Natürliches Ageing - wie viele Jahre muss ich spielen?

  • Ersteller 61er Dirk
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Der Zweitaccount erlebt wieder eine Renaissance.
 
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Wirklich intensiv lese ich allerdings nur selten, da ich den Duktus in Diskussionen, nun ja, etwas befremdlich finde.

Lasst den Menschen doch ihre Vorlieben. Wenn etwas hilfreiches zu sagen ist, sagt es, wenn nicht, dann nicht. Ich habe doch auch keinen Drang, in jeden Thread zu irgendeiner Band/Stilrichtung, mit der ich möglicherweise nichts anfangen kann, hereinzuspazieren und lauthals kundzutun, dass ich sie für Mumpitz halte.

Auch wenn ich in diesem Thread teils völlig OT unterwegs bin gebe ich Dir in der Hinsicht recht, dass viele Comments nicht nur völlig an der Fragestellung vorbei gehen, sondern sie grundsätzlich infrage stellen um dann die persönlichen Präferenzen zu präsentieren. Da ist viel Ausschuss dabei, sodass es dem wirklichen Rookie gern so gehen kann, dass er den Thread verwirrter verlässt als er ihn betreten hat. Insofern muss muss man als Fragesteller schon die Fähigkeit mitbringen genau zu selektieren welche Info aufs Pferd hilft. Im Falle dieses Threads darf man mutmaßen, dass das Gesicht des Erstellers mittlerweile stärker geaged ist als seine Klampfe ;).

Ich denke schon, dass man dem Threadsteller die Freiheit lässt seinem jungshaften Spieltrieb freien Lauf zu lassen, auch wenn man seine Ambitionen infrage stellt. Im Kern aber gibts an Deiner Feststellung wenig zu rütteln: Es gibt sehr wenige Antworten, die sich darauf beschränken dem Threadersteller einen konstruktiven Input auf seine Frage zu geben. Ich glaube dass dies damit zu tun hat, dass dieses Forum auch als kleine Spielwiese für das persönliche Entertainment verstanden wird. Und ich denke wenn es zu Ernst zuginge wäre der Spassfaktor aus der Diskussion, das wäre mir zu statisch, zu leblos. Aber es bleibt dabei: An Deiner formalen Aussage gibts wenig zu rütteln.
 
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Moin erstmal. Das ist mein erster Beitrag. Ich lese hier gelegentlich mal rein.

Hier in dem Forum ist zweifellos einiges an Fachkompetenz versammelt, die einige Beiträge hier stets sehr lesenswert und informativ macht. Wirklich intensiv lese ich allerdings nur selten, da ich den Duktus in Diskussionen, nun ja, etwas befremdlich finde.

Für mich ist es erstaunlich, dass der Threadersteller nach dem "Diskussionsverlauf", der sich auf der ersten Seite schon abzeichnet, überhaupt noch sachlich geantwortet hat. Mal ernsthaft: Ein erwachsener Mensch stellt eine völlig unverfängliche Frage, wie er bestimmte Dinge, die seinem Geschmack entsprechen, erreichen bzw. umsetzen kann. Darauf folgen zwei bis drei sachliche Beiträge und danach eine, Verzeihung, teilweise grenzdebile themenfremde Aneinanderreihung von Ressentiments gegen irgendwen und irgendwas. Spitze in dieser Kategorie ist der Beitrag #80 von @murle1. Man kommt vom Hundersten ins Tausendste: Wo es sich anfänglich noch um eine subjektive optisch-ästhetische Vorliebe zu drehen schien, geht es plötzlich eifernd-aufklärerisch um die Widerlegung von Mythen ("Aber echt, man spielt mit einer Relic-Gitarre nicht besser! Wer so was glaubt ist echt doof!"), die Verbreitung wichtiger Weisheiten ("Wer sich als junger Mensch mit einer auf alt gemachten Gitarre auf die Bühne stellt, ist voll unauthentisch, ey!") und die Diskussion der Sinnlosigkeit der Firmenpolitik großer amerikanischer Firmen.

