Klassische Musik und die heutige Generation?

  • Ersteller SevenStroke
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Wer nicht bekehrt werden will, bei dem brauch man es gar nicht versuchen, und das ist bei vielen der Fall.

Ausserdem gibt es unterschiede beim Hören von klassischer Musik und normaler Rock/Popmusik. Bei letzterer gehts oft darum dass es "rockt" oder wie auch immer man das nennt, was, glaube ich, soviel bedeuten wie dass es laut ist usw. Das mag zwar auch nicht jeder, trotzdem nimmt man klassische Musik im allgemeinen viel Konzentrierter wahr, weils da einfach mehr zu hören gibt (wozu soll man sich bei einem Lied aus drei Powerchords konzentrieren?).
Und in das Hören muss man glaube ich sich erst reinfinden, das dauert seine Zeit.

Darum ist das mit dem "Bekehren" schwierig. Ausserdem ist ja besonders in der Schule noch der Effekt dabei, was die anderen sagen, aber das kennst du ja schon. Wer will schon Klassik hören, wenn er weiß, dass ihn die anderen dann für :screwy: halten?? Der Musikunterricht trägt auch seinen Teil dazu bei...
 
Bei uns ist es so dass im Musikunterricht fast nur Klassik gespielt wird und evtl. mal Jazz. Das hat natürlich den Effekt, dass es vielen einfach reicht und sie niemals auf die Idee kommen würden mal freiwillig sowas zu hören :(
Der Unterschied zu Rock/Pop/Hiphop ist, dass man Klassik nicht so "nebenher" hören kann. Ich glaube viele Jugendliche (ich bin übrigens 17) könnten nichtmal die nötige Konzentration aufbringen weil sie schon so abgestumpft sind. Für mich kommt es auf einen Wechsel von E- und U- Musik an. Dann kommt es schonmal vor dass nach Schubert Amon Amarth läuft :D
Metal ist für mich die passende Ergänzung zur Klassik, aber keine Konkurrenz.
Umgekehrt aber auch nicht ;)
 
Bei letzterer gehts oft darum dass es "rockt" oder wie auch immer man das nennt, was, glaube ich, soviel bedeuten wie dass es laut ist usw.

Wie elitär :p Ich würde mal sagen, dass bei Rock eher Energie vermittelt werden soll, was natürlich immer noch ein Unterschied zur "Mitdenkmusik" Klassik ist, aber dann doch auf mehr basiert als purer Lautstärke :p Ich würd mich übrigens zur heutigen Generation zählen, aber bis auf den "Turkish March" von Mozart kenn ich kein klassisches Lied, das mir wirklich gefällt. Der rote Melodiefaden ist halt aufgrund des Verzichtes auf den Strophe - Refrain - Strophe Aufbau für nicht-Kenner etwas schwer zu verfolgen, weshalb ich bei sowas nur schwer gezielt zuhören kann.
 
Alpha schrieb:
Ich würd mich übrigens zur heutigen Generation zählen, aber bis auf den "Turkish March" von Mozart kenn ich kein klassisches Lied, das mir wirklich gefällt.
Der türkische Marsch ist kein Lied. Vielleicht solltest du dir mal "klassische" Lieder anhören. Da hast du dann eine gesangliche Melodie, der du folgen kannst.
Wenn dir der "klassische" Gesang nicht gefällt, kannst du ja mal in die "Lieder ohne Worte" von Mendelssohn reinhören. Die sind (wie der Name schon sagt :D) ohne Gesang und sehr empfehlenswert.
 
ich weiß nicht, klassische musik zu verstehen ist meiner meinung nach nicht ganz einfach! man kann mit ihr aufwachsen und kommt somit gleich in dieses metier, aber ansonsten ist es schwierig... außerdem muss man noch den unterschied zwischen verstehen/analysieren und hören/mögen erwähnen. ich kenne einige, die gerne klassische musik hören, sagen sie finden dieses eine werk schön, und man kann gleich sagen, ob sie ein x-beliebiges stück mögen der nicht! diese leute geben in ihren begründungen an, dass es einfach schön klingt!

richtig verstehen ist meiner ansicht nach etwas anderes! richtig verstehen heißt für mich, die musik analysieren zu können, begründen zu können, warum diese musik "schön" klingt. ist es, weil z.b. die zweite geige einen lauf, ansetzend bei der terz der dominante über die none und nun zur terz der tonika spielt und dadurch das ganze einen öffnenden, fließenden charakter bekommt...
für mich ein guter test, ob man klassische musik wirklich versteht, ist das schreiben einer partitur!
wie schon erwähnt, klassische musik verlangt konzentration und hinhören. das tuhen die meisten nicht, deswegen verstehen sie die musik auch nicht! die meisten jugendlichen haben heute auch gar keine lust dazu... das ist sehr schade...
 
