Minimalste Klangveränderungen und ihre Auswirkung

Vieles wurde hier schon genannt. Wichtig für mich sind vor allem folgende Punkte:

1.) Gitarre ist mein Hobby und das muss nicht immer logisch und sinnvoll sein. Es macht Spaß am eigenen Sound zu feilen, selbst wenn es nur kleine Änderungen sind, die Zuhörer - vor allem im Band-Kontext - nicht raushören.

2.) Wie man sich selbst hört, beeinflusst stark das eigene Spiel. Wenn mein Sound an einer Stelle nicht so klingt, wie ich es erwarte, dann werde ich unsicher und spiele schlechter. Ist der Sound weit daneben, dann fange ich an am Volume / Tone zu regeln, Booster zu treten, was auch immer und komme damit richtig aus dem Spiel, was für die Zuhörer dann wirklich merkbar ist. Auf diese Weise ist der richtige Sound dann indirekt wichtig.

Und was noch nicht genannt wurde:

3.) Im A-B-Vergleich hört man wirklich bei fast allem einen Unterschied, sei es Pickup, Holz, Brücke, Saiten, Plektrum, Amp, TS9 vs TS808, was auch immer. So gesehen hat jedes Detail in der Kette seinen Anteil am Sound. Man darf aber nicht denken, dass dies der einzige mögliche Weg wäre. Wenn Pickup B etwas heller klingt und mir besser gefällt als Pickup A, den ich bisher habe, muss ich nicht unbedingt meine Gitarre umbauen. Vielleicht genügt es am Amp einfach Treble von 6 auf 7 zu drehen und ich habe den gleichen Effekt. Daher helfen A-B-Vergleichvideos (oft mit "alles auf 12") auch nur bedingt - wichtig ist, ob zwei Geräte mit den für von mir einzeln gesuchten optimalen Einstellungen noch einen wichtigen Unterschied haben.
 
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Wie steht ihr dazu? Ist es, überspitzt gesagt, wirklich egal, wieviel Mühe man sich gibt, seinen Sound durch Kleinstveränderungen zu verbessern (selbst wenn sie noch so klein - und vielleicht bisweilen abergläubisch sind), oder kommt es genau darauf an?

Das steht jedem frei und es soll auch jeder Gitarrist tun, wie es ihm Spaß macht.

Was die Wirkung betrifft, sollte man allerdings zwischen echter Veränderung für den verstärkten Klang (hörbar), Veränderung des unverstärkten Klanges (Gitarrenschwingung: das spürt der Gitarrist an der Wampe und in der Hand, folglich: spürbar) und reinem Vodoo (nichts hör- oder spürbar) unterscheiden, wenn man nicht unnötig Geld zum Fenster heraus schmeißen will.
Manche wollen aber auch genau das und nenne es dann Hobby, möglichst viel Geld in eine Sache zu stecken. Das kann jeder halten wie er lustig ist.
 
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vielleicht kann man die bildende kunst heran ziehen?
dem betrachter eines gemäldes, ist es egal, ob der maler mit grün, gelb oder rot malte.
der wichtige punkt ist, daß der betrachter angesprochen wird, und bestenfalls ihm das bild gefällt.

ähnlich kann man die musik sehen.
dem zuhörer ist es egal, ob der sound mit einer strat, tele, LP, oder SG erzeugt wurde, ob mit nylon- oder goldsaiten.
der wichtige punkt ist, ob er vom musiker abholt wird und beide zu einer sender-empfänger symbiose der extase verschmelzen.
 
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Außerdem gehe ich sehr pragmatisch und weniger dogmatisch an die Sache. Mir ist egal ob Röhre oder Transistor oder Modeller - Haupsache mir gefällts!
Ich geh da auch absolut undogmatisch ran, eigentlich. Drück mir eine Gitarre in die Hand und stöpsel sie an einen Amp. Natürlich hab ich meine Vorlieben, aber ich krieg aus den meisten Gitarren/Amp Kombinationen was brauchbares raus.
Was aber nicht heißt, dass ich nicht auch in mein eigenes Equipment investier. Mag schon sein, dass ich davon nur einen Teil in der Band verwende, aber zuhause soll es ja auch Spass machen.
 
