Online Jammen – ein Musiker-Board Live Test

Hallo in die Runde, bin Amateurmusiker, gerne Flöte und Gitarre. Habe den Chat mit großem Interesse gelesen. Würde gerne die gute Oberfläche von JamKazam weiter nutzen können, leider nur einmal online meine Flötenlehrerin gehört, es gibt Probleme mit dem Weiterleiten der Audio-Signale. Weiterhin aktiv ist die Möglichkeit "Jamtracks" online zu erwerben. Allein diese, v.a. für Folk und Rock, finde ich schon spannend und lohnend.
Habe gestern Abend mit SoundJack erste praktische Online-Erfahrungen über 250km gemacht, die Latenzen waren zwischen 30 und 50 bei den Einsellungen, die vom Entwickler der Seite in seinen sehr hilfreichen Tutorials genannt werden. Habe selbst (frisch erworben) ein Audiointerface Behringer UMC202HD mit Mikrophon und Kopfhörern, das Voraussetzung für mein Lenovolaptop (Windows 10) war. - Soundjack funktioniert also, werde es wiede nutzen, es hilft sich mit der Technik und den technischen Hintergründen vertraut zu machen. Es ist (aber) nicht wirklich für normalsterbliche Hobbymusiker gemacht, eher für Technikbegeisterte.
In dem Tutorial 4 des Entwicklers weist er darauf hin, dass der Router konfiguriert werden sollte (Portfreigabe), damit hatte er Erfolg. Bei mir war dies für SoundJack nicht notwendig. Aber vielleicht könnte Konfiguration mein Problem bei JamKazam lösen, dass die Audiosignale jeweils vom Onlinepartner gehört werden. Alles andere "läuft" nämlich.

Frage: Gibt es weitere Video-Einblicke aus dem Startup-Unternehmen (kenne erst die ersten drei Folgen und bin neugierig)?

Gruß in die Runde
Gesimo
 
Also ich habe heute auch mal JamKazam ausprobiert und bin soweit recht beeindruckt.
Die Einrichtung hat zwar doch ein wenig gebraucht und war mit ein bisschen Recherche verbunden - aber soweit ich das sehen kann hat sich der Aufwand gelohnt und ich bin jetzt mit knapp 9 ms Latenz mit dem Server verbunden. Das ist ziemlich brauchbar.

Ein paar kurze Proberunden mit Leuten die ich nicht kannte waren auch erfolgreich und Qualität/Latenz waren okay. Will das heute oder morgen noch mit einem Kumpel ausprobieren - mal schauen wie sich das Programm dann im Härtetest schlägt.

Ein paar Infos, die vielleicht für euch auch hilfreich sind

- Ein Flaschenhals die Latenz betreffend ist eure Netzwerkverbindung. Für ein optimales Ergebnis sollte euer Musik-PC per Kabel und NICHT mit WLAN mit eurem Router verbunden sein. WLAN kann die Latenz um ca. 50ms erhöhen.
- Für euer Audio-Interface solltet ihr auf jeden Fall die aktuellsten ASIO-Audiotreiber verwenden und da auch die Einstellungen optimieren.

Wenn man dann noch einen guten Internetanbieter hat sollte man eigentlich gute Ergebnisse erzielen können.

Speziell zu JamKazam noch die Info: Der Network-Test-Server ist wohl aktuell überlastet (weil die Nutzerzahlen wegen der Corona-Krise jetzt so in die Höhe geschossen sind, dass die Server überlastet sind). Ich konnte zwar keinen Netzwerk-Test durchführen und bekomme auch die Latenz zu anderen Musikern nicht angezeigt (vermutlich, weil die auch von den o.g. Servern ermittelt wird) - trotzdem konnte ich aber Verbindungen zu anderen Musikern aufbauen. Lasst euch also von einer Fehlermeldung beim Netzwerk-Test nicht abhalten.
 
