Pitch Correction überall ... Interessante Analyse zu einer "Live"-DVD

  • Ersteller opa_albin
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Das mag sein. Aber mit Autotune reicht es im Extremfall einen einzigen Ton zu singen und den Rest macht die Technik.
 
Ich habe mir oft gewünscht dass nöliger Gesang von Neil Young nachbearbeitet wird. Aber ich bin wohl nicht die Zielgruppe, seine treue Hörerschaft liebt es wohl genau so, wie er es halt macht.

Mittlerweile weiß ich, er ist echt cool. Bei jedem neuen Album höre ich rein, scheitere dann aber wieder, weiterzuhören, WEGEN seines Gesangs.
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Wieso wird Sängern die Daseinsberechtigung entzogen?
Es gibt immer Publikum, dass echten Gesang mit Körpereinsatz schätzt.

Aber bei Daft Punk höre ich auch zB gern die total gesangsautomatisierten Songs, die gerade durch die Künstlichkeit eine Wirkung haben.


View: https://youtu.be/WLa3JlGANuU?si=WsaWeUyKi5Hvwl7e


Theaterschauspieler vs. Fernsehdarsteller: Ich mag genau diese Theatersprache und das Gebaren auf der Bühne nicht, andere gehen total gern ins Theater. Keinem Theatermacher wird dadurch die Daseinsberechtigung entzogen.

Für mich kann das Spiel aber gar nicht natürlich und reduziert genug sein.

Klaus Kinski vs. Tom Hanks (der dann sogar noch seiner fantastischen deutschen Synchronstimme ganz viel verdankt).
 
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Aber mit Autotune reicht es im Extremfall einen einzigen Ton zu singen und den Rest macht die Technik.
In Extremfall wird gar nicht gesungen, aber das war doch gar nicht das Thema.
Es geht hier um nachträgliche Bearbeitung von Live -Aufnahmen, bei denen unsaubere Töne korrigiert wurden.
 
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Kann man dann kaufen oder lässt es. Wäre ich "fanatic" Fan würde ich alles vom Künstler haben wollen.
 
Eben, außerdem hört man doch SOFORT, wenn es eingesetzt wurde.
Das möchte ich doch stark bezweifeln.
Solange man nicht von CHER-mäßigen Ausmaßen des Gebrauchs ausgeht.

Thomas
 
Vergleichspunkt war ein anderer.
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Echte Fans wollen jedenfalls auch alles haben wo draufsteht
* previously unreleased oder
+ demo-version

Kann man gut finden oder "verachten".

Als nächstes kommt die DVD dann ohne pitch correction raus und wird ebenso zum Sammlerobjekt.
 
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Wenn ich Autotune verwenden würde, und ich würde es als Effekt verwenden, würde ich ja eine MIDI-Spur mit laufen lassen und danach die Tonhöhe bestimmen lassen und dann wäre es wieder einfach und ich denke so wird es wohl auch gemacht werden. Sonst müsste man ja doch sehr exakt singen und dürfte keine noch so kleinen Ausreißer drin haben.
Klar kann man Autotune auf die Bühne -wie im Studio- mit Midi-Spur und tausend Teufeln, nutzen.
Nur alleine schon wenn auf der Bühne das Gitarren-Signal in das Mikrophon der Sängers überspricht (...was live immer der Fall ist, wenn nicht silent Stage und IEM angesagt ist...), wirkt Autotune auch auf die Gitarre und die ist garantiert auch nicht immer in perfekt Pitch und dann bekommt man Schwebungen, die man nicht haben möchte.

Hier wird viel über die großen Acts diskutiert, die nicht mehr (oder noch nie?) "richtig" singen konnten und (heimlich) ihr "Unvermögen", technisch beseitigen.
Doch was ist mit der Hobby Coverband wo Sängerin oder Sänger den Job halt macht, weil kein anderer sich traut oder die anderen noch "schlechter" singen und dann mit einer dieser Helicon-Kisten, die unschönen Wackler wegbügelt werden? Das Helicon liegt gut sichtbar am Boden! No-Go oder ok (...immer noch besser als Katzenjammer...)?

Imperfection vs. steril/leb-/seelenlos:
Ich denke auch, dass gerade Musik davon lebt, dass sie nicht 1000%ig perfekt in pitch und time ist, allerdings sind "Fehler" hier ein "Gewürz", das äußerst fein dosiert sein muss. Der Unterschied der Dosis zwischen "holt mich ab" und "stößt mich ab" ist sehr, sehr gering...

