Hallo!
Danke für eure weiteren Anregungen. Momentan geht es wohl doch eher in Richtung Home-DP. Ich denke, wenn ich ihr ein Stage-Piano (selbst wenn es richtig gut ist) kaufe, mache ich einen schlimmeren Motivationsfehler als wenn ich ihr ein Hemingway hinstelle. So werde ich in den sauren Apfel beißen und irgendwie den Mehrpreis bezahlen, in der Hoffnung, dass es die Lust am Spielen fördert
.
Die Sache mit dem Umbau eines Stage-DPs ist sicher prima; aber mir fehlen da Fähigkeiten und auch Nerven, dass das nachher wirklich gut aussieht. Und ich kenne meine Tochter: wenn das nach selbstgebasteltem Flickkram ausschaut, hab ich auch nix gewonnen.
Jetzt bin ich halt doch auf der Suche nach einem Home-DP und hab mal etwas quergelesen.
Es gibt irgendwie zwei Meinungen: die einen sagen, der gute Ton sei das A und O für das Lernen und an die Tastatur gewöhnt man sich mit der Zeit und muss sich auf anderen Instrumenten sowieso immer umstellen. Die anderen meinen, die Tastatur müsse von Anfang an perfekt sein, nur so lerne man die Technik und den Sound sei eher zweitrangig, man könne ihn bei Bedarf ja noch durch Zusatzmodule verbessern.
Habt ihr dazu noch irgendwelche Erfahrungswerte? Beides klingt für mich nicht unlogisch und das Optimum ist sicher perfekter Ton plus perfekte Tastatur, ist aber leider für mich unbezahlbar.
Jetzt mal was zum Kommentar von Scarlatti61:
Du hast hier leider zwei wunde Punkte angesprochen. Den Lehrer und das Klavier.
Ein Klavier zu Hause geht auf keinen Fall. Meine Tochter kommt spät aus der Schule und kann eigentlich immer nur ab 18.00 Uhr regelmäßig üben. Ich weiß, sie könnte jetzt rein rechtlich 2 Stunden Klavierspielen, aber das möchte ich beim besten Willen zum Feierabend niemandem zumuten. Und das hört man 5 Stockwerke tiefer. Hier hört man die Flöhe husten
.
Jetzt könnte ich sie auf die Musikschule schicken, damit sie dort wenigstens im Unterricht am Klavier sitzt. Das Problem ist momentan eigentlich auch der Zeitfaktor. Allein kann sie da nicht hin und so war ich eigentlich ganz froh, dass ich einen Klavierlehrer gefunden hatte, der nach Hause kam. Aber das Klavier wird auf Dauer fehlen, irgendwie muss da eine Lösung her.
Jetzt nochmal zum Lehrer:
Er ist sehr nett und sehr billig
. 15 Euro (allerdings nur für Kinder) ist gelinde gesagt fast schon nix für die Stunde, und er kommt ja nach Hause! Meine Tochter kommt auch gut mit ihm zurecht, was ich wichtig finde.
Worüber ich unschlüssig bin, ist die Methodik. Ich hab absolut keine Ahnung von der Materie, aber momentan sieht es so aus: Er arbeitet quasi mit ihr die Reihe "Wir musizieren am Klavier" von J.W.Schaum ab (momentan Band 3; die Lieder gefallen meiner Tochter auch). Da ist nix mit Vorbereiten oder Literatur auswählen, es ist schon irgendwo ein "Absitzen der Stunden". Mir kommt die Reihe allerdings auch irgendwie wie eine "Selbstlernmethode" vor. Eigentlich steht doch alles wichtige da, man braucht den Lehrer eher zur Kontrolle, ob man es richtig umsetzt.
Die Kleine weiß allerdings gar nicht, was sie da nun gerade lernt, sie lernt halt ein Lied nach dem nächsten spielen und nimmt eher unbewusst die verschiedenen Liedanweisungen mit.
Mir selbst fehlten da irgendwie klare Themen vom Lehrer wie: "Und jetzt kommt die Beherrschung des pp und ff. Nächste Stunde üben wir das ritardando (heißt das so?)...". Mir fehlt halt ein "Fahrplan", an den man sich irgendwie festklammern kann.
Ich sprach ihn dann mal an, ob er auch auf Ausdruck und Art des Klavierspiels bei dem Kind achtet und er meinte, dazu sein es momentan noch zu früh, sie müsse erstmal die Noten und Zeitmaß richtig beherrschen und dazu muss sie einfach viele verschiedene Lieder unter die Finger bekommen. Ok, ich glaub ihm das mal, hab wie gesagt keinen blassen Schimmer von dem Ganzen.
Zum Wiederverkaufswert:
Ich halte das fast für das Unwichtigste! Das wäre nur interessant, wenn ich das Instrument nach einem Jahr abgeben müsste, weil kein Interesse oder so mehr besteht. Aber wenn ich es kaufe, kaufe ich es mit dem Ziel, es so lange zu bespielen, bis es kaputt ist. Und dann ist der Wiederverkaufswert eh gegen Null. Doch dann weiß ich auch, dass ich den letzten Saft aus der Zitrone gequetscht habe und dann schenke ich es mit Freuden einem Bastler oder was weiß ich. Aber ich habe es intensiv (ab)genutzt und dafür habe ich ja auch bezahlt. Daher auch meine Frage am Threadanfang, die Haltbarkeit betreffend. Ist sicher etwas drastisch formuliert aber trifft im Großen und Ganzen, was ich sagen will.
Nochmal zur Erinnerung:
Weiter davon ausgehend, dass auf jeden Fall deutlich mehr am DP als an einem richtigen Klavier gespielt werden wird: Sollte man eher auf guten Ton (diese multisample-Geschichten) achten (davon gibts ja wohl auch schon ein Roland Hp-201, ein Yamaha CLP-230 würde dagegen rausfallen, oder? wäre wohl noch das Korg c-520 zu nennen) oder eher auf gute Tastatur (hier würde wiederum das Yamaha CLP-203 einsetzen, aber das Roland fällt wohl raus).
Ich weiß, es gäbe mit dem YAmaha CLP-240 eines, das wohl beides verbindet, aber bei inzwischen 1400,- muss Schluss sein. Ich komme ja eigentlich von geplanten 1000,- , es sind also schon fast 400,- draufgelegt. Das ist die Schmerzgrenze. Außer ihr habt ein Totschlagargument.
Danke weiterhin für eure Hilfe!!
Matthias