MIII für Jazz-Musik?

  • Ersteller chris.jaeger
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Also @klangtaucher s und mein Beispiel zeigen ja, wie es aussehen könnte wenn man oft nur Terz und Septime nimmt oder irgendetwas, das im Standardbass nicht darstellbar ist. Es gibt aber sehr oft eben auch ganz gewöhnliche Akkorde, die man meiner Meinung nach auch komplett spielen muss.
Bei @klangtaucher ist ja die rechte Hand rege am Akkordspiel beteiligt. Ich glaube aber (als Beginner) wird man es kaum schaffen, frei zu improvisieren und dort noch einige gut klingende Töne von der linken Hand zu übernehmen.

Allein bei dieser Akkordverbindung brichst Du Dir ziemlich die Finger, wäre aber für ein schönes Voicing gut.

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So ists schon besser spielbar aber immernoch krampfig und es verliert die ursprünglich offene Wirkung.

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so ist es gut spielbar, klingt aber völlig verstümmelt


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Demgegenüber steht Standardbass mit schon geläufigen Griffen, was eine "beeindruckende Fülle" hergibt.

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ist ja die rechte Hand rege am Akkordspiel beteiligt. Ich glaube aber (als Beginner) wird man es kaum schaffen, frei zu improvisieren und dort noch einige gut klingende Töne von der linken Hand zu übernehmen.
das Beispiel sollte nur die Ähnlichkeit der Akkorde LH darstellen. Der Evans-Stil ist ja eh nicht adäquat, s.o. - Blindflug ...
 
ich spiele kein M3 und nur manchmal "leicht jazzig" also bthw ..
doch das ist mir beim lesen hier eingefallen ..
soweit ich erkennen kann ziemlich spezielles Konverterspiel .. gefällt mir, seele im balg ;-) .. justmy 5 cent
ich kann es auch nicht musiktheoretisch analysieren .. jedoch .. versteht es eher als hinweis eines hörers als eines spielers
jazz ist nicht akkorde und und instrumente sondern alles was sich beim spieler und beim zuhörer ereignet

View: https://www.youtube.com/watch?v=gAGPhiVhCkM

sowei ich höre braucht es schon auch Grundtöne um klarheit vermitteln wenn die melodie sich in optionstonphrasen austobt .. KUNST !
 
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Im Gegensatz zum Klavier finden sich auf der linken und der rechten Seite des MIII Akkordeons dieselben Töne. Sie klingen aber anders. Man kann zwischen ihnen abwechseln, dadurch entstehen neue Möglichkeiten im Klang und der Phrasierung. So was geht auf dem Klavier bauartbedingt nicht. Komme ich nun von der Vorstellung "Ich spiele Jazz a la Bill Evans" werde ich für diese Möglichkeiten des Akkordeons blind. Das ist dann die Beschränkung.
Du hast natürlich recht.
Trotzdem würde ich das als eine Feinheit einstufen, die man später ausloten kann. Erst mal die Basics - das wäre jedenfalls mein Ansatz.
Wenn einem nebenbei was spannendes wie das, was Du geschrieben hast, auffällt, dann kann man da gerne mal ne halbe Stunde zubringen. Aber generell würde ich sagen, bringt Dich das Nachdenken über solche Spezialthemen erstmal nicht wirklich weiter.

Das Video von @Balgseele zeigt sehr schön, was man mit dem Bass alles machen kann, aber dann ist man eben rechts ordentlich beschäftigt, wenn man alle Optionstöne unterkriegen will ;)
Ansonsten einfach ausdünnen, sie macht das toll, auch mal nur zweistimmig.

Trotzdem finde ich, dass der Bass auf dem Akkordeon nicht ganz das rüberbringen kann, was ein gezupfter Bass kann, also das perkussive, rhythmische ... leider ... weil er ja immer erst ansprechen muss. Wie in dem Video zB ab 2:45. Dafür habe ich noch keine Lösung. - Also das klingt schon gut, aber eben sehr nach Akkordeonmusik ;)
 
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Trotzdem finde ich, dass der Bass auf dem Akkordeon nicht ganz das rüberbringen kann, was ein gezupfter Bass kann, also das perkussive, rhythmische ... leider ... weil er ja immer erst ansprechen muss...[...]...- Also das klingt schon gut, aber eben sehr nach Akkordeonmusik ;)
Ja was soll denn das Akkordeon alles sein? Warum mus sein Akkodeon wie ein gezupfter Bass klingen? Wie ein Klavier? wie... Warum kann ein Akkordeon nicht einfach ein Akkordeon sein?

