Neuentwicklung Akkordeon

wäre wohl kaum damit zu rechen, daß sie über Interna eines Firmenkontakts plaudern würden,
Ich glaube, das wäre auch nicht sinnvoll.
Es ist ja nicht unser Job, hier irgendwas zu beurteilen - sonst müsste man auch die Unterlagen, Gesprächsprotokolle usw. online stellen, akko-leaks ;)
 
Auch dazu müsste man erst mal die Meinung der Gegenseite hören
Aber sehr viel kann man auch so schon grob abschätzen... wenn mann denn genau wüsste worin die Unterschiede liegen

Gehäuse zB. sind nach wie vor heute aus Holz und werden maximal halbautomatisch gefertigt - da sind Änderungen in der Serie sehr leicht unter zu bringen - wird praktisch keine Änderungen der Kosten machen.

Komplett andere Tastatur - da müsste man schauen, welche Bauteile das sind , und wie die sich von den bisherigen unterscheiden...dann kommts drauf an - wenn neue Werkzeuge notwendig werden kostet das entsprechend.
Müssen Tastaturteile gengenüber den "Serienteilen" nachgearbeitet werdne, dann kann man den Nacharbeitsanteil kostenmäßig hochrechnen ... mal ganz grob geschätz dürfte ein Fachwerker industriell gerechnet mit einem Stundensatz von 70 bis 100€ kalkuliert werden. ( bitte nicht verwecsheln mit dem Lohn des Facharbeiters

Ebenso die Stimmplatten.

Können die so vom Hersteller verwendet werden, dann sind es nur die Einkaufkosten - Stimmkosten fallen eh an -Soll/Muss an den Stimmzungen noch zusätzlich was nachgearbeitet werden, dann kommen hierfür wieder die Industriestundensätze die die Industrie für eine Stunde ihrer Facharbeiter veranschlagen muss .. typisch wieder ca. 70 bis 100€ Pro Stunde. .. Müssen z.B. die Stimmplatten nachgearbeitet werden und wenn das z.B. 8 bis 10 Stunden braucht dann kommen hier also gleich mal Mehrkosten in Höhe von bis zu 1000€ dazu!

Und so stellt es sich für die Hohenr Bravo genauso dar - jede Stunde Arbeit die mehr notwendig ist, muss sich kostenmäßig rechnen lassen. Und solange die Bravo dann nach wie vor als "Einsteigermodell" gehandelt wird, ist der Rahmen sehr eng innerhalb dessen man Änderungen durchführen kann - weil man sonst sofort aus dem Preissegment rausfällt innherhalb dessen die potentiellen Käufer zu finden sind.
Würde das Modell damit in eine andere Gruppe "aufsteigen" ist natürlich ein höherer Preis machbar.
Von daher sind natürlich bei einem Oberklassemodell mehr Möglichkeiten offen als bei einem preislich hartumkämpften Niedrigpreismodell .. allerdings auch wieder bei deutlich kleineren Stückzahlen!

Das sind alles Dinge, die eine Rolle spielen, aber solange man nicht genau weiß, was genau an Änderungen gemacht werden muss sind alle weiteren Betrachtungen hierzu Schall und Rauch.
 
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Müssen z.B. die Stimmplatten nachgearbeitet werden und wenn das z.B. 8 bis 10 Stunden braucht dann kommen hier also gleich mal Mehrkosten in Höhe von bis zu 1000€ dazu!
Eben, und deshalb finde ich diese Aussage:
was wie er sagt, teilweise mit minimalen bis null Mehrkosten machbar wäre.
ohne nähere Informationen nicht so richtig glaubhaft.

Persönlich kenne ich mich mit Akkordeonbau allerdings überhaupt nicht aus. Weder im Handwerk noch in der Serienfertigung.
Womit ich allerdings vielfältige Erfahrung habe, ist das Wort "Mehrkosten" :eek: :confused:
 
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ohne nähere Informationen nicht so richtig glaubhaft.
Zum Beispiel Optimierung der Form und Größe der Kanzellen, Länge und Profilierung der Zungen.
Das muß einmal Fertigungsmäßig eingerichtet werden, Dauerhertstellungskosten wenig wenn überhaupt höher.
 
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Das sind alles Dinge, die eine Rolle spielen, aber solange man nicht genau weiß, was genau an Änderungen gemacht werden muss sind alle weiteren Betrachtungen hierzu Schall und Rauch.

