Mythos, Brands, Gehirnwäsche

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Ich sprach auch weniger von Threads, eher von der Fachpresse, die sehr wohl einen kritischen Blick auf die großen Player wagt!
 
Fachpresse, die sehr wohl einen kritischen Blick auf die großen Player wagt!
Das wäre mir neu. Kennst Du eine Fachpresse, die von den Werbetats der Hersteller unabhängig ist? Das ist hier z. B. vollkommen wurscht in der Diskussion. Ich kann mich in den letzten 35+ Jahren an keine große kritische Diskussion in einem Gitarrenmagazin erinnern, bei der man wirklich hart in den Ring gestiegen wäre.
 
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und passt genau zum Thema
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(y) Und auch hier zum MB. Nickname "Judge Gibson"... :D
 
Ich gestehe, dass mir Fender mit der Stratocaster gewaltig das Hirn gewaschen hat.
Und dabei liegt das nicht der besonderen Qualität oder dem ganz bestimmten Sound, sondern es ist vor allem das Design, das mich nicht mehr loslässt.
Das muss dann genau der Headstock sein und das 6-Punkt-Tremolo und die 3 Singlecoils und diese Buchse vorne drauf, sonst ist es keine Strat. Ich gestehe, ich spiele viel zu mies, als dass ich eine American Ultra von einer Performer oder einer Player am Klang unterscheiden könnte. Selbst habe ich eine alte MiM Standard und bin happy damit.
Da aber genau das Design geschützt ist, geht auch keine G&L oder MM oder gar Harley Benton. Ich weiß genau, daß das irrational ist, aber es ist eben so.
Woher das kommt? Ich denke, es liegt an der persönlichen, musikalischen Sozialisation. Deswegen höre und spiele ich vor allem immer wieder die gleiche, "alte" Musik - und das mit großem Genuss.

LG, Anderl
 
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Das ist ein Punkt der mich auch bei den Eigenbauten wundert daß sich da die meisten an den Markengitarren orientieren
anstatt sich für sich selbst passendere Kreationen zu entwerfen.
Die ja dann immer nur Kopien sind statt ein einmaliges Original.
 
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Ich muss zugeben, dass ich bei dem Thema scheinbar sehr gehirngewaschen bin, in mehrere Richtungen:

1. Es gibt bestimmte Marken, die kommen nicht an mich ran, obwohl ich es ernsthaft versucht habe: Gibson, Marshall sind zwei so zwei Beispiele, die für mich (rein persönlich) einfach zu bieder, angestaubt und technologisch rückständig sind - ähnlich wie Harley Davidson... Fender ist mir da einfach näher, weil schlichter im Design, mehr auf Funktionalität und Kundennutzen ausgelegt, "peppiger" in der Farbgebung, in meinen Musikgenres eher zuhause (z.B. Funk), für mich gut mit VW-Bullies zusammen geht, die ich auch sehr mag...

2. Es gibt teure Edelmarken und Boutique Hersteller, die mich zwar technologisch und qualitativ reizen, mir aber im Endeffekt nicht genug Mehrwert bieten. Außerdem hat die Perfektion schon etwas Steriles, Unmusikalisches für mich - z.B. PRS. Die Modelle die mich interessieren (Strat/Tele) sind bei solchen Herstellern mit endlosen technischen Innovationen und Verbesserungen (z.B. abgeschrägter Halsfuß - Uih) beworben, halten sich aber gleichzeitig in allen wichtigen Aspekten näher am Original, als die Markenhersteller?! Warum dann nicht gleich zum original Markenhersteller?

