Mythos, Brands, Gehirnwäsche

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Ein geiler Strat Sound ist ein geiler Strat Sound. Da muß nicht unbedingt Fender draufstehen. Aber die Gitarre braucht exakt die richtigen Zutaten. Schnell wird es sonst zu einer Interpretation. Ich will allerdings die klassischen Sounds. Da müssen dann die Hölzer, Hardware und PUs stimmen. Dann kann da auch ruhig Haar draufstehen. Eine der besten Strats, die ich je gespielt habe.
 
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ch würde dieses Phänomen gern komplett verstehen
das wird wohl schwierig:rolleyes:. Bei mir war es so, daß ich mich seit Mitte der Siebziger, (Fender Irgendwas, Klira, Fender Tele, die fand ich nicht gut) über die Achtziger (2 Ibaneze) hin zu Anfang der Neunziger gitarrenmässig so "entwickelt" habe, daß ich mir eine "gute" Fenderstrat und eine "gute" Fender Tele zugelegt hab, das waren dann die Gitarren für die nächsten 20 Jahre. Der Name "Fender" spielte dabei sicherlich eine Rolle, es hätte aber auch was anderes sein können, aber in den Bonner Gitarrenläden gab es einfach keine anderen Gitarren, die mich angesprochen hätten:engel:.
An Solidbodygitarren hab ich heute 3, Fender Strat und 2 von hiesigen Gitarrenbauern.
Im Gegensatz von vor 30 Jahren gibt es heute wesentlich mehr Alternativen, manche als reine Kopien der Originale, aber manche auch mit eigenständigen Ideen, so das es schon verwunderlich ist, das eben z.B. Fender und Gibson immer noch so eine grosse Rolle spielen. Das ist dann halt so:).
Ausser kleinen Änderungen in Details, ist, wie bei der akustischen Gitarre auch, wohl nicht mehr viel zu erwarten, was sich durchsetzen könnte. Die Ersten E-Gitarren der fünfziger Jahre waren halt die "Revolution" an sich, das wird dann wohl der Mythos sein, der viele anspricht.
 
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Marken orientieren. Die "Erfinder" ikonischer Instrumente hinterlassen Spuren, die man aufnimmt und erstmal hinter sich lassen muss. Früher - ich spiele seit 47 Jahren - gab es kein Internet, dafür auch schon viele Sagen und Legenden, es gab wenige ikonische Brands und die japanischen Kopien und die langweiligen deutschen :) Das "Original" verkörperte Wissen, Dazugehörigkeit, "Angekommensein". Der Wunsch nach einem "Original" war da, und es war ein langer Lernprozess, bis ich mich beim Kauf meiner ersten teuren Gitarre (eine Steelstring) davon lösen konnte. Ich bin ca. 1.5 Jahre durch verschiedene Läden in verschiedenen Städten getigert, Geld war knapp, das Instrument habe ich immer noch, ein Exot. War schwer in der Musikerpolizei, aber ich habe ja meist zu Hause gespielt:)
Im Lauf der Jahre habe ich immer mehr auf meine Ohren gehört. Ok, auf der Strat steht Fender, aber das war eine gute und günstige MIJ, nach den Ohren ausgewählt, auf einem Bass auch (auch ausgewählt), auf einer anderen elektrischen steht HB und auf meiner Semi Hoyer. Auf den E-Bässen steht Hohner, Wal und Egmond.
Aber die "großen Marken" setzen "Trademark-Sounds": ein Stringray, eine gute Tele und eine Paula hätte ich noch gerne. (Im akustischen Bereich habe ich auch keine Martin oder G, den Sound brauche ich bis heute nicht.) Heute allerdings ist es mir komplett egal, was drauf steht, vielleicht auch weil ich grundsätzlich eine F oder G zahlen könnte und dadurch weniger Angst (!) habe. Geld für etwas auszugeben, das dann doch nicht so gut ist... Da merkt man, dass von der Markenphilosphie noch gut beeinflusst ist, auch wenn das tatsächliche Kaufverhalten relativ frei davon ist.
Gut fand ich, dass her die Diskussion um Heritage noch mal hoch kam: Mehr "Original" geht kaum, auf den Originalwerkzeugen und teilweise mit den Originalmitarbeitern gefertigt... Die Kopfplatte sieht allerdings schxxx aus (darf mich als Seagull-Spieler aber nicht wirklich stören).
Ähnliches bei den F-Type-Instrumenten: Möchte ich der Person Leo Fender huldigen, dann würde ich eher bei G&L suchen.
Irrationale Probleme habe ich auch mit den neuen gechamberten G's. Das ist für mich etwas "Verrat am Konzept". So etwas darf man meiner Irrationalität nach zwar bauen, aber nur unter anderem Namen verkaufen;-)
 
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wäre es eher ein Modell, als eine Marke
Geht mir genau so. Bei mir ist es zuletzt tatsächlich eine Fender Player Plus geworden, aber ich hätte auch eine andere Strat ohne Fender Label genommen, wenn Sound und Bespielbarkeit (+ noiseless single coils) gestimmt hätten.
 