Ernsthaft: In diesem Forum schreiben Leute über die subtile Wirkung verschiedener Endstufenröhren in einem handgelöteten Vintage-Schießmichtot-100W-Stack, um damit in den heimischen vier Wänden vollkommen authentische Nuancen aus der x-ten Hobbymusikerversion von Clapton zu zaubern. Und beim Thema "Relic" spielen hier irgendwelche Vögel den großen Objektivisten?! Das ganze Musikgeschäft ist vollkommen irrational, subjektiv und unbegreifbar. Musik soll Spaß machen, soll meinetwegen die Seele bewegen, was auch immer. Lasst den Menschen doch ihre Vorlieben. Wenn etwas hilfreiches zu sagen ist, sagt es, wenn nicht, dann nicht. Ich habe doch auch keinen Drang, in jeden Thread zu irgendeiner Band/Stilrichtung, mit der ich möglicherweise nichts anfangen kann, hereinzuspazieren und lauthals kundzutun, dass ich sie für Mumpitz halte.

@ Acid Bath:
Sie sollten doch ab und zu mehr im Forum lesen...
denn in diesem Forum wird oft kontrovers diskutiert. Das ist gewollt?, und auch gut so. Den TE Ersteller kann ich sogar verstehen mit seinem Wunsch nach einer Gitarre mit natürlichem Ageing! Aber mit oder bei den heutigen Lackierungen wird er vermutlich ca. 100 Jahre alt werden müssen und bis zum Lebensende spielen, um das zu bekommen...Auch ich würde eine wirklich alte Gitarre in dem optischen Zustand kaufen, wenn sie keine beim Spielen störenden Macken hat. Weil sie eben ECHTE Geschichte hat! Nur, der Gedanke das Jemand eine Gitarre von mir, die ich mit viel Mühe und Hingabe versucht habe so gut wie möglich zu fertigen, anschließend mit Schleifpapier und Säure angeht um die zu verhunzen, macht MIR einen dicken Hals. Ich sage und schreibe meine Meinung, auch wenn zu erwarten ist, das mir der Wind ins Gesicht bläst.. Aber so daneben habe ich nicht gelegen, das zeigen die Posts einiger User, die stolz sind ihre 20 und 30 Jahre alte Schätzchen in einem guten Zustand gehalten und gepflegt zu haben. Das ich einige Dinge, noch nicht einmal alle aufgezeigt habe, die von den Crazy Boys über den Teich zu uns schwappen, war als Beispiel gedacht, das wir nicht JEDEN Trend mitmachen sollten.. Und wenn Sie meinen Beitrag Nr. 80 so "daneben" finden, sollten Sie sich an die eigene Nase fassen: Denn andere User, deren Meinung Sie nicht teilen, als "irgendwelche Vögel" zu bezeichnen, zeugt auch nicht unbedingt von gutem Stil oder Kinderstube..Dafür sollte ein Sorry nicht zu viel sein?
 
Viel trinken und etwas ungeschickt sein hilft am meisten. Die Schrauben von den Gurtpins auf keinen Fall nachziehen, wenn sie sich lockern (was zwangsläufig vorkommt). Sich möglichst viel und vor allen Dingen unkontrolliert im Proberaum und auf der Bühne bewegen. Auf keinen Fall Koffer oder Gigbags verwenden, sondern die Gitarre einfach zu dem anderen Müll in den Kofferraum schmeißen. Gitarre nur locker an Tisch oder Wand anlehnen und keinesfalls Gitarrenständer benutzen. Sollte das alles nicht helfen, einfach die Gitarre übers Wochennende einem Penner leihen.
Du wirst sehen, schon nach wenigen Wochen sieht das Ding so aus als hätte sie 40 Jahre Rock`n Roll auf dem Buckel. :great:
 
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ich, als Keyboarder, habe das nie verstanden und käme nicht mal im Traum darauf, meine wertvollen Synthesizer absichtlich zu verschrammen und mit künstlichen Gebrauchsspuren zu versehen. Wenn mal was passiert, dann isses eben so, aber extra mit Schmirgel da drangehen -never!
Ich bin immer etwas stolz drauf, wenn die alten Kisten auch nach 40 Jahren noch recht gut ausschauen.

