Musiker: Übermensch oder überflüssig

  • Ersteller David_MiS
  • Erstellt am
Das mit "ohne Inhalt" hast du falsch interpretiert. Auch "mit Inhalt" ist eine tolle Aufnahme nicht allzu viel wert, wenn niemand die Musiker kennt. Von daher ist es nicht empfehlenswert von Anfang an alles auf Professionalität zu setzen, weil es a.) niemanden interessiert und b.) lokal allenfalls versnobt rüberkommt und es einem keinen einzigen Funken mehr Respekt einbringt. Auch eine tolle Homepage nicht.
 
Das mit "ohne Inhalt" hast du falsch interpretiert. Auch "mit Inhalt" ist eine tolle Aufnahme nicht allzu viel wert, wenn niemand die Musiker kennt. Von daher ist es nicht empfehlenswert von Anfang an alles auf Professionalität zu setzen, weil es a.) niemanden interessiert und b.) lokal allenfalls versnobt rüberkommt und es einem keinen einzigen Funken mehr Respekt einbringt. Auch eine tolle Homepage nicht.
Das sehe ich nicht so.
Ich denke schon, dass eine bessere Aufnahme eher dazu führt, dass auch die schärfsten Kritiker das ganze anders beurteilen und deshalb ein Album besserer Qualität dann besser ankommt. Wenn es versnobt rüberkommt, so liegt das vllt. an der Haltung der Musiker. Wenn die nur auf der Bühne rumposen, es nicht so gespielt bekommen wie die meisten es kennen (d.h die Aufnahme zu sehr verfälscht) oder einfach nur zuviel rumposen.

Grüße
 
Ich denke schon, dass eine bessere Aufnahme eher dazu führt, dass auch die schärfsten Kritiker das ganze anders beurteilen und deshalb ein Album besserer Qualität dann besser ankommt.

Genau so meine ich das auch. Ich vertrete die Meinung, dass es zu den Grundfähigkeiten eines jeden A&R's gehören sollte, das Potential eines Songs anhand einer mit "primitiven" Mitteln erstellten Demo-Version zu erkennen. Man kann m. E. nicht etwa von einem Hobby-Gitarristen erwarten, dass er eine 3000 € Gitarre hat. Ein A&R sollte in der Lage sein, das Potential eines Songs erkennen zu können, wenn es als Demo auf einer 200 € Gitarre eingespielt worden ist. Hat der Titel Potential, kann man ihn für die endgültige CD-Veröffentlichung immer noch mal auf einer teuren Gitarre einspielen.

Bei elektronischer Musik dasselbe: Ein Experte sollte z. B. das Hitpotential eines Songs auch an einer mit Fruity Loops oder ReBirth eingespielten Demo-Version erkennen können, und für das Release wird der Track dann noch mal im Profi-Studio "nachgebaut".

Ich habe z. B. hier auf meiner Homepage einige selbst produzierte Songs zum Runterladen bereit gestellt. Produziert habe ich diese Titel ausschließlich mit ReBirth auf einem normalen Heim-PC. Bislang bekam ich jedoch fast nur Kritik - das sei "total billig produziert". Ja, stimmt - aber ich habe nun mal nicht das Geld, um mir für tausende von Euro professionelle Synthesizer leisten zu können. Ein guter A&R müsste jetzt sagen können: "Wenn wir die Titel im 100.000 € Studio nachbauen, könnte das ein Hit werden" oder aber "Nee, auch mit teurem Equipment eingespielt würde das floppen."

Im übrigen kann ich diesen Perfektionswahn in der modernen Musik nicht verstehen. Vor 70 Jahren gab es z. B. noch gar keine HiFi-Technik, manche Platten, z. B. "Mein kleiner grüner Kaktus" knacksen und knistern total, und trotzdem wurde das Lied ein großer Hit. Oder schaut Euch mal (falls ihr's noch nicht kennt) auf Youtube mal "Who Is Elvis" von Interactive an. Der Titel ist noch keine 20 Jahre alt und stammte aus einem damals sündhaft teuren Studio. Heute bekommt man mit jedem Aldi-PC einen besseren Sound hin, und trotzdem wird der als "billig" geschimpft, obwohl man sich vor ein paar Jahrzehnten qualitativ wesentlich Schlechteres reingezogen hat ...