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Interessantes Thema...:rolleyes:

Ich denke, dass es stark darauf ankommt wen man fragt.

Ich würde salopp behaupten, dass die Mehrheit der Menschen, die zwar Musik hören aber kein Instrument oder Gitarre spielen, keinen großen Unterschied zwischen unterschiedlichem Gitarrenequipment hören.
Fragt man aber Musiker, die sich mit dem Thema beschäftigen und unter Umständen auch ein Gehör dafür entwickelt haben, kann man sich bis zur Haarspalterei über "Ton" und "Klang" und dessen Beeinflussung unterhalten.

Ich will ja nicht bestreiten, dass Gitarren unterschiedlich klingen, aber ob ein Pickup 13,5 kOhm oder 13,7 kOhm hat, oder ob die Gitarre aus Mahagoni oder Erle ist, oder das Kabel 6€ oder 60€ gekostet hat, sind mMn nur soo kleine Soundfaktoren, die ohnehin manchmal nur Eingeweihte hören. Hinter all diesen Für und Wider von verschiedenen Einflussfaktoren stehen auf beiden Seiten immer Überzeugungen/Erfahrungen/Standpunkte. Daher ist die Frage was „besser“ klingt oder ob man mit einem 3000€ Amp besser klingt, für mich seeehr subjektiv. Auf Wahrnehmungen und Unterschiede des menschlichen Gehörs möchte ich darüber hinaus gar nicht eingehen…;)

Persönlich hab ich mich von der ewigen Gralsuche und DEM perfekten Equipment etwas abgewandt. Als ich mit dem E-Gitarre spielen begonnen habe, habe ich anfangs auch gedacht, ich müsste mir das Beste vom Besten kaufen um gut zu klingen. Mittlerweile hab ich gemerkt, dass man dazu nicht das extravaganteste Gear haben muss.

Mittlerweile übe ich zB. im Wohnzimmer am liebsten mit meinem alten gebrauchten Korg Multieffektgerät das keine 70€ gekostet hat. Ebenso nehme ich nicht jeden Tag meine Custom ESP zum Spielen sondern meine Ibanez die gerade mal ein Viertel der ESP gekostet hat, und verbunden sind Gitarre und Korg mit einem 6€ Gitarrenkabel. Würde ich behaupten, dass der Sound schlecht ist…absolut NEIN!

Der viel wichtigere Faktor im Sound ist man selbst - wie gut und sauber man spielen kann, ob es groovt, ob man inspiriert ist und ob man mit Begeisterung und Spaß an die Sache heran geht!
 
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Der viel wichtigere Faktor im Sound ist man selbst - wie gut und sauber man spielen kann, ob es groovt, ob man inspiriert ist
Wobei das Instrument ja durchaus auch Einfluss auf das Wohlbefinden des Spielers hat.
Sicher werden die meisten Konzertbesucher nur selten einen Unterschied hören, aber man merkt es evtl. als Spieler.
Ich übe jetzt viel mit meiner neusten Anschaffung, einer 81er Ibanez Blazer (SSS)...sie lässt sich super spielen, gestern hatte ich mal Bock auf etwas härtere Geschichten, geht mit der auch...aber da ich da etwas dünnere Saiten drauf hab und ein Trem verbaut ist
ist für mich das Spielgefühl auf meiner alten Destroyer mit 10-52 einfach für sowas besser und ich hab mehr Spass an der Sache.
Wenn ich mir eine Live Situation mit Zerre aus dem MT 2 und dem Rest einer Band vorstelle, hätten wohl die meisten keinen signifikanten Unterschied gehört.

