Papas Angst vor Pianokauf :)

Bei den genauen Tastatur-Typen kann ich dir leide auch nicht weiterhelfen. :(

Zwischen der Tastatur eines Flügels und eines Klaviers ist meiner Meinung nach kein Unterschied. Gibt bestimmt Leute, die was anderes behaupten, aber sollen sie bei ihrer Meinung bleiben und ich bleib bei meiner. Ich spiele jetzt seit... ich glaub 14 Jahren oder so Klavier und hatte auch gelegentlich mal nen Flügel unter den Fingern. Es gibt natürlich Leute, die viiieeel länger spielen als ich; aber meine Behauptung ist: Schon der Unterschied zwischen den Klavieren und Flügeln untereinander ist so groß, da kann man sie voneinander auch nicht mehr wirklich "trennen".


Unterscheiden tun sich Klavier und Flügel im Klang.
(€: und im Gewicht und Preis :D)

MfG, livebox
 
@livebox,

da gebe ich dir recht. Zwei Klaviere nebeneinander spielen sich schon extrem unterschiedlich. So meinte ich das auch eher. Habe mich da recht ungeschickt ausgedrückt glaube ich.

Gruß
 
Hallo,

will heißen: wenn die in den Prospekten immer von Flügel sprechen, meinen die also auch immer das Klavier mit eingeschlossen? (Flügel klingt wohl eleganter) Diese ganzen Sachen wie Druckpunkt, Saiten-, Hammer-, Loslass-Samples u.ä. betreffen also auch immer das Klavier mit?

Ich frag auch deshalb, weil ich auf einer englischen Seite mal einen DP-Vergleichs-Beitrag gelesen habe, da wurde ein Yamaha für "Acoustic Piano" (da verstehe ich jetzt ein normales Klavier darunter), ein Roland für Vielfalt bei Stimmen, Arrangements und Midi-Sachen und ein Korg für "Grand Piano" (ich denk mal, das soll ein Flügel sein) empfohlen. Da fiel mir auf, dass man vielleicht Flügel- und Klavierähnlichkeit bei den DPs unterscheidet.

Grüße,

Matthias
 
Hi,

die beiden funktionieren ja doof gesagt gleich: Bei beiden schlägt man eine Seite an.

Der Flügel klingt Voluminöser. Ist ja auch kein Wunder, bei dem Resonanzkörper.
 
naja das ist so eine sache mit der aussage, es "fühlt" sich wie ein Flügel an.. Ich hatte in meinem leben schon sehr viele Flügel und Pianinos unter den Fingern, unter anderem auch einen Steinway Grand D und einen Schimmel Pegasus, einfach aus dem Grund, da ich früher oft "meinen" Händler besucht habe und dort solange spielen durfte wie ich wollte.

Recht erklären kann ich es nicht, aber ein Flügel spielt sich anders. Klar, jedes klavier hat seinen eigenen charakter und ein "Eigenleben".
Man könnte es vielleicht so vergleichen, ein Mercedes und ein Audi sind beides gute autos ( bitte keine grundsatzdiskussion über marken hier nun losbrechen :) ) und sie befördern dich gleich gut von A nach B. Aber das Fahrverhalten ist unterschiedlich.

Ein Fiat Punto bringt dich auch von A nach B. Aber halt anders :)

Ich sags mal so, wennman Anfänger ist, ist einem das grundsätzlich wurscht ob sich das Klavier nun wie ein hausnummer 100000 euro flügel spielen lässt oder wie ein 4000 euro pianino oder wie ein 1000 euro DP. Jeder Mensch empfindet unterschiedliche Klaviaturen anders und jeder hat so seine eigenen vorlieben.

Ich habe 18 Jahre lang auf nem Pianino gelernt und gespielt und es war mir immer eine enorme Freude mal nen geilen Flügel zu spielen, da merkt man dass es was besonderes ist.

Langer Rede kurzer sinn, eine Flügeltastatur unterscheidet sich auch je nach marke hinsichtlich anschlag, wieviel kraft man auf die tasten ausüben muss, wie fein man akzente setzen kann etc.. etc..