Doch egal, wie man nun dazu steht. Was ist die Konsequenz? Ist es realistisch, das in Zukunft für Musik eine "Zutatenangabe" verpflichtend wird?
Das Konsumverhalten kann viel beeinflussen, doch scheinbar hat genau das Konsumverhalten zu totkomprimierten und -quantisierten Produktionen geführt. Oder ist es die Schar an "Hit Produzenten und Soundengineer Legenden" die mit ihrem Über-Perfektionimus uns das eingebrockt und damit erst "Hörgewohntheiten" geschaffen haben, die am Ende gar nicht mal so "schön" sind?
 
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Wieso wird Sängern die Daseinsberechtigung entzogen?
Weil die Musikindustrie keine echten Sänger mehr bezahlen muss wenn es auch billiger geht.

Es geht hier um nachträgliche Bearbeitung von Live -Aufnahmen
Es geht auch um Studioaufnahmen mit PC bei denen dann ein live Singen in der Küche vorgegaukelt wird. Da das die wenigsten überprüfen können ist das für mich wieder Betrug.

Das Helicon liegt gut sichtbar am Boden!
Das gibt es bei mir auch aber ohne PC. Das würde man bei meiner Musik deutlich hören. Allerdings gibt es auch bei mir eine leichte Kompression, EQ und Reverb. Manchmal sogar einen extremeren Filter um ganz alte Aufnahmen zu simulieren. Das hört man dann aber deutlich als Effekt. Wenn ich einen schiefen Ton singe ist der schief. Das passiert halt ab und zu mal.
Mal davon abgesehen, dass eine automatische Tonhöhenkorrektur durch so ein Effektgerät deutlich hörbar sein sollte. Also ich könnte nicht so singen das es dadurch nicht ungewollte Artefakte gibt.

Der Unterschied der Dosis zwischen "holt mich ab" und "stößt mich ab" ist sehr, sehr gering...
Der Unterschied sollte eigentlich gravierend sein! Das ist ja nur wenn einer durchgehend "schlecht" singt. (Man muss sich auch gut hören können, sonst ist das nicht leicht!)


Viel kommt von der Musikindustrie. Sie ist nicht daran interessiert gute Musik zu verbreiten. Sie ist daran interessiert möglichst viel Geld zu verdienen.
Billige Sänger gehören da genauso dazu. Die Technik macht den Rest. Die Hörerschaft ist über lange Zeit darauf hin indoktriniert worden.
Das geht soweit, alte CDs noch mal mit PC zu überarbeiten. Sie korrigieren einfach alles. Weil es geht und sie damit auf Nummer sicher sind.

Da sich aber viele Leute an diese Perfektion gewöhnt haben, "müssen" die amateurhafteren Produktionen ja nachziehen.
 
Weil die Musikindustrie keine echten Sänger mehr bezahlen muss wenn es auch billiger geht.
Pitch Correction ist doch längst Realität.
Sind die Sänger deshalb schon ausgestorben?

live Singen in der Küche vorgegaukelt wird. Da das die wenigsten überprüfen können ist das für mich wieder Betrug.
Betrug ist ein hartes Wort.
Wenn Frauen sich schminken, ist das für Dich zB auch Betrug?
Wenn Aufnahmen aus mehreren Takes zusammengestückelt werden? Da könnte man ja auch sagen, die Musikindustrie braucht gar keine guten Gitarristen mehr bezahlen, die brauchen ja nur noch einzelne Töne spielen, die dann zusammengeschnitten werden.

Erst wenn es geleugnet wird oder arglistig verschwiegen und damit ein (nicht unerheblicher) Vermögensschaden eintritt, könnte man von Betrug sprechen.

Sie ist daran interessiert möglichst viel Geld zu verdienen.
Billige Sänger gehören da genauso dazu.
Ich glaube nicht, dass der Sänger der entscheidende Kostenfaktor ist.
Da sich aber viele Leute an diese Perfektion gewöhnt haben, "müssen" die amateurhafteren Produktionen ja nachziehen.
Denke ich nicht.
Wie oben schon geschrieben, kommt es meiner Erfahrung nach zu 80% auf Bühnenperformance und Rhythmus an.
Der Bluesgig in der Kneipe wird durch PC ganz bestimmt nicht aussterben.
 