Also die Argumenteation " alles sinnlos,der Zuschauer/Zuhörer bekommt das eh nicht mit" zieht für mich da nicht wirklich. Der Bediener des Instrumentes sollte Spass an der Sache haben und sich wohl fühlen...und wenn er der Ansicht ist das das ein g im 12 Bund als vibrato dank der Messingbrücke jetzt viel lebendiger klingt und dadurch abgeht wie sau, ist es völlig egal ob der Zuschauer das auch so sieht, aber der Zuschauer bekommt durchaus mit wenn die Musiker auf der Bühne Spass an der Sache haben oder nicht.
Man sollte nur nicht aus jeder Kleinigkeit eine Religion machen, oder gar versuchen allen die für sich da eben keinen Unterschied feststellen zu unterstellen das die ja eh keine Ahnung haben.
So entstehen doch jedes mal diese Krabenkämpfe.
 
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Ich würde salopp behaupten, dass die Mehrheit der Menschen, die zwar Musik hören aber kein Instrument oder Gitarre spielen, keinen großen Unterschied zwischen unterschiedlichem Gitarrenequipment hören.

Das glaube ich auch. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht eine Wirkung auf diese Menschen hätte.

Die eine Gitarre etwas rauher, die andere etwas matschiger und wupps, das ganze Lied wirkt etwas anders, erzeugt eine andere Stimmung... .

Gerade bei Rock / Pop geht es immer um Nuancen.
 
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... Ich will ja nicht bestreiten, dass Gitarren unterschiedlich klingen, aber ob ein Pickup 13,5 kOhm oder 13,7 kOhm hat, oder ob die Gitarre aus Mahagoni oder Erle ist, oder das Kabel 6€ oder 60€ gekostet hat, sind mMn nur soo kleine Soundfaktoren, die ohnehin manchmal nur Eingeweihte hören. Hinter all diesen Für und Wider von verschiedenen Einflussfaktoren stehen auf beiden Seiten immer Überzeugungen/Erfahrungen/Standpunkte. Daher ist die Frage was „besser“ klingt oder ob man mit einem 3000€ Amp besser klingt, für mich seeehr subjektiv. Auf Wahrnehmungen und Unterschiede des menschlichen Gehörs möchte ich darüber hinaus gar nicht eingehen…;)..

Bei dem Pickup mit 13,5 oder 13,7 kOhm will ich Dir mangels Erfahrung nicht widersprechen, aber bei den Themen Holz und Kabel sind meine Erfahrungen anders - ich habe mir mit billigen Patchkabeln den Sound wirklich ruiniert, da gab es im Cleanbereich bei einer guten Strat kein Glitzern und kein Strahlen mehr, das tönte alles dumpf und matt. Ich dachte erst, es wäre eines der drei Effektpedale, aber jedes einzeln klang einwandfrei (die Kabel davor und danach waren okay, das hatte ich mehrmals getestet) - sobald zwei oder drei von den Pedalen mit Patchkabeln zusammengeschlossen waren, klang es matt und fade. Gute Patchkabel dazwischen, und es klang wieder.

Auch besitze ich zwei Bässe, die absolut identisch sind, was Bauform, Hardware, Pickups und Elektrik angeht, nur das Holz ist unterschiedlich - die klingen schon deutlich verschieden. Nicht besser oder schlechter, aber unterschiedlich halt. Ibanez BTB 675 und BTB 785, wenn Du mehr dazu herausfinden magst.

Fast allem andere, das Du schreibst, würde ich zustimmen.
 
