Mein Mini Rectifier hat mir gerade eben einen Schrecken nach dem nächsten eingejagt. Im Standby brummt es aus allen Lautsprechern, egal, welchen Kanal und Voicing ich mit welcher Leistungsstufe gewählt habe. Wenn ich ihn dann aus dem Standbymodus nehme, bleibt das Brummen bestehen, bei 25 W kommt dann noch ein deutlich hörbares Rauschen in allen Kanälen und Voicings dazu. Das alles wohlgemerkt mit Master auf null. Drehe ich den auf, wird das Brummen lauter und im 25 W Modus auch das Rauschen.
Als ob das nicht genug wäre, hat der Effektweg anscheinend auch eine Macke. In den habe ich mein Bausatzreverb gehängt und sobald ich das einschalte, brummt und rauscht es aus den Lautsprechern, ganz entfernt kann ich noch die Töne, die ich spiele, hören. Ich denke nicht, dass es an einem unsauber zusammengebauten Effektgerät liegt, da ich solche Störgeräusche nicht habe, wenn ich den Hall vor den Verstärker hänge. Außerdem verursacht der Effekt keine Störgeräusche, wenn ich ihn vor meinen anderen Verstärker oder in dessen Effektweg hänge. Angesichts dieses Verhaltens habe ich es nicht einmal gewagt, den Masterregler, der den Pegel des Effektwegs regelt, von der Nullstellung wegzudrehen. Ich habe probeweise die Röhre des Effektwegs mit der V1 getauscht, geändert hat sich nichts.
Zum krönenden Abschluss haben beide Masterregler offensichtlich den gleichen Schuss weg bekommen: Die Potentiometer hatten vorher schon die Krankheit, zwischen (in der Art wurde es in diesem Thread schon einmal beschrieben) "ich höre mich nicht" und "ich höre die verzweifelt an die Tür hämmernden Nachbarn nicht mehr" einen Regelweg von 0,1 mm aufzuweisen, jetzt erstreckt sich der Bereich, in dem nichts passiert, auf etwa ein Viertel des gesamten Regelwegs. Wie der Lautstärkesprung da aussieht, brauche ich hoffentlich nicht mehr ausführen.
Diese ganzen Unarten zeigt er nicht nur in Verbindung mit Lautsprechern, sondern auch mit einer Palmer PGA-04. Ich denke nicht, dass es irgendetwas mit einer schlecht verlegten Stromleitung oder einer Brummschleife zu tun hat. Mit meinem anderen Verstärker habe ich keines der beschriebenen Problem.
Liebe Mini Rectifier Kollegen: Habt ihr solch eine Erfahrung auch gemacht? Oder kann es sein, dass ich einen erwischt habe, der sich nach 1 3/4 Jahren als Montagsmodell entpuppt hat? Ich bin mir nicht bewusst, ihn irgendwann einmal ohne Last betrieben zu haben. Die Lautsprecherkabel, die ich verwende, habe ich eben optisch und mit dem Multimeter auf Kurzschlüsse oder unterbrochene Leitfähigkeit untersucht und konnte keine Mängel feststellen.
In
diesem Thread ging es schon grob in die Richtung, allerdings war nur der zehn Watt Modus betroffen. Den dort verlinkten
Lösungsvorschlag habe ich überflogen, lasse ihn aber zunächst außen vor. Ich bringe ihn nachher mal zum Geschäft vor Ort, wo ich ihn auch erstanden habe. Hoffentlich ist die Garantie nicht erloschen, weil ich eine Originalröhre, die vor etwa einem Jahr den Geist aufgegeben hat, gegen eine TAD getauscht habe. Dazu musste ich halt den Deckel abnehmen, also den Verstärker öffnen. Andererseits wird man von Mesa dazu ermutigt und angeleitet, was man im Falle von Fehlfunktionen als Erste Hilfe machen kann (mit einem Bleistift gegen die Röhren klopfen), außerdem gibt es die Frontplatte in anderen Farben zum selber einbauen; für beides muss man seinen Verstärker auch irgendwie öffnen.
Bah, das vermiest mir gerade alles.