D
DJ Nameless
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 15.03.16
- Registriert
- 11.09.06
- Beiträge
- 533
- Kekse
- 1.024
Ich denke auf Tonträgerverkauf braucht man nicht mehr setzen, das ist aber schon seit Dekaden abzusehen gewesen.
Live-Auftritte funktionieren aber nicht bei allen Musikrichtungen. Ich als DJ bin ja viel in der Elektronik-Ecke unterwegs, höre sehr viel House, Techno, Dance, Trance, Electro, Ambient usw. Diese Musik leidet definitiv, wenn sich mit Tonträgerverkauf nichts mehr verdienen lässt
Wobei, mal allgemein scheint es ja die Meinung zu geben dass es Profi Musiker viel schwerer haben oder es ihnen überhaupt unmöglich wird ihre Kunst weiter fort zu führen.
Siehe oben.
Mal als ganz naive Frage: Wie passt dass das mit zusammen dass die Zahl der kommerziellen Veröffentlichungen explodiert
In vielen Bereichen der kommerziellen Musik gehen die Veröffentlichungen stark zurück. Besonders auffallen tut es mir im Trashpop (DJ Ötzi, Hermes House Band, Loona, Banaroo, Hot Banditoz etc.): Diese Interpreten haben überwiegend Erfolge in den Single-Charts gehabt, nicht jedoch in den Album-Charts. Mit Singles lässt sich aber aufgrund der Downloads immer weniger Geld verdienen. Obwohl Trashpop bei vielen Hörern nach wie vor beliebt ist, gehen die Veröffentlichungen in dem Bereich in den letzten Jahren immer weiter zurück.
von den Veröffentlichungen im Internet mal ganz zu schweigen.
Das liegt schlichtweg daran, dass es heute so leicht geworden ist, Musik ins Internet zu stellen und zu veröffentlichungen. Es ist heute irre einfach geworden, die eigene Musik auf der eigenen Homepage, bei Youtube oder Myspace hochzuladen.
Heißt das in der etwas zynischen Konsequenz einfach dass mehr gute Musik nur dann entsteht wenn es den Musikern scheiße geht? Oder ist die Konkurrenz die dazu kommt einfach gut für das Geschäft?
So oder so, die Probleme der Musikschaffenden scheint sich nicht negativ auf das Endprodukt auszuwirken.
Hätten wir bessere Musik wenn wir nur einen kleinen, geschlossenen Kreis Kulturschaffender hätten die dafür auf das Allerbeste versorgt wäre?
Früher hatten wir ja diese Situation: Da gab es noch weniger "Stars" als heute, und die wurden gut bezahlt.
Ich sage es mal so: Die hoch bezahlte, professionelle Produktion in einem großen Studio hört sich einfach besser und professioneller an. Eine AC/DC-Platte klingt einfach geiler als das Demotape der Garagenband von nebenan. Auch im Schlagerbereich hört sich eine professionelle Roy-Black-Aufnahme mit echtem Background-Orchester besser an als der Keyboard-Sound des Alleinunterhalters. Und auch die im professionellen Studio produzierte Techno-Scheibe von Sven Väth klingt besser als die Kreation, die der Hobbyproducer auf seinem Aldi-PC geschraubt hat.
So gesehen kommt am Ende etwas Professionelleres raus, wenn eine Plattenaufnahme mit hohem Aufwand in einem professionellen Studio entsteht. So gesehen ist es schon wünschenswert, dass die professionellen Aufnahmen weiterhin möglich sind. Sicherlich haben die Major-Labels einige Musikrichtungen, z. B. reinen Trashpop, ausschließlich aus kommerziellen Gründen gepusht. Aber sie haben vor allem auch dafür gesorgt, das sehr wohl "ernst zu nehmende" Künstler wie Phil Collins, Udo Jürgens oder REM ihre Titel in teuren und qualitativ hochwertigen Studios aufnehmen konnten, und damit einen Vorteil gegenüber den Hobby-Bands hatten.
DJ Nameless