PCL Vintage-Amp User Thread

  • Ersteller sonicwarrior
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Also, der Charakter ist gut rauszuhören. Das SM57 mag ich aber nicht als Gitarrenmicro. Ich hatte damit nie nen ordentlichen Sound, in welcher Position auch immer. Aber das hing sicherlich auch mit dem Raum zusammen, den ich dafür genutzt habe.

Der Amp wurde mittlerweile gebaut und wird von Jürgen Rath nochmal persönlich durchgecheckt, weil er eine Modifikation bekommen hat (Schalter, der eine feinere Justierung des Masters im unteren Lautstärkebereich ermöglicht, für zu Hause).

Mich hat auch der 25th Anniversary Tube Edition von Hughes and Kettner gereizt.

Werde also 2 Amps made in Germany mein Eigen nennen. Ich bin gespannt auf die klanglichen Charakteristika dieser Teile.
 
Hi,

sicher gibt's noch andere geeignete Mics zum "Gitarre abnehmen". Aber mit der Wahl eines SM57 kann man für Musikstil Metal nichts falsch machen, zumal es genau zw. 5 und 10 kHz eine Anhebung hat, was wiederum gut zu PCL-Amps passt, da die keinen Presence-Regler haben.
Außerdem ist es ja auch noch einigermaßen erschwinglich.

Der Raumeinfluß spielt ja beim "close micing" sowieso keine besondere Rolle (unsre Aufnahme ist z.B. in einem denkbar ungünstigen Raum entstanden). Es kommt eben in erster Linie auf die Ausrichtung an, wobei man hier den "richtigen Dreh" für die Vorgehensweise rausfinden muß.

Ich hatte zu Beginn auch grottenschlechte Ergebnisse egal mit welchem Mic. Mittlerweile klappt das Ganze schon viel besser und ich denke, wenn man mit nem SM57 nichts halbwegs passables hinbekommt nutzt vielleicht auch ein anderes Mic nichts. Soll aber nicht heißen, daß es keine andere vergleichbare bzw. bessere Lösung gibt ...

Wichtig bei Amp-Abnahme via Box und Mic ist ein "tightes Lowend" (was der SM60 unbestritten bietet) und das Einfangen eines ausgewogenen Frequenzverhältnises (vor allem darf nichts an Frequenzen fehlen, z.B. Mitten). Dann kann man später im Mix die Gitarren mit realtiv milden EQ Korrekturen entsprechend dem jeweiligen Song einbetten.
Hinzu kommt das saubere Doppeln, wofür unsre Demoaufnahme aber kein Musterbeispiel ist :)

Letzendlich aber ist die Aufnahme zu Hause über Mic für mich eher ungeeignet, da aufwendig und laut. Ich bekomme ähnliche Ergebnisse zustande mit "Lineout" und passenden Impuls.

Nun wünsch ich dir noch viel Spaß mit deinen neuen Amps und warte drauf, was du darüber zu berichten hast ...

- ViPa -
 
Hallo!
Wollte nur mal fragen ob hier zufällig jemand seinen Twister im Bi-Amping fährt? Erfahrungen?
 
Ich habe eben den H&K kurz mal angespielt, bevor's mit dem Hund rausging. Eins kann man gleich vorweg sagen: LAUT. Aber nicht unangenehm in den Höhen, nicht schrill. Also, ne Bandprobe macht das Ding wohl locker mit. Tighter Bass und das geschlossene Gehäuse macht wirklich noch mehr Druck, als man das von Combos sonst gewohnt ist.
Hatte schon vorher gedacht, dass für meinen Raum wohl noch ein Attenuator ins Spiel kommen muss, für Zimmerlautstärke. Jetzt bin ich mir sicher LOL. Aber das wurde ja auch schon hier im Forum über den Amp gepostet.
Die Zerre behält ihre glasklare Struktur selbst in höheren Gainstufen. Das beeindruckt schon sehr. So, ich stoppe hier mal, sonst wird's zu OT.
Wenn ich den Vintageamp dann zur Gegenüberstellung habe, werde ich mal die Pros und Contras gegenüberstellen. Der Kettner klingt überraschenderweise auch bei ohrenschonender Lautstärke noch sehr passabel.