@silvstar: genau das ist der grund, warum die wenigsten klassik mögen. niemand will sich zwischen schulstreß und 3 hobbies hinsetzen und stundenlang stücke analysieren. was spricht dagegen, daß ich dvorak mag, ohne ihn analysieren zu wollen?
 
Ich glaube das "Problem" ist ganz einfach, dass die Klassik erst den Weg durch das Hirn nehmen muss, im Gegensatz zur üblichen Musik.
Ich verstehe zwar nicht viel von Partituren usw. und spiele auch kein Instrument, aber gerade die Vielzahl an Instrumenten im Orchester oder bei Quartetten usw. und die einzelnen Themen der Instrumente gleichzeitig sowohl einzeln als auch im Gesamtzusammenhang zu hören und nachzuvollziehen ist ziemlich anspruchsvoll und widerspricht wohl der gängigen Hörpraxis.
Meistens bin allerdings ganz froh Musik hören zu können die ohne Umwege "voll auf die Nuss" geht. Einfach zum Entspannen (ja, das geht ;) )
 
Entschuldige bitte, aber das pa pa pa poo von Beethovens 5.Symphonie muß doch keinen Weg durch das Hirn nehmen - das fährt doch voll ein, oder etwa nicht?

klar muß man sich an einen Orchestersound gewöhnen, glaub doch nicht, daß man in einem klassischen Konzert jede Stimme "hören und verstehen" muß.
das tun 70% der klass. Konzertbesucher garantiert nicht. (sagn se mal, was hatn das Fagott am Anfang des 3. Satzes gespielt - das weiß manchmal außer dem Dirigenten und dem Klarinettisten, wenn er daneben sitzt, kein Mensch)

die Klassik ist auch zur Entspannung da, zum Wohlfühlen (Romantik) für sentimentale Stimmungen etc., das findet man doch un jeder Stilepoche, wenn man danach sucht...

das waren doch auch Menschen früher.
das alte Argument, Bach, der ja "so mathematische Musik" geschrieben hat...hat 20 Kinder in die Welt gesetzt.... der wußte zu leben.....

lieber Master of Cello, vergiß das mit bekehren, alles was mit Missionierung zusammenhängt, halte ich für äußerst suspekt.
Aber man kann den snderen durchaus bewußt machen, was sie versäumen, wenn sie sich das nicht geben....

lg,

Wolfgang

liebe Gitta - ganz nebenbei: Cosi ist garantiert nicht nach einer wahren begebenheit geschrieben!
die Rezitative finde ich halt doof, weil ich nie so gut italienisch kann, um da mitzukommen, was gesagt wird, und Übersetzungen finde ich noch doofer...
wenn dir Mozart gefällt - kennst du Stücke von Lortzing? würden dir vielleicht auch zusagen...


P.S. verklärte Nacht op.4 von Schönberg ist nicht 12 tonal....erst die Klaviersuite op 25 ist sein erstes dodekaphonisches Werk...

Ciao tutti,

Wolfgang
 
Tastenwolf schrieb:
Entschuldige bitte, aber das pa pa pa poo von Beethovens 5.Symphonie muß doch keinen Weg durch das Hirn nehmen - das fährt doch voll ein, oder etwa nicht?
Hallo Wolfgang und Alle,

