Natürliches Ageing - wie viele Jahre muss ich spielen?

  • Ersteller 61er Dirk
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Ich kann euch versichern, ... Macke ... sehr traurig
... Musiker zu Hochstaplern werden ... so tun müssen, als ob sie ihr Leben nichts anderes getan hätten, als ihre Gitarre zu quälen...Das Posen mit abgeranzten Instrumenten ...
...mit verlogenen Instrumenten ehrliche Musik ...
... faustdicke Vintage-Lüge ... Es braucht wohl Charakter, zu sich und seinem Instrument zu stehen.
du scheinst das ja wirklich ernst zu nehmen.
kannst du dir vorstellen, dass man eine gitarre auch einfach nur cool (oder interessant, abgespaced oder witzig) finden kann?

ich hab noch nicht mal den moralischen anspruch, "zu einem instrument stehen" zu müssen, ganz einfach, weil es mir nicht wichtig genug ist.
 
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@filmchen Ehrliches Statement, jedem das Seine! :)
 
Ich bin tolerant genug, das künstliche aging, sei es vom Musiker selbst oder vom Hersteller, zu akzeptieren. Meine Instrumente - neun Bässe - behandliche ich so pfleglich, daß sie immer recht neu aussehen, natürlich sind Kratzer und Dellen nicht immer vermeidbar, wenn man spielt und transportiert. Gelegentlich habe ich mir gebrauchte Bässe gekauft, so richtig verranzt, die habe ich dann mit Mühe und Aufwand wieder in einen optisch und technisch sehr guten Zusatnd gebracht, da habe ich einfach mehr Freude dran.
 
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wie witzig, dass der Thread seit gefühlt 6 Seiten nichts mehr mit der Frage ausm Ausgangspost zu tun hat :D
 
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oh je, du scheinst das ja wirklich ernst zu nehmen.
Ja. Irgendwie nehme ich das ernst. Hängt damit zusammen, dass sich die Gitarrenmusik in den letzen 20 Jahren nicht mehr bewegt hat. Keine Innovationen mehr. Alle Gitarristen bewundern die Helden von früher, die nicht nur musikalisch sondern immer auch innovativ waren. Seitdem Techno und andere elektronische Musik ihren Siegeszug rund im die Welt angetreten haben, scheint uns Gitarristen eine Art Schockstarre erfasst zu haben. Alles rückwärtsgewandt, nichts wirklich neues mehr. Immer mal wieder beachtliche Gitarristen, gelegentlich neue Sub-Sub-Genres, aber keine wirkliche Innovation. Ich sehe die Relic-Instrumente als Ausdruck dieser hoffnungslosen Rückwärtsgewandtheit.

Ich wünschte mir, Gitarristen würden auch in Zukunft die Musikgeschichte voran bringen.

Und ja, mit diesem Beitrag falle ich wohl raus aus dem eigentlichen Thema des Threads. Deshalb noch kurz: Menschen haben unterschiedlich aggressive Schweiss-Mischungen und schwitzen unterschiedlich stark. Und gehen mit ihrem Körper unterschiedlich hart ans Instrument. Körperchemie, Persönlichkeit, Stil und Spielhärte machen echte Unterschiede auf Spielerseite, was die natürliche Ramponier-Fähigkeit am Instrument angeht. Vielleicht auch seine Trinkfestigkeit. Art und Dicke der Lacke, Qualität der verwendeten Hardware etc. spielen beim Instrument eine Rolle. Ob mit heruafgekrämpelten Armen und direktem Schweisskontakt zum Korpus gespielt wird. Ich glaube nicht, dass sich so einfach eine Formel bzw. Spielstundenzahl festlegen lässt, die für ein Relic-Aussehen sorgen kann.
 