Aber das brauchst du auch wirklich nur wenn du relativ weit fortgeschritten bist, wo nichtmehr die Frage ist - kann ich das stück spielen ? - , sondern wie interpretiere ich es.

Somit sind wir wieder bei dem Punkt, der Vorlieben deiner Tochter. Ich persönlich finde für den Anfang den Ton wichtiger, weil wennman auf ner nicht ganz so tollen klaviatur das spielen lernt so wie ich damals, ist das Freudenerlebnis umso grösser wennman dann auf ein besseres Modell umsteigt.

Ausserdem möchte ich hier auch Scarletti widersprechen. Vorerst - Ich denke wirklich, so wie du redest, dass du ein sehr sehr guter Klavierlehrer bist und von deinem Job eine Ahnung hast. Aber genau wegen solchen Lehrern und Ansichten habe ich aufgehört Unterricht zu nehmen. Wenn ich anfange zu spielen, will ich freude am instrument haben und nicht von Anfang an auf - in meinen augen - lapalien wie 100 % genaue akzentsetzung getrimmt zu werden. In erster linie mag ich spielen um die musik zu geniessen und nicht vorgesetzt zu bekommen, du spielst das jetzt solange runter wie es mir passt und erst dann bin ich zufrieden wenn alles genau stimmt, auch wenn du vorher einen nervenzusammenbruch hast, weil du das nicht mehr aushältst. ( ich spreche hier aus erfahrung, gut ich war damals noch einiges jünger, aber wenn dich ein lehrer nervlich echt an den abgrund treibt weil du diese scheisse nicht mehr hören kannst ist das nicht toll )

Ton ist anfangs besser als super klaviatur.


Ist halt meine Meinung, fresst mich nicht auf nun :D
 
Audi, BMW, Mercedes, Ford...das Technische dahinter ist ein prinzipieller Unterschied. Beim Klavier muss die Bewegung der Taste um 90° umgelenkt werden, was bei normalen Mechaniken Präzision und Geschwindigkeit beim Repetieren kostet. Vielleicht gibts noch mehr Unterschiede, aber so oder so ähnlich war das. Vielleicht sagt Petz noch was dazu, ich bin mir sicher, dass er das besser erklären kann :)
Auf jeden Fall wird die Flügeltastatur als das Ideal angesehen und logischerweise auch simuliert. Klangliche Unterschiede gibts natürlich auch, aber vergesst nicht, dass für die Digitalpianos nicht der kleine 149cm-Stutzflügel aus dem Sonderangebot, sondern der 270cm-Konzert-LKW-Flügel gesampelt wird :)

Wie sehr das alles ins Gewicht fällt, darüber kann man streiten. Ich finde, die Unterschiede sind sehr deutlich spürbar, wobei die auch zwischen verschiedenen Klaviermodellen bestehen. Mir ging es beispielsweise jahrelang so, dass bestimmte Verzierungen in klassischen Stücken zuhause auf meinem relativ schwerfälligen Steingraeber wesentlich mehr Kraft gebraucht haben als auf dem Yamaha im Unterricht - trotz "Renner"-Aufkleber im Steingraeber :eek: Umgebracht hat es mich trotzdem nicht, nicht zuletzt weil schwierige Sachen, die auf den Steingraeber "sitzen", auf den meisten anderen Instrumenten funktionieren, außerdem ist der Klang für ein kleines 116er brachial :D Aus mechanischen Gründen auf ein Digitalpiano umzusteigen würde mir niemals einfallen.
 
naja was heisst das technische ist dahinter ein unterschied ? Ich denke mal alle modelle haben bis auf ein paar autos ( zb rx8 von mazda ) einen kolbenmotor und fahren mit benzin :) Das drumherum ist bei allen anders. So auch beim akustischen Klavier, hier haut immer ein hammer auf ne saite. Das eine auto hat mehr ps, der eine flügel mehr resonanzkörper :)