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Ich hatte mit JamKazam leider kein Glück.
Nicht ganz unproblematisch ist auch, dass ich nur noch per öffentlicher IPV6 Addresse erreichbar bin. Ich habe gestern z.B. auch einen Jamulus Server auf einem Rasbperry Pi aufgesetzt, aber gibt es auch Probleme, das Ding immer von überall aus hinter dem Router zu erreichen. Ich denke schon über IPV4->IPV6 Portmapper usw. nach, alles nicht so schön...

Meine erste Euphorie ist auch etwas verflogen. Nach weiteren Tests musste ich nun doch feststellen, dass z.B. 40ms dann schon grenzwertig ist. Beim kurzen testen und Zuhören von verschiedenen Sessions ist es mir gar nicht so sehr aufgefallen, aber nach richtigen Versuchen, Musik zu machen schon. Aber ich gebe noch nicht auf :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Für JamKazam habe ich auf dem Router nach Anleitung eine Portfreigabe erstellt und dort einen USP Port-Wert von 12000 - 12001 eingegeben. Im Netz hatten wir diesen Wert als Port für JamKazam wahrgenommen. Damit gelang ein störungsfreies Einloggen und Verbinden, wenn nicht der ganze Server nicht erreichbar war (er hat sich jeweils schnell wieder erholt). In den interSen Einstellungen musste die Portbezeichnung, also der Wert, in die Innereien des Computers eingetragen werden (uspport=12000) In der Zeile darunter:use_static_udpport=true
Anschließend hat mein computer-affiner Neffe diese Einstellungen geblockt, weil sie häufiger nach dem Wiedereinloggen wieder gelöscht waren. Seit dem ist ein störungsfreies, zeitgleiches Musizieren über JamKazam möglich. Wir werden es weiter ausprobieren.
Gruß in die Runde
Gesimo
 
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Liebe Leutz!

Erstmal ein ganz herzliches DONKEEEEE an Basti und die anderen Musiküsse die sich einen an diesem Thema abarbeiten.
Ich habe heute diesen Thread gefunden. Bin schon eine Weile am recherchieren zum Thema.
Ausprobiert habe ich Jamkazam (Konfigurationsprobleme) und Soundjack!
Letzeres läuft theoretisch nur die interne Audiokarte (Standard auf Gaming Mobo von Asus, kein separates I/O Interface) bzw. der Asio4all liefern kein brauchbares Mikrosignal (nur Brummen).
Ich lese mal brav hier mit und tüftel mit Soundjack auch nach der Anleitung von Basti weiter!

Zum Hintergrund: Nach 17 Jahren Bandbestehen (Trio, Celtic Folk) zieht unsere Sängerin demnächst weg und startet ein Kuturprojekt in Bad Kreuznach. Sie wird dann nur noch 1x im Monat in Köln sein zum live Proben :(.

Liebe Grüße us Kölle
Andreas
 
Computer-affiner Neffe von @Gesimo hier :)

Kleine Korrektur: man muss udpport=12000 in die Config.ini schreiben, nicht uspport=12000.

Danach einfach die Datei unter Rechtsklick->Eigenschaften auf schreibgeschützt setzen, damit JamKazam die Änderung nicht wieder überschreibt. Man bekommt dann zwar häufig eine Fehlermeldung, weil JamKazam halt versucht, sie zu überschreiben, aber das kann man ignorieren.

Wahrscheinlich gibt es auch einen besseren Weg, JamKazam auf einen bestimmten Port festzulegen, aber ich habe ihn bisher noch nicht gefunden.
 
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Gestern Abend hatte ich auf JamKazam die erste richtige Session mit einem Kumpel.

Wir hatten stabil über knapp zwei Stunden eine Latenz von ca. 19 ms. (setzte sich zusammen aus 4ms Bearbeitungszeit vom Audiointerface des Kumpels, 8ms von meinem Interface und ca. 7ms für die Internetverbindung)

Bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
 
Computer-affiner Neffe von @Gesimo hier :)

Kleine Korrektur: man muss udpport=12000 in die Config.ini schreiben, nicht uspport=12000.

