Pitch Correction überall ... Interessante Analyse zu einer "Live"-DVD

  • Ersteller opa_albin
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Bei einer Aufnahme ist es anders, die hört man häufiger, und dann werden selbst die kleinsten Störgeräusche zu einer unerträglich Nervensäge
Es kommt halt immer darauf an, was man selber als "Störgeräusch" empfindet.
Ich z. B. höre das Wippen des Fußes eines (Jazz-)Pianisten auf Aufnahmen gerne, auch das gelegentlich "Stöhnen" von einigen der Zunft.
Gleiches gilt für das Saitenrutschen eines Gitarristen, und für das Atmen eines Sängers.

All das stört (mich) nicht, im Gegenteil: Es verleiht Authentizität.

Thomas
 
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hat jetzt aber schon relativ wenig mit dem Ursprungsthema zu tun.

das was Bjoenn angesprochen hat war aber sogesehen eine Handwerklicher Mangel der Tontechnik, wenn ich zb etwas falsch mikrofoniere höre ich Geräusche, die ich nicht bewusst hören sollte, lauter als gewollt.
 
Nun ja, er sprach in Post #73 aber schon auch von Atemzügen des Cellisten ...
 
Ich kann ja dem Instrumentisten nur schwer sagen er darf während der Performance bitte nicht atmen :ROFLMAO:
Aber ich kann halt (als Tontechniker) schauen wohin ich das Mikrofon ausrichte und mit welcher Richtcharakteristik so das die Atemgeräusche des Cellisten nicht zu sehr im Vordergrund stehen.

Beim Sänger ist das wieder was ganz anderes, beim Sänger übernehmen die Atemgeräusche oftmals sogar ein wichtige rhyhtmische Funktionen im Song oder bereiten auf den nächsten Teil im Song vor (zb ein prägnanter Atemzug vor dem Refrain)

ich spreche da übrigens aus eigener leidvoller Erfahrung, denn immer wenn ich mich selber an der A-Gitarre aufnehme, habe ich genau das gleiche Problem das meine von mir verursachten Nebengeräusche wie zb das Atmen bei den ersten Takes meist zu laut bzw zu störend sind, und das dauert dann immer ein wenig bis ich die richtige Mikrofonposition gefunden habe die sowohl den Klang des Instruments schön abbildet, und meine von mir verursachten Nebengeräusche eher ausblendet.. Aber wenn ich dann noch immer auf einem Knarzenden Stuhl sitze bin ich eh selber schuld :ROFLMAO:

weil es ja auch OT ist aber doch zum OT Themenstrang zwecks Authenzität passt, was mir bei einigen YT E- Gitarristen aufgefallen ist, manchmal wird zum Signal aus dem Verstärker/Modeller/Software noch die Tonspur aus der Kamera (oder sogar mit einem eigenen Mikrofon) leise und dezent dazugemischt, das sorgt dafür das das direkte Amp Signal nicht ganz so getrennt zum Video wirkt. Denn wenn die Tonspur aus der Kamera leise dazugemischt ist hört man dann noch recht gut den akustischen Anschlag der Saiten im Video, das klingt dann recht ähnlich als wie wenn die Person vor dir sitzt und du hörst sie spielen, dann hörst du ja die akustische Klanginformation der E-Gitarre auch, und nicht nur den Verstärker.
Da gibts ein paar so Tricks und Spielerein, ich find das recht faszinierend was man da alles machen kann.
 
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das klingt dann recht ähnlich als wie wenn die Person vor dir sitzt und du hörst sie spielen, dann hörst du ja die akustische Klanginformation der E-Gitarre auch, und nicht nur den Verstärker.
Was vermutlich für (mindestens) 90% des Publikums eine völlig neue Erkenntnis darstellt... :D
 
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Das war es selbst für mich als ich angefangen habe zu spielen. Ich hätte nie gedacht das eGitarren ohne amp so laut sind...
 