DJ Nameless
 
Im übrigen kann ich diesen Perfektionswahn in der modernen Musik nicht verstehen. Vor 70 Jahren gab es z. B. noch gar keine HiFi-Technik, manche Platten, z. B. "Mein kleiner grüner Kaktus" knacksen und knistern total, und trotzdem wurde das Lied ein großer Hit. Oder schaut Euch mal (falls ihr's noch nicht kennt) auf Youtube mal "Who Is Elvis" von Interactive an. Der Titel ist noch keine 20 Jahre alt und stammte aus einem damals sündhaft teuren Studio. Heute bekommt man mit jedem Aldi-PC einen besseren Sound hin, und trotzdem wird der als "billig" geschimpft, obwohl man sich vor ein paar Jahrzehnten qualitativ wesentlich Schlechteres reingezogen hat ...
Wenn man dann noch bedenkt, dass vieles der Musik, die dann mit den supertollsten Mitteln aufgenommen wurde dann auf einem Handy landet, das laut in der U-Bahn ertönt und alle Mitfahrer nervt. :rolleyes:

Andererseits wird dann aber auch gemeckert wenn man am Computer sitzt und die Lieder durch MP3-Encodierung zu stark komprimiert werden.

Wieviele Leute kennst du, die das knarksen auf der guten alten Schallplatte noch mögen, geschweige denn einen Plattenspieler zuhause haben?

Grüße
 
N'abend,

Also nicht bös sein, aber die rebirth songs sind Kinderzimmer Spielerei. Die sind einfach bäh und da rettet dich keine noch so teuere Synthesizer Burg.
Die sind alle gleich und alle nicht gut. Billig produziert im Sinne von hingeschludert. Wir haben 1996 mit 486ern und ner AWE 32 bessere Tracks gemacht.

Was ich bereits erwaehnt habe. Mangelnde Selbstkritik der Musiker.

Und Perfektionswahn kann ich nicht erkennen. es gibt durchaus auf "lo fi" getrimmte Alben.
Da zerrt und scheppert es ganz fuerchterlich.
Ansonsten hat ein A&R nicht die Zeit um sich in eine Nummer reinzuhoeren. Da gab es schon vor 30 Jahren Richtlinien, wie man eine Nummer aufbereitet um beim A&R Gehoer zu finden. Das war immer kritisch und immer schon eine sehr spezielle Sache betreffend den Songaufbau und das Premastering fuer solche Zwecke. Und wenn der Song beliebig ist, dann is er unten durch.

cu
martin
 
Ich merke schon, dass die Plattenspieler zum Auslaufmodell werden. Meine Eltern etwa haben all ihre Vinylplatten weggegeben, konsumiert wird auch da mittlerweile CD und MP3.

Ich frage mich allerdings tatsächlich auch, was Systray gerade angemerkt hat: Einerseits meckern die Plattenfirmen, dass die Demo-CD's keine professionellste Qualität aufweisen, und am Ende landet das Zeug auf dem MP3-Player, auf dem Handy, im Ghettoblaster und im Autoradio.

Hinzu kommt die Tatsache, dass heutzutage Popmusik meist elektronisch produziert wird. Eine klassische Harfe etwa hat einen natürlichen "Referenzklang", mit dem man eine komprimierte MP3 vergleichen kann. Bei elektronischen Sounds gibt es diese "Referenz" nicht, weil der Sound von vornherein künstlich klingt. Spielt man denselben Hardstyle-Titel einmal von Vinyl und einmal von MP3, lassen sich natürlich Klangunterschiede raushören, nicht jedoch, welcher Sound "richtig" oder "falsch" ist.

Ich halte diesen Perfektionswahn für absolut lächerlich. Aber ich sehe bei dieser Problematik irgendwie keinen Ausweg. Ich habe z. B. eine ganze Reihe von Titeln, die einen extremen Ohrwurmfaktor und damit von der Melodie her Hitpotential hätten, aber in Ermangelung hochwertiger Produktionstechniken oftmals sehr einfach produziert sind. Wenn ich solche Titel z. B. auf einer Party spiele, reagiert das Publikum oft verwirrt. Obwohl Musik vielfach über Handys usw. konsumiert wird, scheinen billig produzierte Songs vom Publikum nicht angenommen zu werden.