Aber prinzipiell hast du recht, wieder back to topic ;)
 
Ich versuch gerne mal eine halbwegs verständliche Erklärung:
Die gravierenden Unterschiede bei der Mechanik zwischen Flügel und Pianino begründen sich darin das die Hämmer beim Flügel liegen und im Pianino stehen. Durch die Lage der Hämmer kann beim Flügel auf eine Rückstellfeder verzichtet werden weil der Hammer durch sein Eigengewicht von selbst in die Ausgangslage zurückkehrt.
Beim Pianino würden die stehenden Hämmer ohne Rückstellfeder nur bei festen Anschlägen durch die Prellung an der Saite in die Ruhelage zurückkehren.

Wenn man bei einer Pianinomechanik im Bereich leichterer Anschläge eine gleichschnelle Repetition erreichen wollte wie bei einer Flügelmechanik müßte die Rückstellfeder wesentlich stärker ausfallen als man diese in der Praxis baut (Sailer hat dies meines Wissens mal versucht und erntete keine Begeisterung weil dann das Spielgefühl zu schwer wird).
Die, beim Anschlag auch zu überwindende Gegenkraft der Rückstellfeder beeinträchtigt auch das gefühlsmäßige "Durchkommen" der dynamischen Hammermassenträgheit an die Taste bei leiseren Anschlägen.
Außerdem muß auch noch die Anschlagskraft bei der Pianinomechanik um 90 Grad umgelenkt werden und auch das führt zu weniger Rückmeldung der Mechanik auf die Tastatur.
Bei etwas größeren Flügeln ist außerdem die Tastenlänge größer und bedingt dadurch auch das Hebelverhältnis ein anderes; dies hat ebenfalls Auswirkungen auf das Spielgefühl.

Dies alles führt Summasumarum dazu das sich eine Flügelmechanik "durchsichtiger" anfühlt und bei leiseren Tönen in schnellerer Abfolge einfach besser differenzierbar spielbar ist als die eines Pianinos. Für einen Anfänger sicher nichts tragisches aber bei fortgeschrittenen Klavierspielern sicherlich ein Kriterium.
Bei den DP´s so sie über eine Hammermechanik verfügen liegen diese Hämmer ebenso wie beim Flügel und daher kommt bei guter Konstruktion des Rests durchaus auch was sehr brauchbares dabei raus.
 
@livebox,

da gebe ich dir recht. Zwei Klaviere nebeneinander spielen sich schon extrem unterschiedlich. So meinte ich das auch eher. Habe mich da recht ungeschickt ausgedrückt glaube ich.

Gruß

Ach so, das war jetzt gar nicht auf dich bezogen!!

(ganz ehrlich - ich glaube ich hab auf Seite 2 -4 nicht mal die Hälfte gelesen. So kommt's, wenn man antwortet, ohne den ganzen Thread zu lesen :p)

Aber jetzt haben wir das ja richtig fachmännisch erklärt bekommen! :great:

Dann werd ich das mal "beobachten" wenn ich das nächste mal nen Flügel spiele darf (find ich übrigens immer wieder ein Erlebnis!)


MfG, livebox
 
Ach so, das war jetzt gar nicht auf dich bezogen!!

(ganz ehrlich - ich glaube ich hab auf Seite 2 -4 nicht mal die Hälfte gelesen. So kommt's, wenn man antwortet, ohne den ganzen Thread zu lesen :p)

Schade, dabei ist der Thread doch so interessant :).


@petz:

sehr interessant, vielen Dank! Bedeutet das jetzt also, dass bei DPs mit Hammermechanik keine Federn eingebaut sind (= weniger Wartung?)? Und könnte man dann sagen, dass eine Hammermechanik im DP einem Pianino in den von dir genannten Punkten (durchsichtiger/ differenzierbarer) überlegen ist? (oder überlegen sein sollte?)

