Erstmal, interessanter Thread.
Am Ende des Tages sind auch die meisten ganz großen Bands nur ein Haufen zu alt gewordener Teenager die im Studio hochpoliert und in Magazinen beworben wurden.
Bestes Beispiel wäre dann hier Metallica. Wenn ich mir deren erstes Album anhöre hab ich auch nur das Gefühl dass die das in 3h in irgendner Garage aufgenommen haben, was wohl auch so war. Und technisch sind heute viele der "Kinderzimmermusiker" nach 3 Jahren besser. Trotzdem is Kill'em all ein geiles Album und aus Metallica is ne super Band geworden. Ob sie nun inzwischen zu kommerzialisiert sind, ob sie zu sehr Mainstream sind oder ob die neuen Alben vielleicht nicht mehr so toll sind, darum gehts hier garnicht.
Und AC/DC-Mukke besteht auch zu 90% nur aus Blues-Schema.
systray schrieb:
DJ Nameless schrieb:
Auch andere Musikrichtungen werden subventioniert, man schaue sich z. B. mal die ganzen Musikvereine und Spielmannszüge an. Da wird auch nach wie vor kräftig unterstützt.
Und damit bin ich nach wie vor nicht einverstanden mit.
Auch wenn der quote schon bisschen alt is, halte ich die Diskussion über Pros und Contras bei der Subvention der "traditionellen" Musik schwierig und vor allem den Vergleich mit "moderner" Musik nicht einfach.
Und gerade im Bereich der untersten Ebene der Hobbymusiker im Bereich der Musikvereine und Spielmannszüge ist Subvention oftmals sogar angebracht, weil von solchen Institutionen auch unentgeltliche "Dienstleistungen" verlangt werden.
Dass ein Musikverein im Dorf beim Sankt-Martinsumzug mitspielt wird verlangt, da interessiert sich kein Schwein für wie die das ganze finanziert bekommen, ähnliches gilt für diverse andere Verpflichtungen die man hat. (Und ich spreche jetzt nicht von kirchlichen Posaunenchören, da sieht das ganze natürlich wieder etwas anders aus, da braucht man zwar auch Geld, aber im Endeffekt tut mans ja für die Kirche (ob jetzt hier ein Ironiesmiley angebracht wäre weiss ich nicht, ich lass ihn mal weg))
Nicht ohne Grund gab es in meinem Heimatbundesland lange Diskussionen zwischen Sportverbänden und Musikverbänden, wieso Sportvereine aus Lottogeldern bezuschusst werden, aber quasi nix in der Gemeinde machen müssen, während es selbstverständlich ist dass ein Dorfmusikverein die musikalische Umrahmung am weißen Sonntag spielt. Das aber für lau, weil alles andere geht ja mal garnicht...
Ich bin leicht offtopic, wollte aber nur meine Gedanken zu dem Thema äußern.
Was größere professionelle Orchester angeht, nun gut, die Frage is durchaus berechtigt und so genau hab ich mir darüber auch nie Gedanken gemacht. Warum sollte ein Orchester dass mehrmals im Jahr Beethovens Neunte spielt subventioniert werden, wenn anscheinend zuwenige Leute dies hören wollen? Ich weiss es leider nicht. Auf der anderen Seite ist ein 40+ Mann-Orchester ein teurerer Laden als ne 4-Mann-Rockband, und bei den klassischen Konzerten bei denen ich bisher war, war der Laden trotzdem randvoll. Auch wenn ich da schon für einige Konzerte 10 Euro und für andere Konzerte 60 bezahlt habe.
Bei der Gelegenheit merke ich dann auch immer wieder wieviele Leute Klassik hören, sich als Klassikspezialisten fühlen, aber nicht die geringste Wertschätzung dafür haben was sie da eigentlich überhaupt hören.
Vielleicht kann man aber auch dass klassische Orchester eher als "Dienstleister" sehen, während die Rockband die sich erstmal finden muss, eherim Bereich "Forschung und Entwicklung" zu sehen ist. Um mal Terminologie aus der technischen Welt zu nutzen. Ein Posaunist ist beim Theaterorchester Schiessmichtot ja auch angestellt bzw Zeitarbeiter, während der Gitarrist einer Band zusammen mit der Band eher selbständig ist.
Eben. Man kann doch von Musik leben, ohne berühmt zu sein.
Die Aussage gefällt mir. Ich frage mich schon die ganze Zeit beim Durchlesen des Threads, was denn überhaupt hier als Musiker verstanden wird.
Ich spiele seit etwa 18 Jahren Posaune in diversen Genres, mache das als Hobby, bezeichne mich aber auch als Musiker.
Das Wort Profimusiker ist eh so eine Sache für sich. In meinem Bereich würde ich einen Posaunisten als Profimusiker bezeichnen der ein Musikstudium hinter sich hat oder das ganze ohne Abschluss professionell hauptberuflich betreibt. Wieso der dann direkt berühmt sein soll frag ich mich allerdings.
Bei einem nicht-klassischen Musiker is das natürlich was anderes, aber auch ein Gitarrist kann Gitarre studieren und ist dann Profi. Natürlich verdient er seinen Lebensunterhalt vermutlich hauptsächlich mal mit Unterricht, Gastspieler, etc.
Ich finde die aktuelle im Eröffnungspost angesprochene Situation erstmal garnicht so schlimm. Genaugenommen lässt sich das aber doch auf alle Bereiche des Lebens übertragen. Finde dass das Thema garnicht soviel mit Musik zu tun hat.
Nur weil ich jetzt was Informatikähnliches studiert habe, heisst das ja auch nicht dass ich später als Chefprogrammierer bei Microsoft ende und dadurch quasi berühmt werde?
Ich kann mir auch heute als absoluter Programmieranfänger innerhalb von einem Jahr mithilfe des Internets brauchbare Programmierkenntnisse anlernen. Natürlich führt dass dazu dass ne Menge Schrott bei rumkommt. (Wenn ich hier jedesmal das Wort Musiker durch Browsergame-Entwickler ersetzen würde, könnt ich den Thread 1:1 in entsprechende Communities übernehmen),
Allgemein finde ich die schnelle Informationsgewinnung gut, unterm Strich kommt dann halt mehr bei rum, sowohl im guten als auch im schlechten Sinne.
(Und Wikipedia ist im Grunde genommen keine Quelle, um auf einen Post auf Seite 1 zurückzukommen)
Andere Frage am Rande: Sind Gitarren etc so günstig? Oder hat man dann auch die entsprechende Qualität? Für ne halbwegs spielbare Posaune leg ich schon 1500+ hin, wobei das dann schon eher das qualitativ hochwertige Einsteigermodell ist. Natürlich krieg ich auch ne 600-Euro-Kanne direkt aus China, aber da kommt mir dann nach 2 Monaten der Lack entgegen.
Wäre so ne 500 Euro Gitarre dann eher mit so nem Billigding aus China zu vergleichen oder kriegt man da schon das "qualitativ hochwertige Einsteigermodell" ?
Soviel mal zu dem Thema
Gruß
Sandstroem