Aber ich kann halt (als Tontechniker) schauen wohin ich das Mikrofon ausrichte und mit welcher Richtcharakteristik so das die Atemgeräusche des Cellisten nicht zu sehr im Vordergrund stehen.

Und genau das erwarte ich von einem Tontechniker, wenn an die Spieler Mikrofone angebracht werden. Im Konzertsaal ohne Mikrofone, höre ich das Cello bis zum feinsten Ton, aber die Atemzüge des Spielers nicht im Geringsten.
In großen Räumen mit ungünstigen akustischen Verhältnissen mag ein Mikrofon nötig sein, und dann halte ich es für wichtig, daß der Ton im Publikum möglichst treu ankommt.

Wenn es möglich ist, sogar vielfach in Konzerten genutzt wird, daß nicht ganz optimal gesungene Töne glatt gebügelt werden, müßte es doch möglich sein, Töne, die natürlicherweise über größere Distanzen nicht wahrnehmbar sind (wie Atemzüge aus 10 m Entfernung), auch nach der Verstärkung mit Mikrofonen im Stillen belassen.

Gruß, Bjoern
 
Für MICH ein schwieriges Beispiel. Ich kann Dylan nicht gut zuhören. Legende oder nicht, der Typ kann nicht singen. Wird nicht besser, wenn es jemand zu imitieren versucht... Und der Nobelpreis war IMHO auch ein Witz. Aber anderes Thema, zugegeben.
 
Ihr driftet jetzt wirklich zu weit ab. Bitte btt zu Bearbeitung von Livegesang
 
Der thread-titel zwingt einen geradezu...
Alle mal mitsingen! (aber ohne correction)


Auto pitch correction, überall,
tönet durch die Lüfte, dröger Schall.
Einheitston, Plastiktraum, normierter Klang in jedem Raum!
Auto pitch correction, überall,

tönet durch die Lüfte, dröger Schall.
 
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Warum sieht man Autotune und Harmonie-Automatik nicht als das, was sie sind ... nähmlich Effekte wie Hall, Delay, Phaser, Chorus, IR-Player, Distortion, Wahwah-Pedal, Equalizer, Kompressor, Sampleplayer, usw.. Diese Effekte machen aus dem Original-Klang auch etwas, das ohne diese Geräte nicht vorhanden wäre, und sie werden heutzutage in vielen populärmusikalischen Produktionen eingesetzt. Ist das alles jetzt auch eine Art von Betrug?
 
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Ist das alles jetzt auch eine Art von Betrug?

Wie du ja erkannt hast, verändern die von dir aufgezählten Effekte den Originalklang. Pitch Correction tut das nicht (außer, man legt es absichtlich drauf an).

Ob es Betrug ist, ist mir eigentlich egal. Ich persönlich vermisse das Fehlen von PC bei älteren Aufnahme zumindest nicht. Bilde mir sogar ein, dass die durch die kleinen Nuancen besser klingen. Es ist in erster Linie wohl eine Zeitersparnis. Vor PC hat man bei teureren Pop-Produktionen gern mal viele Gesangsspuren aufgenommen und hinterher die besten Teile zusammengestückelt. Dauert natürlich länger und ist streng genommen auch keine voll "true"-Performance.


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Eben, außerdem hört man doch SOFORT, wenn es eingesetzt wurde. Und wer's nicht hört sollte sich nicht betrogen fühlen.
 
Vor PC hat man bei teureren Pop-Produktionen gern mal viele Gesangsspuren aufgenommen und hinterher die besten Teile zusammengestückelt. War natürlich aufwendiger und streng genommen keine voll "true"-Performance.
das stimmt, selbst zu Zeiten wo noch auf Tonband aufgenommen wurde, wurde schon viel darauf herumgeschnippelt, und nicht nur beim Gesang, Also es wäre ein Irrglaube zu denken, das die Trickserei erst mit dem Digitalen angefangen hat, es wurde halt damit nur deutlich einfacher
 
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Warum sieht man Autotune und Harmonie-Automatik nicht als das, was sie sind ... nähmlich Effekte wie Hall
Ja, das hatten wir oben ja auch schon mal so.

