Sammelthread: Tonart bestimmen

  • Ersteller Algabal
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Der letzte Akkord der Tonleiter von 0:15...0:20 wird noch mit G-Dur harmonisiert, also der Dominante von C.
In 0:21 kommt dann eine Ausweichung über C7 nach F, und obwohl man (ich) noch ein wenig drauf wartet, dass es wieder zurückgeht nach C - weil dieser Wechsel so unmotiviert ist, dass man nicht von einer Modulation sprechen kann -, bleibt das Stück ab dort in F-Dur: Sozusagen "Missbrauch einer Ausweichung als Modulation".

Rückwärts geht's dann so: Irgendwo wird aus F nach d-moll moduliert, dann bei 2:00 nach e-moll, bei 2:13 über E7 nach a-moll, das dann zwanglos und auch beliebig unmotiviert bei 2:19 zu C-Dur wird.
Und 10 Sekunden später, bei 2:30, kommt dann wieder die Tonleiter von 0:20, und alles geht nach 2:10 Minuten wieder mit F-Dur weiter ...

Mit motivierten Modulationen hat's der/die Komponist/in nicht so - typisch für viele, die "klassische Musik nachmachen" wollen ...

H.M.
 
Der letzte Akkord der Tonleiter von 0:15...0:20 wird noch mit G-Dur harmonisiert, also der Dominante von C.

Aber schon bei 0:19 taucht ein Gm auf, der dann zur IIm von F-Dur umgedeutet wird. Eine Modulation direkt nach F-Dur ist praktisch unhörbar. Denn die Dominante zu F ist ja schon in der Anfangstonart enthalten. Man müsste schon den Weg über D-Moll gehen : Em7(b5), A(7), Dm, und dann mit F-Dur fortsetzen. Oder mit Am C7 A(7) Dm ... dann sofort auf F-Dur und dort bleiben, das Ohr "vergißt" den zunächst ankadenzierten Dm sogleich.

Rückwärts geht's dann so: Irgendwo wird aus F nach d-moll moduliert, dann bei 2:00 nach e-moll, bei 2:13 über E7 nach a-moll, das dann zwanglos und auch beliebig unmotiviert bei 2:19 zu C-Dur wird.

Der E7 ist sozusagen der harmonische Höhepunkt. Er ist als Dominante klar hörbar und funktioniert im diatonischen Umfeld auch als Dominante zu C-Dur. Es handelt sich um eine "echte" Modulation. Dass allerdings Dm oder Em anmoduliert werden, kann ich nicht hören. Ich höre nur F, und dann ein Halbtonschritt auf Em, ein angedeutet subdominantischer Schritt (von F-Dur ausgehend).
 
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Ich bemühe ich gerade auch, Johann Strauss' II - Fledermaus Overtüre halbwegs korrekt bei hooktheory.com einzupflegen:



(1) Also ca. bei 1:40 geht so eine Zwischenstück in D-Dur los, und bei ca. 2:03 ändert sich das aber (wohin eigentlich?).

In welcher Tonart steht denn das Stück insgesamt -also 'offiziell' / 'auf dem Papier' - weil bei klassischer Musik ändert sich die momentane Tonart ja so häufig mittendrin,
dass ein einzelnes Etikett 'D-Dur' eher nur oberflächlich Auskunft über den Charakter des Stücks gibt.

Bei ca. 2:40 fängt dann eine weitere sehr berühmte Passage aus dem Stück an, wohl auch D-Dur in der Grundfärbung.

Ab ca. 3:26 fängt dann plötzlich eine Passage in C-Dur an, wurde dass irgendwie durch die D-Dur Passage vorher schon vorbereitet, dass das C-Dur hier so gut hineinpasst ?

Bei ca. 4:00 fängt ein, vom bisher Gehörten, (auf den ersten Blick) unabhängiger Teil in e-Moll (?) an, der sich dann aber bis ca. 5:03 ganz unmerklich in ein sehr flottes, heiteres E-Dur Intermezzo steigert,
an das ab ca. 5:52 wieder das unter (1) erwähnte D-Dur Stückchen steht.