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Weil die Musikindustrie keine echten Sänger mehr bezahlen muss wenn es auch billiger geht.
Genaugenommen hat "die" Musikindustrie noch nie Sänger (oder Gitarristen oder Bassisten oder Keyboarder oder oder oder oder) "bezahlt". Das waren schon immer lediglich Vorschüsse auf Platten- oder Ticketverkäufe, die minutiös vom Musiker zurückbezahlt worden sind. Das ist aber ein anderes Ding.

Wenn keine Platten mehr verkauft werden und man nichts mehr live sehen möchte, wird das mit den Produktionskosten nicht ganz einfach.

Was meinst Du, wie viele Schallplatten/CDs in den letzten 50 Jahren allein aufgenommen worden sind, bei denen teilweise jeder Song ein vollständiger Flickenteppich entweder irgendwelcher Instrumental- oder aber auch Gesangsspuren gewesen ist. Studiotechies, die ein Band so nahtlos schneiden konnten, dass man die Punch-ins nicht bemerkt, waren schon in den 1980ern eine ganz eigene Künstlergruppe.

Ich erinnere mich an eine Passage aus "The Gospel According To Luke", in der er beschreibt, wie Bobby Kimball auf Grund seines Party-Lifestyles (24/7 Kokserei und übermäßiger Alkoholgenuss etc.) nicht mehr in der Lage gewesen ist, im Studio auch nur halbwegs abzuliefern und ein Album komplett Wort für Wort eingesungen haben soll. Betrug? Wer weiß.

Die Geschichte ist voll von solchen Anekdoten. Das hat mit KI erstmal nix am Hut. Das ist gängige und geübte Praxis, weil Zuhörer noch nie darauf standen, unterdurchschnittliche Studioleistung durch Albumkäufe zu belohnen. Wie das "Überdurchschnittliche" zu Stande kam, hat noch nie jemanden interessiert - zumindest nicht in nennenswerter Zahl. Nehmen wir unser kleines Bläschen hier mal aus.

Am Ende ist "Erfolg" immer auch eine Gesamtgemengelage aus einem guten kreativen Prozess plus guten Musikern, die zusammen einfach mehr sind, als die Summe ihrer Einzelteile.

Bestes Beispiel: Bernthh, Berthoud und Ola mit ihrer Tour. Jeder für sich ein herausragender Musiker auf YT. Zusammen sehe ich bei den Dreien aber nicht, dass sie mehr sind als die Summe ihrer Teile. Schaue ich mir hingegen die Ursprungsversion der G3 an, ... ganz anderer Schnack. Perfektion am Instrument - und auch die Stimme ist eines - wird nie darüber hinwegtäuschen, ob man einen guten oder schlechten Song hat.

Just my 2c
 
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Genaugenommen hat "die" Musikindustrie noch nie Sänger (oder Gitarristen oder Bassisten oder Keyboarder oder oder oder oder) "bezahlt".
Natürlich. Sämtliche Studiomusiker müssen bezahlt werden. Dazu gehören teilweise auch Sänger.
Am Ende ist "Erfolg" immer auch eine Gesamtgemengelage aus einem guten kreativen Prozess plus guten Musikern, die zusammen einfach mehr sind, als die Summe ihrer Einzelteile.
Das ist ja eben nicht mehr der Fall. Oder zumindest interessiert das den größten Teil der Musikhörenden nicht mehr.
Die Musikindustrie hat dafür gesorgt dass solch anspruchsvolle Musik nicht mehr wichtig ist. Klar die alten Bands und ihre Werke gibt es noch. Schon deswegen weil sie die Zeiten überdauern. Die meisten neuen Sachen überdauern nicht mehr. Ja ich weiß das es da ein paar einzelne gibt...
 
Oder zumindest interessiert das den größten Teil der Musikhörenden nicht mehr.
Ja, das ist schade. Aber ob das an der bösen Industrie liegt oder am Internet oder an den Leuten ... oder es im Grunde schon immer so war ... keine Ahnung
An Pitch Correction jedenfalls nicht ;)

Ich denke, die Musiklandschaft ist deutlich vielfältiger als Du jetzt grade schreibst.

Redest Du von Livekonzerten oder von CD?
Von Klassik, Blues, Jazz, Rock oder StonerDoom?
Von Kneipengigs, Club, Streaming oder Stadionkonzerten?

Ich sehe da an vielen Stellen sehr lebendige Kultur. Das große Geld wird natürlich nicht überall verdient...
 