Vipa: Meinst Du mit close micing einen sehr geringen Abstand zum Lautsprecher, oder eine Art akustische Dämpfung des Raums durch Vorhänge etc.? Also Rauminformationen spielen glaub ich auch bei geringen Abständen ne sehr große Rolle. Verkachelte Flächen und der gleichen müssten sich hier doch negativ auswirken)
Ich denke mal, dass ich wahrscheinlich mit meinem Ampsound nicht zufrieden war (Engl Screamer mit 2x12 Vintage 30) und das immer noch unbewusst aufs Mic schiebe. Ich glaube, den Engl Sound muss man einfach mögen oder man bildet sich was ein und redet sich was schön. Ich habe mir damals den Engl geleistet, weil ich ne Edelmarke zu Hause haben wollte.
Die Zerre ist im höheren Gainbereich sicherlich nicht einfach einzustellen. Ich war nie so recht zufrieden, im Crunch klang er wunderbar, vor allem mit meiner Framus Tennessee, aber bei druckvolleren Passagen "matschte" er nur noch rum. Z.B. klingt er auch in einigen Reviews nicht gerade sehr definiert bei Powerchords etc.
Ich hab heute meine 7-String (Schecter aktive EMG) und die Framus ausgiebig am Kettner gespielt und kann gar nicht glauben, wie gut die Gitarren doch klingen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
@hair_energizer

Der Vergleich würde mich aber auch interessieren!
 
Ok, ich versuche das dann so neutral wie möglich zu machen und nach bestem Wissen. Ich will hier auch keine Gefühle verletzen. Da kommt schnell mal ein Engl-Spieler und fühlt sich auf den Schlips getreten.
Wenn ich dann ältere Amps, die ich mal besessen habe hinzuziehe, dann möchte ich das als meine subjektive Wahrnehmung verstanden wissen.
Hinzu kommt natürlich auch, das Screamer (50 Watt) oder EVH 5150 (120 Watt) schon ordentlich aufgedreht werden müssen, damit vorne auch was "leckeres" rauskommt. Trotzdem kann man die klanglichen Merkmale der Zerre und die harmonische Entfaltung von Powerchords beschreiben. Beim Hughes & Kettner habe ich ja die Rückgabeoption, deswegen lobe ich den sicherlich nicht in den höchsten Tönen, nur weil er grad mein aktueller Amp ist, was auch als neutral gewertet werden kann.


Is ja auch alles Geschmackssache.

Stagemaster dauert noch ein wenig, bis der bei mir eintrudelt...
 
@hair_energizer
mit "close-miking" meine ich eine Entfernung von ca. 2 bis 15 cm vor der Frontverkleidung. Und dabei gilt es (jedenfalls hab ich das so festgestellt), genau den "richtigen" Abstand zu finden. Ich halte das ebenso wichtig, wie die passende Ausrichtung auf Cone/Dustcap, denn je nach Mic klingt ein "zu nah" lustigerweise so, als wär's zu weit weg bzw. ein zu starker Raumanteil drin.

Dies scheint dem "Proximity-Effekt" bei Mics wie z.B. dem SM57 zuzuschreiben zu sein, so daß bei zuviel des Guten, eine basslastige Frequenzverteilung entsteht (andersrum gesehen sind ja dann die Präsenzen unterbetont).

Verständlich erscheint dies dann auch, wenn man wie z.B. beim Mixen das "nach hinten Stellen" in den Raum auch recht gut durch Absenken der Präsenzen erreicht werden kann.