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Wobei das Instrument ja durchaus auch Einfluss auf das Wohlbefinden des Spielers hat.
Sicher werden die meisten Konzertbesucher nur selten einen Unterschied hören, aber man merkt es evtl. als Spieler.
....
Also die Argumenteation " alles sinnlos,der Zuschauer/Zuhörer bekommt das eh nicht mit" zieht für mich da nicht wirklich. Der Bediener des Instrumentes sollte Spass an der Sache haben und sich wohl fühlen...und wenn er der Ansicht ist das das ein g im 12 Bund als vibrato dank der Messingbrücke jetzt viel lebendiger klingt und dadurch abgeht wie sau, ist es völlig egal ob der Zuschauer das auch so sieht, aber der Zuschauer bekommt durchaus mit wenn die Musiker auf der Bühne Spass an der Sache haben oder nicht.

Das glaube ich auch. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht eine Wirkung auf diese Menschen hätte.

Die eine Gitarre etwas rauher, die andere etwas matschiger und wupps, das ganze Lied wirkt etwas anders, erzeugt eine andere Stimmung... .

Gerade bei Rock / Pop geht es immer um Nuancen.

Euer beider Argumente stimmen natürlich, dass man selbst auch ein gewisses Gefühl zur Gitarre oder Equipment entwickelt und man dementsprechend gelöst oder gehemmt spielt, was sich vielleicht auch beim Publikum bemerkbar macht.
Ich wollte in meinem Post nur ausdrücken, dass meine Erfahrung zeigt, dass man nicht immer XXXX Euros ausgeben muss um dieses Gefühl zu bekommen, sondern, dass man auch mit einfachen und günstigen Sachen genauso Spass empfinden kann und damit die selbe oder unter Umständen noch größere Freude aufkommen kann. Kurz gesagt/gefragt, kann die 500€ Gitarre geiler klingen als die 5000€ Gitarre!?

Bei dem Pickup mit 13,5 oder 13,7 kOhm will ich Dir mangels Erfahrung nicht widersprechen, aber bei den Themen Holz und Kabel sind meine Erfahrungen anders - ich habe mir mit billigen Patchkabeln den Sound wirklich ruiniert, da gab es im Cleanbereich bei einer guten Strat kein Glitzern und kein Strahlen mehr, das tönte alles dumpf und matt. Ich dachte erst, es wäre eines der drei Effektpedale, aber jedes einzeln klang einwandfrei (die Kabel davor und danach waren okay, das hatte ich mehrmals getestet) - sobald zwei oder drei von den Pedalen mit Patchkabeln zusammengeschlossen waren, klang es matt und fade. Gute Patchkabel dazwischen, und es klang wieder.

Auch besitze ich zwei Bässe, die absolut identisch sind, was Bauform, Hardware, Pickups und Elektrik angeht, nur das Holz ist unterschiedlich - die klingen schon deutlich verschieden. Nicht besser oder schlechter, aber unterschiedlich halt. Ibanez BTB 675 und BTB 785, wenn Du mehr dazu herausfinden magst.

Fast allem andere, das Du schreibst, würde ich zustimmen.

Mangels Effektboard kann ich beim Thema Patchkabel nicht wirklich mitreden. :rolleyes: Bei der Holzdiskussion bin ich, aufgrund der theoretischen Funktionsweise von E-Gitarren und meinen Erfahrungen, etwas skeptisch ob der Einfluss der Holzart wirklich hörbar ist. Da finde ich Hardware, Pickups und Elektronik um einiges einflussreicher. Aber ich lass jedem seine Meinung. ;) Danke für die Hinweise...werde mir die Bässe mal anschauen.
 
Der Preis des Equipments ist für den spassfaktor ab einer gewissen Einstiegsgrenze meiner Ansicht nach eher zweitrangig.
Ich habe aber auch nie mehr als 500€ für eine Gitarre gezahlt....daher hab ich jetzt kein direkten Vergleich zu einer 2,5k€ Gitarre.
 
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die teure gitarre ist optisch einfach eine andere liga als die günstigen.
sie spielt sich auch etwas besser als meine günstigeren. alles faßt sich edel an, das macht schon lust aufs spielen.
gerade für einen anfänger wie mich, sind diese unterschiede deutlich spürbar.
ich vermute, je besser man spielen kann, je weniger bedeutet einem das etwas, denn ich schätze, ein guter gitarist, spielt auf jedem stück holz mit saiten gut.
 