Das Video von @Balgseele zeigt sehr schön, was man mit dem Bass alles machen kann, aber dann ist man eben rechts ordentlich beschäftigt, wenn man alle Optionstöne unterkriegen will ;)
Ansonsten einfach ausdünnen, sie macht das toll, auch mal nur zweistimmig.

Aus meiner Sicht gibt es zwei grundsätzliche Arten wie man die Begleitung mit der linken Hand machen kann:

  • Akkordisch Klangfarben erzeugen
  • oder Walking Bass.

Mit dem Akkordeon speziell mit dem MIII kann man beides machen - halt nicht gleichzeitig. Was man jeweils bevorzugt, hängt vonm Konzept ab wie man das Stück spielen will. Da lässt einem der Jazz ziemlich viele Freiheiten - und es liegt am Spieler festzulegen, welchen Weg er daraus nehmen will. Nicht jeder Weg gefällt jedem und jeder muss für sich feststellen welche Art zu spielen ihm mehr liegt und gefällt.. und dann entsprechend in die Richtung üben.
Auch hier gilt: man kann nicht alles haben - und schon gar nicht gleichzeitig! Es gilt das was in den allermeisten Fällen anderswo auch gilt: lieber weniger als mehr! Sparsam mit den Tönen umgehen verliert vielleicht an Rafinesse, gewinnt aber meist an Transparenz und Klarheit. Zuviel bringt meist nur Klangmatsch und klingt schnell breiig und überladen.

- Drum gehe ich meist den Weg, eher vereinfachen als noch ne Finesse draufladen.


... Und das gilt erst recht für den Spielbetrieb in einer Combo:

Ein Bassist hat sich angehört, was ich mit den Akkordknöpfen anstelle und meinte bestimmt: "Die bleiben weg. Da ist immer der Grundton dabei."

Logisch dass das der Bassist moniert - das ist ja sein Revier in der Combo! Und wenn nun ein anderer gleichzeitig hier im Grundbassbereich rumwildert stört das den Bassisten ganz gewaltig in seinem Konzept!

Was aber nicht heißt dass grundsätzlich keine Grundtöne verwendet werden sollen/dürfen .. nur halt nicht wenn man in der Combo schon einen Bassisten hat!
 
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Mal ein Blick von Außen:
Ich habe am Wochenende mal nach langer Zeit wieder eine Musiker-WG in der Nähe besucht ( ca. 10 Bewohner, es wird jeden Tag Musiki gemacht) . Zufällig kein Akkordeonist vor Ort. Meine Frage an die Anwesenden/Interessierten, "Habt Ihr schon mal was von Akkordbass/Einzelbass gehört?" Die Antwort war natürlich nein, aber alle haben die Ohren gespitzt. Dann hab ich als dilettierender Nicht-Chromatiker das ganze versucht zu erklären und wir haben uns verschiedene Jazz-Aufnahmen angehört. Um es kurz zu machen, am Ende des Tages war des Fazit: Nur MII für Jazz geht überhaupt nicht, Einzelbass muß, beides zusammen ist genial aber leider ein Riesen-Kasten.
Trotzdem ist das Intersse geweckt, sie werden jetzt anders hinhören bei Akkordeonmusik.
 
Hast Du auch die Komplexität von gemischten M2/M3 adäquat vermitteln können?

@maxito
Du fragst, warum ein Akkordeon nach Bass oder Klavier klingen soll und schreibst kurz danach dass Du
2 Arten zu spielen siehst:
Akkorde und Walking Bass.

Die Akkorde spielen in solchen Besetzungen halt üblicherweise Klavier oder Gitarre und den Bass ein Bass. (Obwohl für die Akkorde ein Akkordeon prädestiniert wäre :D)
Alle Schwierigkeiten worüber wir hier reden entstehen doch dadurch, dass mit nur einem Instrument gleich mal eine ganze Band dargestellt werden soll, in der jeder sehr viel Wert auf Stil, Sound und Gestaltung seiner Stimme legt und eine ziemlich klare Rolle in dem Verbund hat.
 