So ist es.

Dazu passt folgendes: Ich habe vor längerem in diesem Faden die Frage gestellt, was denn nun an dem hier zur Diskussion gestellten Akkordeon prinzipiell neu ist und über handwerkliche Optimierung hinausgeht. Immerhin wurde der vollmundige Begriff "Prototyp" und "Erlkönig" in Anspruch genommen. Ich habe damals keine Antwort bekommen.

Wenn es keine bisher unbekannte und pfiffige oder innovative Idee ist - plural gerne inklusive - , die in der Entwicklung des hier diskutierten Akkordeons steckt, dann muss es wohl handwerkliche Feinarbeit sein. Diese schlägt voll auf die Fertigungskosten durch, zumal der Automatisierungsgrad in der Akkordeonfertigung gering ist. Wenn also bei einem handwerklich zu optimierenden Akkordeon auch nur ein einziger zusätzlicher industrieller Facharbeitertag aufgewendet werden müsste, käme man mit den oben genannten Stundensätzen auf 500 - 700 Euro Mehrkosten in der Herstellung. Und bei handwerklicher Optimierung kommt schnell ein Arbeitstag zusammen. Eventuelle Kosten für neue oder andere Fertigungsmaschinen kommen on top. Ein Beispiel: bekanntlich stecken in einer Gola von Hohner bis zu 1 Mannwoche allein für die Egalisierung der Stimmzungen.

Aber wie schon gesagt, solange der Schleier um das hier diskutierte Akkordeon nicht gelüftet wird, bleibt alles, Berichte über angebliche Erfolge und angebliche Misserfolge inklusive, im Unscharfen und eignet sich deshalb vorzüglich, in bisher 104 Forumsbeiträgen im Nebel zu stochern.
 
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Hinter die Kulissen wird sich wohl keine Firma schauen lassen. Fragen über warum- weshalb- werden über das Interna wohl nicht hinauskommen.

Qualitäten bei Akkordeons liegen eher unter den Motorhauben. Ansprache der Stimmen- Tasten / Knopfmechaniken und was weiß ich noch..
Genau wie die Qualitäten sich steigern, so steigern sich auch die Preise. Ein gutes hochwertiges Akkordeon ist für unter Summe XX.xxx nicht zu bekommen.

Vom logischen her, eine ausgeklügelte Meisterleistung wie von M. Balg beschrieben sind vorerst zeitintensive Einzelanfertigungen. Das alles zu automatisieren zu einem Minimalen oder gar ohne Mehrkosten, kann ich nicht beurteilen.

Ich stelle mir gerade vor, eine Hohner Bravo qualitätsmäßig einem Hochwertigem Akkordeon sehr nahekommend, zu einem Preis der nur ein Bruchteil von dem liegt was hochwertige Instrumente kosten.
 
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Die Instrumente die ich hatte von Weltmeister und die ich hatte und einige habe von Hohner sind nicht nur gut sondern schon sehr gut! Das da immer noch mehr geht steht sowieso außer Frage. Irgendwie muß sich der Preis einer Gola ja zusammensetzen. Wenn ein Musiker damit erfolgreich auftritt spielt sie es wieder rein.Eine mögliche Verbesserung birgt leicht und ungünstig das unschöne Mißverständniß mit sich, daß diese Instrumente noch nicht gut genug sind.Bauartlich oder inhaltlich fehlt es dem Thema noch etwas an nachvollziehbaren technischen oder klanglichen Fakten.
 
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Einen gewissen Nischenmarkt für höchst-qualitative Stimmplattenqualität muss es doch geben. Die heutigen Golas kommen dem Vernehmen nach -klärt mich bitte auf wenn ich an dieser Stelle falsch läge- wohl trotz der immensen Neupreise nicht ansatzweise an die Qualität der Instrumente aus der Zeit da Gola noch selbst die Bugari-Stimmplattensätze selektierte. Da könnten doch die von Balg entwickelten Stimmplatten durchaus diese Lücke Schließen wenn die Qualität aus Italien heute schlicht nicht mehr zu bekommen ist.
Möglicherweise könnte dadurch eine Gola - Qualität entstehen zu einem Preis der weit unter dem der Golas liegen würde.
Beitrag automatisch zusammengefügt:


Ähnliches wollte ich ja schon hiermit ausdrücken.
Ich stelle mir gerade vor, eine Hohner Bravo qualitätsmäßig einem Hochwertigem Akkordeon sehr nahekommend, zu einem Preis der nur ein Bruchteil von dem liegt was hochwertige Instrumente kosten.
 
