Mesa Boogie & Rectifier – der User-Thread

Ich war nie ein Freund von extremen Downtunings aber ich bin trotzdem etwas auf den Geschmack gekommen. Seitdem ich meine Jackson komplett um einen Halbton runter auf E-Flat gestimmt habe klingt mein Rectifier noch besser. :cool: Hab zwar auch dickere Saiten drauf (11-48) aber denke mal das liegt an den Tiefmitten vom Mesa die jetzt besser zur Geltung kommen.

Noch einmal: Der größte Schritt beim Entfernen des Muffs war nicht die TAD in V1, sondern die getauschte Mesa in V4!
War beim mir auch so. In der V4 hab ich immer eine EH 12AX7 und in der V5 (Phase Inverter) eine EH 12AT7 die macht das ganze etwas runder im Sound.
Die V2, V3 haben JJ Röhren und V1 hat eine selektierte TAD Highgrade. Tube Town empfieht generell Electro Harmonix Röhren für die V4 und V5 Positionen.
Hatte viele andere Röhren ausprobiert aber bin letztendlich auf die Empfehlung zurück gekommen.
 
Ich persönlich kann mit den EHX Röhren absolut nichts anfangen und kann es auch nicht verstehen, warum Tube-Town die empfiehlt.
Wahrscheinlich, weil sie mechanisch einigermaßen stabil sind und zuverlässig arbeiten, aber unter klanglichen Gesichtspunkten sind diese Röhren zumindest für mich völlig uninteressant.
Wenn ich mich recht erinnere, werden die auch nie für Eingangsstufen empfohlen, wo sie klanglich noch mehr ausmachen.
Wenn schon russisch, dann würde ich eher mal eine Sovtek LPS in den PI (V5) packen.
 
Also stabil sind sie auf jeden Fall. Hab die auch nur in V4 und 5 drin. Die TAD Highrade hat die TT V1 (umgelabelte TungSol) ersetzt. Diese und halt die AT7 in der V5 haben meinem Recto den letzten Schliff gegeben. Sehr sehr rauscharm.

Im Endeffekt kommen die EHX gelabelten Röhren ja auch aus den letzten 3-4 Röhrenfabriken im Osten wie Sovtek und JJ (Tesla). Seit 2012/13 gibt es keine SED Röhren mehr. Ich hab letztes Jahr noch 6L6 von denen für meinen Boogie gekauft. Lohnt sich.
 
Die Electro Harmonix Röhren werden von Reflector in Russland hergestellt. Die Fabrik stellt auch die Sovtek, Tung Sol und Genalex Gold Lion Röhren her.
Ansonsten gibts noch drei weitere große Werke - JJ Electronics/Tesla in der Slowakei, Svelana Electron Devices in Russland und Shuguang in China.
Die TT 12AX7 Classic ist eine umgelabelte und selektierte China 12AX7 B, die TT E83CC ist eine spezielle China Röhre, die hab sonst noch nirgends gefunden - jedenfalls sind beide garantiert keine Tung Sol 12AX7.
Ich fand im Rectifier die alten Ruby 6L6 am besten, das waren umgelabelte und selektierte Shuguang Röhren. Die gibt es aber offensichtlich aktuell nicht mehr zu kaufen. Die Tube Town 6L6 dürften aber ähnlich sein (auch Shuguang).

Schau mal hier rein (insbesondere Beitrag 16): https://www.musiker-board.de/thread...us-aktueller-produktion-und-der-sound.528064/
 
Achso dachte TungSol wäre auch aus China. Ich hab meine letzten 3 normalen TT 12AX7 + ne EHX an einen Kumpel verkauft und in seinen Powerball I gebaut. Klingt gut.

Nene von TT selbst hab ich die SED 6L6 bezogen aber von deren eingenen Label keine Endröhre. Hatte nur ne Handvoll Vorstufenröhren von denen.
Hab den Recto auch mal mit Mesa EL34 ausprobiert aber war dann auch nich so das wahre.

Die Standard Mesa 6L6 soll von Sovtek sein richtig?
 
Die Standard Mesa 6L6 soll von Sovtek sein richtig?

Das weiß ich nicht, die haben definitiv schon Sovteks in der Endstufe gehabt, aber nachdem die Vorstufenröhren alle mittlerweile umgelabelte JJs sind, kann es schon sein, dass die in der Endstufe ebenfalls JJs sind. Muss man halt nachschauen beim jeweiligen Amp.
 