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Neuer Versuch, wegen des Vorwurfs, vom Thema abzuschweifen, nahe am ursprünglichen Post.
Ich stehe auf Gitarren, denen man die Spuren des Lebens ansieht.
Es sollten schon die Spuren meines Lebens mit der Gitarre sein.
Diese Aussage und dein Vorhaben stehen in krassem Widerspruch. Denn wenn deine Gitarre noch jungfräulich aussieht, dann tut sie das, weil das ihr ganzes Leben bis zum heutigen Tag beschreibt. Man sieht einer neuen Gitarre die Spuren ihres recht kurzen oder gepflegten Lebens an, u.U. nunmal auch keine Spuren. Aber man sieht es ihr an. Du willst, dass man ihr ihr Leben ansieht, aber irgendwie wünscht du dir, dass sie ein anderes Leben gehabt hätte. Du bist nicht derjenige, der ihr dieses Leben geben konnte und du willst auch in Zukunft nicht derjenige sein, der ihr dieses Wunschleben gibt. Eigentlich wünscht du dir also, dass du ein anderes Leben gehabt hättest. Du willst nicht nur eine Gitarre, die "cool" aussieht, wie dubbel zuvor geschrieben hat, du willst eine Gitarre, die dir eine andere Vergangenheit herzaubert. Durch Mogeln kriegst du DIE SPRUEN DEINES LEBENS bestimmt nicht in die Gitarre. Das geht nur durch das Leben selbst, also spielen.
Ich spiele so um die 10-15 Stunden die Woche, kriege ich das hin, bevor ich 134 werde?
Nein. Mindestens 6 Stunden täglich mit der Gitarre. Fünf mal die Woche einen Live-Auftritt in einem überhitzten Club. Besser zwei Auftritte pro Abend. Harter Touraltag. Sonst wird das nichts. Tatsächlich gibt bzw. gab es gelegentlich Gitarren, die durch den harten Dauereinsatz in einen Relic-Zustand gespielt wurden. Kopieren kannst du das nur, wenn du der Gitarre den selben harten Dauereinsatz spendierst.

Ausserdem wichtig: Kauf dir keine weitere Gitarre. Spiele nur mit dieser einen. Dafür sollte es die Gitarre fürs Leben sein. Ist sie das wirklich? Wenn es nicht die Gitarre deines Lebens ist, wirst du sie auch nie so aussehen lassen können. Auch mit Zahnpasta am Ärmel nicht.

Aber falls du deinen Unterarm jeden Abend mit Zahnpasta einschmierst, erführe ich gerne, wie deine Groupies darauf reagieren. Oder hast du dir dafür eine coole Story zurechtgelegt?
 
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gepflegt oder geschrottet ist letztenendes egal, solange die Gitarre klingt

Hängt damit zusammen, dass sich die Gitarrenmusik in den letzen 20 Jahren nicht mehr bewegt hat. Keine Innovationen mehr. Alle Gitarristen bewundern die Helden von früher, die nicht nur musikalisch sondern immer auch innovativ waren. Seitdem Techno und andere elektronische Musik ihren Siegeszug rund im die Welt angetreten haben, scheint uns Gitarristen eine Art Schockstarre erfasst zu haben. Alles rückwärtsgewandt, nichts wirklich neues mehr. Immer mal wieder beachtliche Gitarristen, gelegentlich neue Sub-Sub-Genres, aber keine wirkliche Innovation. Ich sehe die Relic-Instrumente als Ausdruck dieser hoffnungslosen Rückwärtsgewandtheit.

Hast du mal versucht das Rad neu zu erfinden?
 
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Hast du mal versucht das Rad neu zu erfinden?
Ja. Ist mir nicht gelungen. Kann auch nicht jeder. Schon gar nicht jeder Hobby-Msiker. Aber dass es in dieser großen Gitarrenwelt nicht mal ein kleines Grüppchen gibt, dass zu neuen Horizonten aufbricht und nachhaltig die Gitarrenwelt verändert, zeigt deutlich den künstlerischen Stillstand, den die Gitarre erlebt. Hat sicher auch mit andern Umwälzungen in der Musikindustrie zu tun.

Ich bin davon überzeugt, dass die Verarmung an Originalität und Innovation unter Gitarristen einhergeht mit ihrer Rückwärtsgewandtheit, was Musik und Instrumente angeht.