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Einige des "harten Kerns" welche die höchste Qualität (lediglich durch Selektion der Endprodukte des mehr oder weniger breit streuenden Handarbeitsprozesses) der echten Golas (spreche explizit nicht von den neueren Produktionen welche den Namen tragen) kenne/kannte ich persönlich. Sind diese quantitativ insignifikant? Ich kann es nicht seriös einschätzen.
kurz zusammengefasst: früher war alles besser...

...ich schätze mal mein derzeitger Hauptstimmer sieht das etwas anders - er hat bevor er sich selbstständig gemacht hat knapp 20 Jahre lang bei Hohner die Golas gefertigt und hat von daher etwas Einblick in die Fertigung von Golas gehabt und von daher traue ich ihm zu dass er die Unterschiede einschätzen kann ... und das was er mir erzählt ist nicht identisch mit der Aussage des Zitats...

Auch da gilt heute noch : es wird hier viel manueller Aufwand bei sehr kleinen Stückzahlen getrieben um das Produkt zu dem zu machen was es dann ist.... und das treibt den Preis hoch.

In der Massenproduktion sehe ich da auch keine Lücke. Eher im Premium-Bereich und dort wo höchste Ansprüche gefragt sind welche vormals nur durch den Fertigungsprozess von Bugari und der höchst akribischen Selektion der erzeugten Endprodukte befriedigt werden konnte. Insbesondere wo jetzt dem Vernehmen nach wohl VA ihre A-Mano Linie bereits seit geraumer Zeit einstellte.

Das irritiert mich jetzt, denn wenn ich so in die Auslagen der Akordeonhändler schaue, dann habe ich den Eindruck dass bei den "besseren" Instrumenten der Trend ganz deutlich zu "A Mano" geht.

Und darüberhinaus ist es immer so dass sehr gute Spieler trotzdem noch bessere Funktion ihres Instruments suchen und das ist dann eben durch intensive manuelle Optimierung erreichbar - das sind so die Dinge die Balg auch immer wieder an Instrumenten der Profis macht in dem er die Stimmplatten von Hand noch feinstkorrigiert und optimiert - egal ob neue Titlbach Stimmplatten oder ältere Bugari Stimmplatten- von Haus aus perfekt sind keine.



Ich stelle mir gerade vor, eine Hohner Bravo qualitätsmäßig einem Hochwertigem Akkordeon sehr nahekommend, zu einem Preis der nur ein Bruchteil von dem liegt was hochwertige Instrumente kosten.

Den Traum träumt auch jeder.

Aber ich schätze mal dass alle Akkordeonhersteller sich hier nicht abgesprochen haben um sich auf Kosten der Käufer eine goldene Nase zu verdienen. Der Preis kommt ganz einfach von dem Aufwand den man reinsteckt.. und den man dann irgendwie in Kosten umrechnen muss, wenn man überleben will.


Möglicherweise könnte dadurch eine Gola - Qualität entstehen zu einem Preis der weit unter dem der Golas liegen würde.

Auch das ist der alte Traum... der siehe oben sich allerdings in der Realtität nie verwirklichen lässt. Dem stehen in aller Regel ganz nüchterne Fakten entgegen:

Kosten lassen sich drücken durch Rationalisierung - das bedeutet aber Stückzahl. Z.B. die Fertigung der Atlantik in den 60-ern und 70-ern _ da wurden solche Stückzahlen gefertigt, dass man sich für viel Geld Fertigungsautomaten hinstellen konnte und die trotz ihrer Kosten die Fertigungskosten deutlich gedrückt haben...fehlt die Stückzahl rentiert sich der Automat nicht, muss manuell gearbeitet werden.. und jede Fertigungsstunde muss dem Arbeiter vergütet werden...das treibt ganz einfach den Preis hoch!

Die (Halb) automatische Fertigungsstraßen bei der Atlantikproduktion das war auf jeden Fall eine innovative Entwicklungsstufe im Akkordeonbau, wo die Prozesse von Grund auf neu gedacht und angegangen wurden. Auch wurde hier ganz bewusst durchkalkuliert bis zu welcher Qualitätsstufe man das Gerät bringen wollte und was das an Kosten dafür verursacht - also konkret: lohnt es sich den Automatisierungsprozess bis auf "Morino Deluxe Qualität hoch zu treiben, oder ist das bei den nötigen Investitonskosten hierfür nicht mehr rentabel genug. ... Das Ergebnis war dann bekanntermaßen die Atlantik.

