Maschinenschraubstöcke und Ähnliches
Moin!
Ich habe mir mal einen Maschinenschraubstock von Röhm gegönnt. Da es fast weihnachtet, sollte ich 24 kleine Teelichthalter für die Adventskalendergruppe meiner Freundin aus Holzresten basteln. Und kleine Holzstücke mit einem 40er Forstnerbohrer angebohrt hält man nicht mehr mit der Hand fest. Ich habe zwar schon zwei, aber die anderen beiden taugen nicht wirklich was. Daher dachte ich, dass ich meine bisherigen Erfahrungen mit euch teile.
Um diese Stücke geht es hier:
Oben ist eine winkelvariable Holzzwinge von Miro Moose zu sehen.
Von links nach rechts sieht man kleinere Maschinenschraubstöcke von Wolfcraft, Wabeco und Röhm.
Leider sind die Modelle von Wolfcraft und Wabeco - obwohl es in manchen Bereichen gelobte Marken sind - alles andere als qualitativ ansprechend. Die Grundkörper sind aus Guss, wobei ich hier eher von "Blechguss" sprechen muss, da alle Teile äußerst dünn ausfallen. Neben dem Kunststoffgriff war es das auch schon an Negativpunkte beim Wolfcraft Schraubstock. Es ist ein kleines nettes Ding und ist okay. Es kann Dinge festhalten. Also erfüllt es immerhin den Job. Ich habe es mal zu einer billigen Blechwerkbank mit dazu geschenkt bekommen. Daher kann ich das gut verschmerzen. Geschenkte Gäule und so...
Anders sieht es beim Modell von Wabeco aus. Das habe ich zusammen mit meinem Bohrständer erworben. Da gibt es dieses "Feature" mit dem Schnellverschluss. Es ist ein absoluter Bug, da man dadurch jedes Werkstück, dass nicht zu 100% parallel ist, wieder mit einem Schonhammer raus geprügelt muss. Der blöde Verschluss taugt nichts und springt. Selbst wenn man sein Körpergewicht auf den Knopf verlagert, schraubt man sich selbst wieder hoch. Das kostet manchmal graue Haare. Zudem fallen die Schonbacken aus Gummi permanent raus. Das haben wohl die meisten Schraubstücke diesen Typs an sich. Also unbedingt meiden! Denn fest bekommt man darin gar nichts gespannt. Und wieder lose erst recht nicht...
Ich denke aber, dass man diesen Schraubstock retten könnte, indem man die geschraubten Backen mit welchen aus Buche tauscht. Zudem sollte man den Schnellverschluss lahm legen. Hierzu braucht man wahrscheinlich eine Gewindebuchse, da das Gewinde ohne den Verschluss durchrutschen würde. Und wenn man schon dabei ist, kann man einen Holzgriff anbringen. Da könnte man gleich zwei kurze Linearführungen mit Messingbuchse kaufen und dazu ein Trapezgewinde mit Mutter. Den Rest baut man sich dazu aus Multiplex. Ergo: Tonne!
Da darf es etwas Ordentliches aus bekanntem Hause sein. Und da fiel mir neben Proxxon dieses Röhm Futter aufgrund des sehr günstigen Preises auf. Die gibt es zum Teil für 55 Euro inkl. Versand. Da musste ich zuschlagen. Meine Idee ist es immer das günstigste vom Guten zu kaufen. Schließlich ist es nur ein Hobby. Zudem habe ich endlich etwas haben wollen mit einem ordentlich ausgeprägten Falz für flachere Bauteile und die diversen Aufnahmen für Rundmaterial sind ebenfalls sehr praktisch. Äußerst praktisch ist auch die massive Bauweise. Überrascht hat mich, dass es fast schon ausreicht sein Werkstück mit zwei Fingern zu spannen. Ich habe aber die Oberflächen nicht vermessen. Daher kann ich zur letztlichen Genauigkeit nichts sagen. Ich vertraue dem einfach. Zudem reicht es für Holzbearbeitung sicherlich allemal! Jedenfalls klemmt nichts, er packt ordentlich zu, alles flutscht und das ist doch die Hauptsache.
Auch wenn Importware bei mir nicht so sonderlich beliebt ist, gehe ich davon aus, dass es sich hierbei um solche handelt. Da die Qualität allerdings in Ordnung ist, ist es mir egal woher die Ware stammt. Da klebt jetzt ein Röhm Aufkleber drauf. Identische Schraubstöcke habe ich aber auch von Format, Ulmia und anderen gesehen. Optimum kann auch gute massive Teile herstellen. Zumindest durfte ich letztes Jahr mit einem 7...8kg schweren Schraubstock von Optimum arbeiten und konnte nichts negatives feststellen. Nett ist auch, dass bei dieser Bauweise der Griff nicht weiter nach außen gedreht wird, sondern an Ort und Stelle bleibt. So kann man sich den Schraubstock irgendwie einspannen ohne darauf achten zu müssen nach hinten weg Platz zu haben, um das Werkstück wieder auszuspannen.
Bei Metallern kann das wieder ganz anders aussehen. Da sind die Genauigkeiten wesentlich wichtiger als hier bei uns im Holzgewerbe. Da kann schon ein Mü bei der Backe aufgrund eines längeren Hebels das Werkstück aus der Toleranz bewegen. Da müsste man dann mit einer Messuhr auf seinem Messtisch alles unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls selber nachschleifen.
Ich bin aber happy. Ich mag Röhm. Bisher hatte ich von denen nichts in der Hand, das mich irgendwie enttäuscht hätte.
Wenn man unförmige Holzwerkstücke hat, kann diese auch ersatzweise mit einer winkelvariablen Zwinge fest halten, wenn man diese bearbeitet. So eine Zwinge ist generell äußerst Praktisch. Gekauft habe ich die bei Dieter Schmid, weil ich auch hier sicher gehen wollte, dass es etwas ordentliches ist. Und bei solchen Holzzwingen habe ich derzeit noch einfach überhaupt keine Ahnung was taugt und was nicht. Ich habe hier zuerst an einen Selbstbau gedacht. Aber die Gewindestange haben mich davon abgehalten. Für die Funktion ist eine Gewindestange nötig, die ein Linksgewinde und ein Rechtsgewinde mittig miteinander vereint. Werkzeug für das Schneiden von Linksgewinden ist immer so teuer. Zudem kosten die DIY Sets für solche Zwingen fast so viel wie eine Zwinge. Daher habe ich mir einfach eine gekauft.
Naja... hauptsache Späne:
Ich hoffe der kurze Einblick zu den Schraubstöcken hat gefallen und ihr konntet etwas für euch daraus gewinnen!
Schicken Gruß,
Etna
P.S.: Der Bohrer ist - da nur für dieses eine Mal gedacht - ein Kunstbohrer von Fisch. Er macht Spaß, wird geometrietypisch schnell warm und tut gute Dienste. Einzg Hirnholz mag er nicht. Da habe ich zum Teil böse Rattermarken hinterlassen und der Vorschub muss sehr vorsichtig und klein ausfallen. Schade eigentlich. Auf Kurz oder Lang wird dieser Bohrer also auch gegen einen Famag Bohrmax ausgetauscht. 45 Euro wollte ich aber nicht für ein einmaliges Projekt ausgeben. Die Hälfte reicht. Und besser als alles im Baumarkt ist der von Fisch aber allemal.