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Ja klar, und der Strom kommt aus der Steckdose.
Sämtliche Studiomusiker müssen bezahlt werden.
Natürlich müssen die bezahlt werden. Wenn Helene Yasi Hofer im Studio für eine Session bucht oder sie mit auf Tour nimmt, wird die Rechnung von Yasi Helene genauso gestellt, wie Michael Jackson oder Quincy Jones, der Toto als Studioband (sans Kimball) gebucht hat. Meinst Du, das Studio oder Label hat das jemals selber bezahlt? Das musste schon immer über Verkäufe geschehen. Label bucht Studio und legt vor. Musiker bezahlt.

Auch bei Karajan und Anne Sophie Mutter oder David Garrett oder Joe Bonamassa oder Bruno Mars oder Miley Cyrus war bzw. ist das nicht anders.

Irgendwo muss das Geld doch herkommen.
 
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Mir geht es doch nur darum dass die guten Sänger in Zukunft nicht mehr gebraucht werden. Und das liegt durchaus am PC!
Ich beschuldige niemanden. Ich stelle fest. Es ging im Ursprungspost schon um ordentlich Geld verdienende, nicht um Hobbymusiker.
 
dass die guten Sänger in Zukunft nicht mehr gebraucht werden. Und das liegt durchaus am PC!
Ich beschuldige niemanden. Ich stelle fest.

Feststellen kann man eigentlich erst im Nachhinein.
oder anders gesagt
"Vorhersagen sind immer unsicher, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." ;)
 
Mir geht es doch nur darum dass die guten Sänger in Zukunft nicht mehr gebraucht werden.
im Prinzip brauchst du bald gar niemanden mehr weil alles die AI macht 💀 und das sehr kostengünstig
und das passiert jetzt schon das AI generierte Musik den echten Künstler das Geld aus dem Streamingfinanztopf streitig macht

Was mir hingegen seit solanger Zeit missfällt, warum man wirklich grandiose Sänger unserer Zeit in ein ein so enges Pop-Korsett steckt und sie nicht atmen und ihre Stärken ausleben lässt.. also wenn ich mir zb die 90s Diva Vocal Impressions von Ariana Grande anhöre und ich jedesmal eine Gänsehaut dabei bekomme, und dann aber im Vergleich dazu ihre Studio Alben höre (ja, ich hab alle als Audo CD im Regal) dann find es schade was da an Gesanglicher Qualtität verloren geht weil sie von den MajorLabels ins Korsett der aktuellen Popmusik gesteckt wurde. tut mir echt leid. oder unsere Mathea aus Österreich, was die stimmlich drauf hat, genial, aber ihre Musik, kann ich mir leider nicht anhören, so schade.

Ich hab letzte Woche eine Band zum ersten mal gehört, eher junge noch unbekannte Band aus Deutschland names Ad Infnitium mit der. wunderbaren Melissa Bonny aus der Schweiz am Mikrofon, boah, was für eine Stimme und was für ein Ausdruck in der Stimme.. oder zb die Sänger Aunty von Spitting Ibex. auch schon mehrmals live gesehen, was für eine Energie und Macht. Wenn mir jemand sagt das man gute Sänger in Zukunft nicht mehr braucht ist das schon sehr realitsfremd.
das Problem sehe ich eher wie folgt: Gute Sänger (und Musiker) braucht man sehr wohl, aber man will oder kann sie nicht mehr ordentlich bezahlen weil sichd er Markt so starkt verändert hat, und AI machts nur schlimmer
 
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Was mir hingegen seit solanger Zeit missfällt, warum man wirklich grandiose Sänger unserer Zeit in ein ein so enges Pop-Korsett steckt und sie nicht atmen und ihre Stärken ausleben lässt.
Unter rein kommerziellen Aspekten betrachtet, stehen heute extrem leistungsfähige Technologien zur Verfügung, die Reaktionen eines (auch grossen) Publikums in quasi-Echtzeit auszuwerten. Einschliesslich persönlichem Finanzstatus...

Das wird genutzt... so dass es im Grunde eine Publikums-Entscheidung ist. ;)
Wo viel Geld liegt, nimmt man es eben mit. Moral hin oder her...
Was auch für pitch correction gilt:
es wird erwartet, ist seit Jahren etabliert, ergo passiert es. :evil:
 
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Interessant auch aktuelle Diskussion über den Deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest: Auto-Tune: Darf "Baller" weiterhin beim ESC antreten?
Es gehört zu den Regeln des ESC, dass keine Live Pitch Correction zum Einsatz kommen darf und wenn Leadgesang vom Band kommt, darf kein Lip Sync gemacht werden. Offenbar ist Live Pitch Correction für die schon zu viel an Gesangs-"Makeup" 😆
 
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