Eine Bravo ist nur dann günstig zu fertigen, wenn auch hier die Fertigungsschritte sehr ratinonell angegangen werden - also immer gewisse Losgrößen zusammen aufgelegt und in Stückzahlen durchgezogen werden. Und alles was man hier neu reinbringen will, muss zu dem Konzept passen. Denn alles was manuell bei jedem Gerät einzeln durchgeführt werden muss, sind Fertigungsstunden pro Gerät, was den Preis gleich deutlich hochtreibt.

Das sind dann Details die hier im Forum so gut wie nicht beachtet werden, weil hier gewohnheitsmäßig der Fokus im Highendbereich liegt.


Aber z.B. die Herstellung der Stimmplatten:

Die T-Mensur Stimmplatten (und ähnliche Güten) können mit ihren Toleranzen im Automaten zusammengesetzt und vernietet werden - da schafft so eine Maschine locker 30 bis 50 Stimmplatten in der Minute.

Bessere Qualitäten mit engerem Zungenspalt müssen nach wie vor von Hand eingerichtet werden weil die derzeitigen Maschinen die Genauigkeit nicht schaffen ... da schafft ein geübter Werker in der Minute vermutlich 2 bis 3 Platten... und damit kosten die schon mal per se ein vielfaches bei "nur" etwas besserer Qualität.


Und so geht so bei allem weiter - sobald von Hand optimiert wird läuft die Uhr und der Stundensatz schlagt auf den Preis - je mehr manuelle Arbeit desto höher der Preis. Je kleiner die aufgelegte Losgröße desto mehr Einzelanfertigung, desto höher der Preis...

Hier im Faden liegt der Fokus auf der hauptsächlich manuellen Optimierung der Instrumente was sich zwangsläufig den Preis hochtreibt. Aber bei der derzeitigen Situation auf dem Akkordeonmarkt sind kostenneutrale Optimierungen elementar wichtig.

Man müsste hier mal eine Aufstellung machen, welche Optimierungsmaßnahmen bei den hier im Faden vorgestellten Geräten im Einzelnen eingebracht wurden und welche sich davon wie in den maschinellen Fertigungsprozess integrieren lassen und welche nach wie vor manuelle Feinarbeiten bleiben müssen - dann kann man in etwa abschätzen, welche der Maßnahmen sich kostengünstig oder kostenneutral in die Fertigung integrieren lassen und welche nach wie vor als preistreibende händische Optimierungen überigbleiben. Dann kann man beurteilen ob sich der Traum realisieren lässt oder obs ein Traum bleiben muss.
 
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Und darüberhinaus ist es immer so dass sehr gute Spieler trotzdem noch bessere Funktion ihres Instruments suchen und das ist dann eben durch intensive manuelle Optimierung erreichbar - das sind so die Dinge die Balg auch immer wieder an Instrumenten der Profis macht in dem er die Stimmplatten von Hand noch feinstkorrigiert und optimiert - egal ob neue Titlbach Stimmplatten oder ältere Bugari Stimmplatten- von Haus aus perfekt sind keine.
Was M. Balg an bzw. aus Instrumenten macht, geht ja deutlich aus vielen Beiträgen hervor. Leider herrscht großes Schweigen darüber, ob- und was sich von seinen Arbeiten Automatisieren lassen könnte, genauso ist es mit den kosten. Wäre sicherlich interessant was z. B. eine intensive manuelle Optimierung der Stimmplatten / Stimmzungen kosten würde.

Ich kenne es von meiner Fachwerkstatt meines Vertrauens so, das ich im Vorfeld ziemlich genau weiß was gewünschte Eingriffe meiner Akkordeons kosten.

kurz zusammengefasst: früher war alles besser...

...ich schätze mal mein derzeitger Hauptstimmer sieht das etwas anders - er hat bevor er sich selbstständig gemacht hat knapp 20 Jahre lang bei Hohner die Golas gefertigt und hat von daher etwas Einblick in die Fertigung von Golas gehabt und von daher traue ich ihm zu dass er die Unterschiede einschätzen kann ... und das was er mir erzählt ist nicht identisch mit der Aussage des Zitats...
Bei den Qualitäten der Golas, gegenüber den früheren Serien, kann ich nicht mitreden, habe weder die eine- noch die andere. Bei der Atlantic kann ich sagen das die neueren Serien klanglich nicht das hergeben was ich von meiner, die mittlerweile über 60 Jahre alt ist, gewohnt bin.