Weiterhin würde ich in einem "ungeeigneten" Raum (und auch sonst) nur moderate Lautstärken wählen, damit dieser nicht unnötig stark angeregt wird. Wenn Amp/Box es bringen, sollte der Pegel dann noch nicht die ohrenfreundlichen Regionen verlassen haben :)

Bei (bis zu) 15 cm vor der Schallquelle sollte man mit einem Nierenmic noch sehr weit vom "Hallradius" entfernt sein, d.h. Raumreflexionen noch nicht in einem störenden Pegel einfangen.

Wir betreiben den SM60 bei einer Lautstärke, die noch problemlos ohne Gehöhrschutz erträglich ist, aber auf Dauer (für mich) schon zu nervig wäre...
Und mittlerweile habe ich mich sowieso an die angenehmen Verhältnisse gewöhnt, wenn mein Sohn via Cabsim über sein "Stereo" spielt.

Alles in allem sind das aber nur unsre persöhnlichen Erfahrungen, die uns unter "homerecording Bedingungen" und mit unserem Equipment bisher am Weitesten gebracht haben.

Na dann bin ich mal gepsannt wie dein "gemoddeter" Stagemaster sich im Vgl. zum H&K macht (sind ja beides St. Wendler :) ). Wie lang wird's ungefähr noch dauern bis zur Lieferung ?

- ViPa -
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die ausführliche Beschreibung. Hat mir sehr weitergeholfen. Ich dachte immer, dass ich gerade wegen der moderaten Lautstärke beim Recorden so mäßige Erfolge erzielte.
Obwohl man das auch differenziert sehen muss. Der Kompromiss war ja beim Screamer zwangsläufig heißer zu fahren aufgrund der Röhren. Die ungünstigen Raumverhältnisse habens dann wieder kaputt gemacht:). Beim SM wird das dann ja anders.
2ter Fehler bei mir war dann wahrscheinlich, dass der Abstand zur Box nie 100% stimmte. Bei der seitlichen Ausrichtung hatte ich glaub ich den richtigen Winkel gefunden, weil's nicht zu hell und nicht zu dumpf klang, also quasi wie ein Hochtöner oder Tieftöner einzeln. THX

Probier's auf jeden Fall nochmal aus, irgendwann.

Der Amp geht auf große Reise nach Zypern. Also ich rechne mit Ende nächster Woche, wenn PCL den nach der Prüfung gestern bzw. heute losgeschickt haben. Wurde noch net informiert.

Hab ein wenig Angst, wegen dem SM. Der H&K kam mit nem faustgroßen Loch in der Seitenwand des äußeren Kartons an. Wahrscheinlich wurde das Paket in eine Stahlecke gedrückt (Geländer etc.). Da gingen natürlich meine Alarmglocken an: "Nimmste dat Paket jetzt an oder nicht."
Naja, war auch noch auf der Lautsprecherseite:great:. Aber Thomann hatte da noch 3 Schutzschichten Karton vorgepackt. Die beiden letzten waren noch intakt, also ist wohl auch nix. Ist immer ärgerlich sowas. Die gehen hier sehr rüde mit Paketen um.
 
Nicht nur bei euch geht man mit den Paketen so um! :bad:
 
Der Stagemaster ist leider irgendwo in der Kette Deutschland - Zypern verschollen. Müssen jetzt erstmal nen Nachforschungsauftrag aufnehmen.

Der angekündigte kleine Vergleich mit dem Röhren-Kettner muss also noch auf sich warten lassen.:(

Wer dennoch ein paar Fragen zum H&K 25th A. Edition Tube hat, kann mir gerne ne PM schicken.
 
Amp ist, nach welcher Odyssey auch immer, beim Postamt aufgetaucht. Berichte nächste Woche. Hoffentlich ist er gut behandelt worden!
 
Hallo, ich spiele mit dem Gedanken, mir den 30 Watt Stagemaster Combo zu kaufen.
Im Prinzip müsste der (auch in Verbindung mit dem VSC) doch ziemlich genauso klingen, wie die grösseren Teile, oder gibt es da Bedenken?

