Es wird nicht moduliert. Die Anbindung an die Ausgangstonart bleibt erhalten - es wird nur auf die Tp ausgewichen.
Einerseits geschenkt - Modulation ist ein "Weg über mindestens einen Akkord" von einer Tonart zur nächsten, und der fehlt hier.
Andererseits wird "moduliert" in der Geschichte auch einfach als "gewechselt zu" verstanden (weil die historische Annahme war, dass man eben "über irgendwas" moduliert), sodass man (ich
) die Details, ob hier nun eine Rückung (ein moderner Begriff), eine Ausweichung oder Modulation stattgefunden hat, als "Kleinigkeiten" betrachten kann, wenn man die generelle Frage nach "welche Tonart?" beantwortet.
Und Ausweichung oder Modulation: Die Frage, wie weit man "Tonart-Klammern" bei der harmonischen Analyse zieht, ist nicht grundsätzlich zu beantworten, wenn man nicht stur einer bestimmten Theorie folgt, die dafür ihre theorie-immanenten Regeln hat. Im konkreten Fall bin ich der Meinung, dass die Änderungen an Klang und Rhythmus so offensichtlich die Teile voneinander trennen (und dass der B-Teil kein "zeitweiser Übergang" ist, wie man üblicherweise bei einer Ausweichung annimmt), dass ich ihnen getrennte Tonarten gebe.
(Aber vielleicht gibt es ja auch eine Lehrbuchantwort etwa auf die Frage, ob ein G-Dur-Trio eines C-Dur-Marsches als "neue Tonart" oder als "Ausweichung" anzusehen ist, auch wenn das Trio selber eine ganze AABA-Form mit Minutenlänge verbraucht? - hat da jemand eine definitive Antwort gegen meine Ansicht, dass das "natürlich" ein "Teil in eigener Tonart" ist?)
H.M.