Einzige Ausnahme von dieser Regel: Ein solcher Titel wird von einem Major-Label veröffentlicht und im großen Stil vermarktet. Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=IK7SSFBrqQ0

DJ Nameless
 
Also nicht bös sein, aber die rebirth songs sind Kinderzimmer Spielerei. Die sind einfach bäh und da rettet dich keine noch so teuere Synthesizer Burg.
Die sind alle gleich und alle nicht gut. Billig produziert im Sinne von hingeschludert. Wir haben 1996 mit 486ern und ner AWE 32 bessere Tracks gemacht.
Was ich bereits erwaehnt habe. Mangelnde Selbstkritik der Musiker.

Vielleicht bin ich eine große Ausnahme, aber mir gefällt dieser "Billigsound", und ich suche auch - meist übers Internet - nach Songs in dieser Machart von anderen Producern. Und mir fällt immer wieder mal auf: Wenn es denn dann mal ein Major-Label gibt, das so einen Titel mal aufgreift und promotet, dann finden es die Leute auf einmal gut. Ein bekanntes Beispiel: die [urol=http://www.youtube.com/watch?v=2F1a_Q6Fb-E ]Bangbros (hier klicken)[/url]. Deren Titel sind auch frei von jedem musikalischen Anspruch. Würden diese Titel von einem unbekannten Musiker stammen, würden den alle für bekloppt halten. Kommt nun ein Major daher und vermarktet genau denselben Titel, finden es die Leute geil, obwohl an dem Titel an sich nichts geändert wurde. Ein Beispiel, was ich auch immer gerne anführe, ist der 2004er Sommerhit "Veo Veo": Als ich den bereits 2003 aus Mallorca mitbrachte, haben mich alle Leute für doof gehalten und haben gesagt: "So einen Müll kannst du doch nicht spielen!" Ich habe aber nicht aufgegeben und den Song an Universal geschickt. Die haben den Titel dann tatsächlich veröffentlicht, er kam auf Platz 3 der Single-Charts, und seitdem wird er auch vom Publikum akzeptiert. Die Leute haben scheinbar keinen eigenen Geschmack, sondern finden immer das gut, was die Industrie gerade pusht.

Ansonsten hat ein A&R nicht die Zeit um sich in eine Nummer reinzuhoeren. Da gab es schon vor 30 Jahren Richtlinien, wie man eine Nummer aufbereitet um beim A&R Gehoer zu finden. Das war immer kritisch und immer schon eine sehr spezielle Sache betreffend den Songaufbau und das Premastering fuer solche Zwecke. Und wenn der Song beliebig ist, dann is er unten durch.

Bei mir ist es so, dass es in meine Musiksammlungen in letzter Zeit gerade Songs schaffen, die eher "beliebig" sind. Mich nervt es tierisch, wenn eine Produktion sozusagen zwanghaft "auf Hit" produziert wird. Jeder Song muss zwanghaft etwas "Besonderes" sein. Ich möchte auch mal "Gewöhnliches" hören, das "Durchschnittliche" eben.

Ich ziehe daraus Konsequenzen und schotte mich, was Musik anbelangt, mittlerweile fast komplett von der Außenwelt ab, gehe kaum auf Musikveranstaltungen, kaufe keine CD's (es sei denn, ich suche einen ganz speziellen Titel, der selbst im Internet nicht zu finden ist), lese keine Musikzeitschriften, sondern nutze fast nur noch das Internet, um nach neuer Musik auf Entdeckungstour zu gehen. Ich höre mir an, was Privatleute, Hobby-Musiker usw. so produzieren und im Netz veröffentlichen, und schaue bei Youtube & Co. nach interessanten Songs. Außerdem habe ich ein Abo beim Online-Musikdienst Napster. Da hole ich mir den ein oder anderen Charttitel. Vor allem aber kann man da auch schön nach Titeln suchen, die kommerziell gefloppt sind. Vielfach finde ich Gefallen an Titeln, die von den großen Plattenfirmen nicht stark beworben wurden und daher irgendwo in unteren Chartregionen landen. Beispiele: DJ Ostkurve, Klubbingman, Le Zoo oder Picco, um nur ein paar Acts zu nennen, die mir gefallen.