Aber ich schätze mal dass alle Akkordeonhersteller sich hier nicht abgesprochen haben um sich auf Kosten der Käufer eine goldene Nase zu verdienen. Der Preis kommt ganz einfach von dem Aufwand den man reinsteckt.. und den man dann irgendwie in Kosten umrechnen muss, wenn man überleben will.
Ganz von der Hand weisen möchte ich genau das nicht!
Kosten Umrechnungen welche dann über für- und wider- von Firmenüberleben- oder sterben- entscheiden, nicht selten ist es m. E. der Hunger und die Gier von Aktionären die letztendlich darüber entscheiden.

Ob Masse vor Klasse letztendlich der Königsweg ist?
Auf der anderen Seite, was Hersteller aus Kostengründen abspecken, richten, wenn erforderlich und gewünscht die Fachwerkstätten, deren Personal will ja auch leben.

Das Qualität mit Kosten verbunden ist würde ich niemals bezweifeln. Aber nicht erst seit gestern scheint es so, dass Gewinne auf Kosten von Qualitäten vorrangig sind.

Das ist aber leider bei nahezu allem so, von A-wie Auto bis Z-wie Ziehharmonika.
 
Ob Masse vor Klasse letztendlich der Königsweg ist?
Auf der anderen Seite, was Hersteller aus Kostengründen abspecken, richten, wenn erforderlich und gewünscht die Fachwerkstätten, deren Personal will ja auch leben.
Das ist eine Frage der Zielsetzung und der Priorität!

Und abhängig davon ergeben sich dieZiele die bei der Neuentwicklung vorranig zu beachten sind...


Der gute Einstieg ist also schon mal geschafft , aber jetzt hat das Akkordeon ein Problem :
Man kann bei vielen Musikinstrumenten auch mit wenig Geld durchaus brauchbare Einsteigerinstrumente finden.
Gut spielbare Gitarren für 200€ , oder gut klingende E-Pianos für 400€ . Man kann sich dann ja peu à peu mit wachsender Begeisterung oder Spielfähigkeit verbessern und entsprechend Nachkaufen.
Nach oben hin sind bei Gitarren und Klavieren auch keine Grenzen gesetzt.

Ein brauchbares Akkordeon kann man leider nicht für 200€ herstellen , vielleicht auch nicht für 2000€ ?
Welche Neuentwicklungen wären da also sinnvoll , bei stetig steigenden Kosten und einem schrumpfenden Markt ?
Denn spätestens wenn man sich anschaut wie man den zu seinem Instrument kommt dann kommt man an der Frage nicht vorbei: wie erzeugt man überhaupt die Zielgruppe für hochwertige Akkordeons - oder anders gesagt: wie schafft man es unter heutigen Bedingungen junge Menschen dauerhaft zur Musik und vor allem Zum Akkordeon zu bringen damit daraus später einmal ein begeisterer Spieler wird der sich auch ein Topinstrument für viel Geld kaufen will?

Bei der Atlantic kann ich sagen das die neueren Serien klanglich nicht das hergeben was ich von meiner, die mittlerweile über 60 Jahre alt ist, gewohnt bin.
war vielleicht damals auch in einer anderen Liga einsortiert? Zu der Zeit gab es sehr viele die Akkordeons kauften und spielten und entsprechend weit und feingefächtert konnte man das Sortiment aufbauen... sieht heute anders aus.

Man muss da auch immer das Umfeld mitbetrachten:

So um 1910 herum waren die Automobile die so in Stuttgart fuhren zu einem sehr hohen Prozentsatz sehr feine edle Fahrzeuge, mit einer Sorgfalt bis ins Detail gefertigt wie man es heute nur noch vielleicht bei Bentley, Rolls Royce, und Maybach findet. Alle anderen Autos kommen da nicht mit

Aber damals fuhr mehr oder weniger nur der König von Württemberg in Stuttgart mit dem Automobil - und wollte die Qualität und konnte sich die auch leisten.