Das ist mal ein Wort! Ich selbst höre sehr viel sog. klassische Musik, also die vom 16. Jahrhundert bis heute.
Zu allererst: Jede Musik geht über's Gefühl und nicht über den Kopf! Und wenn ich erst nachdenken muß, was will der Komponist jetzt eigentlich sagen, ist schon Schluß für mich.
die Klassik ist auch zur Entspannung da, zum Wohlfühlen (Romantik) für sentimentale Stimmungen etc., das findet man doch un jeder Stilepoche, wenn man danach sucht...
Ja. Mit allem anderen können sich meinetwegen die Musikwissenschaftler befassen. Obwohl mir zugegebenermaßen manchmal auch gefällt, ein Werk genauer kennenzulernen. Dann nehme ich mir schon mal die Partitut vor, kann ganz spannend sein!
Aber man kann den snderen durchaus bewußt machen, was sie versäumen, wenn sie sich das nicht geben....
Das denke ich auch oft. Aber man kann halt niemanden zu seinem Glück zwingen! :D

liebe Gitta - ganz nebenbei: Cosi ist garantiert nicht nach einer wahren begebenheit geschrieben!
die Rezitative finde ich halt doof, weil ich nie so gut italienisch kann, um da mitzukommen, was gesagt wird, und Übersetzungen finde ich noch doofer...
wenn dir Mozart gefällt - kennst du Stücke von Lortzing? würden dir vielleicht auch zusagen...

Ja, Wolfgang, so ganz geklärt ist das mit der Così wohl nicht. Man sagt, es sei nach einer wahren Begebenheit, die damals in den Zeitungen erschienen ist. Mir ist das egal, die Story finde ich immer noch lustig und wahr (kommt ja auch jeden Tag vor, Untreue, Eifersucht, falsches Spiel, Vesöhnung und viiiieeel Liebe! :D )
Lortzings "Zar und Zimmermann" hatten wir im Musikunterricht - auch ein flottes Stück. Bes. schön die Szene mit der Chorprobe des van Beth (didl dum), aber auch die romantischen Arien des Zaren (Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen). Noch einiges von Lortzing kenne ich, z. B. der Wildschütz oder Undine.
Qualitativ wesentlich hochstehender aus der romantischen Epoche ist allerdings der "Freischütz" von Weber, meine ich.

P.S. verklärte Nacht op.4 von Schönberg ist nicht 12 tonal....erst die Klaviersuite op 25 ist sein erstes dodekaphonisches Werk...
Genau. Aber die "Verklärte Nacht" ist eines seiner Werke, die mir gefallen, bei atonalen Sachen gefallen mir Berg und Webern besser.

Grüße,
Gitta

P.s. Um die italienischen Opern inklusive Rezitative etwas verstehen zu können, habe ich extra ein paar Italienisch-Kurse besucht, auch eine Motivation! (Nicht weitersagen! :D )
 
Hi gitta,

darf ich nur fragen, wo du das gelesen oder gehört hast (Cosi - wahre Geschichte..) würd mich interessieren, mal eine andere Ansicht über das Stück kennenzulernen...

mir kommt vor, heutzutage wird es oft distanziert gesehen, weil man die Verkleidungstricks nicht glauben kann...
eigentlich merke ich auch wenig von Liebe (vielleicht bei Ferrando oder Fiordiligi in den ersten Arien) irgendwie spielen alle Personen mit den Gefühlen anderer. Das Endergebnis ist doch eine Katastrophe... Und dann noch der dumme Macho Titel: so machen's alle...
naja, die Musik ist schön....

Musik geht schon auch über den Kopf, das betrifft aber nicht nur die Klassik. Auch im Jazz gibts doch so viel kompliziertes, das man nur konzentriert hören kann,um zu wissen, was der Musiker gerade macht...
Besonders bei Barockmusik gibts beide Extreme, Musik nur zum Genießen und Musik zur "Erbauung", bei der auch tiefe Inhalte vermittelt werden. Mag sein, daß es stark mit der Kirchenmusik verbunden ist...