Danach einfach die Datei unter Rechtsklick->Eigenschaften auf schreibgeschützt setzen, damit JamKazam die Änderung nicht wieder überschreibt. Man bekommt dann zwar häufig eine Fehlermeldung, weil JamKazam halt versucht, sie zu überschreiben, aber das kann man ignorieren.

Danke, bei mir wurde das auch immer überschrieben, das mit dem Schreibschutz werde ich mal ausprobieren.
 
Hallöle!
Soudjack Audio hab ich jetzt (mit einem USB Mic) ans Laufen gebracht, Jamkazam auch halbwegs. Jamulus wollte ich noch probieren.

Eine Frage: Ihr die ihr schon erfolgreich Sessions gemacht habt: Mit Video oder ohne?

Soundjack unter Win10 liefert bei mir kein Bild, scheint für Win auch noch Beta zu sein ...

Liebe Grüße
Andreas
 
Hab das mit Video gemacht.
Video haben wir eher mit niedriger Auflösung nebenher laufen lassen und mehr für die Zeit zwischen den Musikstücken genutzt.

-> Ich kann also nicht sagen, ob beim Video die Latenz größer ist als beim Audio.

Aber einfach um dem Gegenüber mal ein paar Akkorde auf dem Griffbrett zu zeigen oder überhaupt um ein menschliches Gesicht beim Musik machen zu sehen war's schon sehr brauchbar.
 
Hi Leistungstraeger,
welche Software war das bei dir? Betriebssystem?
LG
Andreas
 
JamKazam mit Windows 10
Hab einen durchschnittlichen Office-PC
Audio-Interface: Native Instruments Komplete Audio 6 (die alte silberne Version)
Webcam: Logitech C922

Also alles ziemlicher Standard-Kram und kein High-End-Zeug.
 
Danke Dir Leistungsträger,
ich werds auch erstmal mit Jamkazam versuchen.
Jetzt müssen aber erst einmal die anderen Zwei installieren und dann zusammen konfigurieren...
Liebe Grüße
Andreas
 
Hai, werde mich die Tage auch mal wieder damit beschäftigen. Habe aber jetzt mal vorab eine Frage:

Es wird immer und überall empfohlen, sich per Kabel, also LAN und nicht per WLAN mit dem Netz zu verbinden. Bei mir zu Hause ist es völlig egal, ob LAN oder WLAN zum Einsatz kommt. Ich habe eine 25 MBit Flatrate und eine (neue) Fritzbox mit Dual-WLAN im Einsatz. Daran hängt ein Standard Office Rechner per LAN. Per WLAN gehts es wahlweise per uralt-Notebook, Tablet und Smartphone mit Android und IOS ins Netz. Mein recording-Rechner ist ein i5 mit 16 GB RAM, SSD, Scarlett Solo 3rd gen unter Win10. Der hat ein Standard-WLAN-USB Dongle. Notebook und Office-PC laufen auch unter Win10.

Bei allen Konfigurationen ist lt. Speedtest die Geschwindigkeit bei ca. 25 MBit down- und ca. 5 MBit upload. Alle Systeme laufen stabil und ohne Aussetzer. Mal abgesehen von Verschwörungstheorien und Ausspähung; welchen Vorteil hätte denn jetzt LAN ggb. WLAN? Oder übersehe ich da etwas?

keep on onlinejammin`
 
Latenz ist das Stichwort, und das ist beim online musizieren viel entscheidender als die Datenrate. Bei WLAN fährt der Datenzug (bei dir zumindest) gleich schnell, die Daten stehen aber länger am Bahnsteig ;)
 
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Hier ist ein Artikel (eher zum Thema Gaming, aber fürs Online-Jammen gilt das genau so):
https://blog.parsecgaming.com/how-your-wifi-band-impacts-low-latency-connections-9f1e538a63dd