Ich schreibs nochmal ;) weil man sich natürlich keine fünf Seiten durchliest: Gegen den Einsatz von PC hat ja keiner grundsätzlich was. Es ging vor allem darum, dass vom Künstler und der Produtionsfirma Stein und Bein geschworen wurde, dass bei der Nachbearbeitung einer LIVE-DVD keine Pitch Correction eingesetzt wurde und wie unmoralisch das sei. Und dann war's halt doch so.

Vor PC hat man bei teureren Pop-Produktionen gern mal viele Gesangsspuren aufgenommen und hinterher die besten Teile zusammengestückelt.
Wird in der Klassik seit jeher gemacht und auch heute noch.
Natürlich möchte man die bestmögliche Aufnahme abliefern, geht mir ja selbst so. ;)
Ich hätte aber kein Problem damit, es zuzugeben, wenn jemand nachfragt.
 
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Warum sieht man Autotune und Harmonie-Automatik nicht als das, was sie sind ... nähmlich Effekte wie Hall, Delay, Phaser, Chorus, IR-Player, Distortion, Wahwah-Pedal, Equalizer, Kompressor, Sampleplayer, usw.. Diese Effekte machen aus dem Original-Klang auch etwas, das ohne diese Geräte nicht vorhanden wäre, und sie werden heutzutage in vielen populärmusikalischen Produktionen eingesetzt. Ist das alles jetzt auch eine Art von Betrug?
Kompressor und "spektrale Optimierung" bei Stimme sind für mich in der Tat "eine Art von Betrug" ;) Sehr fleischliches Instrument als sehr persönlichen Ausdruck, so wird Gesang oft empfunden, was es weniger ist, wenn auch das zusammengekünstelt ist, während einige der aufgezählten Effekte bei z.B. ohnehin schon elektronisch definierten Instrumenten das Gesamtinstrument verändern zu einem neuen, ohne dass hier ein Nichtkönnen kaschiert wird. (Gemäß dem Erwartbaren jedenfalls - bei Verzerrtem Gitarrenklang in nem Metal Lied erwartet man nicht feine Dynamik beim Gitarrenspiel)
Für das "Stammpublikum" entspr. Musik ist's vmtl. egal, weil die nichts anderes kennen & erwarten.
Dennoch frage ich mich, wo denn für die Fraktion "alles nich so wild" denn die Grenzlinie wäre, falls es eine gibt.
Demnächst bei der "Neuralink Vocal Edition", wo man nur noch denken muss, was man singen möchte, und der Computer macht den Rest?
"Es ist der Gedanke, der zählt!"
 
Kompressor und "spektrale Optimierung" bei Stimme sind für mich in der Tat "eine Art von Betrug"
Dann kannst Du vermutlich nur noch Klassik live hören und alles was unplugged ist. :nix:

Kompressor, De-Esser und EQ hat doch eigentlich jedeR zur Verfügung, der mit Mikro singt. Da jede PA anders klingt, muss man da meiner Meinung nach was machen, sonst ist der Klang der Stimme völlig zufällig - und natürlich sowieso nicht.
 
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Warum sieht man Autotune und Harmonie-Automatik nicht als das, was sie sind
Weil trotz all dieser Effekte der Sänger noch singen können muss. Der Gesang wird nur verschönert aber die Töne muss er noch selber treffen.
Die PC wird eben nicht als Effekt eingesetzt. So war es zum Beispiel bei Cher. Nein, heutzutage wird sie oft eingesetzt weil einer nicht oder nicht mehr singen kann. Uns Sängern wird damit die Daseinsberechtigung entzogen. Ich finde das ist mehr als ein Effekt und wenn es geleugnet wird ist es für mich Betrug.
 
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