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Hast Du auch die Komplexität von gemischten M2/M3 adäquat vermitteln können?
Nein, das wäre von einem Diatoniker unter den Umständen eines lockeren Zusammenseins vielleicht auch ein bißchen viel verlangt, oder? Ich habe lediglich auf diesen thread verwiesen.
 
Alle Schwierigkeiten worüber wir hier reden entstehen doch dadurch, dass mit nur einem Instrument gleich mal eine ganze Band dargestellt werden soll, in der jeder sehr viel Wert auf Stil, Sound und Gestaltung seiner Stimme legt und eine ziemlich klare Rolle in dem Verbund hat.
Ja klar ist das das Problem... aber so wie andere Instrumente es auch schaffen das Stück alleine zu spielen dass man es trotzdem sofort und unmissverständlich als dieses Stück erkennt, kann man das auch mit dem Akkordeon machen. Aber wie bei allen anderen Re-Intrumentierungen auch muss man sich Gedanken machen, was den Reiz des Stücks ausmacht, was der Kern ist der die unverwechselbare Erkennung darstellt und was es dafür braucht und was davon auf meinem Instrument vorhanden ist, muss man das auch mit dem Akkordoen machen.

Klar ist das Akkordeon entwickelt worden um alleine in der Wirststube eine ganze Musikercombo zu ersetzen, aber deswegen muss man ja nicht immer und mit Gewalt jedes Instrument auf das Akkordeon mitnehmen wollen. Da muss man sich bei jedem Stück überlegen, was ich mit dem Akkordeon kann, wo es gut ist und was nicht passt.

Das hat aber aus meiner Sicht nichts mit "Jazz lernen" zu tun im Sinne von Übungsbuch mit Skalen, Licks, walking Bässen durch alle Tonarten - sondern mit dem sich grundsätzlich mit dem Stück auseinandersetzen. Die wenige Erfahrung die ich mit Jazz auf Akkordeon habe hat mich zumindest gelehrt, dass die meiste Zeit Überlegungszeit ist wie ich das Stück zusammensetzen kann und will und wie ich die Ideen verbinde... der Rest war Übungsaufwand. War die Vorarbeit nicht sinnvoll und durchdacht, dann hat das nachfolgene einüben auch kein besonderes Ergebnis gebracht!
 
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Ja was soll denn das Akkordeon alles sein? Warum mus sein Akkodeon wie ein gezupfter Bass klingen?
Bitte nicht falsch verstehen. Es ging bei der Frage des TE ja darum, wie man "jazzig" spielen kann. Und da stelle ich mir den Bass eben möglichst perkussiv vor. Also so gut, wie es eben auf dem Akko geht.
Und da kann ich zurückfragen: Warum soll Akkordeon immer wie auf dem Volksfest klingen? Warum nicht die Möglichkeiten ausnutzen?

Ich spiele zB öfters in einer Gypsy-Swing-Band (Gitarre, Bass, Geige, Akk.). Wenn der Gitarrist soliert, begleite ich, und da MUSS es knacken, sonst klingt es einfach nur langweilig. Das geht recht gut auf der Melodieseite. Die Basszungen sprechen aber eben nicht so schnell an, jedenfalls auf meinem Instrument.

Bei allem anderen, was Du schreibst, stimme ich Dir aber 100% zu ;)
 
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Ich glaube, wir landen wieder da, was ein Akkordeon im Allgemeinen überhaupt darstellt und wozu es ggf "missbraucht" werden können muss/soll/ nicht darf :)
Ich habe da im Laufe der letzten Jahre die Erfahrung gemacht, dass es nicht so sehr auf das WAS ankommt (also was bilde ich alles solistisch auf einem Akkordeon ab), sondern auf das WIE.
Die herausragende Eigenschaft des Akkordeons ist in meinen Augen der KLANG.