Ich meine auch, dass Mesa Sovteks mit einem anderen Aufdruck benutzt, sowohl für die Vorstufen-, als auch für die Endstufenröhren. Gerade die EL84M würde ganz gut in die Mesa-Interpretation von "anwenderfreundlich" (lange haltbar, robust, kein Service beim Wechsel etc.) passen.
 
Die Mesa EL84 sind definitiv JJs.
Die täten sich meiner Meinung nach auch keinen Gefallen, wenn sie die Sovtek EL84M benutzen, das ist meiner Meinung nach die am miesesten klingende EL84, die ich kenne.
Die Vorstufenröhren sind wie gesagt schon seit geraumer Zeit alle von JJ. Nimm einfach mal eine aktuelle Mesa 12AX7 und eine JJ ECC83S und vergleiche beide. Sind die gleichen Röhren.

Nur bei den 6L6 bin ich mir wie gesagt nicht sicher.
 
Die Mesa EL84 sind definitiv JJs.
Die täten sich meiner Meinung nach auch keinen Gefallen, wenn sie die Sovtek EL84M benutzen, das ist meiner Meinung nach die am miesesten klingende EL84, die ich kenne.

Siehste, da hammer et widder, zum siebzehnten mal im Kreis gedreht.

Ich fand die JJ EL84 (rechts) so Flachkacke das ich nach 2 Monaten wieder die
Original Sovtek (links) reingesteckt habe

DSCF4056.JPG

...weswegen diese ganzen Röhren-Empfehlungsthreads total für die Füße
sind weil sie rein subjektiv sind, 5 Umfragen - 5 verschiedene Ergebnisse.

Marc Müller empfiehlt für sich und seine Amps TAD
Hallo,

in meinen Amps setze ich in der Vorstufe auf die TAD RT001, die auch aus China kommt. Davon dann aber im Mustang gleich 8 Stück :D

Diese hat einen sehr klaren und doch warmen und nicht schrillen Klang, klingt dabei recht neutral und ist für mich unter den neuen Produktionen am besten geeignet. JJs ECC83 sind mir zu mittig und die TT Chinas zu hell. Mit EH kann ich dagegen nichts anfangen (mumpfig, Probleme im CF).
P1020485_1.JPG


Bei der Gearpage schneidet die JJ803s am besten ab -> http://www.thegearpage.net/board/showthread.php?t=126131

Guck ich bei amplified.com nach erhalte ich wieder ein anderes Ergebnis ->
https://www.amplifiedparts.com/tech_corner/12ax7_comparison_of_current_made_tubes

...und so könnte ich noch lange weiter zitieren/verlinken.

Wir können uns aber gerne noch ein achtzehntes und neunzehntes mal im Kreis drehen :)
 
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Ich fand die JJ EL84 (rechts) so Flachkacke das ich nach 2 Monaten wieder die
Original Sovtek (links) reingesteckt habe

Da hast du tatsächlich Recht, das links sind Sovteks. Hab nochmal bei Mesa selbst nachgeschaut, hier: http://www.mesaboogie.com/Product_Info/Rectifier_Series/Mini_Rectifier_25/miniRectifier25.html
Sieht man auch, dass das Sovteks sind. Da hab ich mich tatsächlich geirrt! ^^
Meine Meinung zu den Sovtek EL84 werde ich aber deshalb nicht ändern.
Was die aktuellen Mesa-Vorstufenröhren betrifft, bin ich mir aber sicher, die hab ich schon in der Hand gehalten und verglichen, das sind JJ ECC83S.

...weswegen diese ganzen Röhren-Empfehlungsthreads total für die Füße
sind weil sie rein subjektiv sind, 5 Umfragen - 5 verschiedene Ergebnisse.

Das ist generell so, wenn man sich über Equipment streitet. Ob es dann sinnvoll ist oder nicht, muss der Leser selbst entscheiden.
Ich kann auch nur meine Meinung dazu schreiben, wenn es jemand anders sieht, ist das ja legitim.

Marc Müller empfiehlt für sich und seine Amps TAD

Darf er ja, wenn es ihn glücklich macht. : )

..und so könnte ich noch lange weiter zitieren/verlinken.