Sieht heute anders aus:

So sorgfältig gefertigte Fahrzeuge gibts im Verhältnis zur Gesamtzahl nur noch sehr sehr wenige.. allerdings sind die meisten Käufer von Autos auch nicht von Beruf König oder vergleichbares! Also muss der Fahrzeugmarkt an die potentielle Käuferschicht angepasst werden... und die Qualitätsansprüche ebenfalls entsprechend angepasst werden. Und so sieht s auch bei den Musikisntrumenten aus und speziell beim Akkordeon besonders!

Denn das Akkordeon konkurriert ja nicht mit einem Akkoroden einer anderen Marke, sondern vor allem gegen andere Instrumente oder gegen Gameboy, Handy etc...Und bevor man einen Menschen soweit hat dass er sich selber für ein hochpreisiges Instrument entscheiden kann, muss man zuerst dessen Eltern dazu bringen ihm als jugendlicher ein Akkordeon für verhältnismäßig viel Geld zu kaufen!

Und damit sind wir wieder bei den grundsätzlichen Unterschieden zwischen "Erlkönig" und "Bravo" - es sind für die beiden Instrumente völlig unterschiedliche Zielgruppen.

Der Erlkönig zielt auf die Spitze der Spitze ab, misst sich also zu den Topinstrumenten - ist also in einer Liga wo die Spieler schon sicher bei dem Instrument bleiben und das beste vom beste sich leisten können und wollen. Hier kann man klar sagen, ist das beste gerade gut genug


Die Bravo ist in einer Liga wo s drum geht dem meist heranwachsenden Spieler möglichst brauchbare Qualität zu möglichst günstigem Preis an die Hand zu geben, weil man den Spieler sonst egar nicht erst für s Akkordeon gewinnen kann.. weil er dann vielleicht eher auf Gitarre oder gleich auf Gameboy umsteigt. Also muss man hier ganz klar Abstriche in der Qualität machen und schauen, welcher Preis wird vom Markt akzeptiert und was kann ich für den Preis an Qualität unterbringen.

Das sind also zwei Instrumente im Vergleich die für völlig unterschiedliche Zielgruppen gebaut sind - und vermutlich auch bleiben. Den Erlkönig kann man vermutlcih nicht mehr steigern. Aber die Bravo könnte eventuell auch einen höherwertigen Markt mitabdecken so quasi als "Bravo De Luxe" - was für den Hersteller interessant ist, denn dann kann man mit dem gleichen Baukasten ein größeres Feld bedienen... und potentiell insgesamt etwas höhere Stückzahlen fertigen - was sich in der Summe wieder als Rationalisierungseffekt preislich positiv bemerkbar machen würde.

Von daher sind dann schon Überlegungen interessant das an sich sagt:

Was kann man verändern? Wieviel Aufwand bedeutet das und was würde das unter dem Strich kosten... und wenn in welcher Gruppe landen wir dann mit dem Instrument und wie groß sind die vermutlich verkaufbaren Stückzahlen in der Liga?

Aber dazu muss man halt auch sauber auflisten, was wurde geändert mit welchem Effekt und welchem Aufwand. So dass man hinterher sauber kalkulieren kann ob das eine neue Produktserie gibt, die sich zu fertigen lohnt , oder obs vermutlich eher ein Verlustgeschäft wird.


... Denn hier gilt nach wie vor der Spruch meines früheren Konstruktionslehre Professors: nur was sich verkaufen lässt, war wirklich innovativ!

... und da bringt es nichts auf alte längst vergangene Tage zu schauen, sondern muss die heutige Situation anschauen!
 
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Mmmh, der Faden wird jetzt ein bisschen dünn...

Manfred (Balg) hat mit sich viele Einsatz von Sachverstand , Zeit und wohl auch Geld in die technischen und akustischen Belange des Akkordeons eingearbeitet.
Sowie ich das verstanden habe , als Fachfremder , wobei er nicht automatisch so denkt , wie "das haben wir immer schon so gemacht" sondern mit einem versierten Blick von außen.
An diesem Schaffensprozess , der nun schon einige Jahre andauert hat er uns von Zeit zu Zeit teilhaben lassen.
Einige waren schon bei ihm zuhause und durften sich den Prototypen aus der Nähe ansehen, anderen hat er konkret bei Problemen an ihren eigenen Instrumenten mit Rat und vor allem Tat zur Seite gestanden.In seiner Kompetenz ist er wohl über jeden Zweifel erhaben.
Ich selbst hatte noch nicht das Vergnügen , Berlin ist einfach ab vom Schuss...