Ein AKkordeon klingt ... traraaa ... wie ein Akkordeon :)
Wenn das, was ich da spiele (und das für mich mittlerweile der Anspruchsvollste Part des ganzen Akkordeonspielens) einen angemessenen und dem, was ich ausdrücken möchte passenden "schönen" Klang entspricht, dann bin ich auf der richtigen Seite.
Wenn ich DInge versuche zu spielen (selbst wenn ich technisch alles hinbekomme), die sich aber aus einem einzelnen Kasten einfach nur noch überladen, breiiig und mit Gewalt gewollt anhört, dann stimmt da was nicht an meiner Interpretation des ganzen Instruments.
Bloß weil man, wie schon gesagt wurde, ein Wirthaus mit ner Altlantik mit Schall füllen kann als einzelner mobiler Solist, dann heißt das noch lange nicht, dass dies die beste Art und Weise ist, wie ich das Instrument bediene.
Mir ist es mal gelungen bei einer der SEEEEEEHHHRR seltenen Situationen, in der ich etwas speziell zu Ehren eines Verstorbenen ausgesucht und einem großen absolut stillen Publikum aus eigenem Bedürfnis heraus vorgetragen habe (das Stück an sich ist einigermaßen banal zu spielen), das gesamte große Zelt zum Weinen gebracht habe. Kleinkinder bis Greise waren anwesend. Einfach weil das klanglich so zart und rührend und ehrenvoll in diesem Moment rüberkam.

Hinterher wurde mir gesagt, dass keiner geahnt hat, das sowas auch aus einem Akkordeon rauskommt ...

So ähnlich meine ich das mit dem WIE.
Und das kann man auch auf die frage nach M1/2/3/.... bei Jazz sehen. Klar brauche ich für M3 eine eigene Technik gegenüber M2, die Frage ist aber doch, wie @maxito schrieb: Treffe ich das Wesen des Stücks, bin ich selbst in der richtigen Stimmung, tonal, rhythmisch, emotional, um den Punkt zu treffen, was das Stück erreichen will. Das gilt auch für die Improvisation: Treffe ich einfach glücklicherweise richtige / passende Töne, oder spiele ich gar sehr wenig Tonmaterial, was aber genau trifft, was die "Message" ist?
Und meines Erachtens ist dann die Frage, mit welcher Technik ich das spiele viel weniger interessant als die Frage: Wie klinge ich denn überhaupt so? Vielleicht liegt mir das Stück ja auch gar nicht, dann kann ich spielen wie ich will, dann kann ich krasseste Walkings oder Akkorde beimischen, trotzdem wirkt es banal ...

Das sind so meine Gedanken zu diesem Faden.

Grüßle
 
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oder spiele ich gar sehr wenig Tonmaterial, was aber genau trifft, was die "Message" ist?
Hier geht's ja um Jazz und MIII. Ich empfinde es so, daß gerade im Jazz, ein Ton zuviel genauso falsch ist wie ein Ton zu wenig. An der Stelle hat MII aus meiner Sicht(die des Hörers) eine eklatante Schwäche.
 
Hier geht's ja um Jazz und MIII. Ich empfinde es so, daß gerade im Jazz, ein Ton zuviel genauso falsch ist wie ein Ton zu wenig.
Ja und nein!

Mein Jazztutor hat das mal so erklärt: in der der jeweiligen Harmonie ( z.B. C maj 7) gibt es eine Grundtonart - also C-Dur. Und die steht im Kontext zur Tonart des Gesamten Stücks. Und den Unterschied zwischen den verschiedenen Akkorden machen Tongeschlecht und Farbton.
Also E weil s Dur ist und H weils der Major 7 ist. .. Und den Grundton braucht man oft nicht mal zu spielen, weil der Kopf den sehr oft automatisch dazu ergänzt, auch wenn er gar nicht gespielt wird!
Wohingegen die Quinte praktisch gar nicht gebraucht wird, weil sie weder Tongeschlecht festlegt, noch eine"Farbe " dazubringt, weil s eh schon im Grundakkord vorhanden ist aber nix verändert ( drum wir bei heutigen Akkordeons im Standardbass beim Septimebass auch die Quinte weggelassen!)

Und das ist das ist dann der Ansatzpunkt, wo man schauen kann, ob ich den Akkord dann tatsächlich mit allen 4 Tönen spielen muss - in weiter Lage, die Töne also nicht geclustert weils sonst schon wieder ganz anders klingt - oder welche Töne man in dem Moment braucht damit der Klangeindruck im Kopf entsteht.

