Moin!
Och, so ein Akku-Schrauber lässt sich auch sehr gut im Gitarrenbau verwenden. Daher würde ich das gelten lassen. Und das man darauf achtet, dass man im Akku-System bleibt und dort viele Nützliche Helferlein wünscht, ist ja nur sinnvoll.
Erste Frage: Wie sieht denn dein Budget aus?
Man kann dir natürlich die besten Maschinen empfehlen, aber das bringt nicht viel, wenn du sie dir nicht leisten kannst/möchtest.
Ich lasse daher mal Fein, Festool und Hilti außen vor...
Zunächst einmal würde ich mir nie eine Maschine ohne Metallfutter kaufen. Die ganzen Plastik-Futter greifen nicht so recht, laufen wesentlich unrunder und lassen sich bei schwitzigeren Händen auch schwer fassen. Also meine Lieblinge sind im Hause Makita und Dewalt zuhause. Die haben Bohrfutter von Yukiwa und das sind mMn die besten Futter die man haben kann. Auf dem zweiten Platz steht bei mir Röhm. Das ist auch insofern wichtig, wenn man sich eine Maschine von Bosch anlachen möchte. Viele blauen Bosch, die für den "Profi-Einsatz" gedacht sind, scheiden bei mir deswegen aus. Plastik-Futter halt...
In sachen Budget ist es manchmal günstiger sich einen Akku-Schrauber und einen Bohrhammer getrennt zu kaufen. In meiner alten Altbauwohnung habe ich alles mit meinem Makita Akku-Schrauber bewältigen können. Hier in meiner neuen Wohnung schafft man damit gar nichts. Da musste ein Boschhammer her. Natürlich kabelgebunden. Aber braucht bei einmaligen Löchern in der Decke für die neue Lampe wirklich einen Akku? Zudem kann der Akku-Schrauber dann auch kleiner und leichter ausfallen. So müht man sich nicht so schnell ab. Und die großen Akku-Schrauber passen nicht so gut in verwinkelten Situationen.
Mittlerweile haben die meisten Marken ein großes Portfolio an Zubehör. Angefangen bei der Kaffeemaschine und dem Baustellenradio, über Staubsauger bis hin zu diversen Lampen.
Man kann damit sogar sein Pedal-Board betreiben, wenn man möchte. Da muss man sehen was einem wichtig ist. Ich habe schon vor zehn Jahren in Makita investiert. Daher kenne ich mich nur da ein wenig aus. Aber der Akku-Staubsauger ist toll! Seitdem ich den habe, sauge ich fast ausschließlich in der Wohnung damit. Treppen sind super schnell gesaugt und auch meine Freundin tanzt regelrecht damit durch die Wohnung. Auf meienr Liste steht bei mir an nächster Stelle ein Akku-Nagler an. Akku-Sägen und -Winkelschleifer werden auch immer beliebter, seitdem Brushlessmotoren und deren Regelung günstig genug sind, um sie auf den Heimwerkermarkt zu schmeißen. Ich warte noch auf die kleine Oberfräse mit Akku. Die gibt es bisher leider nur in Australien.
Nun zu deinen genannten Marken:
Bosch:
Mit Bosch und mir ist eine kleine hassliebe entstanden. Es gibt Werkzeuge, die günstig und einfach geil sind. Und ich habe Werkzeuge, die teuer waren und ich am liebsten in die Tonne kloppen möchte. Manchmal schaffen sie es zudem grüne Produkte zu produzieren, die besser als die blauen sind. Das ist echt schwer etwas allgemeines darüber zu sagen. Ist bisschen wie mit der Liebe beim Blumenrupfen: Taugt, taugt nicht, taugt, taugt nicht...usw...
Makita:
Die blauen Japaner kann ich nur empfehlen. Wobei die auch sehr günstige Produkte haben, die einfach schlechter sind als die der oberen Preiskategorien. Ich bin aber sehr zufrieden damit.
Einhell:
Lass es sein. Damit kann man nicht glücklich werden, auch wenn die Brieftasche Ebbe anzeigt.
Ryobi:
Sehr günstig, kann aber doch etwas. Aufgrund des aggressiven Marketings von TTI (der Firma hinter Ryobi) finden die Produkte immer mehr Verbreitung. Man bekommt was man bezahlt, aber gemessen am Preis taugen die doch überraschend viel. Die sind zwar nicht gut, aber für den Heimwerker doch gut genug, wenn der tägliche Einsatz entfällt.
