Minimalste Klangveränderungen und ihre Auswirkung

Wobei meine Überzeugung ist, dass der Hals einen wesentlich grösseren Einfluss auf den Sound und das Sustain hat als der Body einer Gitarre. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung, nicht weiter wissenschaftlich untermauert.
Und 100% ernst nehmen würd ich das Video auch nicht, aber die Unterschiede sind zwar da, aber nicht so gravierend.
 
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Wie er im Video richtig sagt geht es um den Einfluss der Korpusform. In diesem Test ist der Minimal. Ein anderes Holz kann trotzdem immer noch anders klingen. Und ich denke auch, bei einer Gitarre ohne Vibrato könnte der Unterschied größer sein.

Ich finde den Unterschied nicht einmal so minimal oder bin ich da ein Opfer der Wahrnehmung, da ich im ersten Versuch den Vergleich mit Bild geschaut habe. Falls ihr das mal "blind" probieren wollt, der folgende Link sollte an eine geeignete Stelle führen. Hier werden sechs verschiedene Samples der mehr oder weniger zerschnittenen Gitarre eingespielt.

https://yout u.be/sYK0XX-nDVI?t=517
(Link bitte im Browser zusammensetzen, die Forensoftware macht den Sprung an die passende Stelle kaputt.)


SPOILER:


Die Änderung im Klang hat ein für mich ein bisschen was von alternden Saiten. Das Glitzern ist im Prinzip für meine Ohren schon mit dem ersten Schnitt weg. Ich glaube, so mancher Pickuptausch hat auch keine großartig deutlicheren Auswirkungen, wenn man mal einen objektiven A/B-Vergleich machen würde.
 
Wobei meine Überzeugung ist, dass der Hals einen wesentlich grösseren Einfluss auf den Sound und das Sustain hat als der Body einer Gitarre.

Das gleiche erzählte ein Customshop-Bastler eines rennommiertes Herstellers.
 
Bevor ich die neuen Saiten aufzog, um nicht darauf hereinzufallen, dass bei der einen die Saiten vermutlich deulich länger gespannt waren (die erste hatte eine deutlich höhere Seriennummer als die zweite, hab ne echte Gibson 559, um mal albern sein zu dürfen.) fand ich ungefähr den gleichen Unterschied vor. An den Saiten liegt es warscheinlich also nicht.

Darauf wollte ich nicht hinaus. Schau die die E-Saite an, deren Oberfläche ist quasi halbrund mit Kerben dazwischen, wo diese Stellen ohne Wicklung aufliegen (in deinem Fall: Sattel und Brücke), entscheidet darüber wie die Saite schwingt. Das ist sogar bei der gleichen Gitarre mit 2 verschiedenen Saitensätzen (E-Saiten) unterschiedlich, aber auch, wenn du das Tuning änderst.

Also für mich ist gerade das aufgrund meiner Praxistests eigentlich bewiesen. Eine Klampfe mag trocken gut und über den Amp nicht so dolle klingen, meinetwegen wegen der Potiwerte, der Pickups und deren Einstellung und weiß der Teufel. Aber eine Gitarre, die trocken mies kling, der fehlen die Voraussetzungen, um über den Amp gut klingen zu können.

Jein- genauer gehe ich darauf weiter unten ein, weil mix4munich das Gleiche anspricht..


Beim Trockentest hörst Du den akustischen Klang der Gitarre, aber das ist nicht der reine Holzklang, sondern der Klang incl. aller von Dir beschriebenen Varianten bei der Hardware -

Das ist richtig, allerdings wird dieser Klang auch noch durch das Holz beeinflusst (hier spielt Holz durchaus die gleiche Rolle wie bei A-Gitarren) und letzlich akustisch verstärkt: Das Holz dient in dem Fall als Resonanzkörper, den braucht eine E-Gitarre allerdings überhaupt nicht um zu funktionieren, er ist für ihre Funktion sogar kontraproduktiv.

dieser Klang wird dann über den PU abgenommen und gewandelt (dabei beeinflusst) und dann im Amp verstärkt.

Nur die Saitenschwingung wird per Induktion über die Pickups in Wechselspannung umgewandelt und die erleidet durch das Holz allenfalls Sustainverlust, aber keine Klangveränderung.

Aber wenn Dein akustischer Klang bereis eine bestimmte Richtung vorgibt, wirst Du diese Richtung über PU und Amp niemals komplett verändern: Eine tote Gitarre bleibt tot, eine lebendig klingende hat auch am Amp Leben im Sound.

Wenn du das lebendig auf das Holz beziehst, stimmt das nicht. Bezogen auf die an den Saiten liegende Hardware stimmt das durchaus.

Es ist nicht einfach nur das Holz, Unterschiede bei eigentlich baugleicher Hardware spielen da mit Sicherheit genauso eine Rolle. Aber es ist auch das Holz. Genauso wie es auch die Hardware ist.