Liebe Grüße

Matthias
 
Ich bin zwar nicht gefragt :)D) aber trotzdem:
Federn dürften meines Wissens keine verbaut sein. Bei der Mechanik darf man die Budget-, Platz- und Gewichtslimits nicht vergessen. Außerdem gibt es auch wieder unterschiedliche Bauformen, mit freischwingenden Hämmern, ohne freischwingende Hämmer...
In Sachen Repetitionsfähigkeit wird beispielsweise mein Steingraeber von einigen Digitalpianos abgehängt - und zwar mit Abstand. Die Feinfühligkeit wird für mein Gefühl eher dadurch begrenzt, dass man beim Digitalpiano nicht so direkt an die Erzeugung des Klanges angebunden ist wie beim Klavier/Flügel.
 
Hallo, ich bins nochmal.

Auf jeden Fall danke für die Flügelerklärung, man bildet sich :).


Ich habe noch ein wenig im Forum gewühlt und bin auf einen interessanten Post gestoßen: "Polyphonie??" von Anfängermama.

Darin beschreibt Dana recht anschaulich, warum es für Kinder wichtig ist, auf einer harten Tastatur anzufangen. Sie wird darin auch von Stefan64 unterstützt und irgendwie ist das eigentlich genau die Art von Hinweis, den ich am Anfang meines Threads noch suchte (will meinen: ein Fehler beim Kauf vermeiden, hier also die leichtgängige Tastatur, den man
unwissenderweise am Anfang macht und der gemeinerweise recht drastische Auswirkungen zu haben scheint). Ich hätte jetzt eigentlich meine Tochter aussuchen lassen, doch nun werde ich sie wohl doch subtil eher in Richtung Yamaha lenken.

Mir fällt zumindest momentan in der von mir genannten Preisklasse keine andere schwere Tastatur ein. Die "normale" PHA des Roland HP-201 gehört wohl eher nicht dazu, oder? Und die PHAII, die wohl schwergängiger ist, gibts leider erst in hohen Preislagen. Mit einem Stagepiano wäre preislich sicher alles gelöst, aber es soll halt nicht sein.



Grüße

Matthias
 
Schade, dabei ist der Thread doch so interessant :).


@petz:

sehr interessant, vielen Dank! Bedeutet das jetzt also, dass bei DPs mit Hammermechanik keine Federn eingebaut sind (= weniger Wartung?)? Und könnte man dann sagen, dass eine Hammermechanik im DP einem Pianino in den von dir genannten Punkten (durchsichtiger/ differenzierbarer) überlegen ist? (oder überlegen sein sollte?)

Liebe Grüße

Matthias


Prinzipiell wäre die Überlegung richtig nur sind die meisten DP Mechaniken gegenüber der Flügelmechanik vereinfacht und zweitens wird die Anschlagsintensität außer bei den guten Silentflügeln und sehr teuren DP´s nicht am Hammer sondern an der Taste abgenommen. Auch ist die klangliche Umsetzung davon abhängig wie feinstufig die Töne gesampelt wurden und wie wirklichkeitsgetreu dann die rechnerische Umsetzung erfolgt. Vom Anschlagsgefühl selbst ist eine gute DP - Mechanik den besten Pianinos ebenbürtig, eher fehlt es dann noch an der klanglichen Umsetzung sei es durch zuwenig sorgfältige klangliche Anpassung - Differenzierung oder durch das Lautsprechersystem.

Bezüglich Tastaturgewichtung würde so hoch wie möglich gehen aber Deiner Tochter soll es noch als angenehm beim Spielen erscheinen; wenn das Ding für sie zu schwer geht sehe ich die Gefahr das sie die Spielfreude verliert und die Umstellung auf ein später schwerer gewichtetes Instrument ist kein so großes Problem wenn sie dann auch durch das Spielen mehr Kraft in den Fingern entwickelt hat.

@livebox, denke Du bemerkst den Unterschied am deutlichsten wenn Du versuchst einen leisen schnellen Lauf mit unterschiedlicher Lautstärkeakzentuierung bei einigen Tönen zu spielen; müßtest aber auf beiden Vergleichsinstrumenten halbwegs eingespielt sein.
 
