Der Gitterableitwiderstand definiert die Gitter
RUHEspannung zu Ug = 0V. Dass die Gitterspannung vom Eingangssignal verändert werden kann, das ist klar, man muss die Röhre ja irgendwie steuern. Man könnte den Widerstand auch weglassen und das Gitter direkt auf einen Gitarrentonabnehmer klemmen, aber das funktioniert spätestens dann nicht mehr, wenn irgendwo ein Kondensator im Signalweg ist (Effektgerät, komische Gitarrenschaltung...), denn der wäre für Gleichstrom hochohmig und würde somit die Gitterruhespannung nicht mehr auf 0V halten, sondern die wäre dann irgendwo. Daher der Widerstand
Man braucht ja von einer -Ug, also einer negativen Gittervorspannung, die man benötigt damit man einen brauchbaren Arbeitspunkt definieren kann. Wenn man die Kathode auf 0V legt (das ist in vielen Gitarrenendstufen der Fall), dann kann man natürlich einfach Ug negativ machen und beispielsweise für einen Arbeitspunkt, der Ug = -1V benötigt, einfach den Gitterableitwiderstand mit dem Fußpunkt nicht auf Masse sondern auf -1V klemmen. Dummerweise hat man diese Spannung meist nicht und die Erzeugung dafür (Netzteil) wäre aufwändig. Außerdem müsste man dann bei jeder Vorstufe den Arbeitspunkt mit einem Poti einstellen und das wäre aufwändig. Das Ganze nennt man übrigens "fixed bias" oder eben "feste Gittervorspannung"
Daher macht man das bei Vorstufen so, dass die Kathode eben um den gleichen Betrag, den man zuvor für die Ug ausgerechnet hat, positiv gemacht wird, denn entscheidend ist für den Arbeitspunkt der Röhre nicht Ug sondern eigentlich Ug-Uk, also praktisch die Spannung zwischen Gitter und Kathode. Wenn Ug = 0V gilt, dann ist eben Uk = -Ug(ausgerechnet).
Wenn wir also für unseren Arbeitspunkt der Schaltung beispielsweise die oben angesprochene Gittervorspannung von Ug = -1V berechnet haben, dann müssen wir also dafür sorgen, dass an der Kathode +1V anliegen. Dann ist Ug - Uk = -1V. Das macht man jetzt mit einem Widerstand, der zwischen dem Kathodenanschluss und Masse (0V) hängt. Über dem fällt durch den Ruhestrom, der von Anode nach Kathode fließt, die gewünschte Gittervorspannung ab.
Nehmen wir an, dass wir unsere Ug = -1V und somit Uk = 1V berechnet haben und nehmen wir ferner an, dass im gewünschten Arbeitspunkt ein Ruhestrom von Ia,0 = 1mA fließt.
Dann hätten wir Rk = Uk/Ik (ohmsches Gesetz...) und somit Rk = 1 V / 0,001 A = 1 kOhm
Da über dem Kathodenwiderstand automatisch die passende Gittervorspannung für den gewünschten Ruhestrom/Arbeitspunkt abfällt, nennt man diese Schaltung "auto bias" bzw "automatische Gittervorspannungserzeugung".
Wenn man die Berechnungen für praktikablere Werte von Ug und Ia,0 macht, dann kommt man zu sowas:
zur konkreten Berechnung verweise ich auf die in diesem Thread mehrmals verlinkten PDFs...
MfG Stephan