so liebe leute...
hier die fortsetzung mit dem Praxistest:
hab das teil heute / pardon gestern gleich in den übungsraum gekarrt. leider hatten nur schlachzeuger und co-gitarrero zeit, aber auf den bassisten kams mir dabei eigentlich nicht mehr sooo an (warum auch eigentlich....)
also hab ich das objekt der Begierde in den raum gekarrt und erntete beim betreten erst mal seeehr komisch skeptische Blicke und wurde wegen line6 dann doch dezent belächelt. als erstes kam dann der cogitarrero drauf ( " Du sagamal, da stehte Bogner drauf, dasse iste doch der mit die Butickeamps oder")........ Genau der
und schonmal vorglühen lassen
als Box hab ich mir abwechselnd meine Marshall 1936 mit 2 G12T75 und eine Engl 212 V30ch drunterghängt. als erste Testreferenz kam dann ein Engl Savage 120 an Engl 412 V30 Halfstack dran.
Gut der Vergleich hink ein bisschen.... der Engl hat von Haus aus mehr Eier, mehr Headroom und einen tiefer aus dem Bauch kommenden Bumms dahinter. der klingt auch schon im preamp voller (röhre halt) und schiebt auch anders aber das war mir ja klar.
2. Referenz war ein 6100 Halfstack an Marshall 1960 Standard, als
3. kam unser Rack (wir verwenden beide die gleichen komponenten mit JMP1, Rocktron Intellifex und Mesa 2:20 Endstufe) dran.
bei beiden gilt eigentlich selbiges wie oben
Fazit:
das lächeln ist beiden schnell vergangen, erstmal einen crunchsound rein (der von Line6 aus mit Back in Black betitelt wurde, ´nuff said) und man hört ein kräftiges Badumm als den beiden die kinnlade runtergeklappt ist. mir übrigens auch, denn ich hab das baby zum ersten mal in übungsraumlautstärke gehört, sowat geht ja zuhause mit nem neugeboreren nicht.
der spidervalve kam genauso bellend, dynamisch und spritzig rüber wie ich es im laden empfunden habe. jeder akkord, jeder anschlag ein direkter schlag in die Fresse. also über den clean weiter zu den brett und rythmsounds und da kamen die beiden herren schon ins schwitzen, so sehr hat das mitspielen spass gemacht.
Zum Thema Durchsetzungsfähigkeit im Bandgefüge....
der Spidervalve hat bei allen Kandidaten bewiesen, dass er in der lage ist, sich im bandkontext eigentlich sogar optimal einzufügen und durchzusetzen. obwohl wir beiden gitarristen sehr ähnliche soundvorstellungen haben, waren alle sounds sehr differenziert und immer von einander zu unterscheiden. kein matsch, keine phasenauslöschungen und mit dem schlagzeug hatte der SV auch kein problem. ich würde von daher also uneingeschränkt sagen "TEST BESTANDEN"
Besonders hervorzuheben ist noch der wahnsinnig niedrige nebengeräuschpegel des amps. die beiden stacks rauschten trotz hush im Loop munter vor sich hin, von dem spidervalve ist bei zigaretten und bierpause nicht das kleinste fitzelchen zu hören gewesen, bis die anderen beiden trocken gemeint haben, ich könne den amp jetzt wieder einschalten und wir spielen weiter...
ich hatte mir gestern kurz etwas zeit genommen (ca. ne stunde) und mir mal 3 Bänke a 4 Sounds programmiert. der Spidervalve ist wirklich kinderleicht zu programmieren. einfach mal an alle regler, knopp drücken, bis 5 zählen, nochmal drücken, fertich... außer ein paar dezenten EQ-Einstellungen musste nichts mehr geändert werden, genau so wollte ich es haben. die effekte sind zwar nur eher spartanisch einstellbar, das delay nicht unbedingt auf jede einzelne 16el einstellbar, Chorus und Flanger nicht voneinander zu trennen, da flangert einfach alles (OK, kommt halt doch n chorus-pedal in den loop) aber cest la vie..... dat wollte ich auch nicht, da hätt ich ja bei G-Major und Co bleiben können. das ganze ist sehr einfach und intuitiv aufgebaut und so lässt sichs auch bedienen. mit wenig zeitaufwand bekommt man direkt sehr gute soundergebnisse, wenn man sich hinsetzt und dann noch ne feinabstimmung drüber lässt wird man damit definitiv glücklich.
Zum Thema Mulmigkeit und dumpfer sound des amps....
als ich gestern morgen das Paket aufgemacht hab und nach warmwerden etc. angefangen hab zu spielen, dacht ich mir schon "shit, da hatte jemand recht"... DUMPF, MULMIG....
also die sache mal genauer unter die lupe genommen:
die werkspresets sind mitunter schon etwas mulmig eingestellt. m-daniel hat in dem anderen thread auch schon mal berichtet, dass die nagelneuen V-30 speaker scheiße klingen. stimmt auch, die brauchen jetzt erstmal ein bisschen zeit zum einschwingen, heißt für mich "goil, jeden tag mindestens ne stunde" und für meine Frau nebst kindern "mach du mal, dann geh ich aber rüber zur nachbarin"
.... also noch lauter möglich.
seit heute weiß ich zudem, dass der amp bei zimmerlautstärke auch sehr mulmig und dumpf klingen kann (der 112er beim testen nicht, dieser 212er hier anscheinend schon). die regler von EQ und Prescence scheinen fast wirkungslos zu sein, aber wehe wenn auf 25% steht, da geht die sonne anders auf und Bogners excellente Arbeit kommt so richtig schön zum tragen. ist zwar suboptimal, aber wer spielt innerhalb einer band bitteschön auf zimmerlautstärke?
nächster und letzter punkt auf der checkliste der DI-Out in die PA:
Geilomat! unser Co-Gitarrero ist Tontechniker (und wenn ich so sagen darf, kein schlechter) und hat das signal am mischpult mit ner prise mehr mitten und bässe/höhen raus vesehen und gut war. genial sauberer und vor allem saumäßig fetter sound über die anlage. sprich das mikro vor der box kann man sich sparen. auch das war mir wichtig.... beim gig einfach plug an play .... dat wars
und die moral von der Geschicht....
der Spidervalve ist ein amp, der auf einfache, spartanische art alles bietet, was man eingentlich braucht. wer in puncto effektvielfalt und effekt-genauigkeit abstriche macht, aber keine kompromisse beim sound eingehen will, der ist bei dem amp goldrichtig und sollte sich den ausführlich zu gemüte führen. was besseres wird man für das geld nicht bekommen, ausser man hat glück und macht gebraucht ein schnäppchen. geeignet für alle sparten, obwohl hardcore jazzer, blueser und countrytwanger von haus aus eher nicht hier suchen werden, sondern auf altbewährte spezialisten zurückgreifen. aber von tanz/covermucke über rock bis ultraböse metalschine wird hier alles bestens und reichhaltig bedient.
ich für meinen teil weiss nun, dass ich die richtige entscheidung getroffen habe.