Zum untenstehenden Link: Hier schlug ich zwei baugleiche Les Pauls 2018 Studio einfach nur trocken an (übrigens beide gut verarbeitet). Beide hatten die gleichen Saiten frisch augezogen bekommen. Die Gitarre wurde pro Saitenanschlag (!) gewechselt. Man kann also direkt hintereinander den Klang jeder Saite vergleichen. Gitarre 2 hat deutlich mehr Bassanteile. Die Klangunterschied bleibt nicht ganz linear zu den hohen Saiten hin. Am Amp war der Unterschied auch evident. Worauf soll der erhebliche Unterschied beruhen, wenn nicht auf dem Holz? Wer jetzt die Verarbeitung anführen will....geht es dabei nicht auch regelmäßig darum, wie gut das Holz miteinander verbunden ist? Letztlich ist es aber egal. Vielleicht kann man sich darauf einigen: Baugleiche Gitarren der selben Serie klingen oft sehr verschieden.
Trockenvergleiche sind Nonsense. Warum? Weil du dabei wirklich das Holz hörst und nie das, was aus dem Amp kommt..
Das gleiche gilt übrigens auch für die "Holzschwingung", die man spürt. Die ist im dümmsten Fall Sustainverlust des verstärkten Klanges, aber nie dessen Veränderung.
Klammer das Holz einmal aus und führe dir vor Augen, was einer völlig normalen Les Paul nie identisch zu einer zweiten ist:
Die Brücke (hat bei Gibson imens hohe Toleranzen, trotz maschineller Fertigung ist das Ding eine wackelige Angelegenheit), die Brückenkerbung (ob das noch immer per Hammerschlag bei Gibson gemacht wird, weiß ich nicht), die Bundabrichtung (trotz Plek, nie gleich- das hängt mit der gesamten Konstruktion zusammen), die Potiwerte, auch mag es auch heute noch Abweichungen bei den Pickups geben (denen ich allerdings den geringsten Einfluss zurechnen würde), sowie deren Einstellung.
Hinzu kommt, dass z.B. die basslastigeren EAD-Saiten, die den Body und Hals so schön schwingen lassen, durch die Umwickelung immer leicht anders auf den Bünden und im Sattel liegen. Das spielt für den Klang eine extreme Rolle, weil es die Saitenschwingung, die Reflektion der Schwingung an den Saitenenden, praktisch sofort beeinflusst.
Wahrscheinlich habe ich noch weitere Details vergessen.. was ich dir damit aber sagen will:
Man kann bei zwei baugleichen E-Gitarren die Klangunterschiede nicht einfach dem Holz zuschreiben, weil es einfach kein seriöser Vergleich ist.