Hat jemand Erfahrungen mit dem kleinsten Amp der Serie?
Für die Kneipe und `ne kleine Bühne wäre der gedacht.
 
Ich hatte den 30er auch erst ins Auge gefasst.
Der 30er wird normalerweise mit Jensen JCH 12/70 gebaut. Auf Wunsch aber auch mit dem Jensen NEO 12/100, den ich unbedingt wollte.
Da der Preisunterschied zum 60er aber dadurch wesentlich kleiner wurde, habe ich mich doch für mehr Power entschieden (für den Fall, dass man doch mal wieder inner Band spielt)
Die 30 Watt sollen aber schon mächtig Dampf machen, laut PCL.
Ist auf keinen Fall als Übungsamp misszuverstehen und fühlt sich auch auf der Bühne sehr wohl. Die vollen 30 Watt holt man mit einem zusätzlichen Speaker raus, wenn man die überhaupt brauchen sollte. Wie gesagt, es handelt sich nicht um übliche Leistungsangaben. Diese Werte sind eben als "echt" anzusehen. Bei zu leisen 30 Watt Amps ist es meist der Hersteller, der hier seinen Amp durch zu gutgemeinte Leistungsangaben aufwerten will.
Hole meinen morgen (Di) endlich vom Postamt ab. Kann's kaum erwarten.

Frag am besten direkt bei PCL nach.
 
Hallo, ich spiele mit dem Gedanken, mir den 30 Watt Stagemaster Combo zu kaufen.
Im Prinzip müsste der (auch in Verbindung mit dem VSC) doch ziemlich genauso klingen, wie die grösseren Teile, oder gibt es da Bedenken?

Hat jemand Erfahrungen mit dem kleinsten Amp der Serie?
Für die Kneipe und `ne kleine Bühne wäre der gedacht.

Also mein SM60 kommt weder im Proberaum noch als Backline in Kneipengigs über die 9-Uhr Marke beim Mastervolume (also Skala 2-3 von 10) nicht hinaus. Da sollte der SM30 also auch immer locker reichen...
 
Also mein SM60 kommt weder im Proberaum noch als Backline in Kneipengigs über die 9-Uhr Marke beim Mastervolume (also Skala 2-3 von 10) nicht hinaus. Da sollte der SM30 also auch immer locker reichen...

Moinsen,

ein SM60 mit ´ner 4x12er spielt einen lauten Drummer locker an die Wand ohne aus der Puste zu kommen ;)

Cya

Gnurpsel
 
Was ein Amp, der SM60:rock:

Also vorab schonmal eins: Die Amps sind (wie erwartet) sehr verschieden.
Der Hughes&Kettner hat außerdem eine grundlegende Schwäche in der Zerre, auf die ich noch zu sprechen komme.
Beide Verstärker gegenüberzustellen macht somit auch nicht unbedingt Sinn, spricht der Hughes & Kettner doch eher die Balladenmacher, Cruncher und AC/DC Rock-Fraktion an und der Vintage Amp wirklich alle Sparten (von Funk, Blues bis hin zu High Gain Brettern im Heavy Metal).
Da liegt der Vintage Amp, nachdem, was ich heute schon gehört habe, deutlich vorne.

Hab mal ein paar Bilder gemacht:
 

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Ich habe einiges über beide Amps im Vor- und Nachhinein gelesen und lasse das mit in mein kleines Review einfließen.
Nun also die Situation, die jeder kennt, beim neuen Amp: Das Auspacken und erste Anspielen. Die Erwartungen. Die Enttäuschungen! Die überraschenden Momente.