3. "Billigmarken" kommen mir aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht in die Tüte. Ich glaube zwar gerne die Berichte hier, dass man z.B. bei HB tolle Instrumente finden kann, wenn man sich die Zeit nimmt, zwischen 100 Exemplaren sorgfältig auszuwählen, 50% der HW tauscht und dem Instrument noch ein gutes Setup-Up beim Gitarrenbauer verpassen lässt. Ich stelle trotzdem insbesondere die grundlegende Holzqualität infrage (wenn man nur mal nach guten Holzrohlingen für DIY sucht, liegen die reinen Holzpreise ja schon weit über dem VK einer HB. Ja Scaling-Effecte, Rationalisierung, Einkaufsgemeinschaften, etc., ich weiß schon...). Außerdem sind die Arbeitsbedingungen und Bezahlungen der Mitarbeiter hier sicher nicht besser, als bei renommierten Markenherstellern (schon klar, viele produzieren auch für Marken, u.s.w....).

4. Fender baut seit Jahrzehnten erfolgreich Start-Modelle, die sehr guten Musikern gut genug sind, und damit auch für mich reichen sollten. Hier wird auch genug Erfahrung zurückfließen. Es gibt genug Auswahl im preislich vernünftigen Segment, das ich mir leisten kann und will (deutlich unter 2.000€, eher 1,5K). Die Konzepte und Komponenten sind bewährt, zuverlässig und durch ausreichende Stückzahlen kann der Hersteller gesund arbeiten, unnd der Käufer erhält ein gutes Instrument. Ersatzteile und Service sind langfristig gesichert. Zuletzt scheine ich musikalisch mit Fender sozialisiert worden zu sein, obwohl mein Musikgeschmack sehr vielfältig war und ist, und sich ständig weiterentwickelt. Es gab da mal ein sehr treffendes Meme, das Gibson und Fender Gitarren mit Frauentypen assoziiert hat, auch da war ich eindeutig der Fender-Typ... :redface:

Zu guter letzt stehe ich dazu, dass ich alt genug bin, und mir Equipment leisten kann, weil es mir gefällt, nicht weil ich es brauchen würde oder mich sonst nicht voll entfalten könnte. Wenn deswegen jemand über mich lästert, hat er zwar wahrscheinlich Recht, es tangiert mich aber nicht...

Aber ich habe auch nur wenig sorgfältig ausgewähltes Equipment, das auch im Einsatz ist. Ich ballere mir die Bude weder mit günstigen Teilen noch mit erlesenen Sammlerstücken zu. Ich verstehe aber jeden, der das anders angeht, oder einen anderen Geschmack hat. Bewundern tu ich eh am meisten solche Musiker, die aus jedem Teil ihren Sound und gute Musik heraus zaubern...

Gruß,
glombi
 
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das finde ich sehr merkwürdig.
Finde ich auch, trotzdem ist es so ;) Konzerte oder Konzertmitschnitte finde ich anstrengend oder langweilig. Wenn ich mir (auch live-Aufnahmen) allerdings in Ruhe anhören kann, bin ich voll fokussiert und genieße die Musik.

meinst du genau die beiden Marken?
oder die Modelle?
also beispielsweise: Les Paul hat dir gefallen, Tele und Strat nicht?
Ich meine irgendwas dazwischen. Während ich den "Style" von Gibson-like Gitarren aller Art schön finde, mag ich Fender-Bauformen optisch überhaupt nicht. Aber selbst als ich als völliger Anfänger ohne jemals gespielt zu haben im Laden stand, waren es vor allem die "echten Gibson", die mir ins Auge fielen und die irgendwie Zauber hatten.
 
Es gab da mal ein sehr treffendes Meme, das Gibson und Fender Gitarren mit Frauentypen assoziiert hat, auch da war ich eindeutig der Fender-Typ... :redface:
gefunden:
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Da Schönheit ja im Auge des Betrachters liegt, werde ich jetzt hoffentlich nicht psychologisch zerlegt...
 
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Für mich ist das eine relativ einfache Sache.