DJ Nameless
 
Zitat: "Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie"...Ludwig van Beethoven

dieser Spruch hängt bei mir als tägliches Motivations-Mantra an der Wohnzimmerwand(und das als Metaller:redface:)...

solche Einstellung vermisse ich bei uns Spezies Musiker leider immer wieder,
gerade in unserer heutigen Zeit, wo Dir das zigste Musikprogramm hinterhergeworfen wird, reicht es eben nicht aus, mal kurz besoffen auf nem Midikeyboard einzupenn´ oder drei Akkorde bei Youtube zu posten...

.....Ausreden, wie: "Wir sind doch so gut, warum können wir von unserer Musik nicht leben." oder "Ich wär ja schon längst megaerfolgreich, wenn ich besseres Equipment hätte und/oder mir vernünftige Studioaufnahmen leisten könnte => Bullshit

Qualität, wird sich IMMER durchsetzen...und wenn auch nur im kleineren Kreis...und selbst wenn der raffgierige böse Labelmensch Dir dann immer die Butter vom Brot klaut...dann lässt Du hält hinter seinem Rücken ein Spanferkel mitgehen vielleicht noch´ne Flasche Rotwein und denkst an das grosse Ganze im Universum;)
 
.....Ausreden, wie: "Wir sind doch so gut, warum können wir von unserer Musik nicht leben." oder "Ich wär ja schon längst megaerfolgreich, wenn ich besseres Equipment hätte und/oder mir vernünftige Studioaufnahmen leisten könnte => Bullshit

Qualität, wird sich IMMER durchsetzen...

Und da bin ich anderer Meinung. Vielleicht kommt das daher, dass ich sehr viel "unpersönliche" Musik wie Techno höre. In diesem Genre stelle ich immer wieder fest, dass es einzig und allein eine Frage des Werbebudgets ist, ob sich eine Platte durchsetzt. 1995 hatten z. B. Star Wash mit "Disco Fans" einen Charthit (Youtube-Video hier). Der Titel war in keinster Weise innovativ oder anspruchsvoll, sondern ein extrem simpel gestrickter Techno-Stampfer. Wäre der Titel nicht seitens Sony damals so stark beworben worden, hätte der Song sich nie durchgesetzt, einfach, weil er nichts Besonderes, sondern eben nur "Durchschnittsware" ist. Oder wer erinnert sich noch an Mr. Oizo - "Flat Beat" ??? Kompositorische Qualität: null. Aber aggressive Werbung, ab auf die "Bravo Hits" damit, ein paar Mal bei Viva spielen, und schon rollt der Rubel. Hätte es keine Werbung seitens der Plattenfirma für den Song gegeben, hätte sich der Titel garantiert nicht durchgesetzt. Oder seht Euch die ganzen Jamba-Klingeltöne an, Crazy Frog & Co. Diese Titel verkaufen sich ausschließlich über die Werbung. Das betrifft im Grunde die ganze Trashmusik-Geschichte...
Hintergrund an der Sache ist folgender: Die Zielgruppe der Trashpop- und Trashdance-Platten informiert sich nicht groß selber und sucht nicht groß eigenständig nach neuen Titeln. Ich bin da die große Ausnahme, dass ich gezielt nach solcher Musik suche. Der normale Trashpop-Hörer bekommt Neuerscheinungen nur durch die Fernsehwerbung mit und kauft sich daraufhin den beworbenen Song.

Hier im Musikerboard sind ja überwiegend Rock/Metal-Musiker und -Fans vertreten. Auch in diesem Genre gibt es natürlich Bands, die eher durch ihr Aussehen, ihre Show oder ihr Marketing erfolgreich werden (z. B. Tokio Hotel). Die wirklich langlebigen Hardrockbands wie Nirvana, Bon Jovi, Guns 'N Roses oder Gotthard haben sich tatsächlich "traditionell" von unten hochgearbeitet. Und ich bin mir sicher, dass eine halbwegs talentierte Rockband durch kleinere Gigs, z. B. in Jugend- und Kulturzentren sich durchaus eine kleine, aber treue Fangemeinde erspielen kann.
Der Trashpop- und Trashdance-Sektor wird aber einzig und allein von den großen Major-Labels gesteuert. Von einem "freien Markt", in dem sich Qualität von alleine selbst durchsetzt, kann hier m. E. nicht die Rede sein, was aber (wie oben schon mal erwähnt) vor allem daran liegt, dass das Publikum anders tickt. Die Titel und Bands werden nicht durch Mundpropaganda weiterempfohlen, sondern es wird nur konsumiert, was die Industrie auf den Markt wirft.