Wenn ein alter Sack, der seine Gitarre schon sein halbes Leben mit sich herumgeschleppt, sowas abgeranztes spielt, dann ist das authentisch.
Aber ein junger Hüpper macht sich mit einer Relic doch nur lächerlich.
Vielleicht sollten die Jungs dann besser die Zeit mit dem Üben verbringen, als mit dem Schmirgeln.


HAHAHA
made my day
Great ! :great:
 
Viel trinken und etwas ungeschickt sein hilft am meisten. Die Schrauben von den Gurtpins auf keinen Fall nachziehen, wenn sie sich lockern (was zwangsläufig vorkommt). Sich möglichst viel und vor allen Dingen unkontrolliert im Proberaum und auf der Bühne bewegen. Auf keinen Fall Koffer oder Gigbags verwenden, sondern die Gitarre einfach zu dem anderen Müll in den Kofferraum schmeißen. Gitarre nur locker an Tisch oder Wand anlehnen und keinesfalls Gitarrenständer benutzen. Sollte das alles nicht helfen, einfach die Gitarre übers Wochennende einem Penner leihen.
Du wirst sehen, schon nach wenigen Wochen sieht das Ding so aus als hätte sie 40 Jahre Rock`n Roll auf dem Buckel. :great:

Das ist ähnlich meinem Vorschlag, die große US Firma verleiht Gitarren kostenlos an junge Musiker die knapp bei Kasse sind, und fordert die nach ein, zwei Jahren zurück. Dann sind diese ggf. echt abgeschrammelt? Zwei Fliegen mit einer Klappe: So könnten die Kosten für Masterbuilder eingespart werden, und ein gutes Werk für junge, aufstrebende Musiker wäre es auch noch?
 
Kurz vorweg: es war und ist nicht meine Absicht, den Faden zu schreddern, daher werde ich mich mit Antworten zurückhalten. Ich wollte auch niemanden persönlich beleidigen. Wer sich also persönlich beleidigt gefühlt hat, biete ich hiermit meine Entschuldigung an.

Für mich gibt es eine deutliche Grenze zwischen persönlichen Vorlieben bzw. Meinungen und Ressentiments. Erstere drücken aus, dass einem etwas (nicht) gefällt. Zweitere sprechen anderen Menschen, meist in einem objektivierten bzw. generalisierten Duktus ("Das ist doch alles...", "Ich lehne xyz kategorisch ab" etc.), zumindest implizit das Recht ab, eine andere Meinung zu haben. Das ist manchmal nur ein feiner Unterschied, für eine vernünftige Diskussion aber häufig ein Unterschied ums Ganze. Diskussionen können kontrovers sein, gerne auch mal polemisch. Wobei Polemik insbesondere im Internet ein zweischneidiges Schwert ist, da man die Diskussionspartner nicht kennt und es daher häufig sehr schwierig ist, irgendwelche unterschwelligen subtilen Sinngehalte bzw. stilistische Eigenheiten zu erfassen. Worum es aber immer gehen muss, ist ein gewisser Grundrespekt vor den Diskussionspartnern und dem Diskussionsthema. Und das bedeutet eben nicht, dass man auf ein bestimmtes Schlagwort hin reflexhaft Ressentiments abfeuert, sondern dass man sich zunächst mal um eine sachliche Erläuterung des Themas oder der Frage bemüht. Das ist hier natürlich auch geschehen - ich habe die Fachkompetenz in diesem Forum eingangs ausdrücklich erwähnt -, aber die passenden Antworten müssen eben mühsam herausgefiltert und nebenbei noch einige unnötige Sticheleien ignoriert werden, um nicht die Lust an der Diskussion zu verlieren. Möglicherweise kann ich mit dem Musikgeschmack oder der Spiel- und Equipmentphilosophie von 90% der Leuten in diesem Forum nichts anfangen und vice versa. Aber ich muss es den Menschen doch nicht zwingend unter die Nase reiben, ohne etwas beizutragen. Das ist anstrengend, zeitraubend und erwachsenen Menschen irgendwie unwürdig.