Ryobi Werkzeug fühlt sich beim anfassen wesentlich günstiger an als die Profi-Marken. Das liegt zum einen an den Weichmachern. Deutlicher fällt allerdings der fehlende Anteil an Glasfasern im Gehäuse auf. Der ist reduziert, damit das Spritzgusswerkzeug für die Halbschalen nicht so schnell verschleißt. 30% dürften es nämlich schon sein, wenn man eine steifes Werkzeug haben möchte, das gegebenenfalls auch mal einen Sturz überlebt.
Manchmal hat man aber Glück und die testen ein Konstruktionsdetail für eine zukünftige Milwaukee (auch im Hause TTI), sodass man etwas hochwertiges in der Maschine hat. Zumindest deutet sich das an, wenn man Bilder vom Inneren der Maschine anschaut. Ist aber nicht gesagt, dass das immer so ist. Manchmal hat man aber Glück. Das Gehäuse aber bleibt faserreduziert.
AEG:
Obwohl AEG Werkzeuge auch zu TTI gehören, scheinen da wenig Gemeinsamkeiten zu Ryobi zu sein. Mich erinnern die Sachen eher an Ridgid. Aber vielleicht auch nur, weil beide vom gleichen Lieferanten kaufen. Ich weiß es nicht. Mich erstaunt jedes mal beim Besuch im Bauhaus was die da auf die Beine gestellt haben. Ich habe mir aufgrund der Preise, die einen Hauch unter Dewalt und Makita angesiedelt sind schon öfters einen Wechsel überlegt. Ich habe es mich aber bisher nicht getraut. Zum einen hätte ich dann zwei Akku-Systeme und zum anderen möchte ich aufgrund meiner guten Erfahrungen bei Makita bleiben. Zudem hat der Elektriker bei mir AEG verwendet und den hat es fast von der Leiter gehauen, weil er das Drehmoment meiner Makita nicht erwartet hat. Sein Akku war leer und für ein Loch leiht man lieber schnell sein Werkzeug, als das man 15min extra bezahlt, weil er zum Auto rennen muss.
AEG hat auch interessante Produkte. Die haben den Trend von vor 40 Jahren wieder aufgegriffen und ein System mit einem Motor und vielen Aufsätzen raus gebracht. Ich habe von denen bisher zwei kabelgebundene Maschinen und konnte nichts negatives bisher erkennen.
Dewalt:
Fehlt eindeutig auf deiner Markenliste! Meiner Ansicht nach ebenbürtig mit den Japanern.
Werkzeug ist halt eine persönliche Sache. Im Internet kann man immer viel nachlesen, aber eine Maschine sollte man vorher immer mal in der Hand gehabt haben. Da ist es nämlich wichtiger, dass es auch gut in der Hand liegt, als das die Maschine 8Nm mehr Drehmoment hat. Es gibt ja auch nette Features mit Wechselfutter und derart. Aber ob man das auch brauch? Auf das Handling kommt es halt an und das man sich damit wohl fühlt. Wenn es geht, leistet man sich heute etwas mit Brushless Motoren. Da hält der Akku länger und die haben mehr Leistung im kleinen Gehäuse. Wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm. Bürsten tauscht man vielleicht nach 10 Jahren. Daher würde ich eher sagen: Geh in ein Werkzeugfachgeschäft und fass alle Maschinen an. Vor Ort kann man die dann auch mal ausprobieren, wenn man das möchte. Zudem kannst du vorher eine Liste erstellen von Akku-Geräten, die dir wichtig sind und alle Marken ausstreichen die das nicht haben. Zu schauen was man alles kaufen könnte, erschlägt einen und hilft insofern nicht weiter. Das regt nur GAS an.
Was mir noch einfällt sind die Akkus. 3Ah sollten schon drin sein. Sonst rennt man zu oft damit an die Dose. 4Ah scheinen derzeit Standard zu sein. 5Ah wären mir persönlich noch zu teuer. 1,5Ah gingen zur Not auch, wenn ein Budget hat und es sonst überschreiten würde. Aber dann würde ich die Geräte nicht als Set kaufen, sondern Maschine und Akkus einzeln. Irgendwie brennen immer die Maschinen im Set mit den kleinen Akkus im Betrieb mit einem großen Akku schnell durch. Warum auch immer...
Ich hoffe der Schrieb hilft erst mal.
Schicken Gruß,
Etna