Beide Links sind mir bekannt. Darauf gebe ich aber nicht viel, sondern bilde mir meine Meinung selbst. > Ob jemand dann mit meinen Empfehlungen was anfangen kann, muss derjenige selbst entscheiden.

Wir können uns aber gerne noch ein achtzehntes und neunzehntes mal im Kreis drehen :)

Du hast sicher auch diesen Vorstufenröhren-Thread von mir gelesen. Ich versuche da schon, zu differenzieren und weise mehrmals auch darauf hin, dass es immer auch von der jeweiligen Beschaltung des Amps abhängt und dass es selbst innerhalb einer Produktionsreihe Unterschiede gibt. Das hat nichts mit "im Kreis drehen" zu tun, sondern ist der Versuch, denjenigen Leuten, die absolut keine Ahnung von Röhren haben, die Materie ein bisschen näher zu bringen.
Du wirst ja nicht abstreiten, dass man klangliche Unterschiede hört, wenn man in einem guten Röhrenamp verschiedene Röhrenhersteller ausprobiert - ganz unabhängig davon, wie groß sie jetzt sind und dass Modifikationen an der Schaltung selbst noch mehr ausmachen. Mir geht es da so, dass diese Unterschiede zum Teil so gravierend sind, dass ich den Sound mit den "falschen" Röhren so schlecht finde, dass mir der komplette Amp nicht mehr gefällt. Hingegen mit den richtigen Röhren an der richtigen Stelle alles wunderbar ist.

Mein Fazit (wie schon öfters): Es lohnt sich, verschiedene Röhren auszuprobieren! Ich teile NICHT die Meinung von einigen Usern (die auch gern mal den Zollner auspacken), dass jede 12AX7, sofern sie eine 12AX7 ist, gleich "klingt". Und dabei bleibe ich auch!
 
Du hast sicher auch diesen Vorstufenröhren-Thread von mir gelesen. Ich versuche da schon, zu differenzieren und weise mehrmals auch darauf hin, dass es immer auch von der jeweiligen Beschaltung des Amps abhängt und dass es selbst innerhalb einer Produktionsreihe Unterschiede gibt.

Naja, Du schreibst da schon (sinngemäß): ...bei der [X] handelt es sich auch nur um eine anders gelabelte [Y]!

Was ich als faktisch falsch finde, da andere Selektion = andere Röhre

Beispiel: Die Schwubbidubba Manufaktur stellt 10.000 ECC83 her, sie wandern aufs Meßgerät
und werden ausssortiert, die mit dem hohen Verstärkungsfaktor von 108mU wandern auf den
den einen Haufen, die mit 90mU auf den anderen.

Jetzt kommt der Herr Elmwood und testet die Röhren und ist begeistert von den Highgain Kolben:
"Joah, klatscht mir da des Elmwood Logo druff, die nehm I so wie se sind!"

Zwei Wochen später kommt der Herr Myxin, testet und rümpft die Nase bei 108mU, findet aber
die mit 90mU richtig schick und lässt sein Logo drauf drucken.

Darf man jetzt schreiben das Elmwood ECC83 bloß anders gelabelte Myxin Röhren sind?

Meiner Meinung nach: Nein!
 
Deshalb schreibt der Herr Myxin ja auch, dass es innerhalb der Serien auch Streuungen gibt.
Ich habe auch schon für bestimmte Zwecke Hi-Gain JJs empfohlen, die auch anders "klingen" als die mit recht wenig Gain.
Ebenso empfehle ich gerne die Ruby 12AX7 AC5, die ich lieber mag als die TT12AX7 Classic, obwohl sie optisch gleich sind - das liegt natürlich an der Selektion und das ist auch nichts Neues.
Es ging bei dieser Sache mit dem Umlabeln in erster Linie um den Röhrentyp eines bestimmten Herstellers, der sich dahinter verbirgt.

Und da gibt es auch durchaus Gemeinsamkeiten. Zeig mir mal eine Sovtek 12AX7 LPS, die wie eine TT 12AX7 Classic "klingt"... oder eine Electro Harmonix 12AX7, die wie eine JJ ECC803S "klingt"...
Ich finde, das kann man schon nachvollziehen (wenn man möchte).
 