Und zusätzlich ging es mir eben noch darum, auf das Paradox hinzuweisen, dass einige Menschen, die bestimmte Dinge kategorisch ablehnen, andere Dinge, die ebenso voller "Mojo" sind, aber aus vollster Überzeugung verteidigen. Man muss m.E. an jede Diskussion über Musik die Prämisse anlegen, dass Meinungen eben nicht objektivierbar sind, sondern eine Meinung. Eine Meinung kann man durch Diskussion ändern, muss aber auch damit leben können, wenn dies nicht geschieht. Es macht unheimlich viel Spaß, sich über Musik zu unterhalten und zu streiten, zu necken und zu sticheln. Genau genommen ist das sogar einer der schönsten Aspekte an der Musikbegeisterung. Aber richtig gut wird das erst, wenn es auf Augenhöhe, mit Interesse und Respekt geschieht.
 
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Jetzt sind wir nicht mehr OT, jetzt sind sind im Feuilleton. Endlich.

@61er Dirk in #58 sah es so aus als wolltest Du ggf. einen Blankobody neu aufbauen, führst Du diesen Gedanken noch weiter?
 
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Was mir bei diesem Thema immer wieder auffählt: Meist geht es um Teles, Strats, Paulas, die diese "besondere" Optik haben sollen. Keine Jazz-Mama, keine Metal-Axt...
Man müsste ja fragen: Warum sehen diese bestimmten Gitarrenmodelle nach all den Jahren so aus?
Weil der Holzschutz nach damaligem Stand der Technik (und Verfügbarkeit) ausgeführt wurde, die Wirkung moderierender oder direkt bedingender Variablen nicht bekannt oder nicht einkalkuliert war (Reaktion von Schweiß mit Lackbestandteilen). Mechanischer Einfluss überwindet diesen Schutz leicht.
Na klar, jeder kann sich seine Gitarre kaufen wir er will, wenn's distressed, relic oder aged sein muss - weil dieser Look einem gefällt -, entspricht das individuellen Bedürfnissen. Wenn man damit einem Hauptmann von Köpenick gleich etwas vorgeben will, was nicht ist oder nicht passt (die Abnutzungsspuren passen nicht zu den ergonomischen Verhältnissen, der Spielweise), muss man sich nicht über irritierte Fragen wundern, für den Fall, dass das Gerät nicht zum Bediener passt.

Will ich eine jungfräuliche Gitarre durch intensivieren "normalen Gebrauch" abnutzen, muss ich die Frage nach dem Wie? stellen. Den Gürtel mit der übelsten Gürtelschnalle ummachen, am Unterarm Schmirgelpapier anbringen, die Greifhand mit lackbelastenden Substanzen belegen, Plastik- und Metallteile durch spezielle Tinkturen behandeln, oder aber gleich bei z. B. Crazy Parts solche Replacementsets kaufen.
 
Für mich jedenfalls ist es schon irgendwie unglaubwürdig, wenn da ein "junger Hüpper" fiedelt, der gerade der Pubertät entwachsen zu sein scheint, aber ein gealtertes Instrument spielt.

Es wirkt vielleicht ungläubig, da stimme ich Dir zu. Ich glaube aber auch nicht, dass Du jenen "jungen Hüpper" dafür verurteilst, denn vielleicht steckt ja doch mehr dahinter. Hat er die '58er LP vielleicht von seinem Vater oder Opa geschenkt/vererbt bekommen? In so einem Fall ist die Geschichte, die diese Gitarre und ihre Besitzer durchlebt haben, eine vielleicht noch weitaus emotionalere.
 