Das ist mal ein Intressantes Thema :great:
PU´s sind ja schon mal keine Dieser Minimalen Veränderungen .
Allerdings frag ich mich WIE genau sich Edelstahlbünde zu den Normalen Nickelbünden Klanglich verhalten hab ja eine derart gePLEKte Strat am start , also mit Edelstahl und den Radius von 7.5" Auf Compound (Nach oben hin erweitert)verändert .
Ich bin Begeistert , aber hab nat. keinen vergleich mehr .
Meine Vermutung ist dass die gegriffenen Noten sogar weniger "Unruhig" sind , sauberer klingen wegen der höheren Materialdichte von Edelstahl (Was aber auch generell am PLEKen liegen kann)
Der grosse Vorteil ist Nat. dass die Edelstahlbünde um vielfaches haltbarer sind , bei normalen Bünden Schau ich immer mal wieder nach und Obwohl ich wirklich bemüht bin keinen Übermässigen Druck auszuüben lassen sich diese "hässlichen" rillen (Besonders bei den Plain Strings) nicht vermeiden ..
Nicht so bei Edelstahl ..
 
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...Allerdings frag ich mich WIE genau sich Edelstahlbünde zu den Normalen Nickelbünden Klanglich verhalten hab ja eine derart gePLEKte Strat am start , also mit Edelstahl ... sauberer klingen wegen der höheren Materialdichte von Edelstahl (Was aber auch generell am PLEKen liegen kann)
Der grosse Vorteil ist Nat. dass die Edelstahlbünde um vielfaches haltbarer sind , bei normalen Bünden Schau ich immer mal wieder nach und Obwohl ich wirklich bemüht bin keinen Übermässigen Druck auszuüben lassen sich diese "hässlichen" rillen (Besonders bei den Plain Strings) nicht vermeiden ..
Nicht so bei Edelstahl ..

Gibt es reine Nickelbünde? Oder ist es ein Nickelstahl? Nickel alleine wäre viel zu weich. Und Nickelstahl kann auch Edelstahl sein, der Begriff "Edelstahl" bezieht sich rein darauf, das beim Edelstahl die Zusammensetzung genau bekannt ist. Ein Edelstahl kann auch Nickel enthalten, "Edelstahlbünde" sagt noch nichts über die Zusammensetzung aus.

Zur Dichte: Nickel (8,91 g/cm3) hat eine höhere Dichte als Stahl ( 7,85–7,87 g/cm3 (7850–7870 kg/m3)), also kann es an der Dichte nicht liegen ;).
 
dem betrachter eines gemäldes, ist es egal, ob der maler mit grün, gelb oder rot malte.

Gar nicht!

das Kabel 6€ oder 60€ gekostet hat, sind mMn nur soo kleine Soundfaktoren
ein Kabel mit möglichst niedriger Kabelkapazität
Patchkabel, die mir den Sound ruinierten
Gute Patchkabel dazwischen, und es klang wieder.