Ein geiler Strat Sound ist ein geiler Strat Sound. Da muß nicht unbedingt Fender draufstehen.
Stimmt! :great:

Es muss nicht zwingend "Fender" draufstehen, damit es klingt.

20220108_215219.jpg


:D ;)
 
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mit Schellack ein steter Albtraum

Da ging es ja nicht um die Frage ob Schellack ne Option ist, sondern ob Gibson das auch anbietet :)

Gruß
Martin

P.S. meine wurde direkt als leichtes Aging serviert - daher passt die Entwicklung über Zeit recht gut dazu ... Abgesehen davon ist es eine, die schon 2-3 der "hochrangigen Gäste" aus meinem Musikzimmer entführen wollten. Und das sicher nicht um mir zu schmeicheln :)
 
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Möchte ich der Person Leo Fender huldigen, dann würde ich eher bei G&L suchen.

Ich finde Leo hat sich zu seiner Zeit bei G&L schon deutlich von den Instrumenten die ihn groß gemacht haben entfernt - was Leo auch wollte, er war da ein ziemlicher Unruheherd und hatte bis zu seinem Tod das Gefühl: "Da geht noch was". Tom Anderson ist da ähnlich gestrickt. Auf meine Frage was man an der Strat besser machen kann kam die Antwort: "Can I make a list and how much time do we have for this chat".

An seinen (Leo's) Ikonen sind im Vergleich zu G&L einige Firmen deutlich näher dran - weil Leo zu diesem Zeitpunkt schon seine eigenen Weiterentwicklungen gemacht hatte. Als Techniker primär im Bereich Elektronik und PickUps.

Ich persönlich bin in Summe eher auf der Strat Seite zuhause und meine Touren durch die Gitarrenschmieden in Kalifornien haben mich einiges der Entwicklung erkennen lassen (z.B. welche Person taucht wo in welcher Firma wieder auf). Der geniale Erstentwurf von Leo, der durch nachlassende Qualität zu CBS Zeiten die Tür aufgemacht hat für Firmen die die Strat weiter entwickeln, hat da eine Lawine losgetreten. Viele die damals mit Parts angefangen haben und im Umfeld des musikalischen Epizentrum LA ihre Repair Shops hatten, sind heute noch am Start - mal klassisch, mal modern ausgerichtet. Mal mit eigenen Firmen, mal in Diensten der Branchenriesen (z.B. Ibanez und ESP)

Ausgangspunkt für die Runde Post Leo ist eine Person, dessen Namen die wenigsten kennen. Herschel Blankenship ...

Wenn ihr meine Factory Tours lest (Rickenbacker, LsL, Anderson Guitar Works, Schecter) so sind in allen Puzzleteile der Story versteckt.

Gruß
Martin

P.S. Kleines Beispiel wie verknüpft man in Kalifornien - und wie klein die Welt der "Macher" ist. Bob Taylor hat +/- 1988 einer Gruppe stolz seine Werkstatt/Fabrik gezeigt (bei Taylor ging es 1976 los). Einer der Gäste hatte auf die Vorteile von CNC hingewiesen und von der Präzision geschwärmt. 10 Tage später war Bob bei Tom Anderson um sich das zeigen zu lassen. Besucht man die Firmen, so gibt es eine Konstante. Die CNC ist überall vom gleichen Hersteller :) ... weil die Jungs so ihre Erfahrungen in der Bearbeitung von Holz viel besser austauschen können.
 