Es ist eben nicht auch das Holz, aber wir hatten das Thema schon zu oft und die Argumentationen sind immer die gleichen und im Laufe der Betrachtung will interessanterweise die "das Holz hört man"-Fraktion immer nur "das Holz hat einen Einfluß" hören/lesen.
 
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@Pleasure Seeker

Viele Zitate sind nicht von mir. Macht aber nix.:)

Das Holz dient in dem Fall als Resonanzkörper, den braucht eine E-Gitarre allerdings überhaupt nicht um zu funktionieren, er ist für ihre Funktion sogar kontraproduktiv.

Vielleicht ist es doch gut, weil mitschwingendes Holz das Schwingungsverhalten der Saite beeinflusst und so die Frequenzanteile, also Bässe, Obertöne, etc. mitbestimmt? Das Schwingen des Holzes bedeutet zwar Energieverlust etc. Aber während des Schwingens werden die dadurch beeinflussten Saiten ja abgenommen, so dass das Holz nicht einfach nur schädlich Energie absorbiert, sondern den Klang in eine bestimmte Richtung lenkt? Bei einer guten Gitarre bekommt man trotzdem hinreichend Sustain.

Was ich hier äußere, ist allerding nur die Skepsis eines Laien, der erlebte, dass nicht alle Theorie, die verbreitet wird, zutrifft. ((Beispiel ist die Behauptung, es käme bei Kabeln praktisch nur auf eine niedrige Kapazität an.))

Ich muss an diesem Punkt mangels Kompetenz aussteigen, halte mich an das, was mir die Praxiserfahrung nahelegt.
 
Wäre schön wenn lieber manch Andere hier mangles Kompetenz aussteigen würden
 
...die Saitenschwingung wird per Induktion über die Pickups in Wechselspannung umgewandelt
...soweit kann ich der Argumentation noch zustimmen.
und die erleidet durch das Holz allenfalls Sustainverlust, aber keine Klangveränderung.
.... das ist so IMO aber zu einfach gedacht.
Klang ist der Mix und die Überlagerung von Frequenzen und Obertönen!
Aufgrund von unterschiedlicher Bauform und Konstruktionsmaterialien ergeben sich für jede Gitarre unterschiedliche Resonanzfrequenzen des Gesamtsystems, die dazu führen, dass sich der Mix an Frequenzen und Obertönen, durch Interferenz und Resonanz verändert. Holz „killt“ da nicht nicht mit der Gießkanne „Sustain“/Schwingungenergie, sondern selektiv! Mal mehr die hohen, mal die niedrigen Frequenzen, mal mehr jene Obertöne, mal mehr andere, je nach Material.

Aber auch das kann man gerne wieder als „Nonsens“ abtun...

..und weil es so schön ist, noch ein paar Denkanstöße:
Ich stelle mal die These auf, das dass, was man an akustischem Eigenklang einer E-Gitarre hört, überwiegend von den Saiten selbst erzeugt wird und genau dieser Klang wird an die PUs übertragen...

Ein PU nimmt auch nicht nur ausschließlich die Saitenschwingung ab, sondern daraus auch die Korpusschwingung, da er selber darauf montiert ist und so selbst in eine Bewegung gebracht wird, die nicht gleichförmig der Saitenschwingung ist.
 
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Das reduzierte Design einen Ulrich Teuffel, offenbart auch einige Gedanken zu den Schwingungen von Holz und den dadurch "veränderten" Klang der Gitarre.

Mein interview von der Musikmesse 2014 ...



Gruß
Martin
 
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Aufgrund von unterschiedlicher Bauform und Konstruktionsmaterialien ergeben sich für jede Gitarre unterschiedliche Resonanzfrequenzen des Gesamtsystems


ich denke auch, daß sich minimalste Klangveränderungen bei jedem anders anhören und auswirken. Der Spieler selbst wird hier häufig einfach augeblendet. Wenn 2 Spieler auf derselben Gitarre den selben Ton anschlagen, wird es da klangliche Unterschiede geben, man selbst gehört ausschlaggebend zum Gesamtsystem dazu, d.h., jede Klangveränderung wirkt sich bei jedem anders aus. Wie gesagt, es gibt da keine Objektivität.
 
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...interessant wie der ganze Thread langsam aber sicher wieder in die holzdiskussion mündet :rolleyes:
 
Gibt es etwa auch ein Winterloch?
 