Hallo,

ich wollte nochmal einen kurzen Bericht geben. Ich war mit meiner Tochter wieder im Musikladen und wir haben nach dem bisherigen Erfahrungsstand nochmal alle in Frage kommenden DPs durchprobiert (so weit wir das halt können).

Ich muss sagen, selbst als absoluter Anfänger kommt mir die Tastatur von Yamaha am direktesten vor, man hat wirklich das Gefühl, dass man eine Art Kontrolle über die Tasten hat, es gibt einen recht präzisen Weg von oben bis zum Tastaturboden, bei 230 ist es noch etwas besser. Die Tasten des CLP-220 schlagen allerdings recht hart auf, beim 230er ist das nicht so stark der Fall gewesen. Dagegen kommen mir die Tasten von Roland HP-201/DP-970 doch weicher und leider indirekter vor.

Beim Klang war meine Tochter mit den beiden Yamahas leider total unzufrieden, vor allem im Vergleich zum Roland DP-970. Bei letzterem baut sich regelrecht eine Klangwand auf, die einem schon das Gefühl gibt, mittendrin zu sein (und das bei 2x6Watt, sehr eigenartig). Die beiden Yamahas klingen erstaunlich dünn, im Bassbereich kommt hier sehr wenig (meine Tochter sagte was von "komisch tot"), selbst bei aufgedrehtem Lautstärkeregler ist das irgendwie etwas fade.

Wir haben zum Vergleich mal das Yamaha CLP-240 ausprobiert, und hier waren wirklich große Unterschiede zu hören. Hier brummt und summt der Klang verführerisch, all das Dünne und kraftlose der "kleinen" Yamahas ist nicht mehr da. Leider ist der Preis auch seeehr hoch.

Eine innere Stimme ruft: Dann kauf ihr doch das große Yamaha, nein, noch besser, kauf ihr dann gleich das CA51. Aber alles sträubt sich dann doch dagegen: 1900,- Euro für einen klavieranfangenden Papa und seine nicht viel bessere Tochter?? Das ist größenwahnsinnig; wenn man mal bedenkt, das wir vor dem Kauf des jetzigen Casio-CPS 80 schon die 400,- Euro eines neueren Casio PX-110 für unglaublich teuer gehalten haben :).

Ist denn der Sound der kleineren Yamahas so dünn, weil der Soundchip (oder was das ist) nicht mehr hergibt oder weil die Verstärkung zu schwach ist? Falls letzteres: würde dann eine angeschlossene Hifi-Anlage (von mir aus jeden Samstag :) )das Ganze wieder in bauchkribbelnde Klänge zurechtrücken oder ist das auch verlorene Liebesmühe?

Liebe Grüße,

Matthias
 
Hi,

ich glaube, die kleinen Yamahas klingen wirklich vom Sound her so dünn. Ich weiß es aber nicht. Würde mich aber aus Marktgründen nicht wundern.

Klar ist das teuer, aber du hast dann was gutes und bekommst es sicher auch gut wieder verkauft. Mein Händler bietet das dann auch an. Das wieder zu einem guten Kurs zurückzunehmen. Gerade bei den Homepianos ist der Gebrauchtmarkt sehr klein.

Aber bisher würde ich sagen: Wenn du kannst, gibt das Geld aus. Du scheinst dich doch wirklich dafür zu interessieren und beschäftigst dich mit der Materie.

Das zeugt nicht davon, dass du nächstes Jahr wieder aufhören wirst ;)
 
Erledigt...
 
Hallo,

ich war heute wieder im Musikladen, diesmal ging es um die Wurst: es sollte eigentlich ein Kawai CA-51 werden. Meine Eltern wollten großzügig was fürs Enkelkind drauflegen (ich hab ihnen mal den Thread und seine Entwicklung hier gezeigt).

Nun, der Verkäufer schaut mich nur ungläubig an und fragt mich, warum ich soviel Geld für ein mittelmäßiges Piano ausgeben möchte. Tja, ich weiß nicht, ich dachte das wäre gut (Tja, typische Anfängerantwort :) ) Nee, sagt er, das ist die zweitgrößte Enttäuschung, die er je erlebt hat. Die größte war der Vorgänger (es ging so um die CA-Serie allgemein).