Bis bald,
Wolfgang
 
Knetmichel schrieb:
Metal ist für mich die passende Ergänzung zur Klassik, aber keine Konkurrenz.
Umgekehrt aber auch nicht ;)

dito. mir geht es genau so.
obwohl ich sagen muss in letzter Zeit kaum noch die Ruhe für Klassik zu finden.
 
darf ich nur fragen, wo du das gelesen oder gehört hast (Cosi - wahre Geschichte..) würd mich interessieren, mal eine andere Ansicht über das Stück kennenzulernen...
Hi, Wolfgang,

klar, fragen kostet nix! Also wichtige Mozartbiografien wie das Standardwerk von Alfred Einstein, Paumgartner oder neueren Datums Hildesheimer usw. erwähnen alle die „Betrugsaffäre“ einerseits als einen realen Gesellschaftsskandal, andererseits schränken sie sie als „Fabel“, „Legende“ u. ä.ein, also nichts Genaues weiß man nicht! Dazu nennen die Autoren meist noch den damaligen österreichischen Kaiser Leopold, der diese Begebenheit dem da Ponte (= der Librettist von Così) selbst geschildert habe, damit der diesen Stoff für ein Textbuch verwenden sollte. Ich kann Dir ggf. auch die Seitenzahlen nennen. :cool: So, das ist das, was man über die Sache weiß, nicht mehr und nicht weniger, und jeder kann sich aussuchen, ob er’s glauben will oder nicht! :D
mir kommt vor, heutzutage wird es oft distanziert gesehen, weil man die Verkleidungstricks nicht glauben kann...
Um die Verkleidungstricks geht's ja im Grunde nicht. Die sind nur Mittel zum Zweck, nämlich zu zeigen, wohin Betrügereien führen können, wenn man mit Gefühlen spielt. Dabei sind es eigentlich nicht die beiden Frauen, die Schuld trifft (wenn man von Schuld reden kann), sondern es sind die drei Männer mit ihrer blöden Wette, die das alles erst ankurbeln.
eigentlich merke ich auch wenig von Liebe (vielleicht bei Ferrando oder Fiordiligi in den ersten Arien) irgendwie spielen alle Personen mit den Gefühlen anderer. Das Endergebnis ist doch eine Katastrophe... Und dann noch der dumme Macho Titel: so machen's alle...
Völlig auch meine Meinung! Und gerade das wollten Da Ponte und Mozart zeigen. Man darf nicht vergessen, daß es 18. Jahrhundert ist, aber die Gefühle haben sich nicht geändert. Wenn Opernbesucher z. B. in hundert Jahren Ligetis Oper "Grand Macabre" sehen/ hören (momentan eine der meistgespielten Nachkriegsopern), werden sie den Zeitgeist darin eventuell auch nicht mehr nachvollziehen können, wohl aber immer noch die Charaktere verstehen.
naja, die Musik ist schön...
Sie ist überragend!
Musik geht schon auch über den Kopf, das betrifft aber nicht nur die Klassik.
Klar, sie entsteht ja auch im Kopf, Dummköpfe können keine gute Musik schreiben und auch keine gute verstehen! :cool:

Viele Grüße,
Gitta
 
Hallo Leute,
ich bin einer aus der 55'er Generation und habe die 70'er voll und gut erlebt.
J. Hendrix und so.
Damals hatte auch ich ne Gitarre, leider immer nur so rumgespielt und geklampft.
Heute 30 Jahre später spiele und höre ich selbt fast durchwegs nur noch klass. Gitarre.
Ich bin zur Einsicht gekommen das dies seit eh und je die wahren Meister sind.
Stücke von Nicolo Paganinni (ja, auch Gitarrenvirtuose und Komponist vieler solcher Stücke), sowie Andres Segovia und natürlich Paco de Lucia (sein Concierto de Aranjuez einfach traumhaft und extrem schwer zu spielen). Nun, nach 5 Jahren des Lernens und Üben gelingen mir auch schon so einige Stücke Span. Romanze, Lagrima etc übrigens vom Begründer der neuen revolutionären Gitarrentechnik Franciso Tarrega.
Fazit: Mit dem Instrument Gitarre findet man den Einstieg in die Klassik bestimmt vielleicht leichter, zumal man da erst mal nur Solopartituren hört. Konzertmäßig gehts dann rüber zu Mauro Guiliano der wohl einzige Gitarrenvirtuose und Komponist welcher auch Stücke für die Gitarre in Orchesterkonzerte mit einbaute.
Leider blieb die Gitarre in Konzerten nur eine Randerscheinung, aber auch nur wegen dem Hochmut und Naserümpfen der Dirigenten und Komponisten wegen der zu geringen Lautstärke. Es ist leider immer noch trotz bester Technik so. Eine klassiche Gitarre zu verstärken ist heute kein Problem mehr. Aber es gilt in einem Konzert der hochnäsigen als nicht schick. Deshalb sieht man halt häufig nur Solokonzerte hochrangiger virtuoser Gitarristen. Dies soll zwar kein Vergleich zu den E-Gitarristen sein, aber ich meine das die klassik Gitarristen doch noch einen Tick mehr drauf haben.
Der einzige, welche ein klassiches Orchersterkonzert gegeben hatte war Paco de Lucia in Concierto de Aranjuez, das mpg Video schaue ich mir schon vor lauter Sucht fast täglich an.
So vielleicht finde ich hier auch irgendwelche gleichgesinnte egal welchen Alter.
 