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Es wirkt vielleicht ungläubig, da stimme ich Dir zu. Ich glaube aber auch nicht, dass Du jenen "jungen Hüpper" dafür verurteilst, denn vielleicht steckt ja doch mehr dahinter. Hat er die '58er LP vielleicht von seinem Vater oder Opa geschenkt/vererbt bekommen? In so einem Fall ist die Geschichte, die diese Gitarre und ihre Besitzer durchlebt haben, eine vielleicht noch weitaus emotionalere.

Ich glaube, das macht den feinen Unterschied: Ein "galtertes" Instrument - oder ein ALTES. Ich hatte einmal (eingetauscht) eine 74 7enderTele Thinline. Die hatte solche Spuren, da sie einem Profimucker gehörte, und sehr viel gespielt wurde. Ich bin damit nicht auf die Bühne gegangen, obwohl mein Lebensalter und über 40 Jahre Bühne dazu gepasst hätte. Aber ich war ein nur mäßiger R.- Gitarrist, und ich hätte mich unglaubwürdig mit dem Teil gefühlt. Die passte einfach nicht zu mir. Und wurde verkauft an einen Sammler, der nur alte F-"Gurken" sammelt.
Viele seiner Teile waren und sind wirklich "Gurken".
 
Mein obiger Beitrag war zwar spaßig gemeint, aber wenn ich es genauer überlege, würde es wahrscheinlich sogar in echt funktionieren, denn sehr viele Schrammen sind definitiv so entstanden, wie ich es beschrieb.
 
Ich hatte einmal
Die hatte solche Spuren, da sie einem Profimucker gehörte, und sehr viel gespielt wurde.
Ich bin damit nicht auf die Bühne gegangen,
und ich hätte mich unglaubwürdig mit dem Teil gefühlt.

Echt also das kenn ich nicht. Ich würde auch mit Rorys Nr 1 auf die Bühne
gehen, wenn mir die vorm Gig jemand in die Hand drücken würde, und
keinen Gedanken daran verschwenden ob das zu mir passen könnte.
Höchsten ob ich die Gitarre runterfallen/beschädigen könnte oder noch
schlimmer ich einen Kratzer :eek: reinmachen könnte .......
 
also wenn einer eine Lake Placid blue über sunburst relic in den zeigt eure Gitarren Thread einstellen würde, gäbe es bestimmt 20 likes und ein Teil, derer die hier gegenteiliges posten, würden sich das Teil auch umhängen, aber weil die nun mal ein halbes Ölfeld kosten, sind die direkt außerhalb des Beuteschemas.
Die Empfehlung professionelles Gut zu kaufen oder es ganz sein zu lassen kam ja unmittelbar nach dem Eingangspost.
Die Frage ist wie Dirk sich das weiter vorstellt, ob es nur eine zeitweilige Geschichte ist, die sich beim Selbstbau ggf. erledigt, weil er sich vielleicht in die Maserung seines Gitarrenbodies verliebt, oder er wirklich seinen Wünschen entsprechend was ordentliches abliefert.
 
à propos exhibitionismus - wird auch irgendwo erklärt, wie man thumbnails postet anstatt fotos im format 1:1?

Ich gebe Dir Recht, dass Thumbnails platzsparender sind. Allerdings - aus der Sicht des Betrachters - kann ich die Details in Vollbildeinpflege ohne weiteres Vergrößern zur Kenntnis nehmen (oder scrolle weiter, wenn mich der Exhibitionismus stört). Wenn es einen Zwang zum Thumbnail gibt, dann werde ich diesen zukünftig gerne verwenden.