Ich kaufte mir 12 Meter Klotzkabel, welches –da hier entsprechendes sehr wissenschaftlich begründet wurde- eine sehr niedrige Kapazität hatte und lötete mir zwei 3m Kabel. Die Kabel klangen deutlich dumpfer als meine Fender Kabel, die für nen recht günstigen Kurs zu haben sind. Habe die 12 Meter entsorgt. Dann lötete ich mir aus einem halben Fenderkabel Patchkabel. Man kann die auch kaufen, aber ich hatte so viele Stecker –auch aufgrund einer Empfehlung gekauft- für die das Kabel aber eigentlich zu dick war. Wieder das gleiche. Die bisherigen Patchkabel (Kapazität unbekannt) sind bereits entsorgt. Und ich dachte, die Effekte wären Tonsucker, dabei waren es die Kabel. Wer meiner Erfahrung und der von anderen einfach nicht glauben mag, der soll es halt lassen. Leider bringt er andere auf die falsche Spur, wenn er hier was Anderes behauptet. Nenn es irrational oder Voodoo...Der Unterschied war sehr groß!!! Mein persönliches Fazit: Und wenn die Theorie hundertmal was Anderes sagt. Entscheidend für mich kann nur meine subjektive Wertung sein. Ich glaube endgültig und vorbehaltlos nur noch, was ich -möglichst im Vergleich- hören kann. Beim nächsten Kabelkauf ist das Fenderkabel mein Referenzkabel. Bekomme ich ein besseres, au ja. Wenn nicht, bleibe ich bei Fender. Bin ja auch zufrieden damit. Ich rege mich doch nicht über den Schlauchstecker auf, wenn es hält (bei mir tut es das) und gut klingt.
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Auch beim Holz gehen viele von geringen Unterschieden aus. Wenn jemand behauptet, Holz sei egal, offenbart er für mich, sich nicht selbst mit dem Material auseinander gesetzt zu haben. Er hat wahrscheinlich nicht viele Gitarren in den Händen gehalten. Ich weiß es einfach aufgrund von zahlreichen Vergleichen besser. Daher scheitert eine Kaufberatung online auch weitgehend, da selbst baugleiche Gitarren sehr verschieden klingen können. Können, nicht müssen! In Gitarre und Bass riet man dazu, mehrere Paulas zu vergleichen. Das ist für mich der wichtigste Online-Kauftipp. Ansonsten kann man nur noch Kriterien auflisten, die beachtet werden sollten.
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Die Auseinandersetzung mit dem Material war bislang -die Beispiele Holz und Kabel, aber auch Pickups bewiesen es mir- unabdingbar für die Suche nach einem möglichst guten Sound. Angeblich nur kleine Soundverbesserungen waren für mich große. Bin vor ca. 3 Jahren nach langer Pause wieder auf die E-Gitarre gekommen und habe lange, eigentlich bis kürzlich gebraucht, um zufrieden zu sein. Teilweise war das für mich nicht unterhaltsam, weil ich mich eben noch nicht am Ziel sah und lieber spielen, statt Teile kaufen wollte. Bin endlich zufrieden, aber wenn es noch besser geht und nicht Unsummen kostet, gerne. Bin jetzt an dem Punkt, wo mir der Ausbau der Spielfertigkeiten wichtiger wird. Will zwar auf der E-Gitarre so schlicht wie möglich spielen, aber auch das will gelernt sein. Nach Klangverbesserungen zu suchen, lohnt sich für mich generell nur noch, wenn ich generell mit dem Instrument zufrieden bin. Eine Gitarre, die trocken im Vergleich schwächelt, ist mir keinen Cent mehr wert. Habe mich einmal an einer solchen abgearbeitet und werde dies nie wieder tun. Ich schmiss schlechtem Geld gutes hinterher. Man kann sie zwar verbessern, aber die Wahrscheinlichkeit, dass was Tolles rauskommt, erscheint mir in meiner Welt zu gering. Daher sehe ich auch die Aufwertungsversuche anderer skeptisch. Wenn sie glauben, allein die Pickups machten aus ihrer Squier ne Customshop.
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Wer gerade auf einer Bühne steht, der denkt in aller Regel, wenn er nicht der absolute Vollprofi ist, der alles im Kopf hat, wohl nicht darüber nach, ob sein Sattel den Klang in Nuancen heller macht. Das sind eben Gedanken, die man sich vorab Zuhause im Wohnzimmer machen kann.
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Der Zuhörer wird natürlich nicht im Detail einen Unterschied hören, aber die Summe der Kette