Soweit so schön !

Leider kommt sein Bemühen hier nun etwas in Mißkredit , das fing bei dem unsäglichen Gezerre über die Gestalltung des Diskantverdecks des Prototypen an ,
der so ein wenig an den des alten Weltmeister Cantus Verdecks erinnerte und endet nun in der Diskussion über die Möglichkeiten einer Umsetzung seiner Projekte von Seiten der Hersteller.
Da wohl die Kontakte zur Industrie , sagen wir mal gelinde gesagt , unrühmlich verlaufen sind , wir aber aus forumsformalen Gründen nicht über deren Verlauf informiert sind ,
sollten wir es doch bitte so stehen lassen.
Statt sich um die Wirtschaftlichkeit seiner Ideen in den Blauen Dunst Gedanken zu machen ( ich schließe mich da nicht aus ...) ,
sollten wir doch eher ernsthaft bedauern , welche Chance für die Weiterentwicklung unseres Lieblingsinstruments da vielleicht verloren geht !

Also hier einfach mal : Danke, Manfred !
 
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Da da wohl die Kontakte zur Industrie , sagen wir mal gelinde gesagt , unrühmlich verlaufen sind , wir aber aus forumsformalen Gründen nicht über deren Verlauf informiert sind ,
sollten wir es doch bitte so stehen lassen.
Statt sich um die Wirtschaftlichkeit seiner Ideen in den Blauen Dunst Gedanken zu machen ( ich schließe mich da nicht aus ...) ,
ja da schließe ich mich dir durchaus an - wenngleich auch aus anderen Gründen!

Ja klar die Geschäftsbeziehhung mit den eigentlichen Adressaten ist unglücklich verlaufen .. worüber wir hier sehr viel erfahren haben
Dass an der Hoher Bravo was modifiziert wurde haben wir auch erfahren
Was jedoch an der Bravo modifiziert wurde... darüber haben wir praktisch gar nichts erfahren.

Damit wissen wir nicht so genau was das Ziel für die Modifizierung der Bavo war, wissen auch nicht was überhaupt genau verändert wurde...

...Stimmt:
der Faden wird jetzt ein bisschen dünn...

auf der Basis lässt sich schlecht präziser diskutieren.

Heißt konkret: solange kein "belastbarer" Input kommt, anhand dessen man klarer erkenne nkann was genau umgebaut wurde, ist dieser Faden tot
 
Ich versuche es jetzt etwas anders zu formulieren: Das Thema Stimmplatte greife ich noch mal auf. Es wird vorausgesetzt ,dass man das Profil der Tonzunge zum Stimmen so schonend wie möglich bearbeitet. Diese Regel gilt für alle Stimmplatten ob T Mensur oder hochwertiger. Aus meiner Sicht sollte man ein Akkordeon um die Stimmplatte entwickeln und bauen. Das heisst, im Akkordeon gibt die Stimmplatte den Ton an. Von dieser Seite habe ich den Erlkönig aufgebaut. Das setzte voraus, die Stimmplatte und ihre Funktion zu verstehen um das beste Ergebnis zu erreichen. Dieses erarbeitete Wissen ist nicht nur für hochwertige Stimmplatten, sondern auch auf T Mensur Platten anwendbar.
Ich soll doch jetzt über meine Überarbeitung der Hohner Bravo berichten. Habe ich doch in meinem gelöschten Beitrag getan. Meine Stimmplatten im Vergleich zu den Original Stimmplatten ( T Mensur) sollte ich in die Bravo einbauen.


Was jedoch an der Bravo modifiziert wurde... darüber haben wir praktisch gar nichts erfahren.
Ich hatte doch ausführlich hierüber berichtet. Nur meine Stimmplatten durfte ich einbauen!!

Deshalb habe ich in meinem gelöschten Bericht eine Ersatzarbeit in Form einer Parrot angeboten. Die Parrot hat Stimmplatten einer vergleichbaren Mensur wie die Bravo.