So, und wie würde man so ein Orchesterstück jetzt näherungsweise für Piano um-arrangieren, damit man die harmonischen Abfolgen bei hooktheory analysieren kann, mal als bescheidene Anfrage ?

Ist denn D-Dur insgesamt gesehen die korrekte Einstufung dieses nicht unbekannten Stücks von Strauss jr. ?
 
Eröffnung in E(Dur), Ganzschluss bei 0:13
Bei 1:58 Übergang auf H-Moll (von D-Dur kommend)
3:26 C-Dur wird von G-Dur angesteuert. Subdominante, eine Hauptstufe also, kein Problem
 
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@Konsument3 - zur Fledermaus: Du schreibst "Bei ca. 2:40 fängt dann eine weitere sehr berühmte Passage aus dem Stück an, wohl auch D-Dur in der Grundfärbung." - aber diese Passage ist nicht "D-Dur in der Grundfärbung", sondern astreines G-Dur. Und auch ab 3:26 sind wir weiterhin in G-Dur, siehe z.B. das fis im Bass bei 3:30. Da ändert sich gar nichts.
Rest hab ich mir nicht angehört ...
Aber Du könntest das alles in der Partitur nachschauen, z.B. bei imslp.org.

H.M.

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Dass allerdings Dm oder Em anmoduliert werden, kann ich nicht hören. Ich höre nur F, und dann ....
@RMACD: Ja, da bin ich zu viel ein paar einzelnen Akkorden verfallen, statt auf die "Tonart"(en) zu hören ... Sorry.

H.M.
 
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Folgender Song scheint wirklich 'schwierig' (' My Prayer ' / The Platters ):


Die meiste Zeit spielt der Bass ein B, und zwar vor allem wenn ein neuer Satz der Verse losgeht (ca. 0:31) und auch am Ende eines solchen Vers-Satzes wird wieder ein B gespielt.
Der Bass spielt dann zwar vor dem Ausholen zum Beginnen eines neuen Satzes ganz kurz ein F, aber richtig 'zuhause' erscheint die Harmonie auf dem F nicht, oder doch ?
'Offiziell' gilt der Song allerdings als F-Dur (laut Expertenauskunft), was insoferne überraschend ist, als dass auch häufig ein Es-Moll Akkord von dem Harmonie-Sänger-Chor
hineingesungen wird (mit Keyboard daneben überprüft, müsste zutreffen ? :().
Das passt dann aber doch weniger in ein 'echtes' F-Dur hinein ?
Andererseits fehlt aber auch das 'E' nicht, weil immer wieder auch als Teil eines C-Dur Akkord gesungen wird.

Mich würde wirklich interessieren, wie Ihr diesen Klassiker aus den 50ern harmonisch 'erlebt' ?

Kreist die Harmonie nicht doch viel mehr rund um das B-Dur, von dem jeder neue Satz der Verse ausgeht und auch endet, kommt gar eine Einstufung als 'B-Lydisch' in Betracht ?
Oder doch einfach nur F-Dur ?

Hab jetzt mal den Vers ab ca. 0:31 harmonisch so analysiert:

Tonart: F-Dur mit Es-Moll auf der 7. Stufe

F-Dur (I): My
B-Dur (IV): prayer is to linger with
C-Dur (V): you ... At the end of the
Es-Moll (b-vii): day ... In a dream, that's
B-Dur (IV): divine ...

Und nach diesem Satz, fällt der Bass tatsächlich ganz kurz wieder zurück auf F-Dur, bevor der nächste Satz losgeht

Mit welcher römischen Ziffer könnte man denn so eine 7. Stufe bezeichnen, die um einen Halbton niedriger liegt als in einer Standard-Dur-Tonleiter (wo dort ja ein verkürzter Akkord läge), und ist das irgendwie ungewöhnlich, dass da die 7.Stufe um einen Halbton erniedrigt wird, oder trifft man sowas auch in anderen Songs immer wieder an ?
 