Und ich war schon in Sorge, dass mein Plan, meinem Mini Rectifier mit einem Paar JJ auf die Sprünge zu helfen, fehlschlägt, weil die Originalröhren von JJ kommen. Die originalen Röhren halten jetzt knapp zwei Jahre und weisen noch keine Ausfallerscheinungen auf, aber irgendwie finde ich den Gesamtklang im Bassbereich etwas undefiniert und wollte da noch einmal mit einem anderen Röhrenfabrikat nachhelfen. Dann steht dem Experiment ja nichts mehr im Wege. Jetzt brauche ich nur noch welche, die für Mesa selektiert sind (unveränderbarer Bias und so).

Ich meine mal im Forum von Tube Town gelesen zu haben, dass die beispielsweise so etwas nur für EL34 und 6L6, nicht aber für die EL84 anbieten, weil letztere in Verstärkern von Mesa sehr gequält werden und darum recht schnell den Geist aufgeben sollen. Allerdings stammte der Post noch aus der Zeit vor dem Mini Rectifier und war wohl eher auf Kollegen wie den Subway Blues ohne Master bezogen. Der hingegen ist doch ein Class A Verstärker, bei dem dier Röhren immer mit voller Verlustleistung laufen, also auch sehr schnell verschleißen, oder nicht? Könnt ihr das alles bestätigen?
 
Du könntest dem Dirk von Tube-Town deine Mesa Röhren zuschicken, sofern die noch innerhalb der Spezifikationen laufen. Dann misst er die aus und schickt dir JJs mit ähnlichen Werten.
Ansonsten geb ich dir den Tipp, gleich ein Quartett zu bestellen, dann hast du noch ein Paar in Reserve.
Die JJ EL84 sind dafür bekannt, kleine Amps untenrum deutlich fülliger klingen zu lassen als das bei vielen anderen EL84 der Fall. So gesehen könnte das Experiment auch nach hinten los gehen, wenn der Bass schon mit Sovteks zu schwammig ist.
 
Auf den Service, den Du beschreibst, bin ich auch schon gestoßen und ziehe ihn auch bei Gegebenheit in Erwägung. Mir ging es eher darum, dass er, wie gesagt, vorab für Mesa abgemessene EL34 und 6L6 im Angebot hat, aber keine EL84.

Was mein Experiment anbelangt: Was ich bisher über die JJ gelesen habe, ließ mich davon ausgehen, dass sie eher Definition als Wummern im Bass bringen. Vielen Dank für den Hinweis, dass ich das möglicherweise falsch verstanden habe!
Dennoch werde ich, wenn es soweit ist, mal meine Eindrücke an dieser Stelle schildern. Vielleicht hat mein Mini Rectifier dann noch eine Chance.
 
In diesem Thread habe ich auch schon einmal versucht zu beschreiben, was mich an Rectifiern stört. Zum einen wummern sie ohne Ende, Dual und Triple gefühlt sogar noch mehr als der Mini, zum anderen finde ich die Verzerrung, speziell Modern, sehr penetrant.

Dem ersten Problem kann man bekanntermaßen mit Tubescreamer und Konsorten beikommen, zusätzlich habe ich es auch mit Einstellungen des EQs versucht, die, vorsichtig gesagt, eher untypisch für Rectifier sind: Höhen zurück, Bässe zurück, Mitten rein. Insgesamt wummert er weniger, aber immer noch etwas zu viel; vielleicht ist es auch der mittenarme Charakter, den diese Verstärkerreihe hat (vor allem im Vergleich mit Mark IV und V). Inzwischen bin ich wieder bei leichtem Scoop gelandet, wobei ich nicht zu sehr auf Mitten verzichte, denn unterhalb 1/3 des Regelwegs setzt bei allen Zerren eine sehr eklige Säge ein. Nebenbei sei gesagt, dass ich von anfänglichem Vollanschlag des Gainreglers auf den halben Regelweg reduziert habe, was nicht zuletzt auch der Kombination mit dem Tubescreamer entgegenkommt. Meine Idee bezüglich des Röhrentausches in der Endstufe war es, dem Verstärker Röhren zu verpassen, die den Bassbereich etwas weiter aufräumen, sodass bei meinen derzeitigen EQ Einstellungen das besagte Wummern noch minimal reduziert und somit endgültig erträglich wird. Dabei gehe ich davon aus, dass Röhren unterschiedlicher Hersteller nur Nuancen eines Unterschieds im Klang mit sich bringen und nicht einen solchen wie Tag und Nacht; eben vielleicht das, was noch fehlt.
Außerdem - und das liegt nun wirklich an mir und nicht an Mesa - habe ich inzwischen eine Vorliebe für einen mittigen Charakter, dem man die Mitten etwas herausdreht entwickelt; also das Gegenteil von dem, was ich oben in diesem Beitrag schon geschrieben habe.