- Trennung -

Natürliches Aging soll gefordert sein, schrieb der TE.
Schaue ich auf meine Gitarren und deren Zeichen der Zeit, sehen dieses anders aus als andere Gitarren, die mit den bekannten Attributen gehandelt werden. Picke ich mir die Spuren auf - vermeintlich - vielgespielten 7endergriffbrettern heraus, frage ich mich: Und warum haben das meine Gitarren nicht? Nicht mal Bünde sind bei mir runtergespielt...
An neuen Gitarren kann man mit Sicherheit künstlich was machen, aber ist es realistisch? Mechanische Einwirkungen durch Druck und Stoß (Dings/Dongs): Ja. Abreibung des PU-Lacks an Zarge/Armauflage: durch bestimmungsgemäße Benuntzung wohl nicht so ganz realistisch wie bei einer nitrolacküberzogenen Gitarre mit hoher Sprödigkeit.
 
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also um den Ersteller ein paar tipps zu geben, die er ja haben wollte. Zunächst kommts ganz aufs Instrument an. Bei heutigen mit PU Lack ists deutlich schwerer, echte und dabei "schöne" Spuren reinzubekommen. Hab mal eine Fender Mexico abgeschliffen, der PU Lack war den Namen eigentlich nicht Wert...hab mich Dumm geschliffen...des waren locker 2-3 mm Lack. Bis man die "natürlich" durchgeschrammelt hat, dürften wohl Jahrzehnte vorbei gehen. Lackabplatzer an dem Teil sehen auch total scheiße aus, weils aussieht, wie abgenagt. Habe hier meine alte billig einsteiger Klampfe, die mehrere abplatzer hat. Das sieht nicht schön aus.
Dann Hatte ich einen Squier Bass. Auch hier das "Problem" des mehrere mm dicken Lacks. Nach 8 Jahren Proben, Live und üben hatte das Griffbrett zwar ein paar Spuren, die Bünden auch, jedoch am Body war von "normalen" Spielen nichts zu sehen. Der Lack sah aus wie neu, bis auf die Abplatzer. Und da kam unter dem Rot dann teilweise das hässliche Holz raus oder die schwarze Grundierung...beides sah echt scheiße aus. Auch der Bass war 2-3 mm dick lackiert und sowas von widerstandsfähig, dass selbst diverse Vergewaltigungen im Proberaum und auf der Bühne kaum Spuren hinterlassen haben (mit Sticks draufgehauen, mit dem Kopf auf die Becken, mehrmals runtergefallen! jaja die guten billigen security locks")...bis auf die hässlichen Abplatzer hat sich niiichts getan.
Habe noch Telekopie hier aus den frühen 90er. Bünde sind recht am ende, Hals nachgegilbt, Body zwar mit PU vermutlich lackiert, aber deutlich dünner. Hier bilden sich an manchen Stellen Rissen, nicht diese feinen Risse bei Nitrolack, aber halt immerhin Risse :D von den Spuren am Body vom Arm oder der Hand ist nichts zu sehen.
Meine neuster kauf war ein Sandberg Electra Jazzbass....nach 2 Monaten sieht man am Hals und dem Griffbrett schon erste Gebrauchserscheinungen, an der Armauflage wird der Lack schon Stumpf und auf den Pickups löst sich etwas die Beschichtung. Auch sind schon 2-3 Dellen drin, die beim Squier net reingekommen wären. Der Lack ist beim Sandberg so dünn, dass er bei weitem nicht so widerstandsfähig ist. Alleine schon beim zurückstellen in den Ständer, wenn man gegen ne andere Gitarre im Ständer aneckt, hauts sofort n Riss in den Lack. Der wird also wahrscheinlich in ein paar Jahren doch recht runter sein.
Habe noch 2 alte Konzertgitarren, die sehen richtig übel aus....Sind beide sehr dünn lackiert und vorallem geschändet worden :p

Ich benutze halt immer ein Schweißband am Handgelenk, aber außer beim Sandberg hats noch nirgends Spuren hinterlassen...Weder an der Armauflage noch von den Pleks am Body... Ich glaube auch aus meiner Erfahrung bekommt man richtig fett lackierte Teile nicht "natürlich" gealtert. Also nur durch spielen tut sich da recht wenig. Und das Teil rumwerfen bringt eben außer hässlichen Macken nichts. Da muss man dann wohl entweder Glück haben und eine entsprechend lackierte Gitarre/Bass erwischen oder eben künstlich nachhelfen, aber dann halt mit Schleifpapier, Schlüsselbünden und was die in den Customshops noch so alles benutzen.