@Kalif

Der Tick den die "Klassiker" mehr draufhaben ist eindeutig die Technik der rechten Hand, zuweilen sie ihren Sound aus den Fingern zaubern muessen...das ist dann auch fast der einzige Punkt der zwei klassische Gitarristen unterscheidet. Naehmlich:
Hochnaesigkeit ist im Millieu selbst der Klassikgitarristen heftigst verbreitet, und kein Abweichen wird toleriert. Jede eigenwillige Interpretation eines Werkes wird dadurch bestraft dass der Kuenstler nicht mehr auf klassische Gitarren-Festivals eingeladen wird. Sie leben in ihrer kleinen Welt und sind zum Grossteil selbst daran schuld das Gitarre auf den Buehnen immer noch ein Instrument am Rande der Klassik ist. Wer will sich denn das gleiche Konzert zum zehnten Mal ansehen wenn es nichts neues zu hoeren gibt? Ich jedenfalls nicht, nichts langweilt mehr als ein klassisches Gitarrekonzert von einem phantasielosen Gitarristen gespielt, auch wenn die Technik noch so perfekt ist.
Wieso es nicht mehr Werke fuer Gitarre und Orchester gibt keine Ahnung, aber auch die muss man schreiben. Die meisten klassischen Gitarristen koennen das nicht, ihnen fehlt einfach die geistige Ouverture um mit ihren theoretischen Kenntnissen in Sachen Harmonie was vernuenftiges anzufangen. Die anderen, die das koennen, haben das Gebiet der "klassischen Klassik" verlassen.
Und mit Verstaerkung selbst hat das selbstverstendlich nichts zu tun, auch wenn das trotz der heutigen Technik noch immer eine sehr delikate Uebung bleibt.
Wie du warscheinlich erkannt hast, gibt es eine Rasse Gitarristen die ich besonders mag...
Bin ein klein bisserle juenger als du, obwohl das eigentlich nichts zur Sache tut.
 
Ich bin jetzt 16 und erlebe selber wie viele Leute in meiner Klasse
kaum einen der bekannteren klassischen Komponisten kennen und frag mich immer nur: wie kann man nur?
Klassik ist einfach wichtig. Gut, in der 5.Klasse fand ich das gar nicht lustig ein Jahr lang Schubert zu machen, aber seit ich mich mehr mit Musik beschäftige finde ich auch Klassik besser.
Vor allem Sachen aus der Barockzeit höre ich mir wahnsinnig gerne an.
Da ist das natürlich ideal, das der Gitarrist einer meiner Lieblingsbands (Rage)
ein Album a la Bach gemacht hat.
 
Hallo zusammen,

moo schrieb:
Hochnaesigkeit ist im Millieu selbst der Klassikgitarristen heftigst verbreitet,
Da ist was dran! Das ist z. T. schon an Musikschulen zwischen den Gitarrelehrern so.
Wer will sich denn das gleiche Konzert zum zehnten Mal ansehen wenn es nichts neues zu hoeren gibt?
Es gibt schon einiges Neue auch für Gitarre. Es ist aber so wie bei der gesamten klass. Musik, nach der Spätromantik ist Schluß, die typische Konzertclientel will nichts Neues hören, angeblich zu anstrengend.
Wieso es nicht mehr Werke fuer Gitarre und Orchester gibt keine Ahnung, aber auch die muss man schreiben. Die meisten klassischen Gitarristen koennen das nicht, ihnen fehlt einfach die geistige Ouverture um mit ihren theoretischen Kenntnissen in Sachen Harmonie was vernuenftiges anzufangen.
Ein Gitarrist muß nicht komponieren, sondern Gitarre spielen können. Frage: Was verstehst Du unter "geistige Ouvertüre" ? Das Können? :confused: Eines kann ich bestätigen, mit Improvisation tun sich klass. Gitarristen meist schwer, genau wie klass. Pianisten u. a. Da sind die Jazzer klar im Vorteil. Ausnahmen sind (Kirchen)Organisten, bei denen das Improvisieren schon immer zum Handwerk gehörte. Klassische Musik ist aber im allgemeinen nicht auf Improvisation angelegt, sondern auf äußerst korrekte Ausführung einer Komposition.