PCL Stagemaster 60:

Wenn man nicht wüsste, dass PCL sich auch zum Ziel gesetzt hat, leichtes Equipment zu bauen, würde man sich in diesem Moment wahrscheinlich ein wenig enttäuscht und ungläubig dem sehr portablen Vintagemaster zuwenden. Ich finde den Amp äußerst edel daherkommend. Detailreich, blaue Leuchtdiode bei Betrieb. Rote Leuchtdioden für die Kanäle. Sehr passend auch die Umschaltbuttons in polierter Stahloptik. Die Frontplatten lassen sich bei diesem Modell leicht abnehmen und selbst besprühen. PCL macht dann eine neue Beschriftung drauf, wenn man auf solche Spielereien steht. Also im Grunde genommen erfüllen die eigentlich fast jeden Wunsch. Somit habe auch ich durch die Frontbespannung Raute ein Modell, was nicht ganz dem Standard entspricht und einfach Freude bereitet. Verwundert stellte ich noch fest, dass ein 2-fach Fußschalter mit im Paket war. Auch dieser sehr gut verarbeitet.

Zum Klang:

Ja, da war ich gespannt, Transistortechnik, die aber nach Röhre klingen sollte und das bei eigentlich jeder Lautstärke.
Tja, ich war erstmal etwas enttäuscht. Hatte zu allererst gleich Gainkanal 2 eingeschaltet und Regler über 12 Uhr hinaus, damit's gleich gut zur Sache ging.
Der Charakter war deutlich: Obertonreich, Sustain, warme Klangfarbe, aber irgendwie muffig, die Höhen waren nicht da. Ich habe wohl 20 Minuten damit verbracht an den Reglern rumzudrehen, aber immer wieder musste ich feststellen, dass es ein wenig dumpf war. Ein wenig später kam die Erleuchtung: Der Speaker brauchte einfach ein wenig Zeit (Transport DE nach Zypern) und vor allem ein wenig mehr als Zimmerlautstärke, um sich im Chassis richtig zu entfalten. Nach diesem Lautstärkeschub waren die Presencen immer deutlicher zu vernehmen und so langsam kam dieses Gefühl, ein verdammt gutes Signal auf dem Ohr zu haben.

Der Clean: Sogar in Stegposition des Humbuckers hat man einen Sound, den man eigentlich nur in Mitten- oder Halsposition der Gitarre bekommt. Trotzdem noch schön dynamisch und in Verbindung mit dem Hall eine Einladung ein paar Funkriffs zum Besten zu geben. Ein sagenhafter Sound, der mich heute sehr schwer beeindruckte.
Gain 1 habe ich so eingestellt, dass er nur ein wenig anzerrt bzw. cruncht. Habe schon oft gelesen, dies sei die Schwäche des Amps. Mein Eindruck war auch hier in Verbindung mit dem Hall ein sehr brauchbarer Sound, atmosphärisch, vor allem mit Pickups in Mitten- oder Halsposition.
Der Hall wurde auch ab und zu bemängelt. Ich glaube ich hab mal einen Userkommentar gelesen, wo sich jemand einen Akkutronics Federhall im Vintageamp wünscht. Nun gut, im H&K hab ich den. Ich kann aber keinen Unterschied feststellen. Der Hall vom H&K mag natürlicher klingen, er geht aber bei lauten Anschlägen etwas unter. Beim SM60 hört man ihn durchgängig.
Gain 2 ist ganz groß. Erstmal Respekt, was da an tightem Bass von diesem Jensen NeoDym Lautsprecher rauskommt. Mann kann hier eigentlich jede Gangart durchjagen. Die Anschläge kommen auf den Punkt genau, Obertöne lassen sich sehr leicht entlocken, abgedämpfte Riffs oder einzelne Saiten pumpen schön durch die Membran. Und über allem liegt diese warme, röhrenartige Textur und Sustain. Es ist erstaunlich, wie variabel dieser Distortionkanal ist. Kann sehr düster klingen und auch sehr rockig.
Die EQ-Sektion hat einen sehr satten Bass. Der ist bei mir noch vor 12 Uhr.