Die Frage ist damit eigentlich nicht, ob man Töne weglassen kann, sondern welche Töne man weglassen kann, bevor es für das Ohr einen anderen Klangeindruck macht. Und das ist der Ansatz beim Akkordeon oder grundsätzlich, sonst könnte man ja kein Stück in unterschiedlicher Combogröße spielen.

Und das ist dann m.E. auch der einzgie Ansatz der für MIII funktioniert. Im Bass kann man nur 4 Finger sinnvoll verwenden und damit sind freie akkordische Läufe mit mehr als 2 Tönen schwierig und klingen schnell holprig. Da ist es dann oftmals sinnvoller nur die beiden wichtigen Töne zu spielen (meist sind s wirklich nur zwei auf die s ankommt), hat dann zwar nicht die fulminante Vollgriffigkeit wie beim Klavier oder wie bei der Combo kann aber dennoch als einzelnes Instrument den Charakter rüberbringen und flüssig spielen!

Und um das geht s eigentlich ja: es geht nicht um Wettkampfspiel wo der gewinnt,der die höchste Schwierigkeit meistern kann ohne abzustürzen, sondern es geht um Emotionen und Gefühle wiederzugeben. Klar gibts auch hier welche, die höhere Akkrobatikgrade beherrschen als andere, aber das Ziel muss heißen sich frei und intuitiv bewegen zu können und nicht höchste Akkrobatik noch hinzubekommen.... und da kommt man mit weniger Tönen schneller hin als mit dem Maximum an Komplexität anzufangen.

Und deshalb wiederhole ich mich nochmal: lieber weniger Töne und die dafür sauber und exakt gezielt spielen zu können als komplexeste Akkordfolgen hintereinander runterzunageln.

-> Flüssiges Spiel geht vor komplexer Akkordfolge!
 
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:mampf: jetzt bin ich auf @diatoner s Antwort gespannt.

(Wirklich!!!)

Es ist eigentlich klar was ihr beide meint, gerade deshalb.

Übrigens, @Bernnt ist weg.
 
Ich denke im Prinzip sind wir und alle einig.
Meine (laienhafte) Zusammenfassung: Es gibt Jazz-Stücke die von wenigen sparsamen Akkorden leben, wenn man die "anreichert" versaut man's. Das kann man aber mit MII oft nicht vermeiden.
 
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Übrigens, @Bernnt ist weg.
Nee, der ist nicht weg. Ich denke noch und überlege, wie ich für mich praktisch ein Fundament errichte, auf dem ich mich auf meine Wolke im Jazz-Himmel träumen kann. Ich find aber euer Gespräch durchaus hilfreich und habe meine Likes eingestreut. Mir wird klar, dass es da durchaus mehrere Dinge geben kann, die uns beim Jazz wichtig sind.
 
Mein Jazztutor hat das mal so erklärt: in der der jeweiligen Harmonie ( z.B. C maj 7) gibt es eine Grundtonart - also C-Dur. Und die steht im Kontext zur Tonart des Gesamten Stücks. Und den Unterschied zwischen den verschiedenen Akkorden machen Tongeschlecht und Farbton.

So sehe ich das auch.
Und gerade im Jazz hat man wirklich alle Freiheit, nach Belieben auszudünnen oder aufzufüllen, zu oktavieren, etc. Und zwar so, dass es zum Gesamtbild stimmt. Tendenziell klingt Ausdünnung auf Dauer wesentlich besser, weil eben das Gehör tatsächlich fehlende Töne virtuell ergänzt. Oder in eine andere Oktave schiebt, als sie tatsächlich gespielt werden. Ich habe das selbst in Beispielen gehört und fand das extrem interessant und aufschlussreich für Arrangements. (speziell für Akkordeon)


Ich denke im Prinzip sind wir und alle einig.
Meine (laienhafte) Zusammenfassung: Es gibt Jazz-Stücke die von wenigen sparsamen Akkorden leben, wenn man die "anreichert" versaut man's. Das kann man aber mit MII oft nicht vermeiden.
Die Mischung macht es doch. Fette Akkorde, einstimmig, dünne Akkorde, angedeutete Harmonien, ausgespielte Harmonien, und das variabel.
Gerade bei Stücken, in denen Improvisation beteiligt ist, braucht bzw. darf es nicht immer zu vollen Begleitakkorden kommen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein allzu gut gemeinter voller Akkord, spontane Einfälle des Improvisateurs stören kann, ist sehr hoch. (AUCH wenn man selbst dazu improvisiert)