Das zweite Problem ist eines von der Sorte, wo ich durchaus mit der Frage rechne: "Warum hast Du ihn dir dann geholt?" - dazu später mehr. Mir gefällt nicht, wie sich sowohl die Vintage-, als auch die Modernzerre entfalten. Ist der Gainregler zu weit unten, sind sie "lebhafter", "offener", aber dafür (auch mit Tubescreamer davor) nicht mehr verzerrt genug. Drehe ich den Gainregler hingegen weiter auf, sodass sogar irgendwann ohne Tubescreamer eine ordentliche Zerre drin ist, entsteht ein Ton, den ich sehr aufdringlich, fast schon störend empfinde. Ich würde fast behaupten, sogar im Blindtest dieses penetrante Verhalten gegenüber anderen Konkurrenten im Bereich moderne Zerre heraushören zu können. (Ein klein wenig Möchtegernempirie: Wenn ich im Hintergrund Videos von Ola Englund, Ryan Bruce und anderen Youtubemetallern laufen lasse, wechsle ich immer sofort da hin, wenn ich meine, einen Rectifier zu hören, wo vorher keiner war. Seien es AB-Vergleiche, Compilations oder sonst etwas. Fast immer ist dann auch die bekannte Warzenblechfront zu sehen.)
Um dem beizukommen, sehe ich zwei Lösungswege: Modifikation oder Wechsel zu einem anderen Modell oder Fabrikat. In dem Fall ziehe ich den Wechseln vor. Zum einen wird vielleicht jemand anderes mit dem unverbastelten Mini Rectifier glücklich und ich muss keinen noch größeren Wertverlust befürchten, zum anderen komme ich unter Umständen insgesamt günstiger weg, als wenn ich ihn modifizieren lasse (einen gewissen Egoismus kann ich bei dieser Denkweise nicht leugnen; die auf Ökonomie basierende Rechtfertigung dafür passt aber nicht in diesen Thread). Modifikation in Richtung eines anderen Herstellers oder Modells (z.B. in Richtung eines Peavey 6505+) halte ich für nicht sinnvoll, da ich nicht mehr auf drei Marken vor Ort angewiesen bin, sondern durch das Internet Zugriff auf alle gängigen Marken in neuem und gebrauchten Zustand habe; ich hätte mir mein Wunschmodell also auch von vornherein holen können. (Im Geiste schlage ich da gerade wieder einen Bogen zum ersten Satz in diesem Absatz.)

Abschließend komme ich auf die von mir aufgestellte Frage "Warum hast Du ihn dir dann geholt?" zurück: Das passiert, wenn die Vollendung eines großen Projektes und der daraus entstehende Drang nach einer Belohnung, jahrelanges Sparen in Verbindung mit einem kleinen unerwarteten Zuschuss, die Aussicht auf eine neue Band, Unwissenheit über den richtigen Umgang mit dem vorhandenen Equipment, Markenfixierung und ein geschickter Verkäufer im Laden vor Ort aufeinandertreffen. Irgendwo anders in diesem Forum habe ich dafür auch schon den passenden Begriff gefunden: Lehrgeld zahlen. Zu wenig war es bestimmt nicht.
 
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Also mir ging es anfangs auch ähnlich eine gescheite EQ Einstellung hinzubekommen beim richtigen Rectifier. Inwiefern das vom Single aufn Mini übertragbar ist weiß ich nicht. Ist lange her das ich den Mini angespielt hatte als der rauskam. Ich fahre jedenfalls mit leicht verändertem EQ am besten. Also nur etwas außer oder überhalb von 12uhr. Ich finde auch der Rectifier bzw. die V30 leben erst wenns richtig laut wird.

Der Rectifier polarisiert. Man liebt ihn oder hasst ihn.
Wenn du im Hause Boogie bleiben möchtest wäre der Transatlantic vielleicht was für dich.