Bei Kawais CAs stimme gar nichts (wohlgemerkt, bei allen drei Modellen). Die Tastatur sei inzwischen ganz ok nach dem Desaster der CA5/7/9 (er wisse gar nicht, warum die in den Zeitschriften so gelobt wurden), wenn auch nix besonderes ("ist mir scheißegal, ob die aus Holz sind, man muss differenziert spielen können" - O-ton- er ist eher der rustikale Typ).

ABER die Dinger haben allesamt überhaupt keine Dynamik, man könne kaum dynamisch spielen (bei sowas komm ich immer ganz durcheinander, da ich nie so richtig weiß, was die genau damit meinen).

Dann hat er sich hingesetzt und mir ein paar Akkorde und so dingelüngs vorgespielt, um mir zu zeigen, wie wenig Dynamik die Kawais haben. Er meinte, es ließe sich gar nicht differenziert spielen, es gäbe immer wieder Samplesprünge und keinerlei weiche Sampleübergänge zwischen laut und leise. Außerdem würde die komplette oberste Oktave (oder waren es zwei?) "klingeln" (also wohl nicht gut klingen). Ich stand halt daneben und hörte zu, konnte diese Dinge aber nicht so raushören wie er. Bin wohl doch eher der unmusikalische Typ.

Danach hat er mir Yamaha CLP-240 empfohlen, auch wenn hier der Klang eher kälter und heller sei als bei anderen Firmen, aber ingesamt Welten besser als Kawai meint er.

Sein Liebling war das Roland HP-203. Hier hat er mir vorgeführt, wie präzise sich die Druckpunkt-Tastatur wohl spielen lässt, wie weich die Sampleübergänge sind, wie kraftvoll der Klang sei, da klingelt nix und eine Dynamik wie auf einem richtigen Flügel. Billiger sei es auch noch. Ehrlich gesagt, klang es im ersten Moment wirklich besser (vor allem lauter) als bei den Kawais. Ob das aber an seiner Spielweise, an der Einstellung am Instrument (die haben bei Roland so ein 3D-Knopf) oder an was anderem lag, kann ich nicht sagen. Ich hab mal bei beiden mit Kopfhörer probiert, da fand ich das Kawai wieder deutlich besser, aber mit der Dynamik oder dem Klingeln hab ich keine Ahnung.

Ich hab im Forum gelesen, dass gerade das kleine Kawai wohl nicht so gute Lautsprecher hat (obwohl ich mich frage, was denn dann die kleinen Yamahas haben sollen, das sind dann wahrscheinlich nur noch "Sprecher"). Damit könnte man vielleicht leben, aber wenn das Sampling laut Verkäufer fehlerhaft bzw. schlecht ist, ist das ja eher nicht so schön.

Ich will euch auch nicht weiter auf den Keks gehen, ich wollte nur mal so mitteilen, wie es abgelaufen ist. Ich lasse diese Woche eine Klavierstunde draufgehen und zerre den Klavierlehrer dorthin; so langsam ist mir das ein zu heißes Eisen. Nachher lacht der mich aus, was ich für ein Zeug für meine Tochter kaufe :redface:. Wenn ich irgendwann mal spielen gelernt habe und was davon verstehe, DANN aber werde ich da ganz anders auftreten ;).

