OneStone
HCA Röhrenamps
Die macht doch bestimmt auch NF!
Röhren-PA Beschallungsanlagen für Stadien, Open Airs und so...
L***y
Sicher macht die auch NF! Was HF macht, das macht auch NF oder (ich liebe meine Autovergleiche) anders gesagt: Man kann auch mit einem Ferrari Schrittgeschwindigkeit fahren, wenns sein muss
Guckstdu hier (Ist zwar von der RS1031V, die mehr Verlustleistung packt, aber man kann es in Etwa übertragen):
P1 = Steuerleistung (an Gitter oder Kathode)
P2 = Ausgangsleistung (Nutzleistung)
Interessant ist, dass P1 NICHT Null ist, sondern dass da ein ordentlicher Gitterstrom fließt. Nixda mit leistungloser Ansteuerung - Gitterstrombetrieb hat auch was
Aber dafür einen Treiber bauen...uh, pro Röhre 6x EL34 an 800V wären angebracht (300W...).
Ist die noch aus der NS Zeit ?
Nein, die ist soviel ich weiß aus den 60ern.
@Stephan Wo wurden solche Röhren denn verwendet?
Das Teil ist eine Senderöhre für so 10-30MHz. Das heißt im Wesentlichen halt Rundfunk, aber kein UKW oder sowas.
Zwar eine Tetrode, aber hier fängt der Spaß doch erst an:
http://www.tube.be/8973.html
Hat mal jemand 10kW zum Heizen?
Autsch, und das dann noch bei 110MHz. Will einer einen Radiosender bauen?
Faktisch falsch, es gibt volltransistorisierte Sender mit vielen kW, die Nutzung ist absolut kein Problem und auch wesentlich ungefährlicher und sinnvoller (sage ich als Röhrenfan). Keine extreme Anodenspannung, bei der schon Röntgenstrahlung emmitiert wird, keine verbrateten kW in der Heizung.
Problem ist nur, dass die meisten KW/MW/LW Rundfunksendeanstalten seit Jahrzehnten die "alten" Sender haben. Da mal eine Röhre zu tauschen, ist wesentlich einfacher und vorallem viel billiger, als auf Transistoren umzurüsten. Diese Leistung ist aus Röhren einfach billiger zu bekommen. Dazu kommt noch, dass Transistorendstufen mit extrem umfangreichen Schutzvorrichtungen ausgestattet werden müssen. Die kriegen bei kurzzeitiger Fehlanpassung nicht einfach nur rote Backen wie Röhren, sondern sterben sofort. Und dann wirds RICHTIG teuer. Lohnt sich momentan noch nicht. Die technischen Möglichkeiten dazu bestehen aber absolut, und nicht erst seit heute.
Klar, es gibt Transistorsender, die einen höheren Wirkungsgrad usw haben und die haben den netten Vorteil, dass man sie ohne riesigen Aufwand redundant auslegen kann. Aber sie sind eben um einiges komplizierter als Röhrensender und wie du schon schreibst - es ist ein großer finanzieller Aufwand, das alles umzurüsten.
Alex_§270;4147791 schrieb:Ich meine, eine Pentode erzeugt ja ein gewisses Rauschen und mit der Kaskodeschaltung kann man ja zwei Trioden so schalten, dass sie eine ähnliche Verstärkung aufweisen aber deutlich weniger rauschen.
Warum werden trotzdem Pentoden in Endstufen verbaut?
Naja es kommt darauf an, in welche Richtung du optimieren willst. Du kannst natürlich eine Endstufe auf minimales Rauschen hin optimieren, aber das ist eigentlich die sinnloseste Ecke, in der man optimieren kann meiner Meinung nach.
Grundsätzlich ist ein hoher Störabstand ja schön, aber wenn eine Endröhre rauscht, dann rauscht sie vielleicht mit maximal 5mVpp oder so an der Anode (geschätzt, müsste man messen).
Wenn man das dann am Ausgang - durch die Trafoanpassung eben runtertransformiert - ansieht, dann wären das bei einer EL84-Endstufe, die an 5,2kOhm Ra betrieben wird, noch 200µV an der 8 Ohm-Wicklung. Das sind an 8 Ohm dann 0,000000005W Rauschen am Lautsprecher oder einfach gesagt 5*10^-9W. Das sind 5 Nanowatt. (Nanowatt ).
5 Nanowatt wären bei 100dB/1W/1m 17dB an Störpegel aus dem Lautsprecher. Das hört keiner, und dazu rauschen die Röhren wahrscheinlich auch noch deutlich weniger als 5mVpp.
Wenn es weiter vorne im Amp rauscht, dann ist das natürlich ein Problem, denn das Rauschen wird eben massiv verstärkt, was man dann auch deutlich hört. Aber es ist ein Unterschied, ob ich 5mV Rauschen habe und das *10000 verstärke oder ob ich 5mV Rauschen einfach auf den Ausgangsübertrager gebe.
Zu der Sache mit den zwei Trioden: Stichwort "Innenwiderstand". Wenn du zwei Kathoden in Reihe hast, dann müssen die Elektronen zweimal emittiert werden und das ist nicht so toll bezüglich Wirkungsgrad, da an einer Triode eine höhere Restspannung abfällt als an einer gleich starken Pentode.
Zwei Trioden zu beschalten, sodass die untere Stufe als Kathodenbasisschaltung und die obere als Gitterbasisschaltung funktioniert, das ist möglich und in manchen Bereichen auch sinnvoll, aber bei einer Endstufe definitiv nicht
Pentoden haben einen höheren Wirkungsgrad durch die geringere Restspannung, eine höhere Verstärkung durch den geringeren Durchgriff und insgesamt...sie sind einfach toller
Vielleicht isses billiger und über jahrzehnte hinweg sowas von "eingebürgert", dass es gegen alle Gesetze des Purismus verstoßen würde, wenn man jetzt die Endröhren sämtlicher Gitarrenverstärker "umnormt"?
Musiker hätten auch das schon entdeckt, wenn es ordentlich funktionieren würde...
EDIT: Beitrag #1001!
MfG Stephan
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