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Für mich steht das eindeutig in Bb-Dur. (Anfang und Mittelteil: Bb-Moll)

Bb = I = Tonika

G vermindert = VI0 = Zwischendominante V/IIm, führt zu Cm (diese Auflösung wird aber nur gaanz kurz im Bass angedeutet, bevor sofort die Subdominante folgt).

Ebm = IVm = vermollte Subdominante.
 
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Irgendwie tu ich mich schwer bei Every Breath You Take:



Ich habe schon parallel dazu in meiner DAW Akkorde gespielt, aber irgendwie klingt alles schief. Normalerweise finde ich mit dieser "Methode" schnell die Tonart eines Songs raus, aber das hier bereitet mir Kopfzerbrechen. :D
 
Intro und Haupteil der Strophe findest Du in gefühlt jedem 2. Pop-/Schlagersong - präge dir diese Folge im Kopf ein, und du wirst sie immmer und immer wieder erkennen:

Tonika(I) - Mollparallelle(VIm) - Subdominante(IV) - Dominante(V). (Deshalb auch "kostet 16 Mark 45" genannt; es gibt auch noch die genauso häufige 16,25 Version, die pro Rundfunkstunde gefühlt ebenfalls 100 Mal zu hören ist ;)

Das Ganze in Ab.
 
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Danke, das scheint hinzukommen. :)
 
Welche Akkorde werden da bei 'Surrender' ganz am Anfang (0:00 - 0:10) gespielt und verursachen so eine 'schaurige' Stimmung ?



Hab am Keyboard lange herumprobiert, bis es so ähnlich klang, am ehesten kommt sowas hin:

(1) Es-Moll
(2) H-Dur/(Es im Bass)
(3) C-verkürzt (?)/(Es im Bass)
(4) H-Dur/(Es im Bass)

In welcher Tonart das Lied insgesamt steht, ist nicht so einfach zu bestimmen.
Wenn man mal für den Vers annimmt, er stünde in Es-Moll, dann gibt es doch zwischen H und C einen Halbton zuviel ?

Der Chorus ab 0:32 steht dann nochmal in einer komplett anderen Tonart ('aus heiterem Himmel', aber passt trotzdem gut hinein)
Die Harmoniefolge / Tonart dieser scheinbar 'einfachen', alten Schnulze ist m.E. nicht so einfach zu verstehen :)
 
Allseits bekannt auch durch das James Bond-Filmmusikthema:

Die Quinte des ansonsten beibehaltenen Akkords wird in Halbtonschritten zweimal erhöht und wieder zurück: 5 - b6 - 6 - b6 - 5

In der von dir empfundenen "schaurigen Stimmung" steckt ein einfaches Empfindungsprinzip (das ganz besonders in Film- und Theatermusik auffällig wird:):

Kleine Intervalle = eng, be- und unterdrückend, depressiv, pessimimistisch, bedrohlich <--> Große Intervalle = öffnend, perspektivisch, heldenhaft, optimistisch.
 
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Der Chorus ab 0:32 steht dann nochmal in einer komplett anderen Tonart ('aus heiterem Himmel', aber passt trotzdem gut hinein)

Das ist keine komplett andere Tonart aus heiterem Himmel, sondern ganz einfach die selbe Tonart wie die Strophe, nur halt in DUR ...

LG-Thomas
 
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Kann mir jemand sagen was für Noten das Piano spielt?
 
Vielen Dank. Es handelt sich damit um Fis Dur, richtig?
 
Nein.
Erstens ist das Stück, wie man hört, in moll.
Zweitens stehen 5 Kreuz für H-Dur oder deren Parallele.
Und daher ist das gis-moll.

H.M.
 
Hallo,

kann mir jemand ganz kurz raushören, welchen Tonleiter das Musikstück hat? :) Ich denke das ist E-moll.



Gruß
 
Ja (mit einigen wenigen alterierten Tönen, etwa bei ~0:50 ein gis, also "E-Dur-Feeling" :))

H.M.
 
danke :)

ich hätte noch ein Stück:


ich denk das müsste Amoll sein.
 
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