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Ich spiele ja eine nun schon fast 30 Jahre alte Squier Strat.Mich hat der Name auf der Kopfplatte nie gestört.
Ich hab im Laufe der Zeit einige "Originale" Strats von 7ender probiert und festgestellt nie eine besitzen zu müssen.
Die Unterschiede sind einfach zu gering und fast nicht da.
An meine selbstgebaute kommt eh keine ran.Keine andere Gitarre hat diese unverwechselbare Schartigkeit und Schärfe in den Bünden....
🌶️
 
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An seinen (Leo's) Ikonen sind im Vergleich zu G&L einige Firmen deutlich näher dran - weil Leo zu diesem Zeitpunkt schon seine eigenen Weiterentwicklungen gemacht hatte. Als Techniker primär im Bereich Elektronik und PickUps.
Ja, und das ist spannend, da G&L wohl die letzte MARKE ist, die sich mit Leos Namen in den Federn schmücken kann. (Oder habe ich da etwas nicht mitbekommen?)

Bob Taylor hat +/- 1988 einer Gruppe stolz seine Werkstatt/Fabrik gezeigt (bei Taylor ging es 1976 los). Einer der Gäste hatte auf die Vorteile von CNC hingewiesen und von der Präzision geschwärmt. 10 Tage später war Bob bei Tom Anderson um sich das zeigen zu lassen.
Spannend, ich war ab 1988 in D in der Planung der CNC-Fertigung von Handzuginstrumenten aktiv. Da waren wir noch sehr früh dabei.
 
Möchte ich der Person Leo Fender huldigen, dann würde ich eher bei G&L suchen.

Siehst du, das ist bei mir wieder ganz anders. G&L oder Music Man jucken mich überhaupt nicht. Ich will auch nicht Leo Fender huldigen. Ich will eine Stratocaster!
Im Idealfall eine Fender, aber da könnte ich mich noch mit einer Haar oder einer alten Schecter EdelStrat aus den 80ern anfreunden, die ich früher ganz toll gefunden hab. Bei denen passt aber auch die Form.

Wenn man klassische Formen allerdings im Detail abwandelt, ohne wirklich was Neues zu machen, mag ich das überhaupt nicht. Z.B. PRS mag ich grundsätzlich gerne, aber die Silver Sky macht mir Probleme beim Ansehen, obwohl die sicher gut ist.

Dasselbe Problem habe ich mit der Les Paul Form, wenn dann ein anderes Cutaway oder sonstige Alibi-Änderungen gemacht werden.
 
die sich mit Leos Namen in den Federn schmücken kann.

sagen wir es mal so ... Seine Frau hat ihn Abends um 23:00 aus seinem Lab bei G&L nach Hause gezwungen (!!!) und Morgens ist er gestorben. Es würde mich also wundern, wenn er in der Zeit noch ne Firma gegründet hätte :)

Gruß
Martin
 
Gut fand ich, dass her die Diskussion um Heritage noch mal hoch kam: Mehr "Original" geht kaum, auf den Originalwerkzeugen und teilweise mit den Originalmitarbeitern gefertigt... Die Kopfplatte sieht allerdings schxxx aus (darf mich als Seagull-Spieler aber nicht wirklich stören).
Das war am Anfang der Firma sicherlich so. In der Zwischenzeit dürften diese Mitarbeiter in Rente sein und Maschinen gehen auch irgendwann kaputt und müssen erneuert werden. Aber das ist dann auch so ein Mythos, der sich hält.
Grundsätzlich ist es doch in jeder Firma so. Es bleibt nichts, wie es war, außer der Firmenname bleibt gleich. Man entwickelt mal gute und mal schlechte Produkte. Das ist in jeder Branche so.
Darum versuche ich so gut wie möglich, die Gitarren oder Amps zu kaufen, die mir tatsächlich zusagen. Natürlich spielt die Optik neben dem Sound und Haptik auch eine große Rolle. Wenn alles stimmt dann kaufe ich das Instrument. Egal was auf der Kopfplatte oder dem Amp steht.
 
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Es bleibt nichts, wie es war,

Doch ... bei Fender gibt es wohl Bohrmaschinen die 1950 bei Firmengründung - da war die Maschine schon alt - aus Militärbeständen übernommen wurden. Vor 5 Jahren beim letzten Besuch lief sie noch.

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Gruß
Martin
 
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Deswegen die schief eingesetzten Hälse :ROFLMAO:;)
 
Was ja bei mir noch dazu kommt und natürlich nur für die wenigsten hier gilt:

Ich kaufe ja kaum mehr eine Gitarre, weil ich ein gutes Instrument zum Spielen brauche und es rein nach der Verwendbarkeit beurteile.
Davon hab ich genug, um bis an mein Lebensende - selbst wenn ich 100 werde - zu spielen.

