1.jpg
Epi2c.jpg
 
Gut, dafür werden bei Epiphone die Bünde nach dem tadellosen Einsetzen dann nicht mehr abgerichtet 😬 😉.
 
Genau deswegen wäre mal so ein Nahaufnahmen-Vergleich über mehrere Hersteller hinweg interessant -> ich glaube da könnte man viele Rückschlüsse auf die Produktionsprozesse ziehen :biggrinB:
 
Hier einfach noch mal ein Bild einer Les Paul Studio, neu für 1,400€ vor kurzem gekauft, aber wegen der Mängel zurückgeschickt.
Der Bund steht auf einer Holzinsel, außen herum hat jemand das Schnitzmesser raus geholt.
Ich habe Dein Bild so verkleinert, damit es der Größe meiner E Saite entspricht.

Und auf einmal erkenne ich wenig Mängel.

Ich sage nicht, dass dies einwandfrei ist, aber wenn wir natürlich Bilder machen und auf 4 Fach Zoom vergrößern, da dann sieht natürlich vieles schlimm aus ;)
 
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