Wobei der Grundton da am wenigsten stört, sofern er tiefer liegt als die Melodie. Überhaupt spielt die Höhe der gespielten Harmonien in Bezug zur Melodie eine wichtige Rolle. Es gibt einen Oktavbereich, der sich besonders gut für Akkorde eignet, spielt man die zu hoch, verlappt sich das zu sehr mit der Melodie oder klingt kitschig, wenn es sogar über der Melodie liegt. Spielt man sie zu tief, brummelt es zu sehr.

Für Bässe gilt das ähnlich, wobei "Bass" per se der tiefste gespielte Ton ist, ganz egal, ob man dazu eine extra Taste/Knopf drückt oder nicht.
Auch ist es oftmals so, dass die von @maxito erwähnten charakteristischen Töne sehr häufig teil der Melodie sind und überhaupt keiner zusätzlichen Verdopplung in einer Begleitung brauchen.
Während bei "braven" Stücken ziemlich nichts an Reibung passieren kann, wenn man voll begleitet, ist das bei "schrägeren" Stücken meist kontraproduktiv.
Das gilt insbesondere auch für das Piano, von dem oft geredet wird im Zusammenhang mit M3. Daher bringe ich unten ein Beispiel dazu.
Das M2 hat für meine Begriffe nicht so sehr das Problem, zu fett zu klingen oder zu viele Töne im AKkord zu spielen (wunderbar ist, dass der Septimbass und der verminderte keine Quinte enthalten und damit super Spileraum für Optionstöne lässt, Das eigentliche Problem, bzw der Kompromiss, den man immer einschneidend bedenken muss, ist meiner Meinung nach der Oktavknick, und zwar der in den Akkordtönen. (Die Bässe liegen ohnehin in der Regel tief genug, auch wenns mal knickt. (Jeder Bassspieler muss in seinem "Walk" auch mal "knicken", da er nicht unendlich hoch oder runter laufen kann. Wo genau ist nicht so häufig ein Hindernis zum Arrangieren als das bei den Akkordklängen der Fall ist.

Mal ein konkretes /fiktives aber realistisches Beispiel ohne Notenvorgabe:
Ich habe ein Stück, bei dem ein große None ein markanter Melodiepunkt ist.
Dieser Ton MUSSEN im Stück mit Cmoll - Harmonie drin sein, weil er entscheidend für das ganze Stück ist.

Nun haben wir aber am Akkordeon bloß dur und moll Akkorde.
Sagen wir mal ganz simpel, das Stück ist momentan auf C-moll und es enthält die None D eine Oktave über dem Grundton C. Als Harmonie haben wir an dieser Stelle auch C-Moll.
Was jetzt tun in der linken Hand?
Je nachdem, wie tief, hoch das Verhältnis zwischen dem Eb vom C-moll liegt, kann dieser bei gedrücktem Akkordknopf absolut verboten zu dem D in der Melodie klingen. Ist Eb im AKkordwerk der hächste Ton im Moll (bauartbedingt), dann ist der Akkord je nach Registrierung an dieser Stelle gegebenenfalls unspielbar. (Es sei denn es handelt sich um ein Stück von Strawinsky :D )

Bei einem Instrument, in dem G der höchste Ton bei gedrückter C-Moll taste wäre, klingt das Eb tief genug, dass es wieder sehr schön wirkt, weil es weit genug von D entfernt liegt.
Was also tun als M2- Spieler?

1. Ich wähle Register, bei denen das nicht passiert (Diskant hoch genug, Bass tief genug) - aber nur, wenn das generell überhaupt sinnig klingt.
2. Ich spiele KEINEN Akkordknopf, wenn das sich so reibt, sondern wähle einen der Akkordtöne oder gar einen Optionston als BASS, und ergänze rechts mit einem weiteren Ton, der dem Ohr INSGESAMT ein C-Moll-Gefühl vorgaukelt.
Das ist alles machbar und erfordert Kreativität und auch bissel Kenntnis, warum was wie klingt oder nicht klingt.

