Das Radio schmeißt alles raus, wo die Gefahr des Ab- oder Umschaltens besteht
und sendet nur noch, wo die wenigsten Leute abschalten.
Danke für diesen ach so tollen Artikel (zur richtigen Zeit)
Das erspart mir hier etliche Worte.
bobcät;4414254 schrieb:
dass rein der persönliche Geschmack eines Moderators/Radiofritzen über die Playlist entscheidet
kann doch auch "damals" nicht ernsthaft die Regel gewesen sein.
Letztendlich ist es eine Mischung aus Beidem.
Jeder Sender, bzw Sendeplatz, hat so sein eigenes spezifisches Profil.
Diesem versucht man natürlich irgendwie treu zu bleiben.
Zur Zeit als Juma noch unter den Lebenden weilte, habe ich hier auf der Insel,
paar mal die Woche, eine deutschsprachige Radiosendung moderiert,
(Engl. u. span. wurde auch teilweise gesprochen) und habe von daher,
so einen Einblick, wie das Ganze so in etwa läuft.
Man hat so sein Konzept (musikalischer Stil, Zielgruppe), und versucht, das es aufgeht.
In dieses Konzept bringt der jeweilige Moderator, natürlich seinen persönlichen Stil
mit rein. Dieses fördert natürlich den Widererkennungsfaktor, und erzeugt Stammpublikum.
Und damit sind wir dann jetzt beim eigentlichen Punkt.
Dieses Zusammenspiel ergibt die Gesamtsumme der Zuhörer.
Und genau darum geht es.
Denn schließlich geht es hier um Geld. Um Werbeeinnahmen.
Und das nicht zu knapp.
Dementsprechend, haben wir dann auch regelmäßig unsere Sendestatistiken bekommen,
die uns A) sagen, ob unser Konzept aufgeht, bzw. wie weit es, hier und da, angepasst
werden muss.
Und B) bietet es die Grundlage für die Abrechnung mit den Werbekunden.
Und jetzt kommt die Sache ins rollen.
Ein Konzept mit einer hohen Streuung(Hörerzahl), bringt natürlich die Musikindustrie
auf den Plan.
So kamen die Neuerscheinungen (natürlich Konzept-passend), die bei uns gespielt wurden,
dementsprechend, aus dem Umfeld uns bekannter Labels/Verlage und DJs.
(Woher sollte man so manche Neuerscheinungen, auch sonst her überhaupt kennen?)
Das macht es für den Hörer natürlich auch wieder interessant, denn der weiss dann,
Aha, da höre ich immer ganz tolle Sachen, und Dinge, die man sonst nirgends hört,
weil sie nämlich brandneu sind. Das wiederum erhöht................schon klar, oder?
Je größer nun also ein Radiosender ist, desdo größér ist dann natürlich auch das
Umfeld, und die damit verbundenen Interessen.
Und ab ´ner gewissen Größe, kann(muß) man sich dann nämlich aussuchen,
mit welchen Partnern man zusammen arbeitet, und lässt sich das Ganze dann natürlich
auch gerne honorieren (gibt aber keiner zu).
Aus meiner Zeit früher, als Techniker beim WDR, kann ich mich noch sehr gut erinnern,
das auf die Frage "Warum spielst du das_und_das, wer entscheidet?",
immer die gleiche verlegene Antwort kam: "Die Liste kommt VON OBEN."
Ich denke mal, es ist klar, wo die Interessen liegen.
Mit sonnigen Grüßen aus Ibiza
O-Tix