Kurz gesagt, ich glaube es hängt beim schneller "natürlich" altern sehr davon ab, wie das Teil lackiert ist und welcher Lack benutzt wurde. Das weiß man aber vorher meist selten, vorallem das wie ;) kannst ja schlecht im Laden n Stück vom Lack abplatzen lassen um zu schauen ;)

Allgemein find ich diese ganz krassen relics eher nich so geil, da doch einige Spuren recht unglaubwürdig sind. Jedoch finde ich die roadworn Geschichten und wie die alle heißen, also die "sanfteren" Stufen echt cool, da man so sich nicht zu sehr über Macken aufregt ;) denn nur die Erste tut weh, danach ists halt eine mehr :D
 
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also wenn einer eine Lake Placid blue über sunburst relic in den zeigt eure Gitarren Thread einstellen würde, gäbe es bestimmt 20 likes und ein Teil, derer die hier gegenteiliges posten, würden sich das Teil auch umhängen, aber weil die nun mal ein halbes Ölfeld kosten, sind die direkt außerhalb des Beuteschemas.

Ganz ehrlich, ist auf mich nicht anwendbar. Ich habe aber mal eine Tele in der Hand gehabt, nichtmal übermäßig teuer, die größtenteils Weiss, darunter holzig mit ein wenig Schwarz und Rot war. Normalerweise käme ich nichtmal auf die Idee Sowas zu spielen obwohl ich absoluter Tele-Fanboy bin.

Aber der Sound!!!!

Ein junger Gitarrist spielte sie eine Weile bis ich endlich durfte..... Ich habe die Gitarre beim nächsten Besuch im Shop nicht mehr vorgefunden und ärgere mich bis heute, locker drei Jahre später, dass ich sie nicht sofort mitgenommen habe.

Das ist nun zwar auch OT, zeigt dem geneigten Leser aber, dass das Phänomen auch andersrum funktionieren kann. Zur Erinnerung: Ich mag die Optik von "schonmal gegessen und wieder hochgewürgt" nicht.
 
Ich habe auch Instrumente die 30 Jahre und älter sind, aber die sehen so aus, als hätte ich sie letztes Jahr gekauft. Bei normalen Spiel geht da bei vielen Instrumenten nix mit aged oder roadworn.
 
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full


Dieser Tele, 2012 produziert, durfte ich 2014 mal ein paar Töne entlocken (Bildrechte bei hack_meck).

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(Bildrechte Crazy Parts/Andreas Nowak). Allein das Holz oder den Lack zu bearbeiten, ist für Authentizität nicht ausreichend.

Nachstehend ein Video, wie man - für PRS Besitzer und Freunde eher befremdlich - eine PRS reliced. Natürlich kann sich der geneigte DIY-Anhänger Tipps holen für bestimmte optische Effekte.

 
Also ich kann diesen künstlich geageden Klampfen gar nix abgewinnen. Habe nix gegen Schrammen, Dings und Dongs, die so im Laufe der Zeit passieren können und finde dann nach zig Jahren, dass so ein Instrument vielleicht durchaus was oder besser etwas ausstrahlt. Aber künstlich agen finde ich echt albern. Ist aber nur meine bescheidene Meinung.
Ich finde alte Instrumente, die so gut gepflegt wurden, dass sie immer noch wie neu aussehen, genauso klasse, wenn nicht noch mehr.
 
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