und insgesamt frage ich mich echt, was du von mir willst.
Alles, was in dem zitierten Post nach dem Wort "Heulen" kommt, betrifft dich
eigentlich nicht mehr persönlich.
Das Zauberwort für die folgenden Absätze ist "diese Debatte".
Deinen Post habe ich zunächst nur als Aufhänger genommen.
Dreiviertel meines Posts haben mit Dir nix zu tun, sondern sind ein allgemeingültiges Statement über diesen Thread und meine Auffassung von Kunst. Insofern wundert mich Deine Empörung.
Aber deine Aussage "Nur bei Gitarristen hat Musik etwas mit Geist/Seele zu tun" ist doch
sachlich wirklich absurd, oder? Die Frage, welchen Einblick du in Musikformen OHNE E-Gitarren hast, liegt da zwangsläufig auf der Hand.
Die Frage, wieweit Du diese "spirituelle" Sicht als
gleichwertig gegenüber Deiner "pragmatischen" siehts, ebenfalls.
Wenn du denn tatsächlich akzeptierst, daß jeder darf wie er will, kannst Du ja an der Stelle auch einen Punkt machen. Dann sind wir uns ja einig.
Nur: die
abwertende Unterscheidung "Ich suche nach Ton, andere nach Voodoo" - also permanent Leute, die deine Auffassung nicht teilen, unterschwellig als Spinner zu bezeichnen - das solltest Du Dir dann endlich mal konsequent sparen.
ich habe durchaus auch akzeptiert, dass viele Gitarristen das Mojo brauchen, ich muss es aber nicht nachvollziehen können.
interpretiere ich als: "ich muss leider damit leben, daß es Idioten gibt, denen dieses Psychozeug den einzig wahren (MEINEN!) Weg zum TON verbaut".
Solche Formulierungen nerven und provozieren in einer Debatte, die inhaltlich sich längst darauf beschränkt, den
selben Konsens wieder und wieder in immer neuen Varianten durchzukauen: Elektrotechnik ist irrelevant. Der User ist der entscheidende Faktor.
Also, was soll das? Gib doch Ruhe, wir sind uns schon lange einig. Da debattiert schon lange keiner mehr gegenan.
Und wenn dann doch jemand Modeler partout nicht probieren will - na und? Bist Du erziehungsberechtigt? Ist das für Dein persönliches Lebensglück entscheidend? Hat jemand nicht ein Recht darauf, seine Prioritäten selbst zu setzen? Und Prioritäten setzen bedeutet nun mal, auszusuchen, was man ignorieren will. Wenn Modeler dazugehören: wieso maßt Du Dir an, das verurteilen zu dürfen? Was geht's Dich an?
Oder liegt's an Deinem
syntaktischen Kauderwelsch
,
daß ich dich mißverstehe?
Dr. Watson schrieb:
Was sagst du denn vor diesem Hintergrund zu folgender These:
Wenn alle Musiker ( besonders die Anfänger ) sich dessen was du gesagt hast bewusst wären würde weniger Geld Equipment investiert werden.
Halte ich für falsch. Künstler und Werkzeug entwickeln sich miteinander. Das Tauschen und Ausprobieren von Equipment gehört zum Reifeprozeß eines Musikers. Ohne Fehlkäufe und Irrwege keine Entwicklung: Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man nicht bekommt, was man wollte. Keine Investition - kein Ertrag.
Und diese Entwicklung eines Musikers vollzieht sich nicht in Monaten - sondern in Jahrzehnten. Nach meiner Erfahrung erreichen viele Gitarristen erst ungefähr mit Ende 30 einen Punkt, an dem sie etwas genauer wissen, was sie
brauchen und was nicht. Und einige Jahre später wissen die meisten auch, was sie
wollen und was nicht. Daß das nicht das Gleiche ist, begreifen manche erst noch viel später.
Wenn einer mit 25 schon "angekommen" ist - auch gut. Das ist aber m.E. die Ausnahme. Gitarren, Amps, Effekte kaufen ist einfach zu schön.