DJ Nameless
 
Vielleicht kommt das daher, dass ich sehr viel "unpersönliche" Musik wie Techno höre. In diesem Genre stelle ich immer wieder fest, dass es einzig und allein eine Frage des Werbebudgets ist, ob sich eine Platte durchsetzt.

*hinter Sofa hochspäh*

Das mag unter Umständen daran liegen, dass das der einzige Faktor ist, worin sich die Erzeugnisse dieses Stils unterscheiden :ugly:

*abduck*
 
Das mag unter Umständen daran liegen, dass das der einzige Faktor ist, worin sich die Erzeugnisse dieses Stils unterscheiden :ugly:
Nun ja, man darf diesen Stil auch nicht auf das reduzieren was man heute unter Eurodance und Kirmistechno kennt.


Die ganze Techno Szene kommt ja eigentlich über EBM und ähnliche Spielarten aus dem Punk und dementsprechend war die Szene früher auch. Interessanterweise kommen in dieser, sagen wir mal allgemein elektronischer Musik die meiste Innovation aus Deutschland, weswegen auch die meiste Studiosoftware hier entwickelt wurde (Cubase, Logic, Soundmonitor usw.)

Wobei der ursprüngliche Techno ist imo seit den 90ern und der dann einsetzenden Kommerzialisierung ganz schön uninteressant geworden ist. Warum heute mit Software das schlecht nachbauen was früher mal mit einer tb303 und einer tr808/909 viel cooler hinbekommen hat? Computer sind mächtige Werkzeuge, die kann man auch zu mehr verwenden - gerade was in Sachen Sampling möglich ist wurde dann ja erst von anderen Genres ausgelotet.

Heute finde mittlerweile unter anderem die ganzen Sachen die man unter IDM zusammenfasst viel interessanter.
 
IDM jep, es gibt aber auch sehr sehr viele Technokuenstler auch heute noch die innovativ sind und sich durchaus auch jenseits der Genregrenzen bewegen. Frueher sagte ich dazu auch "ihhbäh", zum Glueck ist das nicht mehr so. ;) Man darf halt einfach nicht den Fehler machen, und die ganzen Bands/Kuenstler die an der "Oberflaeche" sind als alleinige Vertreter der jeweiligen Genres bestimmen.
 
Man darf halt einfach nicht den Fehler machen, und die ganzen Bands/Kuenstler die an der "Oberflaeche" sind als alleinige Vertreter der jeweiligen Genres bestimmen.
Vor allem wenn es sich um ein Genre handelt dass so viele Unterarten besitzt.

Wer einen kurzen, unterhaltsamen Überblick haben von den 70ern bis zur Jahrtausendwende haben will dem sei mal http://techno.org/electronic-music-guide/ empfohlen.

Einfach mal links auf die einzelnen Obergruppen klicken und dann sieht man die Entwicklung, jeden Stil dann mit einem Haufen Soundbeispielen und einem recht lustig geschriebenen Text (der Autor mag anscheinend da auch nicht alles. ;))
 
Von daher ist es nicht empfehlenswert von Anfang an alles auf Professionalität zu setzen, weil es a.) niemanden interessiert und b.) lokal allenfalls versnobt rüberkommt und es einem keinen einzigen Funken mehr Respekt einbringt. Auch eine tolle Homepage nicht.

Kannst du da BITTE ein Buch drüber schreiben und das an all diese erbärmlichen Hinterzimmerbands verschicken, die keine Sau kennt, aber die trotzdem auf ihrer Homepage großspurig "alle unsere Fans in Amerika" grüßen oder es als "zweite Castingrunde für den Sängerinnenposten" titulieren, wenn sie immer noch die Freundin des Gitarristen anbetteln, doch endlich einzusteigen? Ein kleiner Reality Check könnte hier manchmal nicht schaden :rolleyes: In letzter Zeit hab ich den Eindruck, viele Bands profilieren sich eher durch Superlative in ihrem Webauftritt als durch gute Musik! Manchmal etwas weniger "mindblowing" und "breathtaking" könnte nicht schaden!