Die nachfolgende Grafik verdeutlicht das Problem ganz gut:
Der Autor hat die Reaktionszeit gemessen, wenn er von seinem PC seinen Internetrouter "anpingt"

Dabei wird nicht die maximale Geschwindigkeit/Bandbreite ermittelt sondern die Verzögerungszeit, bis das Signal bei der Gegenstelle ankommt.
Wie man sieht gibt es bei bei einer normalen WLAN-Verbindung (2G -> gelbe Linie) sehr starke Schwankungen. Es gibt hier teilweise Ausreißer bis über 50ms Verzögerung, im Mittel pendelt sich die Verzögerung bei 20 bis 30ms ein. Diese Verzögerung macht das gemeinsame musizieren nahezu unmöglich, weil man die anderen Musiker immer mit einer gewissen Verzögerung hört (und diese Schwankungen zwischen 10 und 50ms sind bestimmt auch nicht hilfreich fürs Takt halten :p)

Bei einer 5Ghz-WLAN-Verbindung (blaue Linie) sieht das schon deutlich besser aus. Die Verzögerung liegt um die 5ms - die Ausreißer nach oben und unten sind deutlich kleiner.
Wer also garkeine Möglichkeit hat ein LAN-Kabel zum Router zu legen könnte also versuchen seinen PC mit 5Ghz mit dem Router zu verbinden. Wobei die Reichweite von 5Ghz im Vergleich zu 2,4Ghz deutlich geringer ist. Das Signal kommt zum Beispiel schlechter durch Wände durch.

Bei einer kabelgebundenen Verbindung (grüne Linie) gehen sowohl die Verzögerung, als auch die Schwankungen gegen Null -> Das ist das was man zum Musik machen braucht!

0*hr1jp7YajJBZUXg1.
 
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Gut dargestellt:great: Allerdings:

und diese Schwankungen zwischen 10 und 50ms sind bestimmt auch nicht hilfreich fürs Takt halten

Diese kommen nicht als Schwankungen beim Audiointerface an, sondern entweder als von Haus aus lange Latenz mit dem Maximalwert der Schwankung oder ansonsten als Dropout, also als hörbarer Aussetzer im Soundsignal. Wenn man mit 30ms Verzögerung fährt und ein Paket kommt erst mit 50ms Verzögerung an, dann fehlt es schlicht und einfach, wenn es gebraucht wird und das Audiosignal ist unterbrochen.

Banjo
 
Update:

mit dem Xenyx 1204USB klappt es nun via USB :juhuu:
wie befürchtet war eine der vielen Einstellmöglichkeiten am Mixer auf der falschen Position :redface:
("2-TR/USB TO MAIN" darf nicht gedrückt sein - falls jemand ein ähnliches Gerät hat)
"

Hatte mit Jamulus+Xenyx1622USB auch Probleme. Wenn ich 2-TR /USB to Main nicht drücke, höre ich meine Mitspieler nicht. Habe dann mein Tascam Interface benutzt, damit geht es gut.
 
Wenn ich 2-TR /USB to Main nicht drücke, höre ich meine Mitspieler nicht.

seltsam - "2-TR / USB to Main" darf bei mir nicht gedrückt sein, aber "2-TR/USB" (links davon im Block "Source") muss gedrückt sein, dann höre ich das Feedback vom Computer im Kopfhörer, also auch die Mitspieler.

"Main-Mix", (ebenfalls bei "Source"), schalte ich in diesem Fall aus, damit ich mich nicht doppelt höre.
 
Diesen "ich höre mich doppelt" Effekt habe ich, wenn ich mich in Jamulus nicht stumm schalte...

Eventuell hast Du im Mischer irgendwas anders geroutet. Ich benutze das Xenyx nicht als Interface, da hängt mein Tascam 144 dran. Das könnte die Erklärung sein.
 

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