Gibson hat mich als Brand und die Les Paul als Gitarre nie wirklich angesprochen. Zu schwer, zu klobig, allen Unkenrufen zum Trotz kann man auch ohne einen satten Sound bekommen, von den Kinderkrankheiten wie empfindlichen Kopfplatten ganz abgesehen. Dazu kommen die Erfahrungen mit fragwürdiger Qualität bei für diese Streuung zu hohen Preisen. Das allerdings ist für mich kein großes Problem, da ich eine Gitarre nicht ohne Anspielen kaufen würde und dementsprechend auch keine Serienstreuung riskieren muss. Wenn ich mehr als 200,-€ für ein Instrument ausgebe, würde ich das nicht ohne es vorher in der Hand gehabt zu haben ausgeben. Mängel oder fragwürdige Qualität würde ich nicht hinnehmen, selbst wenn das Preisschild suggeriert, dass diese nicht vorliegen können sollten.

Fender dagegen hat einen wohlklingenderen namen als Gibson in meinen Ohren, allerdings stört mich am Design der Stratocaster (Tele oder Jaguar kommt ohnehin nicht in Frage) vor allem das Altbackene (das auch gegen Gretsch, Rickenbacker und den üblichen Vintage-Kram spricht). Die American Ultra hat vielleicht noch was, von der habe ich den Schliff des Cutaways für meine stark modifizierte Squier übernommen. Aber ich würde jetzt für eine SSS-Gitarre mit aufgesetztem Pickguard (denn eine Stratocaster ist nichts anderes - sie ist ja nun nichts magisches) nicht zwingend den Schriftzug auf der Kopfplatte benötigen. Die Fender-Kopfplattenform spricht überdies noch dagegen, wenn es gleichzeitig vergleichbare Modelle anderer Hersteller ohne dieses Paddel gibt. Die Original-Pickups einzubauen könnte ich mir schon eher vorstellen, würde aber nicht nur zu Fender schielen, sondern auch zu DiMarzio, SD, Roswell oder wer auch alles noch Single-Coil-PUs herstellt.

Dementsprechend haben diese beiden Platzhirsche für mich einfach nicht den Appeal, den manche darin sehen. "Vintage" ist für mich einfach vorne und hinten kein Verkaufsargument. Ich vermute, dass eine Gleichsetzung von "alt" mit "gut" einfach auch aus einem Definitionsproblem heraus resultiert. "Vintage" bedeutet vor allem ersteinmal eines: "alt". Und eben nicht zwingend "gut". Dass diese Gleichsetzung stattfindet, ist zu einem Großteil wahrscheinlich schlicht und ergreifend auf Attribution zurückzuführen: Mein Vorbild spielt X, also werde ich wie Vorbild klingen, wenn ich X spiele. Als ob ich doppelt so schnell würde, wenn ich Usain Bolts Schuhe trage. Aber Usain Bolts Schuhe müssen doch wenigstens besser sein, als alles andere Schuhwerk.

Als ich angefangen habe, Gitarre zu spielen, habe ich stets über die Ibanez RG-Modelle geschmachtet. Diese Corpus-Form stellt in meinen Augen die Design-Vollendung eines Gitarrencorpus dar. Wenn ich also die Wahl hätte, würde jede meiner Gitarren diese Korpusform, Pickups ohne Pickguard oder Rahmen, ein Free-Floating-Trem und eine vergleichbar schmale Kopfplatte haben. Die Wizard-Hälse sind gleichzeitig ebenso für meinen Spielstil und mein Handgefühl ideal.

Ob bei diesen Specs da jetzt aber Ibanez oder Schecter oder sonstwas draufsteht, oder ob ich sie selbst zusammengebaut habe oder ob da ein irgendwie gearteter Name draufsteht, das ist mir dann wieder herzlich egal. Hauptsache, die Verarbeitung, die Ausstattung, das Design und das Spielgefühl stimmen. Wenn ich das Geld hätte, würde ich mir das auch bauen lassen.
 