Qualität, wird sich IMMER durchsetzen...und wenn auch nur im kleineren Kreis...und selbst wenn der raffgierige böse Labelmensch Dir dann immer die Butter vom Brot klaut...dann lässt Du hält hinter seinem Rücken ein Spanferkel mitgehen vielleicht noch´ne Flasche Rotwein und denkst an das grosse Ganze im Universum;)

Allen denjenigen, die sich über das ach so böse Musikbusiness von heute echauffieren, empfehle ich, sich mal kurz darüber schlau zu machen, wie zB Allen Klein Ende der Sechziger die Stones abgezockt hat (die Rechte an fast allen großen Stones-Songs gehören ihm, nicht der Band, nur so als Beispiel)!

@Topic: Ich stimme durchaus zu, dass man lernt, immer schneller gutes von schlechtem zu unterscheiden. Ganz einfach weil man muss. Sucht man heute einen Song zB auf Youtube, dann kriegt man erst mal 200 halbminütige Clips, die auf einem Konzert mit Handycam aufgenommen wurden und außer Brummen, Wummern und Übersteuerung meist wenig bieten. Anfangs hab ich mich drüber blau geärgert, aber mittlerweile kann ich ganz gut von vornherein ausfiltern, welche Clips ich mir anschauen und welche ich getrost sein lassen kann.
Der Unterschied zu früher, der mir am gravierendsten auffällt, ist die Willigkeit, sich mit Musik zu beschäftigen. Als Teenager hatte ich noch Musikkassetten, und davon nicht allzu viele. Internet gabs noch nicht, also war das Angebot begrenzt. Lief eine dieser Kassetten nebenher, hat man automatisch auch die Songs mitgehört, die einem nicht so gut gefielen. Und hin und wieder hat man gerade WEIL man diese Songs immer wieder gehört hat, irgendwann angefangen, den Song zu mögen. Musik wurde viel mehr entdeckt, erforscht und verinnerlicht. Heute hab ich 26.000 Songs auf meinem Rechner, von denen ich die Hälfte noch nie gehört habe. Wenn ich Lust auf neue Musik habe, geh ich ins Internet und krieg dort in kürzester Zeit mehr, als mein Hirn verarbeiten kann. Dann such ich mir das raus, das mir am besten gefällt und vergess den Rest wieder.
Mein erstes selbstgekauftes Album war übrigens Aerosmiths "Get a Grip". Davon kenn ich heut noch jeden Song auswendig, weils rauf und runter lief. Heute würde ich an ein paar davon keine weiteren 10Sekunden verschwenden.
Ob das nun gut oder schlecht is, soll jeder für sich selber beurteilen. Einerseits muss man sich nicht mehr in Ermangelung von Alternativen soviel Mist anhören, andererseits entgeht einem vielleicht die ein oder andere Perle, deren Schönheit man vielleicht erst beim fünften Durchgang erkannt hätte...

grühs
Sick
 
Nun ja, man darf diesen Stil auch nicht auf das reduzieren was man heute unter Eurodance und Kirmistechno kennt. [...]
Wobei der ursprüngliche Techno ist imo seit den 90ern und der dann einsetzenden Kommerzialisierung ganz schön uninteressant geworden ist.

Also ich bin ja in den 90ern aufgewachsen und habe die Anfänge der EDM-Musik Ende der 80er nicht aktiv miterlebt. Für mich waren die ersten Sachen, die mich aus diesem Genre begeisterten, z. B. Culture Beat, Snap oder DJ Bobo. Später ging es dann über Acts wie Vengaboys, Jan Wayne usw., und irgendwie bin ich dieser Musik bis heute treu geblieben. An aktuellen Dance-Acts gefallen mir z. B. Cascada oder Groove Coverage. Diese Musik ist zwar musikalisch nicht sehr anspruchsvoll, aber das stört mich nicht. Mir geht es allerdings tierisch auf den Sack, dass bei den meisten Dance-Hörern ein Song nur danach bewertet wird, wie stark er beworben wird.