Exakt so schätze ich das ein. Ich fragte mal einen Kumpel zu einer Radioaufnahme, ob ihm was Qualitatives auffalle. Er sagte nein. Aber ihm gefiele die Band nicht. Es war eine grottenschlechte Amateuraufnahme, ich glaube von Stahlwerk in den 90ern. Als ich den Sound mit einer Vergleichsaufnahme abglich, wusste er es immer noch nicht. Als ich sagte, die Aufnahme klänge wie im Nebenraum aufgenommen und die andere als stände die Band im Raum, sagte er sofort: Auh ja, das habe ich so nicht gemerkt. Aber jetzt wo du es sagst… Mir gefiel eine krachige schmutzige Liveaufnahme von Soundgarden, er mochte nur die super produzierten Studioaufnahmen von denen. Und gerade er glaubte auch nicht daran, dass das Equipment so wichtig wäre…. Es gibt wohl so einen Kult, wonach der Sound nicht so wichtig sein soll, weil ein cooler Rock´n Roller mal alles scheinbar mit nem Scheißsound klargemacht hat. Da wird dann von geredet, aber gehört werden fast ausschließlich die toll produzierten Aufnahmen. Die Welt hat sich halt weitergedreht und die Hörgewohnheiten sind verwöhnter. In wieweit die Industrie populäre Musik glattbügelt und damit die Hörgewohnheiten verändert, darüber könnte man sicher einen Thread aufmachen.
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Diese theoretischen Diskurse im MB nehme ich eher als Anregung mal drüber nachzudenken. Hohen Wert hat das MB für mich vor allem, wenn es um die Lösung konkreter Probleme geht. Habe hier schon völlig genervt in die Tasten gehauen, und bekam die richtigen Hinweise. Gibt aus meiner Sicht oft auch sehr kompetente Beiträge. Oft kann ich es nicht bewerten, weil ich es nicht weiß. Die ganzen polemischen Beiträge ohne wirkliche Auseinandersetzung kann ich eigentlich gut überlesen, muss das nicht austragen. Manchmal habe ich Bock drauf, man ist halt ein soziales Wesen. Was soll es denn, wenn jemand schreibt, dass er 100 Jahre Erfahrung hat? Ersetzt das ein Argument? Oder die ganzen verhöhnenden Sätze, wenn sich Leute –oft aus dem Bauch heraus- sicher sind, es handele sich um Voodoo und deshalb Beiträge, die einfach mal was in Frage stellen, zu Schandwerken von Esoterikern machen. Dazu dann die Prof. Dr. Doof´s, die heftig austeilen können, aber selbst ganz penibel sensibel sind, nichts einstecken können. Habe mich einmal, nach solchen Texten in Serie anpieksen lassen, dumm reagiert und werde das nie wieder tun. Bei mir bekommt keiner mehr Druck in den Kessel.
 
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@Plektomanic, du schreibst ja - du hast keinen Vergleich mehr. Und ich würde jetzt mal behaupten, dass es keine minimale Veränderung war, die du gemacht hast. Immerhin hast du neue Bünde drauf UND den Griffbrettradius geändert. Das ist in meinen Augen schon ein ziemlicher Eingriff in das Gesamtsystem. Dazu kommt durch das Pleken ja noch, dass die Gitarre jetzt wohl optimal eingestellt ist.
Denn das ist eine riesige Veränderung im Sound und vor allem im Spielgefühl. Ich hab an meiner Strat auch versucht die Einstellung zu optimieren, bis sie eines Tages zum Bundabrichten musste. Ich bekam das Instrument perfekt eingestellt wieder und es ist die Sonne aufgegangen!
 
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die teure gitarre ist optisch einfach eine andere liga als die günstigen.
sie spielt sich auch etwas besser als meine günstigeren. alles faßt sich edel an, das macht schon lust aufs spielen.
gerade für einen anfänger wie mich, sind diese unterschiede deutlich spürbar.
ich vermute, je besser man spielen kann, je weniger bedeutet einem das etwas, denn ich schätze, ein guter gitarist, spielt auf jedem stück holz mit saiten gut.