Hughes & Kettner 25th Anniversary:

Beim Auspacken dieses Amps ist man natürlich gleich zufrieden. Dicke Wände, geschlossenes Gehäuse, schwer (18,5 KG, für einen Röhrenkombo aber einer der leichteren), natürlich perfekt verarbeitet.

Der Klang:

Der Hughes&Kettner klingt ein wenig klarer als der SM60. Es ist nicht dieses seidige Schimmern, diese Textur wahrzunehmen. Der Clean ist ohne Frage ein sehr wohlklingender Kanal, vor allem mit dem Akkutronics Federhall. Die Saiten klingen aber auch mit Pickups in Mitten und Halsposition ein wenig hart im Gegensatz zum SM60. Ich mag diesen Clean aber auch sehr gerne, da er sich gut für cleane abgedämpfte Passagen eignet und durchsetzungsfähig ist, manchmal braucht man z.B. in Verbindung mit einem Delay diese Art von Cleansound.
Der 25th Anniversary hat 2 Kanäle, somit kann man keinen Crunch und Leadsound gleichzeitig fahren. Der Crunch (also im Lead den Gainregler noch vor 12 Uhr) ist absolut top und hier gebe ich dem Hughes & Kettner einen Pluspunkt gegenüber dem SM60. Hier entfaltet der Amp wirklich eine Glanzleistung, klingt schön gläsern und dynamisch.
Mehr Verzerrung klingt in meinen Ohren auch immer noch sehr gut, aber mir ist später aufgefallen (nachdem ich ein Bonedo Review gelesen hatte), dass da eine Schwäche lauert. Bei hohem Zerrgrad setzt eine Kompression ein, die bei schnellem abgedämpften Spiel (Riffing) eine leichte Unschärfe reinbringt und Anschläge verschlucken kann. Obertöne klingen sehr gut, lassen sich aber etwas schwerer rauskitzeln, als beim SM60, für den dies ein Kinderspiel ist.

Fazit: Mir gefallen beide Amps total gut, der H&K wird bei mir aber auf Grund des genannten Nachteils eher beim Recording für offene Rythmpassagen eingesetzt und für Crunchsounds.
Der Vintageamp wird wohl mein Favorit werden, weil er eigentlich keine deutliche Schwäche aufweist und in Clean und Zerre mit das Beste ist, was ich je gehört habe. Ich will auch noch ausprobieren, wie er mit dem Celestion G12T100 vom H&K in dem geschlossenen Gehäuse klingt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke sehr Informative! Vielleicht möchtest du ja nach einer kleinen Einspielzeit nochmal ein wenig zu den beiden Amps sagen! Für was du sie dann verwendest und welche Musikrichtungen du mit ihnen abdeckst!
 
Sicher, aber ich denke, ich hole die Woche mal mein Mikro raus und nehme verschiedene Stilrichtungen auf, das sagt dann mehr als meine subjektive Meinung.
Schade, dass der H&K dieses Manko hat. Die Zerre wäre sonst sehr ordentlich im härteren Bereich. Ich hab's ohne diesen Testbericht eigentlich nur insofern wahrgenommen, als dass ich mit meiner Schlaghand und im Ellenbogengelenk leicht verkrampfte. Man versucht die Saiten noch härter zu treffen, um die Akzente immer noch setzen zu können. So ein Testbericht ist manchmal Käse, aber hier gebe ich dem Autor jetzt wirklich recht, das hat er sehr gut rausgehört. Die Zerre hat er aber an sich nicht gemocht, das kann man seinem Fazit entnehmen. Das ist bei mir anders. Vielleicht kann man da noch was mit "tighteren" Röhren machen. Wenn ich den Amp ca. 2 Jahre habe, werde ich da mal was versuchen. Könnte aber auch sein, dass das garnichts bringt, da in diesem Amp soundtechnisch noch einiges über die Transistoren geht, soweit ich weiß.
 

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