Um die Stimmplatten der Parrot zu überarbeiten, mussten diese vom Stimmstock abgenommen werden. Diese Arbeit betrifft ja nur betriebsfertige Stimmstöcke. Der grösste Aufwand besteht darin, die mit einem Werkzeug ( Dremel ) beim Stimmen beschädigten Tonzungen, vorrausgesetzt dass die Einschlifflöcher in der Zungenmitte und an der Zungenspitze nicht zu tief sind und noch genügend Material vorhanden ist um ihr ursprüngliches Profil rauszuarbeiten. Ein weiterer Arbeitsschritt besteht darin, die Zungenlage zur Platte zu überprüfen und wie der Fachausdruck wohl heißt, zu legen. Das bedeutet aber, dass man das Wissen hierfür hat. Dieser Arbeitsaufwand ,wenn man dieses Vorgehen beherrscht, dankt die Stimmzunge mit einer erstaunlichen Ansprache und Leistungssteigerung. Der Aufwand hierfür, im Vergleich zum erreichten Ergebnis ,ist absolut untergeordnet um nicht zu sagen bei Neuinstrumenten ohne merklichen Preisaufschlag zu verwirklichen.

In der Hoffnung ungelöscht zu bleiben,

grüßt Manfred Balg.
 
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Mir fällt dazu ein erlebtes Beispiel ein daß glaube vielleicht dazu passen könnte.
Alle Tischler schärfen ihre Eisen nach bestem Wissen und scharf genug sind die dann meistens auch.
Wie man aber eine Rasiermesserschärfe damit erreicht die die Arbeit damit wenns genau kommt verbessern kann
mit optimaler Schärfe liegt eher im unsichtbaren Bereich und ist Gefühlssache den Punkt zu genau zu treffen.
Ich hatte einen Meister der mir das Gefühl dafür in kurzer Zeit vermitteln konnte.
In dem Fall ist die Arbeit und der Aufwand gleich nur daß Ergebniß eben schärfer.
 
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Der grösste Aufwand besteht darin, die mit einem Werkzeug ( Dremel ) beim Stimmen beschädigten Tonzungen, vorrausgesetzt dass die Einschlifflöcher in der Zungenmitte und an der Zungenspitze nicht zu tief sind und noch genügend Material vorhanden ist um ihr ursprüngliches Profil rauszuarbeiten.
Hier verstehe ich nicht, was gemeint ist ...
Die Zungen werden beim Stimmen beschädigt ... und dann macht man was?
 
Der Dremel ist sowas wie dein Zahnarzt benutzt, stimmt die Zungen auch, aber schneller ungleichmäßiger und gröber.Oben oder unten anbohren geht vielleicht auch.🙄
 
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Ich weiß, was ein Dremel ist; was man macht, wollte ich wissen ... 🙂
" Profil rausarbeiten" ??
Irgendwie fehlt in dem Satz was.
Den Dremel hat Manfred selbst fett markiert.
 
Irgendwie fehlt in dem Satz was.
Manfred meint eine Situation, in der die Zunge, wenn sie nicht zu sehr beschädigt ist, immer noch repariert (geschliffen) werden kann, um ein stabileres Profil wieder zu erhalten. Ist die Rille (ausgeschnittenes Material) jedoch zu tief und deckt den gesamten Federquerschnitt ab, handelt es sich um einen irreversiblen Schaden. An der Ausdünnungsstelle besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass bei hoher Belastung Federn (= Stimmzungen) brechen ("Fortisimo-Spiel").
Dremel.jpg

Im Falle einer Rettungsmöglichkeit:

Dremel 2.jpg



So viel Theorie. ;)

VG, Vladimir
 
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Ihr gebt Euch so eine Mühe mit mir, danke Vladimir.

Vielleicht bin ich ja zu doof, aber ich verstehe immer noch nicht, was eigentlich den Aufwand macht.
Der grösste Aufwand besteht darin, die mit einem Werkzeug ( Dremel ) beim Stimmen beschädigten Tonzungen, vorrausgesetzt dass die Einschlifflöcher in der Zungenmitte und an der Zungenspitze nicht zu tief sind und noch genügend Material vorhanden ist um ihr ursprüngliches Profil rauszuarbeiten.

Ich kann diesen Schachtelsatz nicht sinnvoll auflösen :nix:

Also vermutlich ist gemeint, er "arbeitet ihr ursprüngliches Profil raus", was macht er da? Wenn die Tonzungen Beschädigungen haben, die mit dem Dremel eingeschliffen wurden, was arbeitet man da heraus?
Das ursprüngliche Profil kann man doch nicht wieder herstellen ... dazu müsste man Material aufbringen ... oder stehe ich mir da grade selbst geistig im Weg??
 

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