Das kann man auch nie pauschal sagen, weil es von der konkreten Oktavlage abhängt, die im Instrument verbaut ist.

Eventuell findet man keine befriedigende Lösung für genau diese eine Stelle (was ich aber glaube noch nie erlebt habe, erinnere mich jedenfalls nicht, dass ich wegen sowas das Stück sein gelassen hätte.
oder die Stelle kann durch Ablenkungsmanöver so sehr auf diese D gerichtet werden, dass der Hörer kein C-moll vermisst etc etc ... :D
Das alles ist für mich aber kein Grund, für solche speziellen Fälle zu sagen, ich bräuchte M3 in diesem Genre.

Ich glaube mich zu erinnern, dass F. Marokko früher M3 gelernt und auch ausgiebig gespielt hat. Und das natürlich auch für Jazz ausprobiert hat. Das Ergebnis kennen wir. :)
Wenn M3 für mich persönlich infrage käme (deshalb habe ich nach Quintkonvertern geschaut aber wieder sein lassen aufgrund das übertriebenen Aufwands) dann für gebrochene Akkorde oder ineinander fließende Akkordtöne, die ich dazu noch frei auswählen kann.
Das fänd ich wirklich nice. So als Anregung für Anwendung im Jazz. Dann aber nur phasenweise, oder als Alternative bei Wiederholungen, die es im Jazz ja extrem gibt.
Jedoch für den reinen Harmonieeffekt sehe ich keine Notwendigkeit, M3 im Jazz zu gebrauchen. Da kommt man mit verkraftbaren Abstrichen super mit M2 aus.
Daher gilt für mich: Ich spezialisiere mich, auch angesichts des Alters lieber auf ein System, erforsche die tatsächlichen Klangmöglichkeiten und habe mehr als genug in diesem Leben zu tun ... lach :D


Jetzt das versprochene Beispiel für eine eine angemessene minimalistische pianistische Spielweise am Piano, für die Duke Ellington bekannt ist:


View: https://www.youtube.com/watch?v=UGK70IkP830
 
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Nochmal die Noten von vor ein paar Tagen, nun auch gespielt:

Version Bässe nur im Kopf


Version Walkingbässe vom Kollegen




High_in_the_Sky_Theme1.jpg
High_in_the_Sky_Theme2.jpg
 
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wow, das ist stark. Hut ab.
Ich finde schon, dass der Bass was ausmacht. Aber wenn Du wölltest, könntest Du sicher noch den ein oder anderen Basston spielen.

Meine linke Hand auf dem Akkordeon ist zu sowas schlicht nicht in der Lage ;) deshalb müsste ich mich da stark einschränken, oder fast alles rechts irgendwie mit spielen.
Vielleicht erfindet ja auch jemand mal ein Jazz-MII-Akkordeon, wo statt Dur-Akkord links gleich ein 379#11 ohne Grundton auf einem Knopf liegt ;)
 
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Vielleicht erfindet ja auch jemand mal ein Jazz-MII-Akkordeon, wo statt Dur-Akkord links gleich ein 379#11 ohne Grundton auf einem Knopf liegt ;)
Sowas in die Richtung ist angekündigt von beltuna, Stimmzungenakkorden mit elektr. Klappensteuerung, nennt sich "Matrix" und soll 3 Bassysteme haben, Stradella, MIII und Quintconverter wählbar:

View: https://youtu.be/w7DPrSThHOQ

das ist dann nicht mehr weit weg von weiteren Akkordkonfigurationen ohne Grundton und Quinten aber mit M7 und 9er ..
Bei Roland ist da wenig entwicklung oder täusch ich mich? @Klangbutter
"Elektrisch" könnte man stradella mit "doppelgriffe"erweitern dur+moll =>maj7+9 , dur + verm => quartchord, moll+ verm => ?? etc ..
es gab auch schon das fly-system .. da findet man fast nix mehr darüber, anscheinend gefloppt?
=> da wars,

View: https://www.youtube.com/watch?v=TBNoj_TXnLM

war aus thailand: https://w50325689.readyplanet.site/
 
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