Es gibt gute Gitarristen, die toll klingen.
Aber es gibt keine guten Gitarristen, die gut erklären können warum sie so gut klingen.
:evil:
Wenn man sie danach fragt kommt nicht viel Schlaues raus, nur Vermutungen,Unsinn, ungeprüfte Theorien....
Man sollte den guten Gitarristen zuhören wenn sie spielen, und sie keineswegs ausfragen:cool:

Genausowenig wie man Schauspieler was fragen sollte:D
 
Wenn schon , dann muss alles passen, d.h. superduper Pickups auf Schrottgitarre machen genauso wenig Sinn wie Supergitarre-Schrottkabel-Superamp. Ausnahmen bestätigen die Regel, d.h. wenn ich mit 200% Gain spiele ist es meistens egal weil man eh nix mehr richtig identifizieren kann.
Natürlich gibt es Gitarristen (ich würde mal sagen der Anteil liegt bei 10%) wo es egal ist was und worüber sie spielen weil sie sich immer toll (obere 5%) oder beschissen (untere 5%) anhören egal was sie gerade in den Händen halten. Das sind diejenigen, bei denen der Ton wirklich aus den Fingern (oder auch nicht) kommt. Der Rest kann durch stimmiges Equipment nur klanglich gewinnen.
 
Ha ha, geil... ich hab ein Deja-Vu: bevor ihr alle Argumente duchkaut, lest doch mal hier:
https://www.musiker-board.de/thread...swahn-bei-gitarren.679317/page-8#post-8602158
oder hier:
https://www.musiker-board.de/thread...-nach-der-wahrheit.680859/page-5#post-8612447

Da wurden die meisten Argumente schon mal duchgekaut.

Alleine die Bemerkung tut jedem der ein bisschen Ahnung von Physik hat weh und kann man mit einem ziemlich einfachem Versuch widerlegen:
Nur die Saitenschwingung wird per Induktion über die Pickups in Wechselspannung umgewandelt und die erleidet durch das Holz allenfalls Sustainverlust, aber keine Klangveränderung.
 
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Natürlich wird nur die Saitenschwingung übertragen, Holz ist ja nicht magnetisch ...
Allerdings ist eine e-Gitarre alles andere als eine statisch absolut fixierte und an den relevanten Stellen perfekt schwingungs-entkoppelte Messvorrichtung ;)
Es schwingt nicht nur die Saite, sondern auch ihre 2 Auflagepunkte sowie der Pickup, letzterer mehr oder weniger entsprechend der Befestigung.
Das sind zwar nur minimale Auslenkungen, aber das 'Abtastsystem' kann solche Feinheiten problemlos wiedergeben.
 
Natürlich wird nur die Saitenschwingung übertragen, Holz ist ja nicht magnetisch ...
Allerdings ist eine e-Gitarre alles andere als eine statisch absolut fixierte und an den relevanten Stellen perfekt schwingungs-entkoppelte Messvorrichtung ;)
Es schwingt nicht nur die Saite, sondern auch ihre 2 Auflagepunkte sowie der Pickup, letzterer mehr oder weniger entsprechend der Befestigung.
Das sind zwar nur minimale Auslenkungen, aber das 'Abtastsystem' kann solche Feinheiten problemlos wiedergeben.
Natürlich ist Holz nicht magnetisch... aber - wie du richtig schreibst - schwingt das Holz, und mit ihm der Pickup. Es ist völlig wurscht, ob die Saite/der Pickup oder beides schwingt.. in allen drei Fällen wird eine Wechselspannung induziert.
 
In jeder Diskussion, die sich um "Klangqualität" oder "Klangbeeinflussung" dreht, gibt es immer wieder Stimmen, die sagen, dass Diskussionen darüber zwar schön und gut seien, es im Endeffekt aber nur den Gitarristen selbst interessiere. "Ja, du hörst das vielleicht, aber live und im Publikum interessiert das niemanden."

Könnt ihr euch euch mal auf die Eingangsfrage konzentrieren oder muss jede Frage im E-Gitarren Biergarten auf die immer gleichen Grundpositionen reduziert werden?
 
Telefunky
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VS73
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Telefunky
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Nene, müssen wir nicht...

Psychologische Rückkopplung. Der Klang beeinflußt des Spielers Tun, welches Ursache des Klangs ist. Das mag wenig machen, wenn man vom Blatt spielt, oder was Auswendiges, aber läßt man sich treiben, kommt Verschiedenes bei raus.

Einfach mal machen, irgendwas Simples in den Looper, was Variables, Grundakkord einer wohlvertrauten Tonart auf 1 oder sowas, mehr nicht - und dann Tone zu, Hals-Pickup. Tone auf, Brücke. Klingt anders, und man spielt anders. Out of Phase? Auch machen!

Alles, was ich jemals aufgeschrieben, aufgenommen oder sonstwie für später erhalten habe, ist Produkt oder Ergebnis dieses ziellosen Treibenlassens. Klar, obiges Experiment soll deutliche Klangunterschiede haben, damit es möglichst klar offensichtlich ist, aber ein kleiner Effekt, und sei es nur, daß z.B. irgendien Akkordumkehrung auf dieser Gitarre eine interessante Schwebung verursacht oder so ... hm, mich reizt sowas. Da spielt man wieder hin. Wieder. Wieder. Was macht man damit? Ist das eher ein Startpunkt, ein Endpunkt? Sollte es mehrmals? Wie wirkt es leicht ausm Rythmus raus? Vor oder züruck?
 
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