Liebe Grüße

Matthias
 
Ich weiß grad irgendwie nicht richtig, was ich von dem Verkäufer halten soll...
auf der einen Seite macht er einen super Job, wenn er Anfänger vor Fehlkäufen bewahrt.
Auf der anderen Seite klingt das von deriner Erzählung her irgendwie so, als ob er sich etwas auf "seine" Modelle eingeschossen hat und die anderen etwas krass ab-urteilt. Aber so ein Problem per Fern-Diagnose... ihr wisst ja, was dabei rauskommt, also hör ich hier lieber auf! ;)

Dynamik ist ja laut/leise-Spiel. Ein gutes akustisches Tasteninstrument hat in "leise" nen anderen Klang als in "laut". Wahrscheinlich meint der Verkäufer das damit, dass dieser Punkt bei den CA nicht so ausgeprägt ist. Und mit Sample-Sprüngen dann entsprechend, dass der Klang sich dann viel zu schnell ändert. Das Gefühl hatte ich auch schon bei manchen DPs; man hat den Eindruck, dass man nur leise oder laut spielen kann, aber nicht "normal".
Halte ich für ne eher subjektive Sache, aber es gibt ja auch bestimmt DPs, bei denen die große Mehrheit so empfindet. Ob die CA dazugehören... i din't know.


Das mit dem Klingeln ist bestimmt sogar von den Sound-Programmierern beabsichtigt; kann sein, dass es vielleicht etwas überbetont ist. Das ist ein Punkt, den ich persönlich bei den Yammis nicht so mag.

3D-Knopf... ich will mir kein Urteil erlauben, da ich das Feature selbst nicht gehört habe. Aber könnte gut sein, dass dir das nach 2 Wochen einfach auf den Geist geht. Aber gut, so ein Knopf ist normal nicht die letzte Instanz der Kauf-Entscheidung ;)


MfG, livebox



Ach so: Auch wenn ich überzeugter Roland-Fan bin (bei den DPs) - eine Dynamik wie ein echter Flügel hat auch das HP nicht :p
 
Hi Matthias,

vielen Dank für diesen tollen Thread. Ich glaube, es gibt mittlerweile eine große Gemeinde (einschließlich mir), die Deine Kaufentscheidung mit großem Interesse verfolgt.

Deine Erfahrung ähnelt zum Teil meiner eigenen. Ich bin Anfänger und habe für mich und meine Tochter ein Klavier gesucht. Erst wollte ich auch mit 1000€ auskommen, habe aber ebenso wie Du festgestellt, daß ich für eine vernünftige Lösung in die CLP240/CA51/HP203-Klasse investieren muß.

Ich habe am Ende dann das HP203 gekauft und bin sehr zufrieden damit. Ich spiele jeden Tag mindestens 30 min. Ich würde sagen, daß ich dabei die Qualität von Tastatur und Klang immer mehr schätzen lerne. Meine Tochter hat seit 2 Monaten Klavieruntericht und ist mit großem Spaß dabei.

Letzte Woche war ich jetzt noch einmal im Musikladen, um die DPs auch nachträglich noch einmal zu vergleichen. Das CA51 klang für mich über die Lautsprecher sehr lahm, über Kopfhörer allerdings deutlich besser. Das CLP240 klang nach wie vor gut, allerdings war es mir jetzt vom Klang her nicht weich genug.

Interessant fand ich den neuerlichen Vergleich der Tastaturen. Nach 2 Monaten spielen auf dem HP-203 erschienen mir die Kawai- und die Yamaha-Tastatur als deutlich schlechter, nicht so gut kontrollierbar. (Möglicherweise wäre es andersherum, wenn ich das CLP240 gekauft hätte).

In jedem Fall machst Du mit dem HP203 keinen Fehler - es ist ein sehr schönes Instrument. Außerdem hat es - im Gegensatz zum CLP 240- Saitenresonanz und es wurde jede Taste ist gesampelt (in mehrern Dynamikstufen). Beim CLP240 wurden nur 30 Tasten von 88 gesampelt, der Rest wird berechnet. Damit sind die Übergänge zwischen den Tasten/Samples beim HP203 einfach besser. Nebenbei verfügt das HP203 über einen kompletten GM-Satz, so daß man sich über MIDI-Files begleiten lassen kann. Schließlich hat das HP203 128-fache Polyphonie. Unter dem Strich kann man wohl sagen, daß das HP203 das modernere und weiter entwickelte DP ist.

Ich hoffe, daß Dir das bei Deiner Entscheidung noch ein wenig weiter hilft.
 

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