PS: Ich spiele ohne Booster/TS vor meinem Mesa. Hab das mal ausprobiert. Gefällt mir nicht, halte nichts davon. Verzerrer kommen mir nur vor meinen Marshall.
 
Noch ein paar Informationen, damit ihr es bei Interesse nachstellen könnt:

Ich habe gerade mal einen Blick auf meine aktuellen EQ Einstellungen im Leadkanal geworfen (Angabe in Uhrzeiten): Vintage, Gain 11:50, Höhen 14:30, Mitten 9:30, Bässe 11:30, Presence 14:30. Dazu ein Maxon OD-808 mit Gain 7:00, Volume 17:00, Tone 12:00 (also Zweckentfremdung als Booster). Jetzt noch ein klein wenig mehr Definition "unten herum" und wir kommen der Sache näher.

Was ich vorhin vergessen habe zu erwähnen, auch wenn es im von mir verlinkten Thread schon steht, sind die Lautsprecher und deren Gehäuse, auf denen meine Aussagen zum Thema Klang beruhen; zum Teil zu Hause, zum Teil im Laden:
DV Mark 2x12 (keine Ahnung, was da drin war; das war meine Testbox im Laden)
Marshall 1960B 4x12 (vier Celestion G12T-75; 16 Ohm, die am 8 Ohm Ausgang hingen; auch im Laden)
Harley Benton G212 Vintage (zwei Celestion Vintage 30)
gleiche Box detuned (ein V30 mit 16 Ohm am 8 Ohm Ausgang)
gleiche Box detuned (ein Eminence Reignmaker)

Für Nacht- und Nebelaktionen kommt eine Palmer PGA-04 zum Einsatz, deren Vorgänger die Koch Dummybox Home und eine Behringer GI-100 Ulta G waren.

Die Lautsprecher sind so ein Kapitel für sich. Ich fahre total auf V30er ab, aber nur, wenn sie auch laut sind (Quäkigkeit durch Mittenbetonung, verstärkt bei geringen Lautstärken etc.). Da das nicht in einer Mietwohnung geht, bin ich auf den Reignmaker umgestiegen, der durch seine Konzeption auch bei geringen Lautstärken gut klingt.

Den Transatlantic habe ich damals im Laden auch gesehen, es hieß da aber, dass der "was für Blues ist. Nichts für dich..."; spätestens da hätte ich bis auf mein Instrument alles stehen und liegen lassen und rausgehen sollen. Aufgrund aller möglichen Demos, die im Internet zu finden sind, teile ich zumindest den ersten Teil dieser Aussage.
Was mich aus dem Hause Mesa seit kurzer Zeit richtig interessiert, ist der Mini Mark, der mich über den Mark IV Modus auch auf den Mark IV selbst aufmerksam gemacht hat. Beide kommen dem, was mir vorschwebt, bestimmt etwas näher, vor allem stelle ich mir den 5 Band EQ sehr nützlich vor, wenn es darum geht, einen mittigen Charakter leicht zu scoopen. Allerdings tendiere ich dann eher zum Mark IV. Klar ist der mit 85 W für zu Hause überdimensioniert, aber andererseits bietet er gegenüber dem Mini Mark den Vorteil, auch in Class A betrieben werden zu können (ob es mir etwas bringt ist eine andere Frage) und vor allem mit den "typisch amerikanischen" 6L6 zu laufen (wobei das Class A Paar auch gegen EL34 getauscht werden kann, was ich auch sehr interessant finde). Der letzt Punkt mag vielleicht etwas mit Einbildung zu tun haben, mir kommt es so vor, dass die ganzen Mesa-Vorstufen auf 6L6 ausgelegt sind und daher nicht zu EL84 passen (bzw. dass letztere nicht zur Klanggestaltung des Preamps passen).

Der Rectifier polarisiert. Man liebt ihn oder hasst ihn.

Das stimmt.
 
Ich persönlich werde nie verstehen, warum man den Volume Regler beim TS oder 808 auf Vollanschlag dreht. Das ist viel zu viel des Guten. Da tut sich doch klanglich spätestens ab 14 auch nicht mehr viel, außer, dass man zusätzlich Nebengeräusche und Brei produziert. Würde ich mal etwas zurücknehmen.
 

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