Das Aussehen ist mir bei einer Gitarre wichtig, aber nicht sooo wichtig.
Das Anfassen schon mehr - zerschneide ich mir die Hände an dem Teil, oder liegt es so richtig angenehm in der Hand? Wenn man sich wohlfühlt, performt man einfach besser und hat auch mehr Lust, mit dem Instrument zu spielen (was sich auch wiederum positiv auswirkt). Das gilt für jeden Gitarristen. Natürlich kann ein guter Gitarrist auch aus einem Besenstiel mit Saiten drauf anständig spielen, so dass es gut anhörbar wird. Aber selbst meiner Frau fiel auf, dass ich auf der neuen Gitarre mit dem speziellen Halsshaping (Soft-V, danach suche ich schon seit Jahren) "leichtfüßiger" spiele als auf meinen anderen Instrumenten. Es flutscht einfach besser, wenn Du Dich in Deinem Element fühlst, und das gilt für Gitarristen aller Erfahrungsstufen.
 
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.....Aber selbst meiner Frau fiel auf, dass ich auf der neuen Gitarre mit dem speziellen Halsshaping (Soft-V, danach suche ich schon seit Jahren) "leichtfüßiger" spiele als auf meinen anderen Instrumenten. ....
coole frau. meine sagt immer: kannst du dich nicht altersentsprechend verhalten, und immer dieser lärm.

zum thema klang, speziell wenn ich die brian may gitarre verwende, horcht jeder auf und sagt, den sound kenne ich irgendwo her.
die gitarre klingt schon eigen und ist auch nur holz und elektrik.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
heißt, du gehst zum künstler hin und beschwerst dich über das gemälde und sagst, wieso haben sie es nicht in grün gemalt?
 
heißt, du gehst zum künstler hin und beschwerst dich über das gemälde und sagst, wieso haben sie es nicht in grün gemalt?
Das vielleicht nicht, aber dem Betrachter wird trotzdem auffallen welche Farben mehr oder weniger vorkommen.
 
Wie steht ihr dazu? Ist es, überspitzt gesagt, wirklich egal, wieviel Mühe man sich gibt, seinen Sound durch Kleinstveränderungen zu verbessern (selbst wenn sie noch so klein - und vielleicht bisweilen abergläubisch sind), oder kommt es genau darauf an?
Das ist ganz schwierig zu beantworten. Für mich kann ich sagen, das ich mich da nicht sonderlich "reinknie". Wichtig ist in erster Linie: Es muss alles funktionieren, mit wenigen Knöpfen ausgestattet sein und auch für solche Honks wie mich logisch und bedienbar sein. Ich kann nicht löten oder sonstwas. Also kaufe ich mir alles fertig, gehe zum Git.-Techniker usw.
Kabel nutze ich Standard-Massenware (Sommer, Cordial, EBS Patckabel). Kürzlich habe ich mir erst Cordial Kabel (3 und 6 meter) für unter 10,- gekauft. Funktioniert einwandfrei.
Ich versuche, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Preis-Leistung sollte passen. Ich muss ich wohl fühlen. Bei Gitarren bin ich bei 7ender hängengeblieben. Das sind irgendwie "Meine" Gitarren (Vor allem die Tele).
Mein Effekt-Board habe ich seit ca 8 Jahren, meinen Amp auch. Funktioniert alles, und das ist für mich das wichtigste: Aufbauen, Abbauen, Stecker rein und loslegen. Habe aber auch einen kleinen Koffer dabei, wo ich zumindest Kabel austauschen könnte. Ersatzeffekte hab ich mittlerweile zu Hause zum üben, wenn da was ausfällt muss ich eben improvisieren.
Wenn ich einmal "mein Zeug" Habe, bleibe ich eigentlich auch sehr lange dabei. Vorher muss man eben ein wenig suchen und finden.
 
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