Es war schon immer so, dass die meisten Gitarristen sich einer Hauptströmung angeschlossen haben und sich bemühten, diese möglichst authentisch zu bedienen. Aber früher hat es Originale gegeben, die wirklich neues schufen, dass dann wieder von allen anderen weniger Begabten kopiert und variiert werden konnte.

Innovative Musiker hat es immer nur ein paar gegeben, aber ihre Schaffenskraft hat ausgereicht, die Welt der Musik zu verändern. Heute wird die Welt der Musik nur noch durch Distributions-Modelle verändert, nicht mehr durch die Schaffenskraft von Künstlern.

Früher waren Gitarristen Rock'n'Roller, heute sind sie konservative Bestandsverwalter, die den Zauber des Rock'n'Roll durch gefälschte Alterungen ihrer Instrumente herbei lügen wollen.

Damit ich nicht total vom Thread-Thema abkomme, hier noch ein Alterungstipp: Im harten Touraltag bekommen Gitarren doch of Schläge ab. Dings und Dongs. Stürze. Anderes Zeug, was unsere geliebte Gitarre rammt. Deshalb sind Lackabplatzer nicht so selten und sicher häufiger als lackfrei gespielte Armauflagen. Also: Die Gitarre ruhig ein paar Mal die Woche irgendwo gegenhauen.
 
Ich habe es trauriger- oder erfreulicherweise (liegt im Auge des Used-Look-Betrachters) in den letzten 20 Jahren meines E-/A-/Bass-Gitarrenspielens nichtmal ansatzweise geschafft auch nur den Hauch einer Lackabnutzung am Body hervorzurufen... Selbst stumpf ist der Lack nur an der Rückseite geworden und leicht zerkratzt nur an der Gürtelschnallenposition, ebenfalls auf der Rückseite.... Wenn ich die Gitarren gezielt nach Spuren untersuche, gibt es die typischen Spuren von der Schlaghand (lächerliche feinste Kratzer), fast unsichtbare Ding&Dongs und bei fast allen meinen Instrumenten an der Kopfplatte mindestens eine unschöne Einkerbung oder auch mal einen Lackaplatzer....allerdings im Millimeterbereich... Und ich habe viel mit den Teilen gespielt, viel live, viel in der Gegend rumgeschleppt... Wahrscheinlich bin ich einfach zu achtsam :patpat::D
 
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Man kann übrigens seine Bieflaschen auch an der Kante einer Tele aufmachen, anstatt an der Bierkiste oder am Tisch...das ist dann "worn look" ;-)
 
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@filmchen
so viel Frust und Depression ist ja schon fast erdrückend. Vielleicht solltest du ein anderes Instrument spielen, wenn du keine Leidenschaft für die Gitarre mehr hast.
zu den Innovationen: vielleicht sollte man die Gitarre nicht so isoliert betrachten. Es geht um Musik.Die kann man einfach machen. Da stehen doch alle Türen offen. Limitierung gibt es nur im Kopf...durch negatives Denken
 
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gepflegt oder geschrottet ist letztenendes egal, solange die Gitarre klingt



Hast du mal versucht das Rad neu zu erfinden?

Ich komme noch aus der leider etwas kurzen Ära der Fusion Musik. Da tauchten aus dem Nichts unglaubliche Musiker auf und spielten neues Zeug oder einfach nur neue Kombinationen. Z.B. das Mahavishnu Orchstra mit normeler Rock Instrumentierung plus indischen Musikern. Auch in Deutschland entstanden Bands, die vollkommen eigene Wege gingen und es gab nie wieder Bands die auch nur so ähnlich klangen. (z.B. Kraan) Ich habe keine Ahnung, warum gerade jetzt, wo man ohne nennenswerten Aufwand den eigenen PC als vollwertiges Tonstudio einsetzen kann so wenig Neues passiert. Vielleicht hat man zuwenig Zeit, immer mehr in Schule und Beruf zu tun und auch solche Erfindungen wie Handy und Internet kosten extrem viel Zeit.
 
