Von daher ist es nicht empfehlenswert von Anfang an alles auf Professionalität zu setzen, weil es a.) niemanden interessiert und b.) lokal allenfalls versnobt rüberkommt und es einem keinen einzigen Funken mehr Respekt einbringt. Auch eine tolle Homepage nicht.
Kannst du da BITTE ein Buch drüber schreiben und das an all diese erbärmlichen Hinterzimmerbands verschicken, die keine Sau kennt, aber die trotzdem auf ihrer Homepage großspurig "alle unsere Fans in Amerika" grüßen oder es als "zweite Castingrunde für den Sängerinnenposten" titulieren, wenn sie immer noch die Freundin des Gitarristen anbetteln, doch endlich einzusteigen? Ein kleiner Reality Check könnte hier manchmal nicht schaden
In letzter Zeit hab ich den Eindruck, viele Bands profilieren sich eher durch Superlative in ihrem Webauftritt als durch gute Musik! Manchmal etwas weniger "mindblowing" und "breathtaking" könnte nicht schaden!
Qualität, wird sich IMMER durchsetzen...und wenn auch nur im kleineren Kreis...und selbst wenn der raffgierige böse Labelmensch Dir dann immer die Butter vom Brot klaut...dann lässt Du hält hinter seinem Rücken ein Spanferkel mitgehen vielleicht noch´ne Flasche Rotwein und denkst an das grosse Ganze im Universum
Allen denjenigen, die sich über das ach so böse Musikbusiness von heute echauffieren, empfehle ich, sich mal kurz darüber schlau zu machen, wie zB Allen Klein Ende der Sechziger die Stones abgezockt hat (die Rechte an fast allen großen Stones-Songs gehören ihm, nicht der Band, nur so als Beispiel)!
@Topic: Ich stimme durchaus zu, dass man lernt, immer schneller gutes von schlechtem zu unterscheiden. Ganz einfach weil man muss. Sucht man heute einen Song zB auf Youtube, dann kriegt man erst mal 200 halbminütige Clips, die auf einem Konzert mit Handycam aufgenommen wurden und außer Brummen, Wummern und Übersteuerung meist wenig bieten. Anfangs hab ich mich drüber blau geärgert, aber mittlerweile kann ich ganz gut von vornherein ausfiltern, welche Clips ich mir anschauen und welche ich getrost sein lassen kann.
Der Unterschied zu früher, der mir am gravierendsten auffällt, ist die Willigkeit, sich mit Musik zu beschäftigen. Als Teenager hatte ich noch Musikkassetten, und davon nicht allzu viele. Internet gabs noch nicht, also war das Angebot begrenzt. Lief eine dieser Kassetten nebenher, hat man automatisch auch die Songs mitgehört, die einem nicht so gut gefielen. Und hin und wieder hat man gerade WEIL man diese Songs immer wieder gehört hat, irgendwann angefangen, den Song zu mögen. Musik wurde viel mehr entdeckt, erforscht und verinnerlicht. Heute hab ich 26.000 Songs auf meinem Rechner, von denen ich die Hälfte noch nie gehört habe. Wenn ich Lust auf neue Musik habe, geh ich ins Internet und krieg dort in kürzester Zeit mehr, als mein Hirn verarbeiten kann. Dann such ich mir das raus, das mir am besten gefällt und vergess den Rest wieder.
Mein erstes selbstgekauftes Album war übrigens Aerosmiths "Get a Grip". Davon kenn ich heut noch jeden Song auswendig, weils rauf und runter lief. Heute würde ich an ein paar davon keine weiteren 10Sekunden verschwenden.
Ob das nun gut oder schlecht is, soll jeder für sich selber beurteilen. Einerseits muss man sich nicht mehr in Ermangelung von Alternativen soviel Mist anhören, andererseits entgeht einem vielleicht die ein oder andere Perle, deren Schönheit man vielleicht erst beim fünften Durchgang erkannt hätte...
grühs
Sick