Was noch dazu erworben wird, kommt ja deswegen, weil ich gerade dieses eine Instrument der Sammlung hinzufügen möchte. Da gibt es halt dann keine Überlegung nach Alternativen.

Ein Musiker, der SEIN Werkzeug sucht, wird vielleicht anders an die Kaufentscheidung herangehen.
 
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@Gitarrensammler , nach dem Motto "evry Guitar tells a story"bin zwar nicht so der Sammler aber wenn ich losgezogen bin ging es meist darum ein bestimmtes
Modell zu haben, z B die beiden Firebirds und Kollege @supertramp macht mich gerade wieder heiß auf eine Jazzmaster
 
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Moin zusammen,

ich bin ein sehr rationaler Mensch - stehe nicht auf große Namen- und stelle trotzdem eine enorme emotionale Hingerissenheit fest. Ich vermute, bei mir ist es eher GAS oder FOMO, was mich immer überlegen lässt.

Eigentlich bin ich glücklich mit meinen günstigen Gitarren (HB D120CE, HB Fusion ii, Fender Mex Tele, HB ST 62). Ich fühle mich schon etwas verrückt, mir ständig neue Sachen anzuschauen und das Gefühl zu haben etwas zu verpassen.
Im Laden hab ich keinen großen Unterschied zwischen einer Fender Professional II Strat und meiner in vielen Punkten aufgewerteten St62 feststellen können. Trotzdem nagt es an mir und ich würde bei einer USA Strat mit MN in LPB (und kleinem headstock!! (wie unrational!!!)) bei ordentlichem Kurs vermutlich Schwach werden.
Ähnliches nun mit der neuen HB Sc550 ii. Die lächelt mich unwahrscheinlich an. Sie wird in Tests über den Klee gelobt. Wenn ich die zukünftig haben sollte (meine Frau müsste ich vorher verscharren), stelle ich sicherlich fest, dass ich dadurch nicht besser geworden bin. Die Korpusform liegt mir zudem nicht und Hochglanz lackierte Hälse sind für mich ein No-Go. Und wenn ich die dann habe, nagt es nach kurzer Zeit an mir, ob eine originale Les Paul von Gibson nicht das Richtige wäre. Oder irgendeine andere Korpusform.... Oder beides gleichzeitig. Plus Amps, Pedale,.... Ein sich immer weiter drehendes Rad.

Ich frage mich, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, mir sofort zu Beginn ne Custom Shop mit Deluxe Reverb HW (+ JTM 45?) zu kaufen und nie wieder drüber nachzudenken. Was für ein Seelenfrieden. Oder noch besser - so wie OliverT mit den großen Marken zu beginnen und sich davon wieder guten Gewissens entfernen zu können, weil man persönlich festgestellt hat, dass Qualität, Preis und Markennamen nicht (zwingend) proportional sind. Und meine Reise ist erst so kurz. Habe nach 25 Jahren Drums mit 3 Jahren musikalischer Pause vor 3 Jahren erst (mit Westerngitarre) angefangen und mir eine elektrische Gitarre (zunächst ohne Verstärker) nur gekauft, damit ich nachts leise üben kann.

Jetzt hab ich wegen des kürzlich durchgeführten Impf-Boosters nen schweren Arm und kann nicht spielen und schaue mir noch mehr Equipment an...

Bei Drums waren es die Becken. Bei Kameras die Objektive. Vielleicht bin ich auch einfach (übermäßig?) anfällig für sowas.

Lange Rede kurzer Sinn: irrationalerweise haben die großen Gitarrenmarkennamen auf mich auch eine Anziehungskraft, obwohl ich im allgemeinen Markenfetischismus verabscheue. Logisch begründen lässt sich das für mich nicht.

Schönen Gruß
Andre
 
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Was dem Einen sein Auto ist dem Anderen seine Gitarre ...... usw
gute Nacht der Bettzipfel ruft
 
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bei mir ist es eher GAS

Das ist zum Glück bei mir komplett ausgeschlossen! Gerade einmal kümmerliche 21 Gitarren sind doch wohl knapp an der Grenze des Existenzminimums, oder? Jeder Guitar-Shop hat mehr! Und es würde mir absolut gar nichts …ääh wenig ausmachen, sie alle….ääh die meisten…..ääh manche….ääh eine davon sofort zu verkau…..ääh gegen 2, 3 andere einzutauschen…....!

:engel:
 
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