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Mahlzeit,

aus Inhalten wie "neue Wege in der Musik vor allem hinsichtlich Gitarre", "Innovationsfähigkeit, Ideenreichtum umsetzen" ...lassen sich bestimmt interessante Diskussionen starten.

Hier geht es ja eher um die Dinge des Alterns bzw. wie man die Sache ggfls. schneller hinter sich bringt oder auch nicht;) Für die o.g. Themen also ruhig einen neuen Thread eröffnen
 
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Hach... eine Dolphin mit 4+2 Kopfplatte wäre mein Traum.

DA fände ich dann ein Ageing unpassend....An sonsten: Je verranzter, desto besser 4me :D
wer an ein so liebevoll hergestelltes Instrument mit Schmirgelpapier rangeht, gehört mindestens für 10 Jahre eingesperrt und 24 h lang mit Roy Black berieselt. ;-)
 
Ich muss ja sagen, dass mir dieses immer wieder auftauchende "Junge Musiker machen sich mit alten Gitarren lächerlich"-Argument hier zu den Ohren raushängt. Dürfen junge Menschen sich keine alten Instrumente kaufen oder sie evtl. von Familienangehörigen erben/geschenkt bekommen? Darf man nicht mehr mit dem Instrument Musik machen, das einem gefällt? Was ist, wenn das Lieblingsmodell schon gar nicht mehr produziert wird und man es nur gebraucht kaufen kann? Wurde da auch mal dran gedacht?

Ich kann dem Threadersteller nur ans Herz legen, sich das mit dem künstlichen Altern aus einem Grund gut zu überlegen: Geht es schief, hat es meist hässliche Folgen, die nur schwer zu kaschieren sind.
Ansonsten kann ich nur sagen: Feucht-warmes Küstenklima bringt auch eine ganze Menge. Dazu dann noch eine regelmäßige kleine Temperatur-Schwankungs-Kur (Auto-Proberaum-Auto-Wohnung) und der Nitrolack sagt "Danke". Wie schnell das zu ansehnlichen Rissen im Lack führt? 22 Jahre hats bei meiner ES-135 gedauert.
 
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Ich stelle mir das mit dem Aging gerade bei antiken schönen Möbeln vor - da wird u.U. eine schöne Kommode verratzt oder eine antike Wanduhr zerkratzt und solange bearbeitet. Das passt irgendwie nicht zusammen.

Aber das ist meine persönliche Meinung und bitte - jeder darf mit seinen Sachen und Dingen, die ihm gehören, machen was er für richtig hält. Ebenso wie es aber auch ok sein muss, sich eine eigene Meinung darüber zu bilden.

OK, von meiner Strat blättert auch das CAR ab. Inzwischen auch auf der Rückseite, davon mache ich nun keine Fotos mehr. Zuerst habe ich mich geärgert, denn rein technisch gesehen, sollte so etwas eigentlich nicht passieren - rein technisch gesehen, eindeutig Pfusch. Aber inzwischen stört es mich nicht mehr.
 
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Ich stelle mir das mit dem Aging gerade bei antiken schönen Möbeln vor - da wird u.U. eine schöne Kommode verratzt oder eine antike Wanduhr zerkratzt und solange bearbeitet. Das passt irgendwie nicht zusammen.

Aber das ist meine persönliche Meinung und bitte - jeder darf mit seinen Sachen und Dingen, die ihm gehören, machen was er für richtig hält. Ebenso wie es aber auch ok sein muss, sich eine eigene Meinung darüber zu bilden.

OK, von meiner Strat blättert auch das CAR ab. Inzwischen auch auf der Rückseite, davon mache ich nun keine Fotos mehr. Zuerst habe ich mich geärgert, denn rein technisch gesehen, sollte so etwas eigentlich nicht passieren - rein technisch gesehen, eindeutig Pfusch. Aber inzwischen stört es mich nicht mehr.

Kann ich voll unterschreiben und den Vergleich mit den antiken Möbeln finde ich sehr gut und witzig.
 

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