@ Kalif:
Der einzige, welche ein klassiches Orchersterkonzert gegeben hatte war Paco de Lucia in Concierto de Aranjuez,
Das habe ich nicht verstanden. Was meinst Du mit "der einzige"?

Gruß,
Gitta
 
Was ist denn das für ein Unsinn? Das "Concierto di Aranjuez" wurde von Joaquin Rodrigo komponiert, die Einspielung des ollen Paco ist nur eine unter vielen (und nicht einmal völlig unumstritten). Und natürlich gibt es jede Menge Gitarren-Konzerte (bzw. Transkriptionen von Lauten- oder Gambenkonzerten für Gitarre). Und bevor noch mehr Verwirrung erzeugt wird: "Konzert" bedeutet immer Solist + Orchester. Und da suchen sich die Komponisten halt immer die Kombination aus, mit der sie ihre Klangvorstellungen am besten verwirklichen können. Z.B gibt es kaum Trompetenkonzerte aus hochklassischen Zeiten - einfach weil damals die Ventile noch nicht erfunden waren und deshalb nicht das Tonmaterial zur Verfügung stand, das sich die Komponisten wünschten. Dass es für eine klassische (akustische) Gitarre schwer ist, sich gegen ein großes Symphonieorchester durchzusetzen, liegt auf der Hand - und Verstärkung ist keine Option, für Komponisten nicht und für die Solisten meistens auch nicht. Allerdings experimentieren einige neue Komponisten mit E-Gitarren, einer, dessen Name mir gerade nicht mehr einfällt (Vorname Bruce?) hat eine Symphonie für zwölf E-Gitarren geschrieben. Muss ein ziemlicher Lärm sein...
 
duden schrieb:
Was ist denn das für ein Unsinn?
Danke, daß Du mir die Bemerkung abgenommen hast! ;)
Die beste Einspielung des Concierto momentan für mich ist die von Sharon Isbin, kennst Du sicher, hat viele Preise eingeheimst und ist auch sehr vielseitig. Z. B. habe ich eine CD, wo sie moderne Sachen von Christopher Rouse und Tan Dun spielt. Gut, Letzterer ist nicht jedermanns Sache, widerlegt aber die Vorurteile, für klass. Gitarre gäbe es nichts Modernes.
Alles Andere, was Du sagst, hätte ich auch gesagt haben können! :)

Grüße,
Gitta

Allerdings experimentieren einige neue Komponisten mit E-Gitarren, einer, dessen Name mir gerade nicht mehr einfällt (Vorname Bruce?) hat eine Symphonie für zwölf E-Gitarren geschrieben. Muss ein ziemlicher Lärm sein...
Bruce Wayne meinst Du nicht, oder?
 
Gitta schrieb:
Hallo zusammen,

Was verstehst Du unter "geistige Ouvertüre" ? Das Können?

Nein, nicht das Koennen, die geistige "Aufgeschlossenheit" (Neuem gegenueber, Faehigkeit was neues oder von der Regel abweichendes zu akzeptieren)...worauf auch die von dir angesprochenen Probleme beim Improvisieren zurueckzufuehren sind. (ouverture = Oeffnung, franz.)
 
Etwas ketzerisch: Meine Lieblingsaufnahme des Concierto ist die von Miles Davis. Kann aber auch daran liegen, dass ich selber Trompeter bin.

Was da oben gesagt wurde, Gitta: ...wenn immer das gleiche gespielt wird. Oder so ähnlich. Nimm z.B. mal eine Bruckner-Symphonie, dirigiert von Günter Wandt. Und dann die gleiche vom Celi. Und dann sag noch mal, dass das doch das gleiche ist.
 

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