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Es gab da mal ein sehr treffendes Meme, das Gibson und Fender Gitarren mit Frauentypen assoziiert hat, auch da war ich eindeutig der Fender-Typ... :redface:
... dir ist aber klar, dass das keine richtige Erklärung abgibt, denn es kombiniert ja nur eine Musterprägung mit einer anderen, ohne zu hinterfragen, wo die her kommen ... und abgesehen von einigen eher menschheitsübergreifenden Effekten, ist die Partnerwahl in den wenigsten Fällen das Resultat einer persönlichen freien Entscheidung ... aber alleine die Abwesenheit von ethnischer Vielfalt wäre da schon mal nix für mich :D
Trotzdem hat die Analogie weiter durchleuchtet schon einen gewissen Reiz. So wie es ja auch Menschen gibt, die einen Traumpartner entweder als völlig interessengleich oder aber als das genaue Gegenteil für sich definieren ...
 
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ich bekenne mich auch als Markengläubig.
Allerdings sind meine fenderstyle Gitarren von Blade (Strat), Music Man (Fat Strat), Squier (Jagmaster) und Yamaha (12 Saiten).
Die Tele ist eine Partscaster aus Fender Teilen und handgeschnitztem Body.
Die Fender Strat- und Telemodelle, die ich hatte waren alle OK, aber das wars dann auch.
Ich bin aber auch kein Vintage-Purist und würde z. B. niemals eine Gitarre kaufen, bei der man den Hals abschrauben muss um an den Trussrod zu kommen. Außerdem mag ich es die Bodyhölzer zu sehen.

Meine gibsonstyles dagegen sind auch von Gibson (LP, Blues- + Nighthawk).
Diese Gitarren sprechen mich einfach anders an als die von Fender, obwohl die genauso massengefertigte Industrieprodukte sind. Vlt. ist es hier einfach schwieriger attraktive Alternativen zu finden.
 
Ausgehend von der initialen Frage und mit Blick auf die Beiträge sind in meiner Wahrnehmung PRS, FGN, ESP, BC Rich, Epiphone, Duesenberg, Godin, Ibanez und Einige mehr Firmen die sich über kleine Stückzahlen hinaus behaupten können.

Als ich kürzlich einen Freund besuchte hatte der eine Harley Benton in seinem Kinderzimmer stehen. Auch wenn die Instrumente gemessen an dem was man in den Achtzigern nur für mehr Geld bekommen hat konnte seine Semi nichtmal im Ansatz mein Interesse wecken. Mir fehlte da komplett sowas wie Ausstrahlung. Anders verhält es sich bei meinem HB Bassamp, einer entfernten Trace Elliot Interpretation, den finde ich nach wie vor grandios, nicht nur für seinen übersichtlichen Preis.

Sire gibt aus meiner Sicht mit den Larry Carlton Modellen eine gute Figur ab, die würde ich gern mal anspielen und hören.
 
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Meine Beobachtung,
komisch, da ist meine Wahrnehmung schon eine andere. Hier im MB kommt "alles gleichberechtigt" vor, find ich, so bei "HB" von niedermachen bis zu hochgelobt, bis hin zu "Gibson", wo das eben auch der Fall ist. Liegt wohl daran, daß jeder die E-Gitarren anders wahr nimmt und für sich entsprechend beurteilt:rolleyes:.
 
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Für mich ist das eine relativ einfache Sache.
... nicht zu überlesen :D Du drehst den Spieß einfach um und packst ein paar hundert unterschiedliche Produkte statt in einen heiligen-Grahl-Glasschrank und die ibäh-Kiste :D Markengläubig ist das aber bei genauerer Betrachtung immer noch, so wie ein Atheist eben auch nicht ohne Gottesgläubige einen Sinn findet :D
 
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Da Schönheit ja im Auge des Betrachters liegt, werde ich jetzt hoffentlich nicht psychologisch zerlegt...
Gott sei Dank sind Gitarren nicht eifersüchtig... die Strat und die LP stehen hier friedlich nebeneinander!
 
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Das sehe ich nicht so. @Absint s persönlich Präferenz zu gewissen Gitarren basiert ja weder auf der Existenz von Gibson Gitarren, noch darauf, dass es Vintage Liebhaber gibt. Genausowenig wie ein Atheist Gläubige braucht um nicht zu glauben. Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
 
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