DJ Nameless
 
In letzter Zeit hab ich den Eindruck, viele Bands profilieren sich eher durch Superlative in ihrem Webauftritt als durch gute Musik! Manchmal etwas weniger "mindblowing" und "breathtaking" könnte nicht schaden!
Sick

uppsala, jau, genau hier hab ich ein Dejavu, es gab da mal so´ne Amiband(schon so 3 Jahre her), die ich aufgrund ihrer Anfrage auf Myspace geadded hatte(ist ja soweit ganz normal)...ab diesem Zeitpunkt kackten mir die Brüder vier-siebenmal täglich das Postfach zu...
mit wichtigen Themen: angefangen vom morgendlichen Cornflakes-Essen bis zur Farbabstufung ihrer Darmzotten...alles natürlich sprachlich mit Superlativen coloriert...

Ich wies die beinharten Highscool-Metaller darauf hin, sich doch maln bissel darüber einen Kopf zu machen, wieviel Selbstdarstellung für jemanden wie mich noch halbwegs erträglich ist, bevor ich meine Friendlist mit einer Band weniger neugestalte...

kam prompt ´ne Anwort: "I´m kinda short with people today, I saw right now where U are from...well´,it´s different where you live, just enjoy our kick ass music"

Es hörte sich für mich an wie::
1. "Ich geb mich heute nur kurz mit den Leuten ab"(DIE LEUTE?, impliziert mich, den sich der Depp selbst als "Freund" ausgesucht hat, und der Spruch hört sich auch so an, als sei dieser durchschnittlichbemittelte Halbstarke die Wiedergeburt eines Gitarrenhalbgottes...)
2. frei übersetzt: "Alter, ich weiss wo Dein Haus wohnt." soll wohl heissen: dort in Europa schlagen die Uhren langsamer, da vergeb´ich Dir natürlich, daß Du mit offensiver Werbung nicht so gut umgehen kannst...
3. "Erfreu Dich doch einfach an unserer geilen/etc p.p. Musik." ...:bad:

Quintessenz: mit diesem permanenten Werbegewichse haben sie es zwar geschafft, daß ich mich zwar heute noch vortrefflich an die Gesamtgeschichte erinnere, aber nichtsdestotrotz deren Bandnamen vergessen habe..echt, ich hab grad 3 Minuten lang versucht, mich dran zu erinnern...:gruebel:
 
In letzter Zeit hab ich den Eindruck, viele Bands profilieren sich eher durch Superlative in ihrem Webauftritt als durch gute Musik! Manchmal etwas weniger "mindblowing" und "breathtaking" könnte nicht schaden!
Da hast du natürlich recht, zuviel Selbstdarstellung ist nur ätzend.

Ich finde es dagegen überhaupt nicht schlimm wenn eine Band einen guten Auftritt im Internet hinlegt. Eine gut gepflegte Internetseite, technisch gut gemacht, übersichtlich, schnellen Zugang zur Musik usw. Auch wenn es eine Hinterhofband ist, das will ich gar nicht ständig auf die Nase gebunden bekommen.

Wenn ich auf eine spasselige Myspace Seite komme (überhaupt wenn die Band nichts anderes benutzt als Myspace, an sich ist das Thema durch) auf dem schlecht gemachte Demo Aufnahmen liegen hab ich schon keinen rechten Bock mehr mich weiter damit zu beschäftigen. Vielleicht bin ich dann enttäuscht wenn aufgrund einer unangemessen guten Präsentation zu einem Auftritt hingehe der da nicht mithalten kann, aber wenigstens war ich dann einmal da und sonst hätten sie mich schon eine Stufe vorher verloren.
Ein gelungener Webauftritt macht in vielen Fällen erst möglich jemanden auch live zu überzeugen.


Es ist imo das gute Recht einer Band sich als mehr dar zu stellen als sie sind.
Am Ende des Tages sind auch die meisten ganz großen Bands nur ein Haufen zu alt gewordener Teenager die im Studio hochpoliert und in Magazinen beworben wurden.
 
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Am Ende des Tages sind auch die meisten ganz großen Bands nur ein Haufen zu alt gewordener Teenager die im Studio hochpoliert und in Magazinen beworben wurden.

Der hat gesessen :D Aber so ist es tatsächlich. Man sollte sich selbst fragen, ob dieser Lebensentwurf wirklich so glorreich ist, dass man dafür alle anderen Freuden des Lebens hinten anstellt.
 

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